Das Jahr neigt sich ganz langsam dem Ende zu und in der Erste Bank Eishockey Liga spitzt sich die Tabellensituation von Woche zu Woche immer dramatischer zu. Das hat sich auch in den letzten Tagen fortgesetzt, ebenso wie der Trend zu Lockout-Verstärkungen. Vorbei ist hingegen der „Movember“, der in der EBEL einige bleibende Erinnerungen in Form von Fotos mit Bärten hinterlassen hat. HF.at wagt auch diese Woche einen Blick in die Zukunft und blickt darüber hinaus noch einmal zusammenfassend auf die letzten Tage zurück.
###Das war in Woche 12
Da waren es nur noch zwei! Mit der NHL Verstärkung für Titelverteidiger Linz sind es aktuell nur noch Szekesfehervar und Dornbirn, die bislang ohne einen Spieler aus der besten Eishockey Liga der Welt unterwegs gewesen sind. Das könnte für einige wilde Spekulationen führen, denn als es den letzten Lockout gab, wurde ein Team Meister, das keine NHL Verstärkung in seinen Reihen hatte. In Ungarn bzw. Vorarlberg würde man sich freuen, wenn sich das wiederholen würde. Auch wenn das eher unwahrscheinlich ist.
Ansonsten haben sich die Tendenzen der letzten Wochen bestätigt und das Geschehen in der Tabelle ist noch intensiver geworden. Die beiden Topteams der Liga (Wien und Zagreb) haben in der letzten Woche keine Partie gewonnen und somit wird es immer enger. Zwischen Rang 1 und Rang 8 liegen nur 7 Zähler, zwischen Platz 3 und 8 sind es gar nur 3. Alleine diese Tatsache spiegelt die Wichtigkeit der nächsten Wochen nieder. Im Dezember wird vermutlich die Grundlage dafür gelegt, ob man sich nach dem Grunddurchgang gemütlich in der Platzierungsrunde befindet, oder in der Qualifikationsrunde ums „Überleben“ kämpft.
Apropos Dezember: der letzte Monat im Jahr ist traditionell nicht nur sportlich sehr wichtig, sondern auch finanziell. Jetzt werden die Hallen immer besser gefüllt sein. Einerseits, weil schön langsam die parallel stattfindenden Konkurrenz-Sportarten langsam in die Winterpause gehen, andererseits, weil sich durch den Winter auch Eishockey verstärkt in den Köpfen der Nicht-Hardcore-Fans festsetzt. Eine sehr wichtige Zeit, auch im Hintergrund. Es gibt bereits intensive Arbeiten für die Kader der nächsten Saison. Vertragsverlängerungen wurden schon abgeschlossen, aber nicht kommuniziert, ebenso werden Kontakte zu Wunschspielern der Konkurrenten geknüpft. Ja, trotz einer Vereinbarung, dass man während der laufenden Saison keine derartigen Versuche starten „darf“. Passiert ist das aber immer schon ab November/Dezember und daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern.
Auch wenn die EBEL immer intensiver ins Blickfeld gerät, in Wien muss man sich auch um die Konsequenzen eines weiteren Bewerbes kümmern. Die European Trophy ist zwar beendet, nun geht es aber ab Mitte Dezember im Red Bull Salute Turnier um den Sieg in diesem Bewerb. Die Capitals sind im Finalturnier einer von zwei Gastgebern (neben Bratislava) und werden sich vor heimischer Kulisse ohne Frage voll ins Zeug legen. Es würde nicht überraschen, wenn sich das zumindest im Dezember auch auf die Performance in der Liga auswirken würde. Die Strapazen in der Liga zeigen nicht umsonst erste Wirkung in Form von vielen Verletzten quer durch die EBEL, wenn man dann auch noch einen zusätzlichen Wettbewerb zu absolvieren hat, heißt es mit dem eigenen Körper klug zu haushalten.
Eine hoffnungsbringende Nachricht gibt es übrigens für die Fans jener Mannschaften, die derzeit nicht in Topform sind. Es heißt immer, dass Ende November, Anfang Dezember jener Zeitpunkt ist, in der die guten Teams in ein kleines Loch fallen. Sportmedizinisch ist das durch Vorbereitung, erste Phase der Meisterschaft und die Strapazen erklärbar. Spätestens rund um Weihnachten sollte die Kurve dann aber wieder nach oben gehen, um in Richtung Play Offs dann voll im Saft zu stehen.
HF.at blickt ab sofort jede Woche kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
Team der Woche: Dornbirner EC (2 Siege, 9:5 Tore), denn die Vorarlberger haben nicht nur am Freitag in Klagenfurt die Sensation geschafft, sondern am Sonntag gegen Fehervar eine unglaubliche Charakterleistung gezeigt und das Match zu einem Sieg umgedreht. Drei Siege in den letzten vier Spielen – so präsentiert sich ein guter Liganeuling!
Spieler der Woche: Manuel Latusa (5 Tore), der am letzten Wochenende seine Torgefahr gefunden hat und einem Hattrick vom Freitag am Sonntag ein Doppelpack folgen ließ. In den letzten drei Spielen immer gescort und damit derzeit einer der wenigen Salzburger, der sich wohl noch keine Sorgen um seinen Job machen muss.
###Die Ränge 1 bis 6
1. Vienna Capitals (0 Siege, 1 Punkt, 5:8 Tore)
Die Vienna Capitals mussten in den letzten beiden Partien mit ihrer Offensivausbeute hadern. Damit konnte man bei den Hauptstädtern ganz und gar nicht zufrieden sein. Nur 5 Tore in zwei Spielen, darüber hinaus am Freitag viel zu viele hochkarätige Chancen leichtfertig liegen gelassen. In den letzten fünf Runden hat der Tabellenführer nur magere 14 Tore erzielt – lediglich Ljubljana konnte in diesem Zeitraum weniger oft jubeln. Das ist etwas verwunderlich angesichts der Tatsache, dass sich die Personalprobleme im Team langsam verbessern. Zuletzt kehrten mit Blatny und Veideman zwei wichtige Spieler zurück, allerdings verließ mit NHL Gastspieler Potter ein Ruhepol aus der Defensive die Hauptstädter. Allerdings laufen einige Akteure weiterhin der Form hinterher. Rafael Rotter scheint sich Schritt für Schritt besser zurecht zu finden, dafür ist Fortier nicht mehr der Torgarant wie vor zwei Jahren, Gratton schwächt das Team immer wieder mit Strafen in der Schlussphase und mit Ferland fehlt ein torgefährlicher Angreifer verletzt. Kein Wunder, dass inzwischen nur noch vier andere Teams weniger Tore erzielt haben, als die Hauptstädter. Und trotzdem konnten die Vienna Capitals ihre Tabellenführung sogar noch ausbauen. Dank des Punktgewinns am Freitag und des derzeitigen „Asts“ von Verfolger Zagreb.
Einfach wird auch die kommende Woche für die Wiener nicht. Zwei Mal müssen die Hauptstädter auswärts ran und zwei Mal gegen Verfolger, die näher kommen wollen. Am Freitag geht es zum VSV, der wieder etwas Schwung aufgenommen hat. In den ersten beiden Partien dieser Saison hatten die Samuelsson-Schützlinge aber immer die Nase knapp vorne. Am Sonntag gastieren die Caps zum ewig heißen Duell in Linz. Das ist derzeit das heißeste Team der Liga und konnte heuer noch nicht geschlagen werden.
Spieler der Woche: Jamie Fraser (4 Assists), der vier der fünf Wiener Tore in der letzten Woche vorbereitete und damit praktisch an fast allen erfolgreichen Offensivaktionen beteiligt war.
Die nächsten Spiele: 7.12. VSV (A), 9.12. BWL (A)
2. Medvescak Zagreb (0 Siege, 0 Punkte, 3:15 Tore)
Was ist nur mit den Bären los? Mittlerweile schon drei Spiele in Folge ist Medvescak ohne Punkt und hat dabei nicht weniger als 17 Gegentore kassiert. Unglaublich, wie tief die bis vor wenigen Tagen noch beste Defensivabteilung der Liga gefallen ist. Alleine der Auftritt am Sonntag in Villach war eine einzige Blamage und ließ Erinnerungen wach werden. Nicht umsonst haben die Bären den Ruf in der Liga, am Sonntag immer schlechter zu spielen als am Freitag. Warum? Weil dazwischen der Fortgeh-Samstag liegt. 11 Gegentore in Villach, das ist eine historische Schlappe, die man auch bei Medvescak nicht einfach so vom Tisch wischen wird. Schon davor agierte man am Dienstag im vorgezogenen Match gegen Graz nicht unbedingt überzeugend und schon hat man erstmals in dieser Saison drei Partien in Serie verloren. Damit ist selbst Platz 2 wieder schwer in Bedrängnis, der Vorsprung auf die Verfolger beträgt nur noch magere 2 Punkte. Noch zehrt das Team von den guten Leistungen von Mitte Oktober bis Mitte November, ausruhen können sich die Bären darauf aber nicht und daher ist nun eine Reaktion gefragt.
Am Freitag müssen die Kroaten nach Laibach, am Sonntag kommt Szekesfehervar – also zwei Gegner, die man in Normalform durchaus schlagen kann. Dazu muss man sich aber wieder seine Stärken besinnen. In Villach stolperte man nicht nur über den Gegner, sondern auch über die eigene Disziplin und ein miserables Penalty Killing. An 10 Gegentore wird sich auch Torhüter Robert Kristan noch lange erinnern, dass der Backup dann nur noch ein Tor kassierte lag eher daran, dass die Adler im letzten Drittel nur noch auf Halbgas fuhren. Offensiv war man praktisch nicht vorhanden in der letzten Woche – 3 Tore in zwei Partien sind ein deutliches Zeichen. Dank des Auftritts in Villach ist man nun auch die Führung in der Penalty Killing Wertung los, das eigene Power Play ist nur noch Mittelmaß, die Scoringeffizienz bleibt im Keller und nun ist man auch bei den Torhütern nicht mehr die Nummer 1 der Liga. Die Formkurve zeigt klar in eine Richtung. Allerdings nicht in die, welche man gerne in Zagreb sehen würde.
Spieler der Woche: Sasa Martinovic (1 Assist), der am Dienstag gegen Graz erst seinen vierten Scorerpunkt machte und erstmals seit Runde 4 wieder gepunktet hat!
Die nächsten Spiele: 7.12. OLJ (A), 9.12. AVS (H)
3. Black Wings Linz (2 Siege, 4 Punkte, 8:4 Tore)
Unaufhaltsam arbeitet sich Meister Linz derzeit die Tabelle nach oben. Und das, obwohl die Black Wings alles andere als überzeugend spielen. Am Freitag in Innsbruck musste der Titelverteidiger bis ins Penalty Schießen, um zwei Punkte zu holen, am Sonntag zu Hause gegen Ljubljana war man zwar das bessere Team, wirklich mitreißend war die Leistung aber auch nicht. Durch die Verletzungen von Pat Leahy und Rob Hisey fehlen den Stahlstädtern zwei richtig wichtige Leute und man spielt in Wirklichkeit derzeit mit nur einer richtig schlagkräftigen Angriffslinie. Dahinter kommen Spieler, die entweder völlig außer Form sind, oder es einfach nicht besser können. Und trotzdem gewinnen die Oberösterreicher – und das nicht wenig. Seit der Ligapause gab es in 8 Spielen 7 Siege und es wurde immer gepunktet. Seit David LeNeveu das Tor hütet ist auch der Gegentorschnitt massiv nach unten gegangen. In den letzten 5 Partien ließ der Meister nur noch 10 Gegentore zu: das ist in dieser Phase der absolute Bestwert der EBEL, was auch an einer stark verbesserten Abwehrleistung liegt. Damit es auch nach vorne wieder etwas durchschlagskräftiger wird, haben die Linzer einen NHLer geholt. Einen aus der Kategorie, wie sie Rob Daum so gerne hat: harter Arbeiter, Teamplayer, nur kein Star. Und billig: lediglich 5.000 Dollar betragen die Kosten für den Spieler – zuzüglich der Reisekosten und Unterbringung. Bis Ende Dezember ist Shawn Matthias nun einmal da (außer die NHL beginnt doch noch mit einer Saison) und soll auf der Centerposition für Entlastung sorgen. Am kommenden Wochenende möchten die Linzer nämlich ihren Lauf fortsetzen. Mit drei Siegen im Gepäck geht es zu einem Angstgegner, gegen den man heuer noch nicht gewonnen hat. Szekesfehervar ist das Ziel und hier gab es zuletzt Ende Oktober eine schmerzhafte 2:7 Watsche. Am Sonntag wird kein Wort der Motivation nötig sein, denn mit den Vienna Capitals kommt nicht nur der Tabellenführer an die Untere Donaulände, sondern auch noch einer der ganz großen Rivalen der letzten Jahre. Dabei ist die neue Defensivstärke gefragt: die Black Wings sind nicht nur das beste Penalty Killing Team der Liga, sondern stellen mit LeNeveu seit neuestem auch den besten Goalie (93,72% Fangleistung).
Spieler der Woche: Mike Ouellette (3 Tore, 1 Assist), der weiterhin Mister Zuverlässig ist. Am Freitag den Game Winner im Shootout, am Sonntag ein Empty Netter und inzwischen schon 11 Mal in Folge gescort! Platz 6 in der Scorerliste!
Die nächsten Spiele: 7.12. AVS (A), 9.12. VIC (H)
4. VSV (1 Siege, 2 Punkte, 13:8 Tore)
Vier Niederlagen in Folge hatte der VSV kassiert, dann kam Zagreb. Die Stimmung rund um den VSV wurde schon etwas unruhiger, die Fans murrten leise auf, die erste Kritik des Jahres wurde laut. Und dann das! Der VSV überrollte die Bären aus Zagreb am Sonntag mit sage und schreibe 11:2 und feierte damit den höchsten Sieg der Saison. Sicher, Medvescak war jenseits von gut und böse, aber selbst solchen Teams muss man erst einmal 11 Tore einschenken. Die Adler haben einmal mehr gezeigt, dass sie eine offensiv sehr gefährliche Mannschaft sein können, überbewerten sollte man dieses Ergebnis aber (noch) nicht. Da sind die Erinnerungen zum Beispiel an das 2:6 in Salzburg am vergangenen Freitag noch viel zu präsent. Und vor allem die Defensivprobleme der letzten Woche sind noch nicht vergessen. Da muss der VSV mehr als nur einen Galaabend zeigen. Zum Beispiel kommende Woche, wenn man mit Leader Wien am Freitag ein Team empfängt, das man in der laufenden Saison noch nicht schlagen konnte. Am Sonntag geht es dann weiter nach Znojmo – auch hier mit nicht unbedingt guten Erinnerungen. Zuletzt gab es Mitte Oktober eine 8:4 Schlappe in Südmähren. Dennoch sind die nächsten beiden Gegner von ihrer Topform weit entfernt und hadern derzeit ebenso wie die Kärntner mit ihrer Konstanz. Für den VSV wäre es nun wichtig, den ein oder anderen Sieg nachzulegen. Immerhin ist man in der Tabelle inzwischen „nur“ noch auf Platz 4, lediglich 2 Punkte vor dem achten Rang. Da kann es dann schon mal schnell gehen und der ehemalige Tabellenführer fliegt aus den Top 6 raus. Dennoch scheint Trainer Järvenpää mit seinen umgestellten Offensivlinien ein goldenes Händchen gehabt zu haben. Und dabei fehlte am Sonntag mit NHL Star Michael Grabner noch ein offensives Zugpferd mit einer Rippenprellung.
Offensiv ist den Kärntnern derzeit ohnehin nichts vorzumachen: mit 113 erzielten Toren hat der VSV das beste Angriffsspiel der Liga, Power Play und Scoring Effizienz sind nach dem letzten Wochenende auch wieder auf Top Niveau in der EBEL. Im November lief nichts zusammen, jetzt hat man diesen Monat hinter sich gelassen und vertraut auf einen heißen Advent. Wohin der Weg führt, das dürften dann allerdings erst die nächsten Partien zeigen.
Spieler der Woche: Markus Peintner (2 Tore, 2 Assists), der am Sonntag so richtig auftaute und nach vier Spielen endlich wieder einmal punktete.
Die nächsten Spiele: 7.12. VIC (H), 9.12. ZNA (A)
5. Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 10:5 Tore)
Die Grazer bleiben „heiß“ und haben ihr Punktekonto auch in der letzten Woche wieder gehörig aufgebessert. Die beiden Siege gegen Zagreb und Innsbruck waren bereits die Erfolge 6 und 7 in den letzten 8 Runden. Damit haben sich die 99ers wieder in den Top 6 zurück gemeldet, haben vor allem am Dienstag mit dem souverän geführten Match in Zagreb überzeugt. Am Sonntag folgte dann das Heimspiel gegen Innsbruck, in dem man ebenfalls sicher wirkte und verdient siegreich blieb. Seit der Ligapause hat nur Meister Linz mehr Punkte gesammelt als die Murstädter, die sich weiterhin sehr diszipliniert zeigen. Nur 21 Strafminuten gab es in den letzten beiden Runden, was eine Grundlage für die beiden Siege war. Nun werden die Steirer bemüht sein, dort fortzusetzen, wo man seit Mitte November agiert. Am kommenden Wochenende dürfen die Richer-Schützlinge gleich zwei Mal zu Hause ran, bekommt es dabei mit zwei Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu tun. Es wären also wichtige Punkte, die es gegen den KAC (Freitag) und Dornbirn (Sonntag) zu holen gäbe. Gerade die Klagenfurter sind mit nur zwei Punkten Rückstand gefährlich nahe dran an den Murstädtern, die sich aber nicht nur nach hinten orientieren müssen. Selbst Platz 3 ist in Reichweite, wenn man nur weiterhin so spielt, wie in den letzten Wochen. Hier hat sich neben der Disziplin einiges gebessert. Die Steirer spielen ein besseres Power Play und werden vor allem vor dem gegnerischen Tor immer abgebrühter. Bei der Scoringeffizienz belegen die 99ers schon den vierten Platz in der EBEL. Und das alles ohne NHL Verstärkung, wenngleich es weiterhin Gerüchte um Kontakte der Murstädter nicht nur zu Thomas Vanek gibt.
Spieler der Woche: Dustin VanBallegooie (2 Tore, 3 Assists), der eine sensationelle Woche spielte und in beiden Partien punktete.
Die nächsten Spiele: 7.12. KAC (H), 9.12. DOR (H)
6. Fehervar AV19 (1 Sieg, 3 Punkte, 10:7 Tore)
Gut begonnen, mit einer Enttäuschung aufgehört. Die vergangene Woche war für das Team aus Szekesfehervar wiederrum eine mit Auf und Abs. Am Freitag holten die Ungarn mit einem sicheren 6:2 gegen Znojmo zwei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten und verbesserten sich zwischenzeitlich sogar auf Platz 5. Doch dann kam der Sonntag und die roten Teufel gaben einen fast schon sicheren Sieg in Dornbirn aus der Hand. Aber immerhin: ein Punkt wurde erobert und Szekesfehervar hält sich weiterhin tapfer unter den Top 6. In den letzten 5 Runden konnten die Magyaren die drittbeste Bilanz der Liga bejubeln und zeigten dabei die größte Torgefahr aller Mannschaften im EBEL Feld! 21 Volltreffer gab es für Fehervar, das damit selbst die Offensivmaschinen Salzburgs und Villachs hinter sich ließ. Mit ein Grund, dass man sich in der Tabelle als sehr zäh erweist und weiterhin über dem ominösen Top 6 Strich bleibt. In der kommenden Woche folgt nun die Bewährungsprobe für den ungarischen Meister, der am Freitag Meister Linz erwartet und am Sonntag zum Zweiten nach Zagreb reist. Gegen die Black Wings gab es heuer nur Siege, gegen die Bären aus Kroatien zwei Niederlagen. Man darf gespannt sein, ob Fehervar auch gegen zwei Top 3 Teams bestehen kann.
Spieler der Woche: Eric Johansson (1 Tor, 2 Assists), der nun schon drei Mal in Serie gescort hat und in den letzten fünf Partien zwei Tore und drei Assists sammelte.
Die nächsten Spiele: 7.12. BWL (H), 9.12. ZAG (A)
###Die Ränge 7 bis 12
7. Orli Znojmo (1 Sieg, 2 Punkte, 6:9 Tore)
Jetzt ist es also passiert! Nach dem guten Saisonstart sind die Adler aus Znaim erstmals aus den Top 6 gefallen, haben dafür aber Erklärungen parat. Derzeit ist man auch beim tschechischen EBEL Vertreter nicht vor Verletzungen gefeit und kann nicht mehr auf den besten Kader zurück greifen. Trotzdem gab es am Sonntag gegen die NHL Truppe der Red Bulls aus Salzburg einen Overtimesieg. Am Freitag hatten die Tschechen allerdings beim Gastspiel in Szekesfehervar keine Chance und verloren das Match gegen den direkten Gegner. In den letzten sechs Runden machte man schlicht und ergreifend keinen Schritt mehr nach vorne, sondern blieb dort, wo man war. Das ist aber zu wenig, denn die direkte Konkurrenz wird immer besser und da sind 4 Niederlagen aus den letzten 6 Partien nicht unbedingt förderlich. Noch immer stellt Znojmo das fairste Team der Liga und hat sich auch was die Effizienz betrifft ein wenig verbessert. Dennoch müssen vor allem die Special Teams deutlich besser werden. Im Penalty Killing ist man abgeschlagen Letzter, beim Power Play auch nicht unter den Top-Mannschaften der Liga. In den letzten fünf Runden hat man vor allem defensiv nicht mehr gut genug gearbeitet und mit 19 Gegentoren nach Zagreb die schlechteste Defensivbilanz der EBEL. Am kommenden Wochenende kommen dann auch noch zwei sehr undankbare Aufgaben: am Freitag die lange Reise zu den immer bissiger werdenden Bulldogs nach Dornbirn, am Sonntag dann das Heimspiel gegen den VSV. Gegen die Villacher gab es in den ersten beiden Partien immer torreiche Duelle, es gewann immer die Heimmannschaft.
Spieler der Woche: Adam Havlik (2 Tore), der mit seinem Doppelpack am Sonntag die Red Bulls aus Salzburg fast im Alleingang abschoss und sich auch für den Game Winner verantwortlich zeigte.
Die nächsten Spiele: 7.12. DOR (A), 9.12. VSV (H)
8. KAC (1 Sieg, 2 Punkte, 8:3 Tore)
Die Konstanz, danach sucht man bei Rekordmeister Klagenfurt auch nach 27 absolvierten Runden in der EBEL 2012/13. Die Kärntner konnten zwar in der letzten Woche wieder einige Stammkräfte als fit vermelden, wirkliche Auswirkungen hatte das auf den Offensivoutput aber nicht. Vor allem am Freitag gegen Dornbirn war man trotz der dreifachen NHL Verstärkung enttäuschend und brachte beim 1:4 nur ein Tor zusammen. Die Leistung am Sonntag gegen die Vienna Capitals war da schon besser, am Ende waren es aber die bis dahin untergetauchten Lockout Gäste, die den Unterschied ausmachten. Und auch dieses Match ging nicht ohne einen weiteren Verletzten über die Bühne. Die Sorgen bleiben also die selben, wie sie der KAC schon seit Wochen mit sich herum schleppt. Immerhin ist Trainer Christian Weber wieder zurück auf der Bank, auch wenn es bereits Mediengerüchte gibt, wonach der Coach bei vielen Spielern nicht mehr wirklich gewollt ist. Die Ansprüche beim Rekordmeister sind ohne Frage höher als dieser achte Platz, von dem man sich einfach nicht loslösen kann. Aber es ist nichts verloren für die Lindwurmstädter, die weiterhin nur zwei Punkte hinter Platz 4 bzw. drei Zähler hinter Rang 3 liegen. In den nächsten Runden wird es für das Weber-Team aber besonders wichtig, denn es geht gleich drei Mal in Serie auf fremdem Eis ans Werk. Und auswärts gab es bislang nur wenig für die Rotjacken zu holen. Mit 11 Zählern aus 12 Spielen liegen die Klagenfurter in der Auswärtstabelle nur am drittletzten Platz. Dabei könnte man mit weiteren Punkten in der Gesamttabelle einen Sprung nach vorne tun. Immerhin wartet am Freitag das Duell gegen Graz, einen direkten Tabellenkonkurrenten, zu dem man mit einem Sieg aufschließen könnte. Dass die Klagenfurter dann am Sonntag in Innsbruck klar zu favorisieren sind, steht außer Frage. Aber gerade diese Pflichtspiele machen heuer massive Probleme. Es ist kein Zufall, dass man gegen diese Innsbrucker Haie zwei Mal sehr enge Siege einfahren konnte. Egal wie, was die Klagenfurter derzeit ganz dringend benötigen sind Erfolgserlebnisse. Im Idealfall einmal mehrere in Serie, denn das vermisst man seit geraumer Zeit beim KAC. Noch immer nicht wirklich zufrieden kann man bei den Kärntnern mit der Offensivleistung sein. Da half auch die dreifache NHL Verstärkung im Kader nichts. Nur 80 erzielte Tore sind ein wenig begeisternder Wert, wenn man bedenkt, dass die Nummer 1 Offensive der Liga schon 33 Mal öfter getroffen hat. Aber auch Leader Wien spielt in diesen Regionen mit, steht dafür hingegen hinten deutlich besser und bekommt noch weniger Gegentore.
Spieler der Woche: Thomas Koch (2 Assists), der nach seiner Verletzungspause endlich wieder am Eis steht und sich beim Sieg gegen die Capitals auch gleich mit zwei Assists in die Statistiken eintrug.
Die nächsten Spiele: 7.12. G99 (A), 9.12. HCI (A)
9. Red Bull Salzburg (1 Sieg, 3 Punkte, 9:6 Tore)
Den Ernst der Lage hat man offenbar im Lager der Red Bulls endgültig erkannt und greift zu den erwarteten Mitteln: neue Legionäre. Drei davon wurden geholt und sollten auch gleich im ersten Spiel einen entscheidenden Einfluss auf den Sieg haben. Beim 6:2 gegen den VSV am vergangenen Freitag waren es die Neuen, die überzeugten und andere Cracks mit sich rissen. Dass es dann allerdings in Znaim wieder keinen Sieg gab, änderte auch die NHL Verstärkung nicht. Trotzdem sind 3 von 4 möglichen Punkten aus der letzten Woche kein schlechtes Ergebnis für die Salzburger, die dennoch in der Tabelle einfach nicht näher an die Konkurrenten heran kommen. 8 Punkte beträgt der Rückstand auf die Top 6 noch immer – und die Spiele im Grunddurchgang werden nicht mehr. Sicher, die Page-Truppe hat in der letzten Woche als zweites Team der Liga die Hundertermarke bei den erzielten Toren geknackt, doch wirklich Ruhe ist noch nicht eingekehrt. Stattdessen regt sich Trainer Page abwechselnd über seine Spieler und die angeblich unfaire Spielweise des Gegners auf. Fakt ist, dass auch in mittelfristiger Zukunft keine Ruhe einkehren wird, denn die Mozartstädter haben viel zu viele Spieler unter Vertrag, als dass sich das mit der Punkteregel ausgeht. Bis zum 15. Dezember erlaubt die verlängerte Try Out Phase hier noch einige Experimente, danach heißt es aber sein Team gefunden zu haben. Und das wird dem ein oder anderen Salzburg-Crack den Job bei den Red Bulls kosten.
Besonders wichtig wird die kommende Woche für die Salzburger. Mit Partien gegen Innsbruck und Ljubljana hat man zwei Mannschaften zum Gegner, die in der Tabelle hinter den Bullen klassiert sind. Alles andere als zwei Siege wäre ein weiterer Rückschlag für diese Mannschaft, die deutlich andere Ambitionen als einen 9. Tabellenplatz hat.
Spieler der Woche: Manuel Latusa (5 Tore), der am letzten Wochenende zum Torjäger avancierte und zuerst am Freitag einen Hattrick und am Sonntag ein Doppelpack bejubeln konnte.
Die nächsten Spiele: 7.12. HCI (A), 9.12. OLJ (H)
10. Olimpija Ljubljana (1 Sieg, 2 Punkte, 5:7 Tore)
Sieg und Niederlage wechseln sich bei den Drachen aus Ljubljana auch weiterhin ab und daher kommt es nicht unbedingt überraschend, dass die Slowenen weiterhin tief unten in der Tabelle hängen. Es fehlt dieser Mannschaft einfach an der Kadertiefe, um gegen immer besser werdende Konkurrenten mehr als nur ein Favoritenschreck zu sein. Sicher, an guten Tagen und mit etwas Glück kann man auch Tabellenführer Wien schlagen. So geschehen am Freitag, als man effizient agierte und auch das nötige Quäntchen Glück hatte. Am Sonntag in Linz war man dann zwar gefährlich, konnte den Meister allerdings über 60 Minuten nicht zum wanken bringen. Es dreht sich einfach zu viel um die erste Reihe rund um den allgegenwärtigen Jan Mursak. Dahinter passiert nicht mehr viel, selbst die im Vorjahr so gefährlichen Pance Brüder und ein Ales Music bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Letzterer hat es überhaupt erst auf einen Treffer gebracht. Im Vergleich dazu: Im Vorjahr waren es 21 in 49 Partien. Genau diese Torgefahr geht den Drachen heuer ab und mit erst 78 Volltreffern ist man hier das zweitschlechteste Team der EBEL. Defensiv spielt man eine gute Rolle, aber nach vorne tut sich einfach viel zu wenig. Man ist zu einfach auszurechnen und verlässt sich viel zu viel auf Mursak. Und in der kommenden Woche werden die Aufgaben nicht unbedingt einfacher. Am Freitag kommt Zagreb, das sich für die Watsche vom Sonntag in Villach rehabilitieren möchte. Am Sonntag geht es dann zu den Red Bulls nach Salzburg und damit wieder zu einem Gegner, der unter Druck steht und sicher nichts zu verschenken hat. Aber wer weiß, vielleicht erwischt diese Mannschaft ja wieder einen dieser Zaubertage...
Spieler der Woche: Jan Mursak (2 Tore, 2 Assist) – schon wieder! Der NHL Gaststar ist weiterhin brandgefährlich und wurde am Freitag in Wien zum Matchwinner. Der wohl gefährlichste Spieler der EBEL.
Die nächsten Spiele: 7.12. ZAG (H), 9.12. RBS (A)
11. Dornbirner EC (2 Siege, 4 Punkte, 9:5 Tore)
Fast schon heimlich arbeiten sich die Dornbirner immer näher an die vor ihnen klassierte Konkurrenz heran. Mit drei Siegen in den letzten vier Spielen ist man nun schon bis auf drei Zähler an Ljubljana heran gekommen und hat damit die Negativserie von Anfang November mehr als vergessen lassen. Seither gab es in sechs Runden vier Siege und die Vorarlberger können mehr als nur zufrieden sein. Am Freitag zeigte man dann auch gegen den NHL-verstärkten KAC, dass man ein brandgefährlicher Außenseiter ist, der selbst gegen die großen Namen keine Angst hat. Der Lohn dafür war der erste Sieg über den Rekordmeister, dem man dann am Sonntag ein unglaubliches Match folgen ließ. Gegen Fehervar war man klar auf der Verliererstraße, packte dann aber die Ehre aus und drehte ein fast schon verlorenes Match zum 5:4 Sieg nach Verlängerung um. Genau diesen Charakter braucht ein Liganeuling, um bestehen zu können. Auch in der nächsten Woche, wenn man sich am Freitag daheim mit Znojmo und am Sonntag auswärts mit Graz herumschlagen muss. Zu Hause feierten die Bulldogs zuletzt zwei Siege in Serie, man darf hoffen, dass sich dieser Höhenflug nun auch auf die Zuschauerzahlen auswirkt. Die Fans waren vor allem im September und Oktober, wohl aus Neugierde, in die Messehalle gepilgert, im November waren es dann nur noch 1.741 pro Match. Es zeigt sich, dass nur die namhaften Vertreter aus Österreicher auch die Fans anlocken, gegen die internationalen Teams kommen nur die Hardcore-Fans. Aber die Basis stimmt und für das erste Jahr kann man in Dornbirn zufrieden sein. Jetzt muss man aber mit der harten Arbeit fortsetzen und vor allem in Richtung Zwischenrunde Erfahrungen sammeln. Dann wird nämlich alles noch einen Gang intensiver und schneller und wer weiß, vielleicht können die Bulldogs ja auch im Kampf um die Play Offs für Überraschungen sorgen.
Spieler der Woche: Luciano Aquino (2 Tore, 5 Assists), der inzwischen der mit Abstand beste Scorer der EBEL ist und seine Bilanz am vergangenen Wochenende gehörig auffettete. 5 Punkte am Sonntag gegen Fehervar waren erneut begeisternd!
Die nächsten Spiele: 7.12. ZNA (H), 9.12. G99 (A)
12. HC Innsbruck (0 Siege, 1 Punkt, 7:10 Tore)
Es war klar, dass die schöne Serie der Haie nicht auf Dauer Bestand haben würde. Nachdem man zwei Siege in Serie feiern durfte, konnten die Tiroler auch am Freitag ein überzeugendes Match abliefern. Im Heimspiel gegen Linz holte man einen Punkt und hätte mit etwas Glück den Meister sogar schlagen können. Am Sonntag in Graz war man davon dann doch ein Stück weiter entfernt, das Ergebnis kann sich aber trotzdem hoch erhobenen Hauptes sehen lassen und die Tiroler zeigten, dass sie auf Kurs sind. Man hat eine Taktik gefunden, die deutlich besser zum Team passt. Die Konzentration auf die Defensive hat vor allem eines gebracht: der HCI spielt in jeder Partie länger mit und kassiert seit fünf Runden keine übermäßig viele Gegentore mehr. Damit hat man in fast jedem Match eine Chance auf Punkte, was dem Selbstvertrauen gut tut und zuletzt auch das eigene Punktekonto deutlich erhöht hat. Der letzte Platz wird im Grunddurchgang nicht mehr abzugeben sein, denn 10 Punkte Rückstand auf den Vorletzten, der darüber hinaus auch noch immer wieder punktet, sind nicht mehr aufzuholen. Doch im Hinblick auf die weiteren Aufgaben entwickeln sich die Haie gar nicht schlecht. Entsprechend zufrieden ist man bei den Verantwortlichen auch und hat letzte Woche eine durchaus positive Zwischenbilanz gezogen. Sozusagen als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk bekommen die Fans in Innsbruck nun gleich drei Heimspiele in Serie. Den Anfang macht am Freitag das Gastspiel der Salzburger Red Bulls, am Sonntag kommt Rekordmeister KAC. Dann sollten auch wieder deutlich mehr Zuschauer in die TIWAK Arena strömen, als zuletzt. Und wer weiß: mit etwas Glück und der konsequenten Fortführung der eigenen Defensivtaktik ist vielleicht wieder der ein oder andere Zähler drin.
Spieler der Woche: Patrick Mössmer (1 Tor, 3 Assists), der in beiden Partien des letzten Wochenendes gepunktet hat und eine offensiv sehr auffällige Rolle spielte.
Die nächsten Spiele: 7.12. RBS (H), 9.12. KAC (H)