DOPS nimmt noch einmal zur Lamoureux Sperre Stellung
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marksoft -
24. Oktober 2012 um 22:09 -
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Das Department of Player Safety möchte die Gelegenheit nutzen, um zu den Geschehnissen im Spiel Nummer 77 der Erste Bank Eishockey Liga vom 19.10.2012 zwischen dem HC Orli Znojmo und dem EC VSV im Sinne des richtigen Verständnisses ergänzende Informationen zu geben.
Bei 4:32 im ersten Drittel brachte die Nummer 96 von Znojmo, Richard Jarusek, sein Team in Führung. Über die Gültigkeit dieses Treffers wurde im Nachhinein in der gesamten Liga kontrovers diskutiert und es scheint so, als gäbe es bei der Interpretation einige Missverständnisse. In der besagten Situation (siehe Video unten) handelt es sich um ein korrektes Tor und es lag keine Behinderung am Torhüter vor, wie es offenbar von vielen Seiten gesehen wird.
Die Tatsache, dass der Torhüter des EC VSV Jean Philippe Lamoureux unmittelbar vor und während der Torchance seine Stockhand verloren hatte, ist für den Schiedsrichter kein Grund, das Spiel abzupfeifen oder dem Tor die Anerkennung zu verweigern. Weder im IIHF Regelbuch noch im EBEL-Casebook gibt es eine solche Regel. Wodurch hat Lamoureux seine Stockhand verloren? Nach dem Studium von zwei Videoeinstellungen und vielen Wiederholungen kann es nicht bewiesen werden, dass Bickell absichtlich Lamoureux den Blocker aus der Hand geschlagen hat, was die Möglichkeit einer Strafe ausschließt. Lediglich wenn der Torhüter die Maske verliert, muss das Spiel unterbrochen werden.
Auch die Meinung, man hätte wegen Torraumabseits abpfeifen müssen ist nicht richtig. Bryan Bickell fuhr vor dem erzielten Tor durch den Torraum und war schon wieder heraus, als das Tor erzielt wurde. Während des erzielten Tores war also kein Spieler im Torraum. Daher konnte der Treffer auch nicht wegen Torraumabseits aberkannt werden.
Das Argument einer fälligen Strafe gegen Bickell wegen einer Behinderung ist auch nicht zulässig. Man kann darüber diskutieren, ob Bickell selbst in den Torraum gefahren ist oder von einem verteidigenden Spieler in den Torraum geschoben wurde. Während Bickell im Torraum stand, hat er den Torhüter nicht berührt oder irgendetwas anderes gemacht, was eine Strafe rechtfertigen würde.
Wenn man in Betracht zieht wie schnell das Spiel ist, ist es natürlich eine ungemein schwierige Entscheidung für einen Schiedsrichter – allerdings in diesem Fall die richtige. Aus Sicht der Erste Bank Eishockey Liga, anderer Profiligen Europas, aktueller NHL Schiedsrichter und Angestellten der NHL ist dies eine zu 100% richtige Entscheidung gewesen: Gültiges Tor und keine Strafe für den Angreifer von Znojmo.
Lyle Seitz
Erste Bank Eishockey Liga
Director of Hockey Operations