Um Mitternacht Ortszeit ist die NHL Geschichte um einen weiteren Lockout reicher geworden. Die Liga und die Spielergewerkschaft haben sich auf keinen neuen Rahmenkollektivvertrag einigen können, jetzt steht das NHL Business still.
In den letzten Stunden bevor der Lockout in Kraft getreten ist, gab es noch einige spektakulärer Spieler-Signings, denn ab sofort dürfen Vereine und Spieler nicht mehr miteinander in Kontakt treten. Und zwar solange, bis sich die NHL und die NHLPA (Spielergewerkschaft) auf einen neuen Rahmenkollektivvertrag geeinigt haben. Das ist auch der Grund, weshalb in den letzten Tagen noch einige Cracks in die Farmteams der AHL abgeschoben wurden.
Am Samstag gab es zwar noch einmal informelle Gespräche zwischen den Streitparteien, doch Treffen wurde keines mehr anberaumt, um den Lockout in letzter Minute doch noch abzuwenden.
Es geht ums Geld
Wie immer bei derartigen Geschichten geht es vordergründung um das liebe Geld. Bei der alten Übereinkunft zwischen Spielern und Vereinen kassierten die Cracks 57% der Einnahmen, was den Eigentümer der Teams ein Dorn im Auge war. Unter geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollte dieser Anteil der Spieler auf 49% und am Ende einer Sechsjahresfrist sogar auf 47% sinken.
Das lehnten die Spieler erwartungsgemäß ab, die letzten Verhandlungsstandpunkte waren bei Angeboten von 54,3% bis 52,7% von Seiten der Spieler.
Seit die Liga das letzte Mal ihre Arbeit niedergelegt hat (2004/05) sind die Einnahmen in der NHL stark gestiegen. Zuletzt lagen diese bei 3,3 Milliarden Dollar.
Noch ist nichts verloren
Auch wenn die NHL, ebenso wie vor kurzem die NFL und NBA, nun mit einem Lockout in den Schlagzeilen ist, noch hätten beide Parteien Zeit, zu verhandeln. Die Liga selbst beginnt erst am 12. Oktober mit ihrem Spielbetrieb, die Trainingslager wären für Ende September anberaumt gewesen. Erst wenn das erste Testspiel abgesagt wird, dürfte der Lockout auch von den Eishockeyfans in Nordamerika wirklich wahrgenommen werden.