KHL will auch nach Österreich expandieren
-
marksoft -
13. Juni 2012 um 17:02 -
6.344 Mal gelesen -
0 Kommentare
Mit großen Plänen wandte sich heute die russische KHL bei einem IIHF Meeting an die Öffentlichkeit. In den nächsten zwei bis drei Jahren will die Liga über ganz Europa hinweg expandiert haben und 64 Teams umfassen - unter anderem auch aus Österreich!
Während man sich beim IIHF noch immer Gedanken darüber macht, wie man einen europaweiten Champions Bewerb auf die Beine stellen könnte und mit der European Hockey Trophy zumindest schon ein länderübergreifender Bewerb auf hohem Niveau stattfindet zeigt sich die KHL von ihrer aggressiven Seite. Ligapräsident Alexander Medvedev präsentierte heute die Ambitionen der Liga - und diese dürften für einiges Aufsehen sorgen!
Die KHL war im Jahr 2008 mit Mannschaften aus vier Ländern (Russland, Weißrussland, Kasachstan und Lettland) gestartet, in der kommenden Saison umfasst die Liga bereits sieben Nationen, da die Slowakei, Tschechien und die Ukraine nun ebenfalls vertreten sind.
Expansion nach Europa geplant
Doch das soll nicht das Ende sein, denn die KHL hegt bereits seit Jahren massive Expansionspläne. Diese sind bereits sehr weit fortgeschritten, zumindest was die Theorie betrifft. Die KHL möchte in naher Zukunft zwei Conferences installieren: eine rund um Russland, die zweite in Europa, mit einer Division in Skandinavien (SWE, FIN, DAN, NOR), und einer Division in Mitteleuropa, die neben Teilnehmern aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Holland und Belgien auch einen oder mehrere Vertreter aus Österreich beinhalten könnte.
Insgesamt würde man sich bei der KHL 64 Teams in den beiden Conferences wünschen - jeweils 32. Diese spielen dann 62 Partien in der regulären Saison (38 innerhalb der Conference, 24 außerhalb) ehe es in die Play Offs geht. In diese gelangen dann 32 Teams, die in 5 Runden um den Titel kämpfen.
Das Problem der Finanzen
Nicht nur, dass diese europaweite KHL die Meisterschaften in den einzelnen Ländern völlig durcheinander bringen würde, gibt es auch noch ein anderes Problem: die Finanzen. Derzeit haben die großen Teams der KHL Budgets von bis zu 50 Millionen Dollar, der Salary Cap im nächsten Jahr liegt bei 36 Millionen Dollar. Das sind Summen, bei denen der Großteil der europäischen Teams nicht mitspielen kann.
Doch Präsident Alexander Medvedev beschwichtigte und meinte, dass man bereits mit etwa 15 Millionen Dollar (12 Mio Euro) eine gute Rolle spielen könnte.
Auch im Hinblick auf die nationalen Ligen ist die KHL auf Kooperationen aus: diese könnten weiterhin ohne ihre Topclubs bestehen und zum Beispiel Farmteams für die KHL Mannschaften stellen.
Die Präsentation der Russen wurde mit zahlreichen Fragen und Zweifeln bedacht und Medwedew betonte, dass diese Pläne nicht in Stein gemeisselt sein und durchaus auch eine kleinere Form der KHL möglich sei. Der Start soll im Idealfall bereits 2013/14 erfolgen, allerspätestens aber in zwei Jahren für die Spielzeit 2014/15 durchgeführt werden.