Passau Black Hawks beginnen in der Bezirksliga neu
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marksoft -
26. Mai 2012 um 20:01 -
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Unermüdlich war ein ganzes Team rund um die Passau Black Hawks in den letzten Wochen im Einsatz um die notwendigen Grundlagen für eine gesicherte Lizenzierung in der 3. deutschen Eishockeyliga zu schaffen.
Selbst der Ligenleiter der Eishockey-Oberliga, Oliver Seeliger, hatte sich bemüht und ist nach Passau gereist. Noch am vergangenen Donnerstag wurden lange Gespräche mit Sponsoren, Partnern und auch Politikern geführt. Am Ende bleiben die Bemühungen erfolglos! „Die Gesellschafter zu bekommen war kein Problem, jedoch einen nachhaltigen Etatplan aufzustellen war aufgrund der vorhandenen Daten nicht seriös möglich!“ so der Vorsitzende der Hawks Christian Eder. Dieser bemängelte dabei auch, dass die großen Firmen in Passau leider kein offenes Ohr für den Spitzensport haben. „Ein gutes Orchester muss auch in Passau bezahlt werden, warum nicht auch gute Sportler?“
Was bedeutet das Scheitern der GmbH-Gründung?
Die GmbH wäre ein rechtliches Konstrukt gewesen um die Risiken vom e.V. auszulagern in dem ja die Nachwuchsarbeit die größte Rolle spielt. Hierbei wäre man jeder Gefahr bei finanziellen Engpässen aus dem Weg gegangen, dennoch wäre mit dem e.V. über ein Kooperationsvertrag wieder ein Zusammenwachsen erreicht worden. Zum anderen hatte man gehofft mit Gesellschaftern ein Netzwerk aufzubauen um an mehr Sponsorengelder zu kommen und gleichzeitig Sponsoren durch Gesellschaftsanteile die Möglichkeit der Mitsprache zu geben. Doch soweit kam es leider nicht!
Die Gründe hierfür sind vielfältig und nicht einer sondern, die Summe vieler führten zu dieser Situation. Der Verein hat größtenteils über private Darlehen seine Liquidität gesichert. Die Gläubiger treibt die Angst, dass mit dem e.V. eine weitere Saison in der 3. Liga erneut zu einem erheblichen Defizit führen würde und Sie anstatt mit einer Rückzahlung zu rechnen mit weiteren Krediten einspringen müssten. Ohne „frisches Geld“ würde dies im Fall des Starts in der Oberliga unweigerlich einen Verlust der Vereinsliquidität mit allen Folgen bedeuten.
Die Suche nach den Gründen
„Es ist sehr schade, doch ohne Vereinsbrille betrachtet, lief uns der sportliche Erfolg voraus, die Strukturen aber immer hinterher. Unser Ansatz in der Vereinsführung immer alles nur im Ehrenamt zu machen war wohl zu idealistisch gedacht. Da sind auch von unserer Seite Fehler passiert!“ so Christian Eder. Allein die Sponsorenbetreuung wäre schon fast ein Fulltimejob. Der Kraftakt innerhalb von 4 Jahren nicht nur in den semiprofessionellen Bereich einzutauchen und gleichzeitig 5 Nachwuchsmannschaften aus dem Boden zu stampfen war enorm. Max Haidl, stell. Vorsitzender: „Herzblut allein ist in diesem Bereich enorm wichtig, aber alleine leider auch zu wenig. Die Erfahrung eines echten Kenners der Eishockeyszene hat uns gefehlt!“
Zum anderen hatten die Black Hawks mit ihrer ersten Mannschaft auch an externen Fronten zu kämpfen. Nur ein Beispiel: „Bei keinem Club in dieser Liga tauchen so hohe Securitykosten durch die Auflagen wie die des Ordnungsamtes Passau auf. Mit der Ausnahme von Regensburg taucht dieser Posten nirgends in einer nennenswerten Größe auf!“ so Ligenleiter Oliver Seeliger.
Immerhin 10.000 EUR, die die Black Hawks gut für Nachwuchstrainer oder andere Dinge hätten verwenden können.
Wie geht es weiter?
Die Verantwortlichen im Verein sehen das mit einem weinenden aber auch einem lachenden Auge.Die erste Mannschaft geht „back to the roots“ in die Bezirksliga. Hierfür haben schon einige Spieler der letztjährigen Oberligatruppe ihre Zusage gegeben.
Man braucht kein Prophet sein, dass man allein damit man den sofortige Wiederaufstieg im Visier hat. Die Nachwuchsspieler die schon im letzten Jahr in einer Herrenliga (Juniors) an den Start gingen können nun mit der ersten Mannschaft wachsen und gemeinsam den Weg nach oben gehen.
Auch viele andere, zum Teil echte Traditionsvereine mussten den Weg in die Amateurligen gehen. Die Starbulls Rosenheim, einer der betroffenen Vereine, hat sich gesund geschrumpft und spielt jetzt wieder in der Bundesliga!
Am ersten Spieltag ist schon eine Aktion für die Fans geplant, damit die Mission „Aufstieg“ auch gleich den richtigen Rahmen hat! „Das Umfeld werden wir auch in dieser Liga nicht verändern, es soll weiterhin einen VIP-Bereich geben und sonst wird man alles dafür tun um die Fans auch weiterhin zu begeistern!“ versprechen Roman Pulec und Marcus Petri von den Hawks, die weiter die sportliche Leitung der ersten Mannschaft übernehmen werden. Wer weiß, vielleicht bringen der sportliche Erfolg und Siege auch wieder mehr Leute in die EisArena nach Kohlbruck. Für die echten Eishockeyexperten wird natürlich der Unterschied im Spielniveau zu sehen sein. Die ersten Spielerverpflichtungen für die kommende Saison hoffen die Hawks schon am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung bekannt geben zu können. Aus den Fehlern der Vergangenheit hat der Verein sicher gelernt und es ist ehrlicher und gerechter gegenüber Fans, Spielern und Sponsoren einen soliden Neustart zu machen, als evtl. mitten unter der Saison vor einem Scherbenhaufen zu stehen, so die einhellige Meinung.