3:1 im Bruderduell! Slowakei überraschend im Finale
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marksoft -
19. Mai 2012 um 19:42 -
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Mit dem siebten Sieg in Serie hat sich Underdog Slowakei in die Geschichtsbücher dieser Eishockey-WM eingetragen. Im Halbfinale feierten Satan & Co. einen 3:1 Sieg gegen Erzrivale Tschechische Republik und fordert damit morgen im Finale Russland. Für Tschechien bleibt das Spiel um Bronze gegen Gastgeber Finnland.
Das Bruderduell zwischen Tschechien und der Slowakei war auch das Aufeinandertreffen der beiden bislang fairsten Mannschaften im Turnierverlauf. So war es nicht verwunderlich, dass die Partie mit wenig Körperkontakt begann und es in den ersten 20 Minuten keine einzige Strafminute auszusprechen gab. Und auch ansonsten waren beide Mannschaften ebenbürtig, wenngleich Tschechien die besseren Chancen hatte. Zwei Mal rettete das Aluminium für Jan Laco im slowakischen Tor, ehe Oldie Miroslav Satan in der 16. Minute mit einem Schuss das 1:0 für den Außenseiter machte. Die Scheibe rutschte Jakub Kovar im Tschechen-Gehäuse unter dem Schoner durch - ein haltbares Gegentor, das der Slowakei aber eine 1:0 Führung nach 20 Minuten einbrachte.
Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie ausgeglichen, aber mit leichten Vorteilen für Tschechien. Mit dem 0:1 vor Augen musste der Favorit auch etwas mehr riskieren - und wurde belohnt. Frolik traf zur Hälfte der Partie und gliche damit den Zwischenstand zum 1:1 aus. Wenig später hätten die Tschechen beinahe die Führung erzielt, aber in einer insgesamt nicht so mitreißenden Partie blieb es nach 40 Minuten beim Remis.
Nach Wiederbeginn war es erneut Oldboy Miroslav Satan, der nach nur 56 Sekunden den Außenseiter schon wieder in Führung schoss. Damit nicht genug gelang wenig später sogar das 3:1 und damit erstmals an diesem Abend ein Zweitorevorsprung. Tschechien war jetzt gefordert, denn nach zwei Gegentoren aus drei Schüssen stand der leichte Favorit mit dem Rücken zur Wand.
Die erste Reaktion war ein Torhüterwechsel: Stepanek kam, Kovar ging. Der Auftakt einer heißen Schlussphase, in der die Tschechen - zu spät - aufwachten. Darüber hinaus kämpfte die Slowakei beherzt, in der Abwehr wurde die schmerzhafte Drecksarbeit gemacht und immer wieder Schüsse geblockt. Und dann war da auch noch ein unglaublicher Jan Laco im Tor!
Dieser hielt den Sieg in den letzten Augenblicken fest und nach 60 Minuten kannte der Jubel des großen Außenseites, den viele Experten eher in den Kreis der erweiterten Abstiegskandidaten gereiht hatten, keine Grenzen mehr.
Mit diesem Sieg zog die Slowakei verdient in das Endspiel dieser Eishockey-Titelkämpfe ein, wo morgen der ganz große Goldfavorit aus Russland wartet. Wie vor 10 Jahren, als die Slowaken in Göteborg die Sbornaja im Finale geschlagen hatten und sensationell Gold erobern konnte.
Tschechische Republik - Slowakei 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)
Tore:
15:52 0:1 SATAN Miroslav (SEKERA Andrej/BARANKA Ivan)
30:45 1:1 FROLIK Michael (PLEKANEC Tomas)
40:56 1:2 SATAN Miroslav (HANDZUS Michal) - SH
44:23 1:3 HUDACEK Libor (SUROVY Tomas)
Schüsse: 37:28
Strafen: 0:6