Österreich blamiert sich gegen Japan
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marksoft -
18. April 2012 um 18:56 -
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Österreich ist im dritten Spiel der WM in Slowenien über sich selbst gestolpert. Das Team Austria wirkte gegen Japan in der Offensive kompliziert und ideenlos und zeigte in der Defensive teilweise haarsträubende Fehler. Die Konsequenz daraus: Japan bedankte sich artig und gewann 4:3 nach Penaltyscheißen, fügte dem Mitfavoriten auf den Turniersieg dessen erste Niederlage zu!
Zurückhaltend startete das Team Austria in dieses dritte Match bei der WM in Slowenien. Gegen Japan gelang es dem ÖEHV Team nur selten, sich im Angriffsdrittel festzusetzen und so fehlte auch der Druck auf das gegnerische Tor. So waren es auch die Asiaten, die in der zweiten Minute durch Takahashi zu einer Riesenchance kamen. Aber dank eines guten Reflexes von Bernhard Starkbaum blieb es beim torlosen Remis. Es war offenbar ein Warnschuss zur rechten Zeit, denn nach und nach arbeitete sich die rot-weiß-rote Nationalmannschaft besser ins Spiel und tastete sich langsam Richtung Führungstreffer. In der 12. Minute war es dann so weit, als Mario Altmann mit einem schönen Handgelenkschuss das 1:0 für die Österreicher markierte.Wenig später war es Manuel Latusa, der in der 15. Minute nach schöner Einzelaktion aufzeigte, die Scheibe aber über das Gehäuse bugsierte.
Nach 20 Minuten blieb es bei dieser knappen Führung – nicht unverdient, denn die Österreicher hatten sich mit Fortdauer der Partie als das bessere Team präsentiert. Und auch im Mitteldrittel waren die ÖEHV Schützlinge engagierter und agiler, ließen Japan im Zweikampf keine Chance und kamen zu weiteren guten Torchancen. Was allerdings fehlte waren die Tore und damit ließ das Team Austria erstmals bei diesem Turnier die Effizienz vermissen. Das sollte sich rächen, denn als die Asiaten das erste Mal an diesem Nachmittag mit einem Mann mehr am Eis standen, folgte prompt das 1:1. Bernhard Starkbaum hatte beim Schuss von Kuji nicht gut ausgesehen und völlig entgegen dem Spielverlauf hieß es nun Unentschieden. Das hätte sich wenige Augenblicke später noch deutlicher verschlechtern können, denn Tanaka fand im 1 gegen 0 Break sogar die Möglichkeit zur Führung für Japan vor. Das wusste Starkbaum aber zu verhindern, ebenso wie auf der anderen Seite Goalie Narisawa nach schöner Kombination der ersten Angriffslinie Österreichs bei einem Koch-Schuss.
Zur Hälfte der Partie jubelten dann die Österreicher, als Stefan Ulmer einen Herburger - Weitschuss ins japanische Tor ablenkte. Regulär, wie auch die lange Studie der Videoaufzeichnungen bewies. Jetzt hatte die Mannschaft von Manny Viveiros wieder alles im Griff – nur nicht das Toreschießen. Ganz anders die Japaner, die in der 37. Minute zum zweiten Mal in diesem Drittel ausglichen. Johannes Kirisits ließ sich dabei vom japanischen Gegenspieler so richtig „vernaschen“ und den anschließenden Schuss musste Bernhard Starkbaum ins kurze Eck passieren lassen.
2:2 hieß es auch zu Beginn des letzten Abschnitts und damit lag das Team Austria zum ersten Mal bei diesem Turnier nicht mit einer Führung in den Schlussabschnitt. In diesem entwikcelte sich ein offener Schlagabtausch, allerdings mit den besseren Chancen für die Japaner. Erst als die Asiaten erstmals in diesem Match in Unterzahl agieren mussten, wurden die ÖEHV Mannen druckvoller. Ein Hundertpfund Schuss ging zuerst noch an die Querlatte, als Österreich aber zwei Mann mehr am Eis hatte, traf Matthias Trattnig ins Kreuz und brachte Österreich zum dritten Mal in diesem Duell in Front.
Die Freude darüber konnten die ÖEHV Schützlinge nicht lange auskosten, denn Johannes Kirisits leistete sich wenig später einen unglaublichen Fehler und die Japaner nützten das sofort aus. Zum dritten Mal netzte Shuhei Kuji ein und durfte sich nicht nur über einen Hattrick, sondern auch über das 3:3 freuen. Somit war in den letzten 10 Minuten dieses Spiels für Hochspannung gesorgt – und das alles dank haarsträubender Fehler bei den Österreichern.
Diese bemühten sich zwar weiterhin blieben aber vorne meist ideenlos und hinten stark verunsichert. Nicht selten kamen die Japaner mit Kontern gefährlich vor das rot-weiß-rote Gehäuse und waren dem Siegtreffer sogar näher als das Team Austria, das im Angriffsdrittel zu kompliziert und ungenau agierte. Es blieb nach 60 Minuten beim 3:3 Unentschieden und damit hatte Österreich den ersten Punkt bei dieser B-WM abgegeben.
In der Verlängerung zeigte sich das selbe Bild, wie in den drei Dritteln zuvor: das Team Austria optisch überlegen, aber meist von den Japanern aus der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor verdrängt. So konnte man zwar schön kombinieren, wirklich gefährlich wurde man damit aber nicht. Und die Japaner warteten auf die Fehler ihrer Gegner, die auch kamen. In der dritten Minute zum Beispiel, als ein Fehlpass in der eigenen Defensivzone zu einem Stangenschuss der Asiaten führte. Die beste Chance für Österreich hatte Gregor Baumgartner in der Schlussminute, sein Solovorstoß endete aber beim japanischen Torhüter. Es blieb auch nach fünf Minuten Verlängerung beim Unentschieden, ein Penalty Schießen musste her.
In diesem gingen die Japaner als Sieger vom Eis und dmait feierten die Asiaten den ersten Sieg über Österreich bei einem WM Turnier seit 33 Jahren. Für die ÖEHV Truppe bedeutet das, dass man nun schwer unter Druck ist, will man um die Top 2 bei diesem Turnier mitspielen. Niederlage darf man sich jetzt keine mehr leisten, muss also gegen Ungarn und Slowenien gewinnen.
Österreich - Japan 3:4 n.P. (1:0, 1:2, 1:1, 0:0, 0:1)
Tore:
11:52 1:0 ALTMANN Mario (HARAND Patrick/LATUSA Manuel)
25:25 1:1 KUJI Shuhei (TONOSAKI Jun/TANAKA Go) - PP
29:13 2:1 ULMER Stefan (HERBURGER Raphael/GEIER Manuel)
36:47 2:2 KUJI Shuhei (KELLER Aaron/TONOSAKI Jun)
47:20 3:2 TRATTNIG Matthias (KOCH Thomas/WELSER Daniel) - PP2
48:33 3:3 KUJI Shuhei
65:00 3:4 TANAKA - entsch. Penalty
Schüsse: 27:16
Strafen: 6:4 Minuten
Penalty Schießen: Ueno gehalten, Baumgartner gehalten, Terao 0:1, Grabner 1:1, Tanaka 1:2, Koch gehalten.