HCI reagiert mit offenem Brief auf Italien Verbot
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marksoft -
11. März 2012 um 12:24 -
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Wie bereits berichtet hat der ÖEHV dem HC Innsbruck untersagt, die Nationalliga in Richtung Italien zu verlassen. Die Tiroler zeigen sich vom Verband schwer enttäuscht und melden sich mit einem offenen Brief zu Wort.
Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Dieter,
verehrte Präsidiumsmitglieder, Helmut, Siegfried und Peter!
Mit Befremden habe ich die Absage des Verbandes bezüglich einer Teilnahme des HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck an der Serie A in Italien zur Kenntnis genommen, allein zu akzeptieren ist diese eure Entscheidung noch lange nicht.
Wir haben in Innsbruck in den letzten Jahren einen wirtschaftlich erfolgreichen Weg eingeschlagen und jetzt, am Ende dieser Konsolidierungsphase darf ich euch bekanntgeben, dass nach dem Abbau von über einer halben Millionen Euro Verbindlichkeiten wir derzeit in den schwarzen Zahlen wirtschaften. Das ist die wirtschaftliche Ebene, deren positive Entwicklung euch vor Augen führen soll, wie es auch gehen kann...
Auf der emotionalen Ebene bin ich darüber hinaus schwer enttäuscht, weil ich es geradezu unkollegial finde, dass mir während meiner Anwesenheit in Salzburg niemand von euch jene ablehnende Haltung vermittelt hat, die letztlich zu einer einstimmigen Ablehnung unseres Antrages geführt hat.
Bezugnehmend auf Eure Argumente:
1. Es ist richtig, dass die höchste Österreichische Liga eine Ausbildungsliga sein sollte. Wir stellen in der kommenden Saison ein Farmteam unter der Leitung von Fredi Püls. Diese Mannschaft wird aus gestandenen Spielern mit Bundesliga- und Nationalliga-erfahrung, die zuletzt in der Eliteliga engagiert waren, dazu eine zusätzliche Anzahl erlaubter Imports plus zwei Blöcke jener U-20, die heuer so stark aufgezeigt hat, bestehen. Das wäre immerhin eine Mannschaft mit mehr Schlagkraft als die Farmteams der Caps, des KAC und Linz zusammen, sodass wir in diesem Punkt mehr als entsprechen.
2. Sämtliche NL Vereine haben kein Problem, wenn wir mit einer Mannschaft nach Italien wechseln und zugleich eine konkurrenzfähige Mannschaft in der NL stellen.
3. Der ÖEHV erleidet keinen Nachteil, da eine zusätzliche Mannschaft gestellt wird.
Desweiteren möchte ich folgendes festhalten:
Ich habe mir im Detail die aktuell veröffentlichten Satzungen des ÖEHV angesehen und stelle nach Studium derselben fest:
Nirgendwo wird verboten, dass ein österreichischer Verein mehreren nationalen Verbänden als Mitglied angehören darf
Nirgendwo lese ich (konkret im §6), dass es ein Ausschließungsgrund wäre, wäre man auch noch Mitglied eines anderen/2. nationalen Verbandes (es sei denn dieser Verband würde nicht der IIHF angehören)
Nirgendwo lese ich (konkret im §6), dass es ein Ausschließungsgrund wäre, würde man an nicht nationalen Spielbewerben teilnehmen
Ungeachtet dessen gibt es ja in Österreich bereits einen Präzedenzfall – U20 Red Bull Salzburg spielt in CZ mit.
Ich bitte den ÖEHV um eine sachliche Differenzierung, warum dies für Salzburg möglich ist bzw. für unseren Verein HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck nicht. Auch dagegen, warum nicht österr. Vereine an österr. Meisterschaften mitwirken können und es uns verwehrt wird im Ausland zu spielen.
Gebt uns eine Chance, sogar im Interesse des österreichischen Eishockeys solltet ihr dem HCI diese Chance mit Italien nicht verwehren.
In der Hoffnung auf ein Umdenken bzw. eine positive Stellungnahme des ÖEHV Vorstandes verbleibe
ich mit sportlichen Grüßen
Günther Hanschitz
Obmann HC TWK Innsbruck – Die Haie