3:2 - Scorpions zwingen Straubing in die Knie
-
marksoft -
6. März 2012 um 23:09 -
1.636 Mal gelesen -
0 Kommentare
Im Livefernsehspiel und vor 2.655 Zuschauern kämpften die Hannover Scorpions am heutigen Abend die Tigers aus Straubing mit 3:2 (1:0, 0:0, 2:2) nieder und fuhren damit den dritten Sieg in Folge ein.
Für die Niedersachsen trafen Kapitän Sascha Goc, Chris Herperger und David Sulkovsky. In einer harten Partie, die über weite Strecken nichts für schwache Nerven war, avancierte Goalie Dimitri Pätzold wieder einmal zum Man of the Match und sein Team setzte sich am Ende verdient gegen den Play-off Kandidaten aus Straubing durch.
Die Partie begann mit einer sagenhaften fünffachen Chance für die Scorpions. Straubings Goalie Jan Guryca hatte sich mal völlig vergriffen, doch der Puck fand jeweils knapp nicht über die Linie, denn einige seiner Mitspieler warfen sich mit allem was sie hatten vor das Gehäuse und in die Schüsse von Jeff Hoggan und Chris Herperger, die sich geich mehrfach versuchen durften. Und es ging genauso rasant weiter. Nach etwas über einer gespielten Minute, saßen mit René Röthke und Alexander Dotzler schon zwei Straubinger auf der Strafbank und die Hausherren spielten ihre erste 5 gegen 3 Überzahl. Mit Ruhe, Übersicht, Kraft und etwas Glück hämmerte Sascha Goc dann von der blauen Linie auf das Tigers-Gehäuse und für Schlussmann Guryca gab es nichts mehr zu halten. Die Hausherren gingen in der 3. Spielminute mit 1:0 in Führung. Schrecksekunde dann nach knappen fünf gespielten Minuten, denn Scott King verließ das Eis in Richtung Kabine. Doch zum Glück kehrte der Stürmer kurz darauf wieder auf die Spielerbank zurück. Die Gäste brauchten lange, um einigermaßen in die Partie zu kommen und scheiterten dann immer wieder an einer aufmerksamen Scorpions-Abwehr oder am erneut starken Goalie Dimitri Pätzold. Die Leinestädter hatten die Begegnung bis auf wenige Momente vollkommen im Griff und auch die Unterzahlsituationen, derer es im ersten Spielabschnitt gleich drei gab, überstanden sie mit Bravour. Kurz vor Drittelende hatte Scott King noch die beste Chance, leider traf er nur den Pfosten, nachdem er zuvor die gesamte Straubinger Abwehr und den Goalie verladen hatte. Die 1:0-Führung, mit der die Scorpions in die erste Drittelpause gingen, war jedenfalls mehr als verdient.
Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Scorpions konzentriert und motiviert. Die Abwehr stand sicher, auch wenn sich typischer Weise wieder der ein oder andere Abspielfehler einschlich. Dies lag aber auch daran, dass Gästetrainer Bernhard Englbrecht seinen Spielern während der Pause offensichtlich vermittelt hatte, dass sie sich gegen Hannover schon anstrengen müssen, wenn sie etwas Zählbares mit nach Straubing nehmen wollten. In gewohnter Manier strapazierten die Hausherren einmal mehr die Nerven ihrer Fans und für herzkranke Menschen waren die ersten 10 Minuten des zweiten Abschnitts absolut Gesundheit gefährdend. Doch die Scorpions kämpften und rackerten und hielten tapfer den dünnen Vorsprung. Dieser war auch immer noch verdient, denn mit Tommi Hannus traf in der 33. Spielminute der zweite Skorpion an diesem Abend erneut nur den Pfosten. Einen Platz im Kuriositätenkabinett verdienten sich im zweiten Abschnitt aber auf jeden Fall einige Strafzeiten, die die Scorpions nehmen mussten. Vor allem eine gegen Stürmer Patrick Buzas kurz vor Ende des zweiten Abschnitts erregte die Gemüter. Sein Straubinger Gegenspieler Laurent Meunier blieb nach einem Bandencheck einfach liegen und wartete ab, bis Buzas die Strafe bekam. Anschließend fuhr er lachend zur Spielerbank um in Überzahl direkt den nächsten Wechsel zu nehmen. Kein Vorwurf an die Schiedsrichter an dieser Stelle, aber Fairplay sieht irgendwie anders aus und als dann auch noch Stürmer Gerrit Fauser mit einem bösen Ellbogencheck niedergestreckt wurde, der Pfiff aber diesmal ausblieb, hatten die Schiedsrichter die Scorpions-Fans komplett gegen sich. Es waren noch zwei Spielminuten im Mittelabschnitt zu absolvieren, als die Schiedsrichter auch den letzten Fan aufbrachten, denn sie gaben zwei Minuten gegen Kapitän Sascha Goc wegen Stockchecks. Im folgenden Unterzahlspiel bewahrte abermals Torhüter Dimitri Pätzold mit einem spektakulären Save mit seinem Schläger die Scorpions vor dem Ausgleich. Dann war aber auch das zweite Drittel beendet und beide Mannschaften gingen zum Durchschnaufen in die Kabinen.
Das Schlussdrittel mussten die Scorpions anfangs noch fünf Sekunden in Unterzahl bestreiten, doch dieser Umstand störte sie in keinster Weise und sie marschierten direkt wieder los. Dies allerdings ohne Stürmer Gerrit Fauser, der mit einer Gehirnerschütterung in der Kabine bleiben musste und dort untersucht wurde. Als die Niedersachsen gerade wieder vollzählig waren, kam der große Auftritt der ersten Reihe. Jeff Hoggan bekam den Pass von Ryan Maki, lief durch und spielte seinerseits quer auf Chris Herperger, der vor 2.655 Zuschauern eiskalt zum 2:0 vollstreckte. Soweit so gut, wenn Straubing nicht in der 44. Spielminute durch Daniel Sparre der 1:2 Anschlusstreffer gelungen wäre und die Partie wieder eng wurde. Aber die Hannoveraner, die bereits in den vergangenen Partien gegen Nürnberg eine ganz neue Souveränität an den Tag legten, steckten nicht auf und ließen sich überhaupt nicht aus dem Konzept bringen. Die Belohnung war der Treffer zum 3:1 durch David Sulkovsky in der 46. Spielminute. Der Scorpions-Stürmer zögerte nicht eine Sekunde, als er den Pass in halbrechter Position bekam und direkt in das einzig freie Eckchen des Straubinger Gehäuses schoss. Die Tigers nahmen zwei Minuten vor dem Ende ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Kasten, was den erneuten Anschluss zur Folge hatte. Calvin Elfring traf 1:18 Minute vor dem Ende mit einem abgefälschten Schuss, Scorpions-Goalie Pätzold hatte keine Chance. Die letzten Sekunden waren Kampf pur und noch nach der Schluss-Sirene gab es ein Gewühl vor dem Gehäuse der Hausherren. Doch die Scorpions kämpften die Tigers am Ende verdient mit 3:2 nieder und fuhren den dritten Sieg hintereinander ein.
Hannover Scorpions – Straubing Tigers 3:2 (1:0, 0:0, 2:2)
Tore: 1:0 Sascha Goc (Andy Reiss, 02:03 Min., PP2), 2:0 Chris Herperger (Jeff Hoggan, Ryan Maki, 40:45 Min.), 2:1 Daniel Sparre (Markus Hundhammer, Andrew Canzanello, 43:56 Min.), 3:1 David Sulkovsky (Stepahn Daschner, Martin Hlinka, 45:47 Min.), 3:2 Calvin Elfring (Ryan Ramsey, Daniel Sparre, 58:42 Min.)