Die HF.at Play Off Vorschau: Black Wings - Ljubljana
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marksoft -
5. März 2012 um 08:33 -
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Als letztes Team sind die Black Wings aus Linz ins Halbfinale eingezogen und gehen trotzdem als Favorit in ihre Serie gegen Olimpija Ljubljana. Die Drachen sind bisher die ganz große Überraschung in den Play Offs und haben durch Einsatz und großen Willen überzeugt. Doch reicht das auch, um den Linzern das Leben mehr als nur schwer zu machen?
Black Wings Linz (1) – Olimpija Ljubljana (6)
Saisonbilanz: 4:2 Siege, 9:4 Punkte, 19:13 Tore
Emotionen – das große Schlagwort vor der Halbfinalserie zwischen den Black Wings und Ljubljana. Die Slowenen kamen trotz Sperren und vielen Verletzungen in einer emotionalen Serie gegen Fehervar weiter, die Linzer fanden am Ende im Duell mit den Capitals genau diese Emotionen wieder und gewannen am Sonntag Spiel 7.
Und noch etwas wird Emotionen aufkommen lassen: die Ereignisse im letzten Match zwischen diesen beiden Teams, als Brian Lebler einen Check gegen den Laibacher Hocevar fuhr und sich dieser verletzte. Lebler kassierte damals eine Sperre von sieben Spielen, was in Linz für Unverständnis sorgte, in Laibach als Frechheit, weil als zu nieder angesehen wurde. Zumindest diese Szene wird bei einigen Fans in Slowenien das Blut wallen lassen, wenngleich die Teams selbst inzwischen zum Tagesgeschäft übergegangen sind und davon nichts mehr wissen wollen.
Die Black Wings gehen ohne Frage als Favorit in diese Serie, denn wenn man vier von sechs Partien in einer Saison gegen die Drachen gewonnen hat, dann ist das schon ein Zeichen. Doch unterschätzen wird den Gegner in Linz niemand mehr. Nicht nach dem, was im Viertelfinale gegen die Capitals passiert ist. Hier hatten die Stahlstädter mit weitgehend schwachen Leistungen schwer zu kämpfen, fanden aber gerade rechtzeitig noch zu ihrer Form und setzten sich schließlich sicher in Spiel 7 durch. Das bringt nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch ein gewisses Maß an Euphorie zurück ins Spiel der Oberösterreicher. Trainer Rob Daum atmete einmal kurz durch und sprach danach davon, „dass es ab jetzt leichter wird.“ Nicht, dass der Gegner einfacher sein würde, sondern dass der größte Druck erst einmal weg ist. „Jeder hätte nach einem Viertelfinalaus über uns gelacht“, so der Kanadier. „Jetzt stehen wir im Halbfinale und können etwas befreiter aufspielen.“
Wichtig für die Stahlstädter war am Sonntag auch, dass endlich die ersten beiden Linien – und hier vor allem Angriffsreihe 2 – wieder zu ihrer Torgefahr gefunden haben. „Ja, vor allem die Keller, Hisey, Irmen Linie war zuletzt nicht am höchsten Leistungslevel. Gut, dass sie noch rechtzeitig zurück gekommen sind“, bestätigt Daum. Insgesamt ist der Kader der Linzer deutlich tiefer besetzt, als jener von Ljubljana. Wenn alle Spieler halbwegs fit sind, kann jede Reihe torgefährlich sein. Im Viertelfinale waren es zudem über weite Strecken die Verteidiger, die für die Offensivgefahr sorgten. Eine nicht zu unterschätzende Waffe in einer Play Off Serie.
Die Black Wings haben in diesen Play Offs bereits viel durchgemacht, so etwas schweißt eine Mannschaft zusammen. Selbiges gilt aber auch für die Drachen, die sich gegen Fehervar punktgenau in Bestform spielten. Zwar hatte man in den ersten beiden Auswärtspartien in Ungarn keine Chance und wurde abgeschossen, doch als man die Chance witterte, wurde zugebissen. Darüber hinaus werden die Reihen der Slowenen nun wieder dichter. Torhüter Pintaric hat seine Strafe abgesessen, mit Hocevar und Pance stehen zwei zuletzt angeschlagene Spieler vor einer Rückkehr. Zuletzt gab es trotz dieser personellen Probleme drei Siege in Folge und damit den Einzug ins Halbfinale. Die Slowenen schweben auf Wolke 7, werden von ihrer Euphorie getragen und gehen zudem mit ausgerasteter als ihr Gegner in diese Best of Seven Serie.
Es wird vor allem darauf ankommen, wie gut sich die ersten beiden Angriffsreihen der Drachen gegen die Linzer Defensive durchsetzen kann. In der regulären Saison waren die Stars wie John Hughes und Justin Taylor die wichtigsten Akteure, von denen Sieg und Niederlage abhingen. Mit Ales Music, sowie Zigar und Erik Pance stehen zudem weitere Sniper im Aufgebot, die immer wieder wichtige Tore erzielen. Schmerzhaft ist hingegen der Ausfall von Nummer 1 Goalie Jean Philipp Lamoureux. Der Amerikaner konnte in 50 Partien eine Fangquote von 92,09% aufweisen, soll sich aber einen Seitenbandeinriss im Knie zugezogen haben. Eine rasche Rückkehr ist derzeit eher unwahrscheinlich – aber wer weiß das schon bei Eishockeyspielern.
Für den Verlauf dieser Serie wird es ganz stark darauf ankommen, ob die Linzer endlich ihren Play Off Schalter gefunden haben und ähnlich leidenschaftlich zu Werke gehen wie am Sonntag in Spiel 7. Wenn die Stahlstädter ihr bestes Eishockey abrufen und von weiteren Verletzungen verschont bleiben, dann dürfte diese geballte Power zu viel für Ljubljana sein. Die Drachen tun sich fast immer schwer gegen die Linzer und sind in der Keine Sorgen EisArena erst vier Mal seit Ligazugehörigkeit als Sieger vom Eis gegangen. Mindestens einen Auswärtssieg braucht Olimpija aber, um den Finaleinzug und damit die Sensation zu schaffen. Wenn man die Linzer ähnlich kalt erwischt, wie Wien über weite Strecken des Viertelfinales, dann ist das aber gar nicht so unwahrscheinlich. Im Normalfall sollte die Serie aber in fünf bis sechs Partien zu Gunsten der Oberösterreicher erledigt sein.
Hockeyfans.at Prognose: Linz in 5 Spielen
Die Termine des Duells:
06.03.12, 19:15: Liwest Black Wings Linz - HDD Tilia Olimpija Ljubljana
08.03.12, 19:15: HDD Tilia Olimpija Ljubljana - Liwest Black Wings Linz
11.03.12, 17:30: Liwest Black Wings Linz - HDD Tilia Olimpija Ljubljana
13.03.12, 19:15: HDD Tilia Olimpija Ljubljana - Liwest Black Wings Linz
15.03.12, 19:15: Liwest Black Wings Linz - HDD Tilia Olimpija Ljubljana
18.03.12, 17:30: HDD Tilia Olimpija Ljubljana - Liwest Black Wings Linz
20.03.12, 19:15: Liwest Black Wings Linz - HDD Tilia Olimpija Ljubljana