1:5 – Scorpions gehen im Nordderby unter
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marksoft -
17. Februar 2012 um 22:29 -
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Auch im Nordderby unterlagen die Hannover Scorpions am heutigen Abend gegen die Hamburg Freezers mit 1:5 (0:1, 1:1, 0:3).
Das einzige Duell, welches die Niedersachsen klar für sich entscheiden konnten, fand neben der Eisfläche statt. Trotz zaghafter Gegenwehr aus dem Gästefanblock, siegten die Fans der Scorpions klar nach Punkten im verbal-gesanglichen Schlagabtausch. Für Hannover konnte Chris Herperger in der 21. Spielminute vor 5.626 Zuschauern noch zum 1:1 ausgleichen, doch anschließend trafen nur noch die Gäste.
Nordderby in der TUI Arena. Zu Gast bei den Hannover Scorpions waren die Freezers aus Hamburg, doch das erste Zeichen an diesem Abend setzten die Fans des niedersächsischen DEL-Klubs neben der Eisfläche. Auch die Hamburger hatten ein großes Gefolge im Gepäck, doch nach wenigen Minuten hatten die Leinestädter den Lautstärken- und Gesangskampf für sich entschieden. Auf der Eisfläche sahen die 5.626 Zuschauer ein schnelles und vor allem sehr ausgeglichenes Spiel mit guten Angriffen und Chancen für beide Teams. Dass es nach knapp zehn gespielten Minuten noch 0:0 stand, hatten die beiden gut aufgelegten Torhüter zu verantworten. In der 11. Spielminute rettete Dimitri Pätzold auf Seiten der Scorpions gleich drei Mal spektakulär, im direkten Gegenzug konnte John Curry im Kasten der Hanseaten einen satten Schuss von Andreas Morczinietz halten. Nicht wirklich im Griff hatte sich einmal mehr Ex-Scorpions Stürmer David Wolf, der gegen seinen alten Arbeitgeber etwas zu motiviert an die Sache ging und so den Hausherren auch die erste Überzahlsituation ermöglichte. Ihm folgte allerdings kurz danach Hannovers Andy Reiss, so dass wenig später Hamburg im Vorteil war. Ein Treffer fiel in der ansonsten sehr spannenden Partie aber nicht. Doch als mit Niki Mondt erneut ein Scorpions-Spieler auf der Strafbank saß, schlug es hinter Pätzold ein. Der Goalie war machtlos, denn die Scheibe, die eigentlich flach kam, wurde kurz vor dem Tor so unglücklich abgefälscht, dass sie oben rechts ins Tor ging. So schnell bekam Pätzold die Fanghand nicht hoch und darum brachte Ryan Stone die Gäste in der 17. Spielminute mit 0:1 in Führung. Dies bedeutete auch gleichzeitig den Pausenstand.
Blitzstart der Scorpions nach Wiederanpfiff. Die Hannoveraner gewannen das Eröffnungsbully und von da an ging es nur mit Vollgas auf das Hamburger Tor. In einem riesigen Gewühl vor dem Kasten der Gäste bewahrte Ryan Maki allerdings die Übersicht. Im Fallen spielte er den Pass auf Chris Herperger, der den Puck nur 50 Sekunden nach dem Wiederbeginn zum 1:1 Ausgleich über die Linie brachte. In der Folge gaben beide Mannschaften Vollgas und spielten mit offenem Visier, was eine Vielzahl unglaublicher Riesen-Chancen auf beiden Seiten zur Folge hatte. Die Begegnung war nichts für Menschen mit Herzschrittmacher oder Bluthochdruck. Und es kam noch heftiger. Sascha Goc saß bereits auf der Sünderbank, da flog auch noch Ryan Maki wegen Spielverzögerung raus. Mehr als 30 Sekunden mussten die Hannoveraner eine drei gegen fünf Unterzahl meistern, schafften dies aber mit Bravour. Sie ließen die Gäste kaum in die Aufstellung finden und verteidigten mit Mann und Maus. Die Fans waren begeistert und sahen beherzt kämpfende Hausherren, die ihrerseits auf die Führung drängten. Doch die gelang etwas überraschend erneut den Hamburgern. In der 32. Spielminute fasste sich Freezers-Stürmer Thomas Oppenheimer ein Herz und zog aus halbrechter Position ab. Der Puck fand sein Ziel und so hieß es 1:2 aus Sicht der Leinestädter, die jedoch konsequent weiter spielten, um schnellstmöglich den Ausgleich zu erzielen. Doch Goc, Fauser und Hoggan scheiterten jeweils knapp und so ging es wieder mit einem Rückstand in die letzte Pause.
Der Schlussabschnitt begannen die Mannschaften genauso, wie sie die beiden ersten Drittel absolviert hatten: schnell, bissig und angriffslustig. Auch die beiden Fanlager lieferten sich den nächsten verbal-gesanglichen Schlagabtausch, den wie schon im ersten Drittel die Hannoveraner klar für sich entschieden. Auf der Eisfläche sah das Ganze leider anders aus. Das nächste Kullertor fiel in der 45. Spielminute und es fiel erneut für die Gäste. Einen Schlagschuss von der blauen Linie fälschte Brett Engelhardt unhaltbar für Pätzold in die Maschen ab. Und damit liefen die Hausherren eine Viertelstunde vor Ende der Partie einem 1:3-Rückstand hinterher. Doch dieser Treffer zeigte Wirkung, denn den Hannoveranern unterliefen plötzlich immer mehr haarsträubende Abspielfehler im Aufbauspiel. Die Hamburger Treffer zum 1:4 von Jerome Flaake in der 54. Spielminute und zum 1:5 durch Ryan Stone in Minute 56. waren nur noch eine logische Konsequenz aus diesen und damit fand erneut ein enttäuschender Abend aus Sicht der Niedersachsen sein Ende.
Hannover Scorpions – Hamburg Freezers 1:5 (0:1, 1:1, 0:3)
Tore: 0:1 Ryan Stone (Patrick Köppchen, 16:25 Min., PP1), 1:1 Chris Herperger (Ryan Maki, 20:50 Min.), 1:2 Thomas Oppenheimer (31:36 Min.), 1:3 Brett Engelhardt (Thomas Dolak, Patrick Traverse, 44:37 Min.), 1:4 Jerome Flaake (Garrett Festerling, David Wolf, 53:33 Min.), 1:5 Ryan Stone (Serge Aubin, Daniel Nielsen, 55:04 Min.).