Salzburg ringt Drachen in Tororgie nieder

Am Ende reichte es doch für Meister Salzburg, um sich das Heimrecht fürs Viertelfinale zu sichern. Die Mozartstädter setzten sich in einer irren Partie gegen Ljubljana mit 7:6 nach Penalties durch und treffen nun in der ersten Play Off Runde auf den KAC - mit dem Heimrecht im Rücken. Das hat es noch nie gegeben: Im entscheidenden Penaltyschießen verließen Ljubljanas Torhüter Pintaric die Nerven: Als er bei Earls Versuch (beim Stand von 1:0 für Olimpija) offenbar nicht bereit war, fuhr er aus dem Tor – da war aber der Salzburger schon mitten im Anlauf und schob die Scheibe ins leere Tor. Im nächsten Penalty vergab Hughes, und als Aubin für die Salzburger anlief, das gleiche Bild: Pintaric fährt aus dem Tor, Aubin darf jubeln. Reines Kalkül der Slowenen, die sich damit ihren Wunschgegner sicherten: damit empfangen die Red Bulls (4.) den EC-KAC (5.) im Viertelfinale, Ljubljana (6.) muss nach Szekesfehervar (3.). Die Gastgeber hatten zwar die in Zagreb geschonten Legionäre Turco, Regier, Bois, Abid und Earl wieder im Aufgebot, doch fehlten weiterhin Williams, Davison, Latusa und Welser. Bei den Slowenen gingen sich gerade drei Blöcke aus, nachdem Groznik wegen Sperre sowie die verletzten Music, Hocevar, Ropret und McBride ausfielen. Hingegen schaffte es Fraser ins Line-up, Pintaric begann im Tor. Das Startdrittel war für die 2500 Zuschauer in der Eisarena zum Augenreiben: Mit dem ersten Angriff der Gäste hieß es schon 0:1, als Heinrich die Scheibe verlor und Ziga Pance unhaltbar abstaubte. Mit Abids Ausgleich ins rechte Eck (4.) schien die Bullenwelt wieder in Ordnung, doch das Olimpija-Rumpfteam spielte weiter groß auf: Taylor schob die Scheibe scheinbar mühelos an Turco vorbei ins Netz, der Videobeweis (Schlittschuhtor?) war negativ. Nachdem Kavanagh allein vor Pintaric danebenschoss (10.), nutzte Ziga Pance einen missglückten Ausflug Turcos im zweiten Anlauf zum 1:3 (13.). Die Salzburger hatten Glück, dass Hughes in einem Breakaway an Turco scheiterte (14.). In der Schlussminute des ersten Abschnitts vergaben Raffl bzw. Hughes gute Möglichkeiten. Der Jubel der Red Bulls über den vermeintlichen Anschlusstreffer war verfrüht: Im Gestocher von Aubin und Earl war für die Heads auch im Videostudium nicht erkennbar, dass die Scheibe hinter der Linie war (22.). Symptomatisch für das Chaosspiel des Meisters war, wie Raffl und Earl bei einem Break zusammenkrachten (24.). Zwei Minuten später hinkte Bois in die Kabine. In der 29. Minute wurden die Bullen für ihre Offensive aber belohnt: Trattnig schoss scharf von links vors Tor, Raffl hielt die Kelle hin: 2:3. Dann vergaben zuerst Sachl (30., allein vor Turco) und danach Raffl (32.) nach Break mit Aubin Riesenchancen, ehe Lynch mit einem satten Schuss von links Pintaric durch die Beine bezwang (33.). Die Slowenen schwächten sich dann selbst, als Hughes 10 Minuten Disziplinarstrafe ausfasste (36.), doch 20 Sekunden danach brachte Erik Pance Olimpija in Überzahl erneut in Front. 65 Sekunden später markierte Trattnig per Weitschuss (Pintaric war die Sicht verstellt) das 4:4. Das Bestschießen ging auch im letzten Drittel hurtig weiter. Als Schiechl verletzt auf dem Eis lag, nützte Sachl die Verwirrung der Gastgeber zur neuerlichen Führung (43.) - anerkannt wiederum nach Videostudium. Diesmal gelang Aubin der Ausgleich (49.), den der Ex-Bulle Hughes konterte (5:6, 50.). Das 6:6 ging auf das Konto des Punktesammlers Raffl (53.). Sachl hätt in einem Break alles entscheiden können, doch Turco hielt (55.). Zwei Powerplays in der Finalphase ließen die Salzburger ungenutzt – Overtime, in der zuerst Earl und Pallestrang die Entscheidung versiebten (62.) und danach Trattnig und Earl (64.). Da machte sich bei Ljubljana der Kräfteverschleiß schon bemerkbar. Die letzten 35 Sekunden (Strafe gegen Raffl) spielten die Slowenen in Überzahl, brachten aber keine Chance mehr zustande. Penaltyschießen: Dervaric – gehalten Trattnig – gehalten Z. Pance – 0:1 Earl – 1:1 – kurios, da Pintaric vorher aus dem Tor gefahren war! Hughes – daneben Aubin – 2:1 – wieder fuhr Pintaric beim Anlaufen des Salzburgers aus dem Tor! EC Red Bull Salzburg - HDD TILIA Olimpija Ljubljana 7:6 n.P. (1:3, 3:1, 2:2, 0:0, 1:0) Zuschauer: 2.290 Referees: KELLNER R.; HOFER F., HOFSTÄTTER M. Tore: ABID R. (03:24 / RAFFL T., EARL R.), RAFFL T. (28:04 / TRATTNIG M., EARL R.), ABID R. (32:09 / LYNCH D.), TRATTNIG M. (36:46 / BISCHOFBERGER J., REGIER S.), AUBIN B. (48:26 / RAFFL T., EARL R.), LYNCH D. (52:28 / BISCHOFBERGER J.), AUBIN B. (65:00) resp. PANCE Z. (01:29 / TAYLOR J., HUGHES J.), TAYLOR J. (05:15 / PANCE Z., HUGHES J.), PANCE Z. (12:30 / PANCE E., VEDLIN D.), PANCE E. (35:41 / COLE B., PANCE Z.), SACHL P. (42:56 / FRASER J.), HUGHES J. (49:35 / TAYLOR J., HOTHAM S.) Goalkeepers: TURCO M. (65 min. / 51 SA. / 6 GA.) resp. PINTARIC M. (65 min. / 62 SA. / 7 GA.) Penalty in minuten: 8 resp. 20 (MISC - HUGHES J.) Die Kader: EC Red Bull Salzburg: ABID R., AUBIN B., BISCHOFBERGER J., BOIS D., BRUCKER M., EARL R., HEINRICH D., HOFER F., KAVANAGH R., KRISTLER A., LYNCH D., MÜHLSTEIN F., PALLESTRANG A., PÖCK M., PUSCHNIK K., RAFFL T., REGIER S., SCHIECHL M., SCHLACHER M., TORDJMAN J., TRATTNIG M., TURCO M. HDD TILIA Olimpija Ljubljana: COLE B., CVETEK I., DERVARIC D., FRASER J., GOLICIC B., HOTHAM S., HUGHES J., LAMOUREUX J., OGRAJENSEK K., PANCE E., PANCE Z., PINTARIC M., SACHL P., SEFIC D., SMIRNOV S., TAYLOR J., VEDLIN D., VERLIC M.