EBEL: Punkteregel vor dem Aus? Ein Gerücht birgt Diskussionsstoff
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marksoft -
13. Februar 2012 um 22:59 -
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Es kommt wie das Amen im Gebet: am Ende einer jeden Saison wird über die Punkteregel in der EBEL diskutiert und da macht das Jahr 2012 keine Ausnahme. Wieder einmal macht das Gerücht die Runde, die Vereine hätten sich auf das Ende der Punkteregel und eine Begrenzung der Legionäre geeinigt.
Im Rahmen einer Diskussionsrunde auf ServusTV wurde vom kursierenden Gerücht berichtet, dass man sich in der EBEL auf eine neue Regelung was die Legionäre betrifft geeinigt hätte. Dies sei vor allem auf Grund der Tatsache zustande gekommen, weil der ÖEHV nach dem Auslaufen des Kooperationsvertrages mit der EBEL wieder mehr bei der Gestaltung der Durchführungsbestimmungen mitreden könne.
Die Punkteregel war in der Vergangenheit immer wieder Grundlage für intensive Diskussionen, hat aber zumindest eines gebracht: die Liga ist ohne Frage ausgeglichener geworden. Man muss nur die aktuellen Tabellen betrachten und sieht diese Theorie bestätigt.
Nun soll es angeblich Bestrebungen geben, die Regel fallen zu lassen und dafür festzulegen, dass 15 Österreicher bei einer EBEL Partie am Spielbericht stehen müssen. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen, das heißt, die Teams könnten weiterhin 10, 12 oder auch 20 Legionäre unter Vertrag haben, spielen dürfen aber nur jene 7, die noch zusätzlich zu den 15 Österreichern "Platz" am Spielbericht haben.
Das mag sich in der Theorie und am ersten Blick sehr interessant anhören, ist aber grundsätzlich genau das, was der Großteil der EBEL Teams nicht will. Mit einer derartigen Regelung würden die finanziell potenteren Teams die guten Österreicher unter Vertrag nehmen und könnten zusätzlich auch noch jede Menge Legionäre unter Vertrag nehmen. Die Kluft zwischen Groß und Klein wäre plötzlich wieder riesengroß.
ÖEHV und EBEL sind aneinander gekettet
Vorstellbar ist lediglich, dass der ÖEHV im Hinblick auf zukünftige Kooperationen mit er EBEL derzeit ein paar Wünsche äußert. Ob diese dann aber auch angenommen werden liegt einzig und allein in der Macht der teilnehmenden Vereine und hier ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu einer Änderung kommen wird. Immerhin haben die Präsidenten erst kürzlich die Fortführung der Punkteregelung beschlossen und es liegt wohl im Interesse keines EBEL Teilnehmers, jetzt die Planungen für die kommende Saison noch einmal umzuschmeißen. Auch wenn in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt ist, im Hintergrund laufen die Verhandlungen mit den Spielern schon seit vielen Monaten und man darf davon ausgehen, dass einige Teams ihre Mannschaft 2012/13 zum Großteil unter Vertrag haben. Diese würden sich über eine derartige Änderung herzlich bedanken...
Fakt ist allerdings auch, dass der ÖEHV schon aus finanziellen Gründen die Zusammenarbeit mit der Erste Bank Eishockey Liga braucht. Hier fließen keine vernachlässigbaren Pauschalbeträge an den Verband. Aber auch auf der anderen Seite ist man an den ÖEHV mehr oder weniger gebunden. Um einen österreichischen Meister ausspielen zu können, muss der ÖEHV eingebunden werden. Und diese österreichische Meisterschaft spült wiederum Fördergelder in die EBEL Töpfe.
Letzten Endes bleibt die Punkteregel der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die derzeit 11 EBEL Teilnehmer einigen können. Noch ist niemandem eine besserere und vor allem praktikablere Alternative eingefallen. Auch das soeben lancierte Gerücht gehört nicht in diese Kategorie.