Strafsenat sperrt Brian Lebler für 7 Partien
-
marksoft -
7. Februar 2012 um 15:18 -
7.417 Mal gelesen -
0 Kommentare
Der Strafsenat hat gesprochen und den Linzer Stürmer Brian Lebler für 7 Spiele gesperrt. Dem Black Wings Angreifer wurde ein Check gegen den Kopf und Nackenbereich von Matej Hocevar am vergangenen Dienstag vorgeworfen. Eingesetzt kann Lebler erst wieder in einem möglichen fünften Play Off Spiel der Stahlstädter werden.
Die Begründung:
Nach Einsicht in den Videobeweis sowie in die übermittelten Operationsbefunde hat der Spieler Brian Lebler (#7) von EHC Liwest Linz den puckführenden Spieler Matej Hocevar von Olimpija Ljubljana, nachdem Letzterer die Scheibe schon abgespielt hatte, mit der rechten Schulter gegen das Gesicht gecheckt. Der Check wurde ansatzlos, mit einer kurzen Bewegung gegen den entgegenkommenden Spieler Hocevar ausgeführt, die Schulter wurde ausschließlich gegen den Kopf geführt. Der Spieler Hocevar konnte den Check nicht wahrnehmen und sich nicht schützen. Die Schiedsrichter haben den Check infolge der erst im Videobeweis zu erkennenden blitzartigen Bewegung der Schulter Richtung gegnerischen Spieler nicht geahndet. Der Spieler Hocevar erlitt einen Bruch des Oberkiefers und auch des Unterkiefers sowie vermutlich auch des Jochbeins, überdies hat er durch den Angriff mehrere Zähne verloren und mussten die Kieferbrüche operativ versorgt werden.
Nach den ergänzenden Bestimmungen ist vom Vorliegen eines CTH (Check gegen Kopf und Nacken) gemäß Regel 540 auszugehen, wenn der Spieler seinen Arm, Ellenbogen, Unterarm oder Schulter zum Kopf oder Nackenbereiches des gegnerischen Spielers führt. Dies ist in gegenständlichem Fall gegeben. Der angreifende Spieler hat zwar keinen Schwung genommen, um den Check auszuführen, andererseits ist die Schulter in einer kurzen, intensiven Bewegung direkt gegen das Gesicht geführt worden, weshalb auch die schweren Verletzungsfolgen eingetreten sind.
Es war somit spruchgemäß zu entscheiden.
Strafmildernd: bisherige Unbescholtenheit.
Straferschwerend: siehe Begründung insbesondere auch Schwere der Verletzung.
Linzer wollen Änderungen
Im Lager von Tabellenführer Linz ist man über die Entscheidung stinksauer. "Das ist ein Witz", poltert Manager Perthaler. "Der größte Witz ist ja der Hinweis auf die Straferschwernis. Es muss bei Urteilen völlig egal sein, ob sich jemand verletzt oder nicht. Kein Spieler checkt jemanden, um ihm einen doppelten Jochbeinbruch zuzufügen. Hocevar tut uns selbstverständlich leid und es ist sehr schade für ihn, aber Brian Lebler hat nichts mit Absicht gemacht, noch nicht einmal einen Check angesetzt. So macht man unsere Liga kaputt."
Für die Zukunft wollen sich die Black Wings für Änderungen beim Strafsenat einsetzen. „Der Strafsenat hat in dieser Art und Weise keinen Sinn“, meinte Perthaler nach der Urteilsverkündung. „Wir werden uns im Hinblick auf die kommende Saison für eine Veränderung in diesem Bereich einsetzen.“
Völliges Unverständnis gibt es darüber hinaus, weil offenbar für einen Ellbogencheck eines KAC Spielers (Herbert Ratz) in Zagreb keine weitere Strafe ausgesprochen wurde. "Es ist unverständlich, warum gerade bei uns immer wieder lange Strafen ausgesprochen werden", so Perthaler. "Wir sind eines der fairsten Teams der Liga und spielen nicht einmal hart. Was kommt da erst in den Play Offs auf uns zu? Nach den übertrieben langen Sperren gegen Kurtz und Keller die dritte Strafe, die absolut unverständlich ist."