Transfergeflüster: Linz tauscht Verteidiger Kurtz für einen Schweden
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marksoft -
19. Januar 2012 um 09:15 -
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Heimlich, still und leise hat auch Tabellenführer Linz in den letzten Wochen den Transfermarkt sondiert und als der passende Mann angeboten wurde, auch zugeschlagen. Die Black Wings trennen sich von Justin Kurtz und holen den Schweden Jan-Axel Alavaara.
"Wir haben die Aufgabe, unsere Mannschaft wenn möglich besser zu machen", begründet Trainer Rob Daum die Entscheidung, sich kurz vor Transferschluss doch noch am Transfermarkt zu betätigen. "Dass wir den Grunddurchgang gewonnen haben ist zwar eine großartige Leistung, aber ab Sonntag geht es wieder von vorne los und es kann alles passieren. Ob man in die Play Offs als Erster oder Achter geht ändert nichts an der Ausgangslage, denn es kann alles passieren,“ sagt Manager Christian Perthaler.
Der neue Mann für die Black Wings Abwehr ist 36 Jahre alt und kommt direkt aus der schwedischen Elitserien, bekanntlich einer der besten Eishockeyligen der Welt. Jan-Axel Alavaara gilt als ausgezeichneter Verteidiger und stand mehr als 600 Mal in der höchsten schwedischen Spielklasse am Eis.
In den Jahren 2003 und 2005 holte er in Schweden den Meistertitel, ehe es ihn über die Schweizer NLA in die DEL verschlug. In Wolfsburg blieb der Skandinavier insgesamt drei Jahre und wurde mit den Grizzly Adams ein Mal Vizemeister in der höchsten deutschen Spielklasse. In Wolfsburg erlebte Alavaara auch seine produktivste Zeit, was die Scorerpunkte betrifft: in 178 DEL Partien brachte es der Schwede auf 35 Tore und 82 Assists. Im vergangenen Sommer kehrte Alavaara schließlich wieder nach Schweden zurück und war seither bei Skelleftea unter Vertrag.
Ersatz für Justin Kurtz
Beim aktuellen Tabellenführer in Schweden konnte Alavaara allerdings nicht mehr voll überzeugen und durfte sich daher nach einem neuen Verein umsehen. Angebote aus Finnland, Schweden, der DEL und auch der EBEL (KAC) wurden beim Verteidiger sondiert, ehe er sich für den Leader der Erste Bank Eishockey Liga entschied.
Seine Entscheidung zu Gunsten der Black Wings wurde maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst: einerseits legte Ex-Linz-Stürmer Markus Matthiasson ein gutes Wort für die Stahlstädter ein, andererseits hat Alavaara für die verbleibenden Monate dieser Eishockeysaison ein klar definiertes Ziel: „Ich möchte Meister werden“, meinte der Schwede zu Manager Christian Perthaler. Und die Chance, dieses Ziel zu erreichen, sieht er in Linz.
Bei den Black Wings wird er den Platz von Justin Kurtz einnehmen. Der Verteidiger blieb im bisherigen Verlauf der Saison hinter den Erwartungen zurück und brachte es lediglich auf 6 Assists (bei keinem Tor). Fehler im Spielaufbau und Unsicherheiten in den Abwehraktionen führten schließlich zur Entscheidung, sich vom Kanadier zu trennen.
Am Mittwoch wurde dem Verteidiger in einem Gespräch mit Rob Daum und Christian Perthaler der Sachverhalt dargelegt. Kurtz hat das Angebot, die bislang zur Verfügung gestellte Infrastruktur (Training, Auto, Wohnung) weiter zu benützen.
Alavaara Debüt am Dienstag
Der neue Verteidiger der Black Wings wird am Sonntag in Linz erwartet und soll am Montag ins Training der Daum Schützlinge einsteigen. Sein Debüt im Dress des Gewinners des Grunddurchgangs ist für Dienstag angestrebt (Heimspiel gegen Ljubljana).
Alavaara gilt als sehr guter Abwehrspieler, der in der eigenen Zone hart zu agieren weiß und im Spiel 1 gegen 1 kaum zu bezwingen ist. In allen Teams, in denen der 36-Jährige bisher gespielt hat, gehörte er zu den wertvollsten Cracks und möchte sein Können nun auch bei den LIWEST Black Wings unter Beweis stellen.
Wird auch Leahy abgemeldet?
Noch nicht entschieden ist, wie die Linzer mit ihrem verletzten Stürmer Pat Leahy weiter vorgehen. Der US Amerikaner hat sich einen Daumenbruch zugezogen und wird frühestens zu den Play Offs wieder fit. Das Risiko, dass sich die Genesung verzögert ist aber relativ hoch.
Dennoch wollen die Oberösterreicher noch etwas abwarten und die nächsten Untersuchungsegebnisse genau überprüfen. Der Stürmermarkt wird zwar inzwischen beobachtet, ohne jedoch aktiv zu werden. "Derzeit ist die Tendenz eher dahingehend, dass wir auf Pat warten", bestätigt auch der Linzer Manager Christian Perthaler.