YOG: Mädchen schlagen Deutschland, Burschen-Debakel gegen Russen
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marksoft -
16. Januar 2012 um 16:01 -
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Die Mädchen-Mannschaft des Österreichischen Eishockeyverbandes feierte bei den 1. Youth Olympic Winter Games in Innsbruck beim 5:2 gegen Deutschland den dritten Sieg im dritten Spiel. Für die Burschen-Auswahl gab es gegen Russland mit dem 1:11 die erwartete Niederlage.
Die "Youth Olympic Games"-Mannschaften der Mädchen des Österreichischen Eishockeyverbandes, die sich unterstützt vom Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) zwei Jahre lang auf die 1. Youth Olympic Winter Games vorbereiten konnten, war auch am dritten Turniertag nicht zu schlagen. Zahlreiche Schulklassen sorgten am Montagvormittag für eine gute Stimmung in der Innsbrucker Eishalle. Diese Begeisterung auf den Rängen sprang auch auf die Mannschaft von Head Coach Christian Yngve über.
„Wir haben sicher nervös begonnen“, meinte Trainer Yngve. „Erst ab dem zweiten Drittel haben die Mädchen das gezeigt, was sie wirklich können.“ Trotzdem jubelten in der 7. Minute die Österreicherinnen zum ersten Mal in dieser Partie, als Victoria Hummel zum 1:0 einschießen konnte. Auch der Ausgleich der Deutschen Valerie Offermann (9.) bremste nur kurz den Lauf der ÖEHV-Auswahl. Julia Willenshofer sorgte in Unterzahl für die erneute Führung (11.). Doch den deutschen Mädchen gelang kurz vor dem ersten Pausensignal der Ausgleich durch Pia Szawlowski (15.).
Unbeirrt spielten die Österreicherinnen vor dem begeisterten Heimpublikum aber weiter. Nach einem schönen Sololauf von Anna Meixner verwertete Tamara Grascher zur dritten Führung in dieser Partie. „Wir sind überglücklich“, strahlte Kapitänin Grascher nach dem Spiel. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und waren sehr gut eingestellt. Aber ich bin mir sicher, es ist noch eine Steigerung möglich. Jetzt müssen wir uns gezielt auf die Schwedinnen vorbereiten.“
Die Führung gaben danach die ÖEHV-Mädchen nicht mehr aus der Hand. Willenshofer (32.) und Hummel (34.) sorgten für den 5:2-(2:2,1:0,2:0)-Endstand und den dritten Sieg bei diesem Olympia-Turnier. Gegen Deutschland war dies der erste Erfolg bei internationalen Titelkämpfen.
Nach der Vorrunde belegen die Österreicherinnen, die am Dienstag noch auf den Goldfavoriten Schweden treffen, damit mindestens den zweiten Rang. „Wir müssen einfach unser Eishockey auch gegen Schweden durchziehen. Dann werden wir ja sehen, was rauskommt“, möchte der schwedische Head Coach der Österreicherinnen, dass sich seine Spielerinnen nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Im Halbfinale am Freitag dürfte es dann erneut das Derby gegen Deutschland geben. „Nach diesem Spiel wissen jetzt beide Mannschaften über den Gegner Bescheid. Aber wenn wir wieder so konzentriert spielen, ist ein zweiter Sieg gegen Deutschland möglich“, weiß Grascher.
Keine Chance gegen Russland
Zur Mittagszeit ging der österreichische 1996er-Jahrgang gegen Russland ebenfalls zum dritten Mal bei diesem Turnier aufs Eis. War gegen die USA noch Respekt vor dem Gegner vorhanden, versuchten die Österreicher gegen Goldfavorit Russland von Beginn an mit diszipliniertem Spiel entgegenzuhalten.
In den ersten 15 Minuten fuhr man mit dieser Taktik sehr gut. Die Russen waren längst nicht so tonangebend, wie zuvor erwartet. Die Österreicher hatten im ersten Drittel zahlreiche Chancen, in Führung zu gehen. Unter tosendem Beifall gelang Stefan Gaffal nach einer guten Einzelleistung im Powerplay das 1:0 aus österreichischer Sicht (13.). Mit diesem Treffer gingen die Burschen zum ersten Mal bei den Youth Olympic Winter Games in Führung und entschieden zum ersten Mal auch einen Spielabschnitt für sich.
„Es hat uns Trainer auch überrascht, mit wie viel Selbstvertrauen die Burschen in dieses Spiel gestartet sind“, meinte Head Coach Kurt Harand. Dieses 0:1 hat danach aber die russische Mannschaft geweckt. Zwar hielten die Österreicher noch über weite Strecken gut mit, am Ende fehlte aber die Kraft, um gegen die „Sbornaja“ zu bestehen. Nach 45 Minuten hieß es dann 11:1 (0:1,4:0,7:0) für Russland.
„Für mich sind die Russen jenes Team, das hier am besten Eislaufen kann“, erklärte Harand. „Nach den ersten Gegentoren waren die Spieler mental und körperlich leer. Dennoch sind diese Spiele ein wichtiger Lernprozess. Und auf das kommt es hier ja an.“
Ab 16:30 Uhr sind zwei Österreicher wieder in der Innsbrucker Eishalle im Einsatz. Victoria Hummel, gegen Deutschland zweifache Torschützin, und Stefan Gaffal, der gegen Russland ebenfalls getroffen hat, treten in der Qualifikation zur „Skills Challenge“ an.