Auch der ATSE gibt Abwanderungstendenzen zu
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marksoft -
5. Januar 2012 um 14:49 -
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Nachdem zuletzt die Innsbrucker Haie für die Zukunft einen Schritt in Richtung Italien öffentlich überlegt haben, nimmt nun auch der ATSE Stellung und denkt über einen Einstieg in die slowenische Meisterschaft nach.
Auch wenn man beim ÖEHV das Problem eines HCI Ausstiegs bei der EBEL sieht, die wahren Probleme hat der Verband wohl selbst. Die Nationalliga steht vor einem Scherbenhaufen, ihre Zukunft wird immer ungewisser. Nach dem HC Innsbruck hat heute auch der ATSE bestätigt, dass man einen Ausstieg aus der Liga überlegt. Damit hätte die Nationalliga ihre derzeit besten beiden Mannschaften verloren.
Aufgrund der momentanen Ungewissheit über die Nationalligasaison 2012/13 suchen die Eggenberger nach möglichen Alternativen. Nahe liegend wäre eine Teilnahme an der slowenischen Meisterschaft.
Sportlich läuft es für den ATSE Graz wie am Schnürchen. Mit dem 4:0 Sieg gestern in Klagenfurt verteidigten die Grazer die Tabellenführung und hielten somit die Verfolger aus Innsbruck und Dornbirn auf Distanz. Genau diese beiden Teams sind aber der Hauptgrund, dass sich der ATSE Graz ernste Gedanken über die nahe Zukunft machen muss.
„Über die Medien haben wir erfahren, dass Innsbruck und Dornbirn offenbar nächstes Jahr nicht mehr an der Nationalliga teilnehmen wollen“, ist ATSE-Geschäftsführer Fritz Maier augrund der Meldungen der letzten Tage gleichermaßen besorgt wie auch empört. „Seit Anfang Dezember ereilt uns eine schlechte Nachricht nach der anderen: Es soll eine Junior EBEL geben, die die weitere Teilnahme der Farmteams an der Nationalliga aus unserer Sicht in Frage stellt. Innsbruck hat einen Antrag auf Teilnahme an der italienischen Serie A gestellt und nach unserem Wissensstand bastelt Dornbirn im Hintergrund eifrig an einer EBEL-Teilnahme“, so Maier, den vor allem etwas daran stört.
„Wir haben einen Verein mit komplettem Nachwuchsprogramm ins Leben gerufen und sind aktueller Tabellenführer der Nationalliga. Das alles unter dem Einsatz großer Mittel. Finanziell wie auch personell. Dass die Nationalliga zu zerbröseln droht, scheint jedoch niemandem bei Verband oder Liga wirklich zu tangieren. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass es bis heute keinerlei Information seitens ÖEHV oder der EBEL zu den aktuellen Themen gibt“, ist Maier enttäuscht und plant für den Ernstfall.
Sollte nicht bald ein realistisches Zustande kommen der NL 2012/13 absehbar sein, tüftelt der ATSE –Chef an einem Plan B. „Wir werden in den nächsten Tagen Gespräche mit dem slowenischen Verband führen und die Möglichkeiten einer Teilnahme an deren Meisterschaft ausloten.“