Die Ligapause ist vorbei und die EBEL hat inzwischen auch schon die Weihnachtsrunden durchspielt. Der Grunddurchgang nähert sich einem überaus spannenden Finish, in dem sich ein enger Endspurt ankündigt. Und eines wurde in der letzten EBEL Woche auch ganz offensichtlich: wie unsinnig der diesjährige Modus ist.
###Das war in Woche 14...
Seit gestern steht der erste Viertelfinalist in der Erste Bank Eishockey Liga fest. Ja, richtig gelesen. Viertelfinalist. Tabellenführer Linz hat bereits am 26. Dezember den Einzug in die Play Offs fixiert und kann damit sozusagen auf „Schongang“ schalten. Egal, was die Oberösterreicher in den nächsten zwei Monaten fabrizieren, sie werden ab 19. Februar 2012 im Viertelfinale spielen. Sicher, es konnte vor der Saison nicht erwartet werden, dass die Black Wings die Liga derart dominieren und für den Rest der Liga bergen die nächsten Wochen sicher durchaus noch Spannung, aber insgesamt zeigt die aktuelle Situation sehr deutlich, wie unsinnig der Ligamodus ist.
Spätestens am 20. Jänner werden dieser Tatsache auch 5 weitere Mannschaften zustimmen. Nämlich genau jene, die dann ebenfalls fix in den Play Offs stehen und in der oberen Zwischenrunde nur noch die Platzierungen ausspielen. Für die Zuschauer wird es heißen, dass diese Endplatzierungen ungemein wichtig sind, denn es geht ja ums Heimrecht in den Play Offs. Das mag finanziell stimmen, rein sportlich nicht. Auf dem Weg zu einem möglichen EBEL Titel muss jeder Gegner geschlagen werden – und ab dem Viertelfinale ist ohnehin alles drin. Auch, dass gleich einer aus den Top 6 rausfällt. Immerhin geht es für die Teams dahinter in der unteren Zwischenrunde um die berüchtigte Wurst. Sie haben ab Ende Jänner Play Offs und sind sicherlich auch zum Viertelfinale noch im Rhythmus und so richtig heiß. Das kann für ein Topteam, das aus einer sportlich vermutlich wenig wertvollen Zwischenrunde kommen, schon ein Problem werden.
Es bleibt zu hoffen, dass der aktuelle Modus eine einmalige Erscheinung bleibt und man sich selbst für den Fall, dass es in der nächsten Saison weiterhin 11 Teams in der EBEL Gibt, etwas Besseres einfallen lässt. Ende Dezember im Viertelfinale zu stehen mag kurzfristig recht nett sein, für eine Liga, die sich mit den großen Konkurrenten in Europa vergleicht, ist das allerdings keine Visitenkarte.
Apropos große Ligen: das bringt uns für ein paar Augenblicke zurück zum Salute, das bekanntlich von den Salzburgern gewonnen wurde. Ein Prestigeerfolg, der für den Verein unglaublich wichtig war. Überbewerten darf man das allerdings nicht, denn die Bullen haben im Turnier mit 5 zusätzlichen Legionären agiert und insgesamt knapp 40 Spieler eingesetzt. Mit NHL Keeper Marty Turco hatte man den entscheidenden Faktor im Team – und der wird in der Bundesliga nicht zur Verfügung stehen. Die Schlagzeilen waren aber sehr positiv und können auch für die EBEL nur gut sein. So wird auch in Skandinavien wahrgenommen, dass hierzulande brauchbares Eishockey gespielt wird. In der nächsten Saison dann mit noch mehr Teilnehmern und einem Konkurrenten um das Finalturnier: Berlin soll großes Interesse an ebendiesem haben.
In den letzten Wochen hat sich auch kadermäßig in der EBEL einiges getan und man darf davon ausgehen, dass sich daran in nächster Zeit nichts ändern wird. Gleich mehrere Vereine sehen sich derzeit am Transfermarkt sehr intensiv um und wollen möglichst bald neue Namen präsentieren. Dabei zeigt sich aber, dass es nicht gerade einfach sein dürfte, brauchbare Verstärkungen zu finden. Nicht umsonst greift zum Beispiel der VSV zu einem alten Bekannten (Bob Wren) und könnte den 37-Jährigen noch diese Woche als Neuzugang präsentieren. Ein großer Name aus der Vergangenheit und es wird sich zeigen, inwieweit die Erste Bank Eishockey Liga in den letzten Jahren einen Schritt nach vorne gemacht hat. Betrachtet man die Spielweise der Top-Teams der Liga (Linz, Salzburg,...), dann ist die Tendenz nach technisch schnellem Eishockey mit großem Einsatz und allen Spielern in permanenter Bewegung unübersehbar. „Tempohockey“ ist der Modetrend der Saison – ob da ein Wren noch mit kann?
Ebenfalls auf Legionärssuche befinden sich die Graz 99ers, die in dieser Woche auch noch Ikone Harry Lange ziehen ließen. Der Stürmer bekam immer weniger Eiszeit und versucht sich nun in der zweiten Deutschen Liga. Bei den Steirern steht man mit dem Rücken zur Wand – man ist sich bewusst, dass man es mit dem aktuellen Team schwer haben wird, um die Top 8 mitzuspielen.
Vor der Saison hat man von vielen Teams gehört, dass man verstärkt auf junge und hungrige Spieler setzen möchte – auch auf die Österreicher! Doch wenn es nicht läuft, dann ist dieser Vorsatz der erste, der über Board geworfen wird. Es gibt in der Liga wohl nur ein Team, das es sich leisten könnte, eine Krise einfach auch einmal durch zu tauchen, ohne finanziell gleich um die Existenz bangen zu müssen. Eine Sorge sollte an dieser Stelle auch noch ausgesprochen werden: gerade in Graz ist die Zukunft eine fragliche. Nach dieser Saison laufen alle Spielerverträge aus, der Trainer hat ebenfalls keinen längerfristigen Vertrag und auch Hauptsponsor „Moser Medical“ steht derzeit im letzten Jahr der Kooperation. Die Fans bleiben immer mehr aus, der Bunker in Liebenau ist schon lange nicht mehr das, was er in seinen besten Zeiten war. Man muss hoffen, dass Präsident Jochen Pildner-Steinburg auch weiterhin seinem Lieblingshobby treu bleibt.
Und dann wären wir schon bei der Zusammensetzung der Liga für die kommende Saison. Grundsätzlich wollen alle Vereine wieder dabei sein, wenngleich zum Beispiel hinter Jesenice weiterhin ein fast schon traditionelles Fragezeichen steht. Dass die EBEL trotzdem höchst attraktiv ist, zeigen die immer wieder kehrenden Gerüchte um Neueinsteiger. Zuletzt kamen diese aus der Slowakei und rankten sich um das zweite Team aus Poprad. Das Einserteam spielt bekanntlich in der KHL – und genau dort könnte es, wie bereits mehrfach berichtet, in Zukunft auch Medvescak Zagreb verschlagen. Auch Salzburg und Wien werden immer wieder genannt, wenn es um große Projekte wie eine Europaliga oder eine KHL Expansion geht. Doch gerade in Österreich hat sich beim Salute gezeigt, dass den Fans die regionalen Duelle und damit die EBEL deutlich lieber sind, als Spitzeneishockey gegen europäische Gegner.
Vielleicht sollte das auch ein Anstoß dafür sein, dass nicht unbedingt die permanente Verbesserung der Liga im Vordergrund der Bemühungen stehen sollte. Der Großteil der Fans in den Hallen würde eine Niveauanpassung nach unten nicht wirklich merken, dafür könnten aber vielleicht Legionäre eingespart und wieder mehr lokale (sprich nationale) Spieler eingesetzt werden. Gerade in Österreich sind die Zeichen was den Eishockeynachwuchs betreffen alles andere als gut, denn es stoßen nur sehr wenige Youngsters nach. Und auch die U20 WM hat gezeigt, dass von unten kein goldener Jahrgang zu erwarten ist.
HF.at blickt auch nach Woche 14 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
###1. Black Wings Linz (3 Siege, 6 Punkte, 13:5 Tore)<
Jetzt ist es also so weit: die Black Wings haben nach einer weiteren perfekten Woche endgültig das Play Off Ticket gelöst und konnten ihren Vorsprung als EBEL Leader auf mittlerweile 11 Punkte ausbauen. Seit Runde 12 stehen die Oberösterreicher jetzt schon ganz oben und es wäre schon eine sehr große Überraschung, wenn sich das bis zum Ende des Grunddurchgangs ändern sollte. Auffällig bei den Stahlstädtern: sobald ein Topscorer in ein Tief fällt, ist ein Ersatzmann da. In der ersten Linie trifft Ouellette nicht mehr so konstant, dafür hat Gregor Baumgartner in den letzten 9 Spielen in Folge immer gepunktet. In Reihe 2 lässt Danny Irmen derzeit etwas aus, jetzt springt halt Rob Hisey ein. Inzwischen rappelt sich auch Linie 3 wieder zusammen und Reihe 4 rund um Kapitän Philipp Lukas macht genau das, was sie soll. Das ist zwar bei weitem nicht mehr so überzeugend, wie noch zu Saisonbeginn, aber offenbar noch immer besser und vor allem konstanter als bei der Konkurrenz. Alles wartet auf das Tief, das jede Mannschaft im Verlauf einer Meisterschaft irgendwann zu durchwandern hat, doch was, wenn die aktuell zwar erfolgreichen aber spielerisch nicht begeisternden Partien dieses Tief sind? Die Linzer sind die Blitzstarter der Liga (keine andere Mannschaft geht so oft und so schnell im ersten Drittel in Führung) und mussten daher bisher selten Aufholjagden starten. Man dominiert – und tat dies auch in der letzten Woche. Zum Auftakt wurde Meister Salzburg geschlagen, danach folgte ein souveräner Erfolg gegen Graz, um dann in Klagenfurt ebenfalls zwei verdiente Punkte zu holen. Ernüchternd für die Konkurrenz, die derzeit kein echtes Rezept gegen die Black Wings zu finden scheint. Man darf gespannt sein, ob die Mannschaft mit Erreichen des Saisonziels (Play Offs) jetzt einmal etwas das Tempo raus nimmt und vielleicht auch einmal Spieler schont. Gerade was Verletzungen betrifft waren die Linzer in dieser Saison von großem Glück verfolgt und jetzt kann der Leader auch noch Blessuren in Ruhe auskurieren. In Linz schwebt man auf Wolke 7 und daran wird auch die nächste Woche nichts ändern. Am Freitag muss der Tabellenführer nach Laibach und erwartet dann am ersten Tag des Jahres den Angstgegner schlechthin. Gegen Znojmo soll im vierten Versuch endlich der erste Sieg her! Am 3. Jänner kommt mit Zagreb dann der nächste unangenehme Gegner. Keine einfache Woche, aber die Linzer müssen jetzt ja auch nichts mehr beweisen.
Spieler der Woche: Rob Hisey (4 Tore), der eine unglaubliche Durststrecke beendet hat und seine Torsperre, die seit Runde 10 angehalten hatte, durchbrochen hat. In den letzten beiden Partien machte der Stürmer jeweils einen Doppelpack.
Die nächsten Spiele: 30.12. OLJ (A), 1.1. ZNA (H), 3.1. ZAG (H)
###2. Red Bull Salzburg (0 Siege, 0 Punkte, 3:9 Tore)
In der letzten Woche ist dem Meister etwas passiert, was ganz selten vorkommt: zwei Heimniederlagen in Folge. Das war mit Sicherheit auch eine Folge der anstrengenden, aber umso erfolgreicheren Tage beim Salute. Durch die beiden Niederlagen gegen Linz und Villach verloren die Bullen aber den fast schon geschafften Anschluss an Platz 1 wieder und müssen nun in der nächsten Woche antworten. Die Konkurrenz ist wieder näher gekommen, aber man hat es selbst in der Hand, das zu ändern. Nachdem man zuletzt spielfrei war, geht man sehr ausgeruht in den Jahreswechsel und bekommt es hier mit Fehervar und Jesenice zu tun. Zwei zuletzt erfolgreiche Außenseiter, die immer für Überraschungen gut sind – und auswärts zählt Salzburg nicht gerade zu den Punktehamstern der Liga. Zum Abschluss kommt es zu Hause zum Duell mit Ljubljana, das sich in einem kleinen Zwischentief befindet und ebenfalls bis zum Ende kämpfen wird. Gerade auf Grund der fehlenden Offensivgefahr konnten die Bullen letzte Woche keine Punkte sammeln – nur 3 Tore in zwei Spielen sind untypisch für die zweitbeste Offensivabteilung der EBEL. Ebenfalls untypisch wäre eine Niederlage am Freitag, denn noch nie in dieser Saison haben die Mozartstädter mehr als zwei Partien in Serie verloren geben müssen. Allerdings hat das Page-Team in Szekesfehervar seit dem 29. Oktober 2009 keinen Sieg mehr feiern können. Gerade der Start in diese Woche wird aber wichtig für die Bullen sein, um in der Tabelle nicht wieder nach hinten durchzurutschen. Dabei könnten die Special Teams durchaus hilfreich sein: im Penalty Killing ist der Meister die Nummer 1, im Power Play die Nummer 2 der Liga. Wenn jetzt auch die Konzentration vor dem Tor besser wird und damit die Effizienz steigt, dann hat man wohl beste Chancen, um Linz-Jäger Nummer 1 zu bleiben.
Spieler der Woche: Kevin Puschnik (1 Tor), der in den letzten vier Spielen drei Mal getroffen hat – und das in drei verschiedenen Partien. Der Youngster scheint seine Chance mit mehr Eiszeit zu nützen.
Die nächsten Spiele: 30.12. AVS (A), 1.1. HKJ (A), 3.1. OLJ (H)
###3. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 3 Punkte, 4:6 Tore)
Nicht gut getan hat die Ligapause den Bären aus Zagreb. Konnten die Kroaten 13 der 15 letzten Spiele vor der Pause für sich entscheiden, gab es letzte Woche in drei Partien gleich zwei Niederlagen. Auffällig war dabei, dass sich die Offensive nicht mehr wirklich durchschlagskräftig gezeigt hatte – genau jene Waffe, welche Zagreb vor der Pause bis auf Rang 3 gespült hatte. Aber in den Weihnachtsrunden klappte das überhaupt nicht und es reichte in drei Spielen nur zu vier Toren. Das war zwar genug, um in Fehervar endlich einen Sieg zu feiern, in Villach und noch schmerzhafter aber zu Hause gegen Graz gab es Niederlagen. Gegen die 99ers gelang vor eigenem Publikum nicht einmal ein Tor – zum dritten Mal in dieser Saison mussten sich die Bären zu Null geschlagen geben. Somit gerät Platz 3 in der Tabelle wieder in Gefahr, denn der KAC könnte im Nachtrag am Mittwoch bis auf einen Punkt nahe kommen. Und nächste Woche sind die Kroaten ein Mal spielfrei! Davor gibt es aber das Heimspiel gegen Znojmo, in dem man dringend die Pflichtpunkte erobern muss. Aber gerade zu Hause tut man sich in dieser Saison besonders schwer, hat in 13 Spielen erst 15 Puntke geholt und ist damit nur auf dem enttäuschenden 9. Platz der Heimtabelle zu finden. Und das kurz vor der langen „Ice Fever“ Serie in der Arena zu Zagreb, die wieder alle Zuschauerrekorde in der Liga pulverisieren wird! Zum Glück klappte es für die Bären aber auswärts in dieser Saison recht gut und so werden Frank Banham und seine Kollegen am 3. Jänner in Linz beim Tabellenführer versuchen, einen Sieg einzufahren. Die Kroaten galten vor der Saison als Geheimtipp auf den Titel, in den Wochen vor der Pause haben sie diesen Status unterstrichen, jetzt müssen sie ihren Rhythmus wieder finden, um dann auf einer Euphoriewelle durch die Arena-Games Richtung Zwischenrunde zu schwimmen. Lange Durchhänger darf man sich nämlich nicht leisten, denn der Vorsprung auf Platz 7 beträgt nur 9 Punkte – bei neun verbleibenden Runden kein Polster, auf dem man sich ausruhen kann.
Spieler der Woche: Greg Day (1 Tor, 1 Assist), der mit einem Glanztag am vergangenen Donnerstag die Siegsperre Zagrebs in Szekesfehervar fast im Alleingang durchbrach.
Die nächsten Spiele: 30.12. ZNA (H), 1.1. spielfrei, 3.1. BWL (A)
###4. KAC (2 Siege, 4 Punkte, 10:9 Tore)
Der Derbysieg vor der Ligapause hat den Rotjacken gut getan, denn die Klagenfurter setzten auch nach der Pause dort fort, wo man davor aufgehört hatte. Zwei Mal in Serie gewannen die Rotjacken und arbeiteten sich mit diesen Punkten auf Platz 4 in der Tabelle nach oben. Dass man dabei sowohl gegen Znojmo, als auch gegen die Capitals nicht gerade glänzte wird den Kärntnern in der aktuellen Situation aber eher egal sein. Wichtig sind die Punkte, um sich wieder in den Top 6 festzusetzen und zu den „gefährlichen“ Rängen rund um den „Strich“ etwas Respektabstand zu schaffen. Das ist den Klagenfurtern gelungen, doch spätestens gegen Leader Linz wurden die eigenen Unzulänglichkeiten wieder deutlich vor Augen geführt. Die personell weiterhin nicht ganz auf der Höhe agierenden Kärntner haben ein massives Problem im Power Play – und das nicht erst seit dieser Saison. Die Legionäre, sowie einige Leistungsträger bleiben weit hinter ihren Erwartungen zurück und insgesamt sind die Lindwurmstädter vor dem Tor zu ineffizient. Das könnte auch daran liegen, dass die Angreifer zuerst defensiv denken müssen, denn die Abwehr des KAC ist alles andere als sattelfest und hat gegen schnelle, wendige und technisch gute Angreifer massive Probleme. Nicht selten müssen daher die Stürmer verstärkte Abwehraufgaben verrichten und lassen dort Kräfte, die man dann vor dem gegnerischen Tor für die nötige Abgebrühtheit nicht mehr hat. Trotzdem sind die Klagenfurter weiter im Rennen um die Top 3 und könnten sich mit einer halbwegs guten Woche sogar in diesen Tabellenregionen zurück melden. Am Mittwoch müssen die Kärntner zum Wiederholungsspiel nach Znojmo und kann sich danach über Silvester dank eines spielfreien Tags auf Graz vorbereiten. Beides Gegner aus dem unteren Tabellendrittel und damit vom Papier her Punkte, die man unbedingt holen muss, wenn man vorne mitmischen möchte. Am 3. Jänner geht es dann zu Hause gegen Fehervar gegen einen direkten Gegner aus der Tabelle und mit etwas Glück könnte man sich da schon nach hinten hin absichern, um in der Endphase des Grunddurchgangs keine Sorgen mehr haben zu müssen. Dazu wird allerdings eine deutliche Steigerung im Team von Manny Viveiros notwendig sein. Irgendwann müssen ja auch anerkannte Größen wie Christoph Brandner, Dieter Kalt oder Thomas Koch aus ihrer Schockstarre erwachen. 14 Tore haben diese drei insgesamt erst in dieser Saison erzielt und bleiben damit weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wie die Klagenfurter überhaupt einen Torjäger gebrauchen könnte. In der Torschützenliste findet sich der erste KAC Spieler erst auf Platz 20, bei den Scorern gar erst auf Rang 33. Da kann der Kader noch so ausgeglichen sein – ein paar herausragende Spieler würden mit Sicherheit nicht schaden.
Spieler der Woche: Mike Siklenka (1 Tor, 3 Assists), der zwar heftig kritisiert wird, sich aber zuletzt deutlich steigern konnte. Noch ist er ganz weit von seiner Bestform entfernt, hat aber in den letzten sechs Spielen immer gepunktet! Und das trotz Mehrfachshifts wegen der Aufstellungsprobleme in der KAC Abwehr.
Die nächsten Spiele: 28.12. ZNA (A), 30.12. spielfrei, 1.1. G99 (A), 3.1. AVS (H)
###5. Fehervar (2 Siege, 4 Punkte, 11:8 Tore)
Die Pflicht hat Szekesfehervar in der letzten Woche erfüllt, zur Kür reichte es ganz knapp nicht. Die Ungarn zitterten sich im ersten Spiel nach der Ligapause zu einem knappen Sieg gegen Jesenice und schlugen auch Nachzügler Znaim. Damit war die vier Pflichtpunkte am Konto, dass es dann gegen Zagreb eine knappe 2:3 Niederlage setzte, war da schon verschmerzbar. In den letzten 6 Runden hat nur Tabellenführer Linz eine bessere Bilanz als die Magyaren, die sich nach dem Break auch sofort wieder unter den Top 5 zurück melden konnten. Und das auch auf Grund des weiterhin schnurrenden Angriffsmotors! Inzwischen haben auch die Ungarn den Club der Hunderter erreicht und eine dreistellige Zahl auf ihrem Torkonto stehen. Fehervar ist weiterhin das gefährlichste Team der Liga, denn sobald die Magyaren vor dem Tor auftauchen ist keine andere Mannschaft effizienter als Derek Ryan und Co. Das muss Szekesfehervar auch in der kommenden Woche unterstreichen, denn jetzt wird es schön langsam wichtig im Kampf um die Top 6. Dass der Spielplan nach dem Heimmatch gegen Meister Salzburg Auswärtsduelle mit Villach und Klagenfurt vorgesehen hat, lässt Fehervar die Möglichkeit, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Derzeit beträgt der Vorsprung auf jene Tabellenregionen, welche die untere Zwischenrunde bedeuten würden, 5 Punkte. Bei 9 noch zu spielenden Runden kommt daher der kommenden Woche eine besondere Bedeutung zu: können die Ungarn gegen die direkte Konkurrenz bestehen, dann ist eine frühzeitige Play Off Quali möglich. Und da man in dieser Saison sowohl zu Hause, als auch in der Fremde gut für Punkte ist, wäre ein weitere Punktezuwachs in den nächsten Runden keine Überraschung.
Spieler der Woche: Arpad Mihaly (3 Tore, 1 Assist), der nun schon sieben Spiele in Serie gepunktet hat und zuletzt sogar die Torflaute bei Derek Ryan vergessen ließ.
Die nächsten Spiele: 30.12. RBS (H), 1.1. VSV (A), 3.1. KAC (A)
###6. Olimpija Ljubljana (0 Siege, 0 Punkte, 6:9 Tore)
Einen echten Fehlstart legten die Drachen aus Laibach nach der Ligapause hin. Die Slowenen verloren ihre beiden Spiele der letzten Woche und wurden prompt in der Tabelle bis auf Platz 6 durchgereicht. Damit ist man jenes Team, auf das die weiter hinten klassierten Vereine schielen, denn Ljubljana ist (noch) auf einem rettenden Top 6 Platz, der die direkte Play Off Qualifikation bedeuten würde. Wer aber gegen Graz und Jesenice verliert, der sollte sich möglichst schnell am Riemen reißen und darüber im Klaren sein, dass die Verfolger nicht weit weg sind. Genauer gesagt sind es nur noch 3 Punkte, welche Laibach vor dem Fall unter den Strich bewahren. Und nächste Woche wartet auf die Slowenen ein Megaprogramm, denn Mit Linz und Salzburg geht es gegen die beiden derzeit besten Teams der Liga, dazu kommt es am Neujahrstag zum Duell mit den Vienna Capitals. Genau dieses könnte besonders wichtig werden, denn die Wiener sind eines jener Teams, das hinter den Drachen lauert und gerne noch unter die Top 6 möchte. Olimpija hat in den letzten 6 Runden nur 4 Punkte geholt und dabei 23 Gegentore kassiert – nur Jesenice und die Capitals haben in diesem Zeitraum schlechtere Bilanzen aufzuweisen. In den letzten 10 Runden waren es gar nur 7 Zähler und der vorletzte Platz in dieser Phase der Meisterschaft. Der Trend bei den Drachen weist also wieder klar nach unten und es wäre keine Überraschung, wenn Ljubljana demnächst unter den Strich purzeln würde. Zu unkonstant waren die Leistungen der letzten Wochen, seit Ende November gab es keine zwei Siege mehr in Folge, drei Mal in Serie konnte man nur in den ersten drei Runden gewinnen. Dafür häufen sich die Niederlagen – vor allem auswärts! In der Fremde ist man das drittschlechteste Team der EBEL, muss aber auch dort Wege finden, um zu punkten. Denn nur zu Hause wird man die obere Zwischenrunde nicht fixieren können. Das Problem der Slowenen befindet sich ganz deutlich im Angriff. Hier hat man zu wenig Optionen und schießt viel zu wenig Tore, um mithalten zu können. Die Defensivabteilung zählt zu den stärksten der EBEL, mit Torhüter Lamoureux hat man einen der besten Goalies und trotzdem muss man zittern.
Spieler der Woche: Jamie Fraser (1 Tor, 2 Assists), der neben John Hughes in der letzten Woche zu den besten Spielern seiner Mannschaft zählte. In den letzten vier Spielen hat der Stürmer immer gepunktet!
Die nächsten Spiele: 30.12. BWL (H), 1.1. VIC (A), 3.1. RBS (A)
###7. Villacher SV (2 Siege, 4 Punkte, 8:5 Tore)
Die kommende Woche könnte für den VSV die wichtigste dieser Saison werden. Die Kärntner spielen gegen drei direkte Konkurrenten um einen Top 6 Platz und brauchen dringend Punkte, um den immer kleiner werdenden Abstand zum rettenden Strich zu verkleinern. In der letzten Woche klappte das ganz gut, denn gegen die Großen aus Zagreb und Salzburg gab es Überraschungserfolge, um dann aber im direkten Vergleich mit Tabellennachbar Wien auszurutschen. So verpassten es die Stewart-Schützlinge, die Konkurrenz etwas abzuschütteln und es heißt, weiter zu zittern. Doch die Adler haben es selbst in der Hand, denn gerade in der kommenden Woche bietet sich eine Riesenchance. Graz und Znaim stehen auswärts am Programm – und damit zwei Gegner, die tief im Keller stehen und sich eigentlich kaum mehr Hoffnungen auf einen Top 6 Platz machen dürfen. Doch solange hier keine Entscheidung gefallen ist, werden auch diese Mannschaften kämpfen bis zum Umfallen. Am Neujahrstag darf der VSV gegen Fehervar ran – jene Mannschaft, die sich konstant in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt hat und vor allem offensiv einiges zu bieten hat. Das war bei den Draustädtern in den letzten 6 Runden nicht mehr der Fall. Nur 15 Tore gelangen in diesem Zeitraum, was zu wenig war, um die Aufholjagd noch erfolgreicher zu gestalten. Dennoch scheinen die Villacher unter den Anwärtern auf einen Top 6 Platz noch die konstantere Mannschaft zu sein. Wenn man aber nun nicht weiter auf der Überholspur bleibt, war der Zwischenspurt seit November umsonst. Ein Ärgernis bleibt dabei die Disziplin bei den Villachern, die sich konsequent am letzten Platz der Fair Play Wertung halten. Zur Erinnerung: es gibt da eine Weisheit, wonach man auf der Strafbank keine Spiele gewinnt...
Spieler der Woche: Kevin Mitchell (2 Tore, 2 Assists), der seit Wochen in Hochform spielt, aber am Montag nach vier Spielen seine kleine Punkteserie wieder beendet hat. Tortzdem: in den letzten 15 Spielen hat der Verteidiger 12 Mal gescort!
Die nächsten Spiele: 30.12. G99 (A), 1.1. AVS (H), 3.1. HKJ (A)
###8. Vienna Capitals (1 Sieg, 2 Punkte, 5:6 Tore)
Auf die arg gebeutelten Vienna Capitals wartet so etwas wie eine weitere „Woche der Wahrheit“! Drei Spiele, 6 Punkte – so muss eigentlich das Ziel für die Neujahrsrunden in der EBEL sein. Die Wiener haben es selbst in der Hand, sich wieder im Rennen um die Top 6 zurück zu melden. Am Freitag geht es zu Hause gegen Schlusslicht Jesenice und alles andere als ein Sieg wäre eine herbe Enttäuschung. Am Sonntag kommt mit Ljubljana jene Mannschaft, die derzeit auf dem rettenden sechsten Platz steht und sozusagen der „Feind Nummer 1“ für die Wiener ist. Und zum Abschluss geht es nach Znojmo. Alles Spiele, die man gewinnen kann, in der aktuellen Situation ja sogar muss! Die Samuelsson Truppe hat letzte Woche zwar gegen den KAC verloren, doch zumindest in Villach mit dem Rücken zur Wand einen enorm wichtigen Sieg geholt. Jetzt muss aber eine Erfolgsserie her, um sich möglichst früh an den Play Off Strich heran zu tasten. Mit etwas Glück und einer entsprechenden Punkteserie könnte das sogar in der kommenden Woche schon gelingen. Dafür muss aber die Flaute in der Offensive überwunden werden, denn in den letzten 6 Runden schossen die Capitals nur erschreckende 10 Tore. Damit ist man Ligaschlusslicht, wovon man mit insgesamt 105 Gegentoren in dieser Saison auch nicht weit entfernt ist. Es passte also hinten und vorne nicht bei den Hauptstädtern, die aber nur nach vorne blicken sollten und wollen. In der Ligapause wurde in den Medien bestätigt, dass es mannschaftsintern Probleme gab, die Chemie passte nicht, es wurde nicht an einem Strang gezogen. Kein Geheimnis, wenn man bedenkt, dass die Capitals vor der Saison als heißer Titelanwärter gehandelt wurden und seither fast ausschließlich für Negativschlagzeilen gesorgt haben. Die Paradelinie ist nicht mehr die Gefahr der letzten Jahre und dahinter fehlt es an Kadertiefe. Jetzt ist Charakter gefragt, um sich zumindest im letzten Moment noch über den Strich zu retten. Und wenn das gelingt, kann man in der Zwischenrunde einen Neubeginn starten, denn bis zu den Play Offs vergeht noch so viel Zeit, dass ich jede Menge ändern kann.
Spieler der Woche: Philipp Pinter (1 Tor, 1 Assist), der nicht nur seinen Ex-Club in Villach k.o. schoss, sondern auch in einem Interview klar Stellung bezog.
Die nächsten Spiele: 30.12. HKJ (H), 1.1. OLJ (H), 3.1. ZNA (A)
###9. Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 6:6 Tore)
Sechs Tore reichten die Graz 99ers in der letzten Woche für zwei Siege und somit auch dazu, weiterhin im Top 6 Rennen zu bleiben. Gegen Ljubljana und Zagreb feierten die Steirer Erfolge, die man so nicht erwarten durfte. Wie so oft, war es gerade gegen die Großen, dass man punktete. Auch gegen Leader Linz spielte man ganz gut mit, zeigte sich aber im Angriff limitiert und ohne die Möglichkeiten, die man braucht, um ganz vorne mitzumischen. Die Steirer schießen schlicht und ergreifend zu wenige Tore. Da hilft es auch nichts, wenn man ab und zu dank guter Torühterleistungen zu Shutoutsiegen kommt. Wie man anhand der Tabellensituation sieht, ist der Kader der Murstädter nicht gut genug, um realistisch gesehen um den „Strich“ mitzuspielen. Das haben inzwischen auch die Zuschauer erkannt und bleiben dem Bunker immer öfter fern. In der kommenden Woche könnte sich das ändern, denn dann kommt es zum Kärnten-Doppel mit Heimspielen gegen den VSV und den KAC zum Jahreswechsel, ehe man am Dienstag spielfrei ist. Diese beiden Partien sind dann auch so etwas wie die letzte Chance für die Richer-Schützlinge, die allerdings die schlechteste Heimmannschaft der Liga stellen. Nur mit zwei Siegen würde man sich zurück ins Rennen katapultieren, beträgt der Rückstand auf Platz 6 doch schon 6 Punkte. Doch es wäre eine Sensation, könnten sich die Grazer derart steigern, um noch einmal durchzustarten. Seit Anfang Oktober haben die 99ers keine zwei Partien mehr in Folge gewonnen und mit nur 8,06% stellen die Steirer was die Effizienz vor dem Tor betrifft das drittschlechteste Team der Liga. Dafür funktionieren die Special Teams aber sehr gut – hier befindet man sich jeweils auf Platz 4. Nur was hilft das, wenn man zu viel in Unterzahl spielt? Nur der VSV hat bislang mehr Zweiminutenstrafen kassiert als die Murstädter, die sich vor allem in Endphasen von Spielen immer wieder unnötig schwächen und so schon mehr als nur ein Mal verloren haben.
Spieler der Woche: Frederic Cloutier (60 Schüsse, 58 Saves, 96,67% Fangquote), der am Montag seinen ersten Shutout feierte und den Sieg in Zagreb festhielt. In zwei Spielen nur zwei Gegentore kassiert!
Die nächsten Spiele: 30.12. VSV (H), 1.1. KAC (H), 3.1. spielfrei
###10. Orli Znojmo (1 Sieg, 3 Punkte, 6:9 Tore)
Keine Frage, Znojmo findet sich in der EBEL immer besser zurecht. In der letzten Woche gab es zwar nur einen Sieg, aber immerhin auch einen Punkt im Auswärtsspiel gegen den KAC. Das ist durchaus bemerkenswert, denn die Tschechen haben in den letzten 6 Runden sieben Punkte geholt und sich damit verstärkt in die Köpfe der Gegner zurück gespielt. Inzwischen haben die Mähren erkannt, dass man in der EBEL auch etwas härter spielen muss, um zum Erfolg zu kommen und sich mit Mike Danton verstärkt. Ein harter Arbeiter aus Nordamerika, der auch den Zweikampf nicht scheut und sich für seine Mannschaftskollegen einsetzt. Ein Zeichen für seine Kollegen, die sich oft zu leicht ergaben und nicht immer über 60 Minuten alles aufs Eis brachten, was möglich gewesen wäre. Die Top 6 dürften für Znojmo (7 Punkte Rückstand) zwar schon unerreichbar sein, im Hinblick auf die Zwischenrunde ist das, was da gerade passiert aber eine klare Kampfansage. In der kommenden Woche wartet ein Megaprogramm auf die Mähren. Nach dem morgigen Nachtrag gegen den KAC geht es nach Zagreb und Linz, ehe am Dienstag ein Heimspiel gegen Wien ansteht. Keine andere Mannschaft der Liga muss in dieser Woche so oft aufs Eis und das wird sich auch kräftemäßig auswirken.
Spieler der Woche: Martin Podesva (1 Tor, 2 Assists), der in vier der letzten fünf Spiele gepunktet hat und in der vergangenen Woche an 50% aller Adler Tore beteiligt war.
Die nächsten Spiele: 28.12. KAC (H), 30.12. ZAG (A), 1.1. BWL (A), 3.1. VIC (H)
###11. HK Jesenice (1 Sieg, 4 Punkte, 10:11 Tore)
Was für eine Woche des HKJ! Die Slowenen starteten großartig aus der Ligapause und punkteten in allen Spielen der vergangenen Woche. Das gelang in diesem Zeitraum nur Leader Linz! Dennoch gingen die Krainer mit zwei Niederlagen vom Eis und bleiben damit Letzter in der EBEL Wertung. Doch das stört nicht mehr so sehr, denn immerhin wurde das Derby gegen Lubljana dank einer starken Leistung im ersten und letzten Drittel gewonnen! Meisterlich zeigten sich die Fans des HK Jesenice, die in den letzten Wochen 13.000 Euro für die Spieler gesammelt haben. Dieses Geld wurde den Cracks gestern übergeben, sozusagen als Weihnachtsgeschenk und Anreiz, denn der Verein selbst ist finanziell schwer angeschlagen und kann nicht immer pünktlich zahlen. Das wurde aber in der Vergangenheit bereits intensiv betrachtet und auch der Blick des HKJ scheint sich in die Zukunft zu richten. Um die Top 6 spielt man schon lange nicht mehr mit, man schießt sich aber ganz langsam für die Zwischenrunde warm. Dort will man kein „Jausengegner“ sein und ein Wörtchen mitreden. So gesehen kann der HKJ auch in der nächsten Woche nur überraschen und lernen. Am Freitag müssen die Slowenen zu den Capitals, ehe das neue Jahr mit Heimspielen gegen Meister Salzburg und den VSV beginnt.
Spieler der Woche: Marjan Manfreda (1 Tor, 2 Assists), der in allen drei Spielen der letzten Woche gepunktet hat und noch schon vier Partien in Serie scoren konnte!
Die nächsten Spiele: 30.12. VIC (A), 1.1. RBS (H), 3.1. VSV (H)