Passau verteidigt den dritten Tabellenplatz
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marksoft -
14. Dezember 2011 um 10:04 -
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Die Passau Black Hawks sind die ungekrönten Könige im Penaltyschießen. Bereits zum vierten Mal brachten die Strafschüsse den Sieg für die Mannschaft von Jukka Ollila.
Dabei hätte das am Dienstagabend nicht sein müssen. Mit viel Schwung und Motivation kamen die Raubvögel aus der Kabine und bereits in der ersten Minute hatte Passaus Topscorer Martin Piecha die Führung auf dem Schläger, scheiterte aber an André Irrgang im Gästetor. Wenig später griff dann Schiedsrichter Ralph Bidoul das erste Mal ein und schickte Florian Müller für zwei Minuten auf die Bank und bremste damit den Offensivdrang der Hausherren. Der Unparteiische agierte an diesem Abend sehr kleinlich, wobei keine Mannschaft wirklich benachteiligt wurde. Dennoch war Gästetrainer Holzmann leicht aufgebracht: „Schade ist, dass in Deutschland die Schiedsrichter meinen Spiele entscheiden zu müssen. Ich weiß nicht warum die versuchen immer im Mittelpunkt stehen.“ Insgesamt 67 Strafminuten in einem eigentlich fairen Spiel waren aber definitiv zu viele. Für die nur rund 400 Fans, die das Duell um Rang drei sehen wollten, ergab sich dadurch allerdings viel Spannung, weil eine der beiden Mannschaften eigentlich immer in Unterzahl war. Die Black Hawks hatten bei ihren zwei Überzahlsituationen im Laufe des ersten Drittels die klar besseren Chancen, aber erst scheiterte Igor Bacek am Pfosten, dann verpasste er einen Querpass nur um Haaresbreite und auch Stiebinger konnte einen Pass vor das Füssener Tor nicht verwerten. Da hätten die Hausherren schon mindestens 2:0 in Führung liegen müssen. Doch es kam, wie es kommen musste. In der 18. Minute Getümmel vor Martin Cinibulks Tor, Pavel Mojtek schaltet am schnellsten und es stand 1:0 für die Leoparden. Rund eine Minute später schießt Sascha Golts in höchster Bedrängnis aus der Drehung und trifft ins lange Eck zum 0:2 und die Habichte wurden mit einem klaren Rückstand in die Kabine geschickt.
Zu Beginn des zweiten Drittels waren die Hawks weiter bemüht, doch im Gegensatz zum ersten Drittel lief jetzt die Scheibe nicht mehr so präzise. Damit blieben die Großchancen aus. Erst in der 29. Minute dann der Jubelschrei für die tapfer anfeuernden Passauer Fans. Petr Gulda hatte sich ein Herz gefasst und setzte sich auf der rechten Seite gegen zwei Füssener durch, dann zog er vors Tor, umkurvte Irrgang und netzte zum Anschlusstreffer ein. In der 31. Minute boten dann Passaus Gabler und Füssens Eichinger eine sehenswerte Faustkampfeinlage nachdem sie beim Wechsel aneinander geraten waren. Referee Bidoul bewies nach dem Punktsieg für Gabler Fingerspitzengefühl und schickte die Kontrahenten für jeweils vier Minuten zum Beruhigen. Wenig später nahm dann Holzmanns Sohn Veit auf der Strafbank Platz und ermöglichte so den Black Hawks den mittlerweile verdienten Ausgleich. Igor Bacek verwandelte den Querpass von Gulda zum 2:2. Doch die Freude währte nicht lange. Eine mehr als zweifelhafte Strafe gegen Aaron Reckers brachte die Leoparden in Überzahl. Ein eigentlich harmloser Schuss von Douglas Kublin wurde von Cinibulk unglücklich ins eigene Tor abgefälscht und die Aufholjagd war für den Moment umsonst.
Im Schlussdrittel, das die Habichte erstmal in Unterzahl beginnen mussten setzte, dann allerdings fast nur noch Strafen für die Gäste, weil Passau entsprechenden Druck aufbaute. Im Powerplay kamen die Pässe jedoch zu ungenau und immer wieder musste man neu aufbauen. In der 48. Minute schien dann alles gelaufen. Mitten im Spielaufbau wurde der Puck vertändelt und Andrej Naumann nahm das Geschenk dankend an und erhöhte in Unterzahl auf 4:2. In der 53. Minute dann aber der vermeintliche Anschluss. Martin Piecha wurde bei einem Konter zu Fall gebracht, der Puck landete im Tor, der Schiedsrichter entschied aber auf Strafe wegen Beinstellens und erkannte den Treffer nicht an. Die Hawks kämpften aber weiter und rund vier Minuten vor der Schlussirene brachte Piecha mit einem Schuss in den Winkel doch wieder heran. Passau blieb am Drücker und ein Powerplaytor von Florian Horvath brachte 73 Sekunden vor dem Ende noch den ersehnten Ausgleich. Trotz Überzahlmöglichkeit für Passau blieb die Overtime torlos und erneut musste das Penaltyschiessen entscheiden.
Cinibulk hielt gegen Naumann, aber auf Passaus Seite vergab Piecha. Mit einem akrobatischen Save blieb Cinibulk dann Sieger gegen Golts und Bacek hämmerte den Puck so in die Maschen, dass die Schiedsrichter ihn nicht mehr finden konnten. Martin Cinibulk hielt auch den dritten Strafschuss und so feierten die Black Hawks den Sieg und den damit verbundenen dritten Platz. Jukka Ollila sprach seiner Mannschaft danach ein riesen Lob aus: „Die letzten 40 Minuten haben wir klasse gespielt. Die Moral hat gestimmt und die Mannschaft wollte unbedingt die Punkte. Gerade weil wir zwischendurch immer wieder Pech mit der Scheibe hatten, war es wichtig über den Kampf zurück ins Spiel zu finden. Da haben uns die Fans mit ihrer Unterstützung sehr geholfen.“