Die Erste Bank Eishockey Liga geht in ihre letzte englische Woche, bevor sie ab Montag wieder pausiert. Die letzten Runden haben gezeigt, dass sich das Feld derzeit wieder stark zusammen schiebt und nur ganz hinten scheint sich so etwas wie eine Vorentscheidung zu ergeben. HF.at blickt zurück auf die letzten beiden EBEL Runden und wagt auch einen Blick nach vorne, was da noch so auf die Teams alles wartet
###Das war in Woche 12...
Wir begeben uns in die letzten drei Runden vor der nächsten Ligapause und damit auch das Ende der zweiten Phase des EBEL Grunddurchgangs. Schön langsam wird es ernst im Kampf um die Direktqualifikation für die Play Offs. Um diese zu erreichen muss man nach 44 Runden unter den sechs besten Teams der Liga stehen und derzeit scheint sich zumindest für einige Teams die Tendenz zu ergeben, wer es nicht schaffen könnte. Jesenice und Znojmo spielen einfach zu unkonstant, um ein Wörtchen um den Play Off Strich mitreden zu können. Und auch die Graz 99ers zeigen sich aktuell nicht stark genug und kämpfen derzeit nicht um den Anschluss nach oben, sondern gegen den Fall nach ganz unten. Ab Platz 8, den die heißen Villacher Adler inne haben, ist allerdings scheinbar alles möglich. Zwischen dem Achten und Zweiten liegen nur 10 Punkte, was in der dritten Phase des Grunddurchgangs durchaus aufholbar ist. Ganz vorne ist weiterhin Linz relativ souverän, hat sich zuletzt aber einige Hänger geleistet. Und erstmals in dieser Saison haben die Oberösterreicher tatsächlich zwei Spiele in Folge verloren. Darüber hinaus wurde die Führung in der Heimtabelle und der Auswärtstabelle abgegeben! Trotz 7 Punkten Vorsprung ein Warnschuss der Konkurrenz, die definitiv zur Aufholjagd geblasen hat.
Dennoch werden die Linzer die zweite Nationalteampause als Leader begehen. Apropos Nationalteam: hier gab es in der letzten Woche die schon vor 7 Tagen angekündigten Querelen zwischen dem OEHV und Meister Salzburg. Es geht um die Einberufung von insgesamt 5 Spielern zum Österreich Cup nach Klagenfurt, wo doch gleichzeitig das Red Bull Salute stattfindet. Die Standpunkte beider Seiten wurden zuletzt intensiv dargestellt und auch wenn sich die Bullen hier eher defensiv gefügt haben, wird die Vorgehensweise des Verbands für die Zukunft mit Sicherheit noch das ein oder andere „Nachspiel“ haben. Dennoch gilt die Konzentration der Mozartstädter nun der Suche nach Verstärkungen für das Salute.
Wo wir gerade von Verstärkungen sprechen: hier hat sich in der letzten Woche auch etwas getan. Jesenice verpflichtete zwei neue Stürmer, wovon einer gleich wieder absagte, weil er sich plötzlich verletzt hatte. Darüber hinaus soll auch der KAC auf Legionärssuche sein und einen Verteidiger verpflichten wollen. Und nicht nur das: auch die Zeit von Jordan Morrisson könnte schon wieder abgelaufen sein! Über diese Phase sind die Villacher Adler schon weit hinaus, denn die Kärntner haben die Try Outs von Mike Craig und Shayne Toporowski in Verträge bis zum Saisonende umgewandelt. Kein Wunder beim aktuellen Höhenflug der Draustädter.
Schlecht begonnen hat der Dezember übrigens was die Zuschauer betrifft. In den ersten 10 Partien des Monats fanden sich im Schnitt lediglich 2.883 Fans pro Partie in die Eishallen. Dafür, dass eigentlich immer alle davon sprechen, wie wirtschaftlich wichtig Heimspiele im Dezember sind, ist das ernüchternd. Wobei hier die richtigen „Cash-Cow-Tage“ erst nach der nächsten Pause ins Haus stehen.
HF.at blickt auch nach Woche 12 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
###Die Ränge 1 bis 5
1. Black Wings Linz (0 Siege, 1 Punkt, 2:3 Tore)
Was sich in den letzten Wochen angedeutet hat, scheint Tabellenführer Linz nun erreicht zu haben. Erstmals in dieser Saison wurden zwei Partien in Serie verloren und auch wenn die Oberösterreicher dabei immer punkteten, ist das Spiel des Leaders nicht mehr ganz so überzeugend. Offensiv wirkt das Team bei weitem nicht mehr so zielgerichtet, wie es das schon war und nach hinten leisten sich die Stahlstädter viel zu viele individuelle Fehler, die dann auch meist zu Gegentoren führen. Noch gibt es keinen Grund zur Panik bei den Oberösterreichern, denn der Vorsprung auf die Verfolger beträgt weiterhin komfortable 7 Punkte. Das bedeutet auch, dass die Linzer in der nächsten Ligapause als Tabellenführer die EBEL anführen werden. Trotzdem kann man so etwas wie leichte Unruhe bei den Black Wings spüren. Die Mannschaft bringt derzeit ihre Leistung nicht über 60 Minuten, was man auch gegen den VSV gezeigt hat. Am Freitag hätte man in den ersten 30 bis 35 Minuten den Sack mehrfach zumachen müssen, wirkte aber zu lasch und wurde dafür von den Adlern bestraft. Zum wiederholten Mal gab der Tabellenführer einen doch relativ klaren Vorsprung aus der Hand – eine Konzentrationsschwäche, oder doch die Fitness? Das wird sich in der kommenden Woche zeigen, denn zum Abschluss der zweiten Phase im Grunddurchgang wartet ein nicht ungefährliches Programm auf den Tabellenführer. Am Dienstag muss man zu den Vienna Capitals, zuletzt vor eigenem Publikum Seriensieger. Hier braucht es mehr als nur eine Durchschnittsleistung, um sich durchzusetzen. Vor allem muss man 60 Minuten Eishockey spielen – wie auch am Wochenende gegen die beiden Nachzügler aus Jesenice und Znojmo. Gegen diese beiden Teams hat man sich in den ersten Saisonduellen sehr schwer getan und kommt scheinbar mit dem eisläuferisch starken Spiel nicht gut zurecht. Um nicht mit Riesendruck in die zweite Ligapause zu gehen sind dringend weitere Punkte gefragt. Zuletzt gab es in 6 Spielen 3 Niederlagen – damit reiht sich Linz derzeit nur ins Mittelfeld der aktuellen EBEL Formkurve ein. Derzeit leben die Linzer von ihrer Frühform zu Beginn der Saison und halten sich trotz nicht mehr ganz so überzeugender Leistungen auf Platz 1. Aber jetzt mal ehrlich: wer hätte vor der Saison erwartet, dass die Black Wings Anfang Dezember klarer Tabellenführer sind?
Spieler der Woche: Gregor Baumgartner (1 Tor, 1 Assist), der in fünf der letzten sechs Spiele gepunktet hat und schon jetzt mit 10 Toren und 13 Assists seine Vorjahresperformance (8 Tore, 8 Assists) deutlich übertroffen hat.
Die nächsten Spiele: 5.12. VIC (A), 9.12. HKJ (H), 11.12. ZNA (A)
2. Medvescak Zagreb (2 Siege, 4 Punkte, 8:2 Tore)
So wie man von den Linzern nicht erwartet hatte, dass sie den Saisonstart so dominieren, so durfte man nicht erwarten, dass Zagreb ihn so verschläft. Von allen Experten waren die Kroaten als Geheimtip eingestuft worden, doch Medvescak brauchte lange, um aus vielen Einzelspielern ein schlagkräftiges Team zu formen. Inzwischen ist das ohne Frage gelungen und die Bären marschieren weiterhin unaufhaltsam durch die EBEL Tabelle und haben nach ganz klar Rang 1 im Visier. Setzt sich der Trend der letzten Wochen fort, könnte dieses Ziel irgendwann rund um den Jahreswechsel auch wahr werden. In den letzten 13 Spielen haben die Kroaten nur eine Partie verloren und sind damit mit Abstand das heißeste Team der Liga! Interessant dabei erscheint vor allem, dass die beiden letzten Niederlagen jeweils gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel (Graz und Jesenice) erfolgten. Gegen die direkten Konkurrenten feierte man zuletzt immer Siege. So auch in der vergangenen Woche, als man zuerst dem KAC auswärts nicht den Funken einer Chance ließ und am Sonntag auch noch die Capitals ohne Punkte auf den Heimweg schickte. Wieder einmal überzeugten die Kroaten mit ihren Special Teams: am Freitag legten sie den Grundstein zum deutlichen Sieg mit zwei Power Play Toren, am Sonntag war ebenfalls ein Überzahltreffer dabei. Die Special Teams und die Toreffizienz – das sind zwei Schlüsselkomponenten zum Erfolgslauf Medvescaks. Dazu gesellen sich ein starker Goalie und ein sehr breiter und tief besetzter Kader. Das Werkl läuft aktuell so richtig rund und da sich Zagreb in dieser Saison nicht nur auf die Heimspiele verlässt, muss man auch keine „Angst“ vor Auswärtsauftritten haben. Zwei davon stehen in dieser Woche am Spielplan – und beide sind in die Kategorie „schwierig“ einzuordnen. Am Dienstag müssen die Bären zum Meister nach Salzburg, wo die Red Bulls als besonders heimstark gelten. Es ist der Kampf um Platz 2 in der Tabelle, denn derzeit sind die beiden Kontrahenten punktegleich! Am Freitag folgt schließlich ein Auftritt in Ljubljana, wo die Drachen zuletzt nicht gerade konstant agierten und in ein Zwischentief geschlittert sind. Also durchaus auch Chancen auf Punkte bei den Slowenen. Kräfte sparen müssen die Zagreber nicht, denn am Sonntag sind die Bären spielfrei und dürfen sich somit über eine verlängerte Nationalteampause freuen.
Spieler der Woche: Pascal Morency (2 Tore, 1 Assist), der am Freitag den KAC fast im Alleingang erledigte und an 3 der 5 Tore gegen die Rotjacken beteiligt war.
Die nächsten Spiele: 5.12. RBS (A), 9.12. OLJ (A), 11.12. spielfrei
3. Red Bull Salzburg (1 Sieg, 2 Punkte, 6:4 Tore)
Der Meister hat seinen Erfolgslauf am vergangenen Wochenende kurz unterbrechen müssen und kassierte am Freitag die erste Niederlage nach der Nationalteampause. Gegen die Capitals scheiterte man vor allem am eigenen Ex-Goalie, holte dann aber am Sonntag die erwarteten Pflichtpunkte gegen Znojmo und bleibt im Rennen um Platz 2 in der Tabelle. Trotz der Niederlage gegen Wien sind die Mozartstädter die neue Nummer 1 in der Heimtabelle und haben hier schon mit Tabellenführer Linz gleichgezogen. Das Spiel der Bullen ist noch nicht spektakulär, aber erfolgreich. Entgegen den vergangenen Jahren, als man mit „Ho-Ruck-Eishockey“ zwar viel für die Offensive tat und dabei oft auch schon mal die Abwehrarbeit vergaß, hat sich das in dieser Saison gebessert und man befindet sich mit 78 Gegentoren aus 25 Spielen im Mittelfeld der EBEL. Noch besser lief es in den letzten 6 Runden, in denen man nur 14 Gegentreffer zulassen musste. Wie gut man tatsächlich hinten steht wird sich am Dienstag zeigen, denn dann kommt es zum Showdown um Platz 2 gegen Zagreb. Die Bären waren in den letzten Wochen das offensivstärkste Team der Liga und sollten ein echter Prüfstein für den Meister werden. Am Wochenende bekommt man es mit Graz und Jesenice mit zwei Gegnern zu tun, die es sich im Tabellenkeller gemütlich gemacht haben. Keine Spiele, die man unterschätzen sollte, denn gegen die Steirer gab es heuer schon einmal eine Niederlage und der HKJ hat sich in beiden Saisonduellen bis zum Schluss gewehrt. Überragend sind weiterhin die Special Teams der Salzburger: zweitbestes Power Play, bestes Penalty Killing – das sind jene Fähigkeiten, die gerade hinsichtlich der Play Offs besonders wichtig und spielentscheidend sein können. Ungewöhnlich weit hinten rangieren die Red Bulls in der Effizienzwertung: nur 8,37% aller Schüsse landen auch im gegnerischen Gehäuse. Das ist nur der achtbeste Wert unter den EBEL Teams und im vergleich zu den letzten Jahren ein Punkt, in dem man durchaus noch Verbesserungspotential hat. Gerade hier zeigt sich, dass einige Abgänge wichtiger Leistungsträger in der Offensive (noch?) nicht kompensiert werden konnten. Und das, obwohl die Bullen jenes Team sind, das die meisten Schüsse auf die Tore der Gegner abfeuert.
Spieler der Woche: Dominique Heinrich (2 Assists), der zwar ins Nationalteam berufen wurde, aber schon seit einer halben Ewigkeit auf seinen nächsten Treffer wartet. Der gelernte Stürmer, der auch schon Page-typisch zum Verteidiger wurde bereitete letzte Woche zwei Tore vor.
Die nächsten Spiele: 5.12. ZAG (H), 9.12. G99 (A), 11.12. HKJ (H)
4. Fehervar (2 Siege, 4 Punkte, 8:5 Tore)
Fehervar ist wieder da! Nachdem die Ungarn zuletzt ein wenig mit knappen und unglücklichen Niederlagen gehadert haben, fanden sie in der letzten Woche wieder zurück auf die Siegerstraße. Drei Mal in Serie wurde nun schon gewonnen und damit hat sich der ungarische Meister wieder in die Top 4 gespielt. Inzwischen gewinnt man jene Spiele wieder, die man vor zwei Wochen noch verloren hat. So gesehen beim knappen Sieg am Freitag in Laibach bzw. beim Erfolg in Graz, den man als bessere Mannschaft erst im letzten Drittel fixieren konnte. Das fairste Team der Erste Bank Eishockey Liga hat vor allem bei den Special Teams noch Verbesserungsmöglichkeiten, macht aber aus seinen Chancen unglaublich viel. Derzeit gehören die Magyaren zu den effizientesten Teams vor dem gegnerischen Gehäuse – hier spielt man in einer Liga mit den Top 2 (Linz, Zagreb). Der vierte Tabellenplatz ist in der kommenden Woche auf jeden Fall in Gefahr. Am Dienstag sind die Ungarn spielfrei und am Wochenende geht es zu den Vienna Capitals und nach Villach. Beides Mannschaften, die zuletzt zu Hause unschlagbar waren. Somit benötigt Fehervar vor der Pause zwei herausragende Leistungen, um zu Punkten zu kommen und sich weiterhin so weit vorne in der Tabelle zu halten. Gelingt das nicht, droht man sogar aus den Top 6 zu fallen, denn nach hinten ist der Vorsprung verschwindend klein. Von Rang 7 trennt die Ungarn derzeit nur ein Pünktchen und da kommt die diesjährige Heimschwäche beim Programm diese Woche nicht gerade gelegen. Nur 14 Punkte in 12 Heimspielen konnten die Magyaren bisher sammeln – das ist zu wenig, um sich dauerhaft vorne festsetzen zu können. Derzeit hält die gute Auswärtsperformance (Rang 3 in der EBEL) Fehervar noch in jenem Bereich der Tabelle, der eine direkte Play Off Qualifikation bedeuten würde. Letzten Endes wird aber eine Steigerung zu Hause nötig sein, um sich nicht über kurz oder lang dauerhaft unter dem Play Off Strich wieder zu finden.
Spieler der Woche: Derek Ryan (2 Tore, 1 Assist), die personifizierte Torgefahr im Dress der Magyaren. Nach 26 Einsätzen führt der die Torschützenliste weiterhin an und hält bereits bei 18 Volltreffern.
Die nächsten Spiele: 5.12. spielfrei, 9.12. VIC (H), 11.12. VSV (H)
5. Olimpija Ljubljana (0 Siege, 0 Punkte, 4:10 Tore)
Irgendwie kommt einem die aktuelle Situation in Ljubljana bekannt vor. Wie jedes Jahr leisten sich die Drachen kurz vor Weihnachten einen Durchhänger und haben nun schon vier Spiele in Folge verloren. Seit der Nationalteampause gab es in 8 Spielen 6 Niederlagen und schon ist der Bonus eines ausgezeichneten Saisonstarts dahin. Nach einigen Verletzungen suchen die Laibacher wieder nach einem erfolgreichen Rhythmus und vor allem nach etwas Konstanz im Spiel. Die letzte Wochen zeigte die Probleme ganz klar: gegen Fehervar war man zumindest an einem Punktgewinn dran, am Sonntag hatte man dann mit einer inferioren Leistung in Villach gar nichts zu melden. Damit geht es in der Tabelle weiter bergab, was sich in der kommenden Woche sogar noch verstärken könnte. Am Dienstag gastieren die Slowenen beim KAC und Klagenfurt ist schon seit Jahren keine Reise mehr wert. Seit Dezember 2008 haben die Drachen dort nicht mehr gewonnen. Die letzten beiden Runden vor der Pause bringen zwei Heimspiele, allerdings gegen starke Gegner. Am Freitag kommt Zagreb, derzeit immerhin das formstärkste Team der Liga. Und am Sonntag beschließt Olimpija die zweite Phase des Grunddurchgangs mit einem Match gegen die Vienna Capitals. Auch diese zeigten zuletzt deutlich aufsteigende Form, während die Kurve bei Ljubljana klar nach unten wies. Vor allem die Anfang der Saison so kompakte Defensivabteilung macht derzeit zu viele Fehler. 24 Gegentore kassierten die Drachen in den letzten 6 Partien und bilden mit dieser Leistung gemeinsam mit Znaim das Schlusslicht der EBEL. Und das, obwohl Jean Philippe Lamoureux noch immer fast 93% aller auf ihn abgegebenen Schüsse hält. Doch der Keeper zeigte zuletzt auch Nerven – wie schon am Sonntag in Villach, als er sich übertrieben beim Schiedsrichter beschwerte. Seine Aktion könnte auch als Tätlichkeit ausgelegt werden und Lamoureux dürfte sich angesichts der Vorgeschichte bei ähnlichen MOBA Entscheiden nicht beschweren, sollte er eine Sperre ausfassen.
Spieler der Woche: Ales Music (1 Tor, 2 Assists), der bei 75% aller Drachen-Tore seine Finger im Spiel hatte und in den letzten drei Partien immer punkten konnte.
Die nächsten Spiele: 5.12. KAC (A), 9.12. ZAG (H), 11.12. VIC (H)
###Die Ränge 6 bis 11
6. KAC (0 Siege, 1 Punkt, 4:9 Tore)
Oje, KAC. Die Rotjacken haben nach einem ganz miesen November auch den Dezember schlecht begonnen und in der vergangenen Woche keinen Sieg eingefahren. Am Freitag bekam man von Zagreb vorgeführt, wie weit man derzeit wirklich von der EBEL Spitze entfernt ist. Keine Chancen hatten die Rotjacken in diesem Match und wurden förmlich abgefertigt – und das vor eigenem Publikum, was besonders schmerzt. In den letzten 6 Heimspielen gab es nur noch 3 Siege – aus der Heimhochburg ist ein Punktelieferant geworden. Aber nicht nur das, denn das Selbstvertrauen ist derzeit ganz offensichtlich im Sinkflug begriffen. Am Sonntag war man in Jesenice tonangebend, hatte jede Menge Chancen und feuerte über 40 Mal aufs HKJ Gehäuse. Gewonnen haben trotzdem die Slowenen, denn der KAC war einfach zu ineffizient vor dem Tor. Immerhin, es gelang der erste Punkt seit Mitte November, darin aber eine Trendwende zu erkennen ist doch etwas hoch gegriffen. Derzeit rettet den KAC nur noch die bessere Tordifferenz vor dem freien Fall aus den Fixplayoff-Plätzen. Mit aktuell fünf Niederlagen in Serie reihen sich die Lindwurmstädter derzeit leistungsmäßig auf einer Stufe mit Znojmo ein. Und schon wird auch die Kritik lauter: die Leistungsträger seinen nur ein Schatten ihrer selbst, die zuletzt verpflichteten Legionäre keine Verstärkungen und im Vergleich zur Konkurrenz zu blass. Das lässt sich auch an den Spielerstatistiken ablesen: der beste KAC Scorer ist ein Verteidiger: Kirk Furey hat bereits 19 Punkte gesammelt. Und kein einziges Tor geschossen! Der beste Torschütze heißt Tyler Scofield mit 9 Treffern und hat erst dieses Wochenende nach langer Verletzung sein Comeback gefeiert. Bezeichnend, dass ihn kein Teamkollege in dieser Zeit überholen konnte. Bei aller Ausgeglichenheit im Kader wäre es dann doch gut, wenn die vorderen Reihen etwas mehr produzieren würden. Der Weg zurück zum Selbstvertrauen wird steinig, denn auch die kommende Woche hat es für die Klagenfurter in sich. Am Dienstag kommt Ljubljana, das ebenso angeschlagen ist wie man selbst. Am Freitag wartet dann das Derby gegen den VSV – und hier ist man ob der zuletzt gezeigten Leistungen klarer Außenseiter. Zum Abschluss geht es gegen die Graz 99ers darum, dass man nicht einen bereits scheinbar abgeschlagenen Gegner zurück holt und sich plötzlich sogar noch weiter zurück orientieren muss, als man derzeit ohnehin schon tut.
Spieler der Woche: Tyler Scofield (1 Tor, 1 Assist), der nach seiner Verletzung gleich wieder in beiden Partien punktete und damit beim KAC die Hoffnung nährt, dass man zumindest einen echten Scorer in den eigenen Reihen hat.
Die nächsten Spiele: 5.12. OLJ (H), 9.12. VSV (A), 11.12. G99 (H)
7. Vienna Capitals (1 Sieg, 2 Punkte, 3:4 Tore)
Keine Frage, das System von Tommy Samuelsson beginnt langsam zu greifen. Die Wiener spielen nicht mitreißend, sie punkten aber weiterhin konstant und bleiben im Rennen um die Top 6. Vor allem defensiv hat man sich zuletzt enorm gesteigert, was auch dank eines sich permanent steigernden Reinhard Divis im Tor gelungen ist. In den letzten 6 Runden hat man nur 11 Gegentore hinnehmen müssen – da waren nur die Villacher mit ihrer Heimserie besser. Wenn man hinten so gut steht, dann braucht man auch vorne nicht ganz so viele Tore, um zu punkten. Das zeigt sich auch bei den Wienern, die zwar nur 14 Treffer erzielten, aber in den letzten 6 Partien nur ein Mal völlig ohne Punkte blieben. Und das, obwohl das mit der Disziplin weiterhin nicht ganz nach Wunsch läuft. Die Capitals sind nur die Nummer 8 in der Fairplay-Wertung der Liga und kassieren vor allem viele 10-Minutenstrafen. Das unterbricht den Rhythmus und bringt Mehrarbeit für die Kollegen. Wenn dann auch das Penalty Killing stark verbesserungswürdig ist, dann sollte man gerade in diesem Bereich einen Hebel ansetzen. Ein anderer müsste eigentlich dem Power Play gelten. Das war in den vergangenen Jahren immer eine echte Wiener Waffe, derzeit ist es nur ein laues Lüftchen. Lediglich Znaim und Jesenice agieren hier weniger effizient als die Vienna Capitals, die sich daher für die Zukunft vornehmen sollten, möglichst viel Zeit mit 5 gegen 5 am Eis zu verbringen. Das gilt auch für die nächsten Aufgaben, denn hier trifft man auf Teams, die in der Tabelle allesamt vor den Hauptstädtern klassiert sind. Am Dienstag versucht man im dritten Anlauf den ersten Sieg gegen Tabellenführer Linz zu erringen. Das wird wohl nur über eine Fortsetzung der starken Defensivarbeit gelingen, denn in den ersten beiden Duellen gab es insgesamt 12 Gegentreffer! Aber die Black Wings wirken etwas angeschlagen und die Chance auf eine Fortsetzung der aktuellen Heimserie mit fünf Siegen in Kagran im Bereich des Möglichen. Am Wochenende warten schließlich zwei Auswärtsspiele in Szekesfehervar und Ljubljana. Zwei Gegner, die nicht gerade Zauberhockey spielen, dafür aber sehr effizient agieren können. Wenn man aber den Fokus tatsächlich wieder in Richtung Top 5 richten möchte, dann sollten hier Punkte eingefahren werden.
Spieler der Woche: Reinhard Divis (56 SA, 5 GA, 91,07% Fangquote), der vor allem in den wichtigen Phasen wieder zum starken Rückhalt wird und sich vorsichtig in die erwarteten Leistungshöhen begibt.
Die nächsten Spiele: 5.12. BWL (H), 9.12. AVS (A), 11.12. OLJ (A)
8. Villacher SV (2 Siege, 4 Punkte, 9:3 Tore)
Wenn es läuft, dann läuft es. Viel strapaziert ist diese „Weisheit“, aber für die Villacher hat das derzeit seine Gültigkeit. Egal, was die Draustädter aktuell machen, am Ende gewinnen sie. Bestes Beispiel dafür war das Match am Freitag in Linz. Da lagen die Kärntner rasch 0:2 hinten und konnten von Glück sprechen, dass sie in weiterer Folge nicht noch klarer in Rückstand gerieten. Doch irgendwie ging diese Phase vorbei und die Villacher kamen zurück, holten am Ende den Sieg. Am Sonntag nützte man dann die Chance und fertigte einen völlig überforderten und außer Form befindlichen Gegner aus Laibach ab. Der vierte Sieg in Serie, zu Hause haben die nun schon sechs Mal in Folge gewonnen. Das Torverhältnis in diesen letzten 6 Heimpartien: 30:2! In den letzten 6 Runden kassierte Bernhard Starkbaum nur 5 Gegentore – da wird ist es dann schon einfacher, Siege einzufahren, wenn im Schnitt zwei Treffer dafür reichen. Aber damit hat sich der VSV gar nicht erst aufgehalten, denn die Offensive arbeitet ebenfalls auf Hochtouren und produzierte in den letzten 6 Partien 25 Volltreffer. Nur Zagreb war in diesem Bereich etwas besser! Langer Rede, kurzer Sinn: so schlecht die Villacher auch in die Saison gestartet sind, mit ihren Kaderumbauten haben sie offenbar einen Punkt getroffen, der gewirkt hat. Der Schlüssel zum Erfolg ist ganz einfach: die Villacher spielen genau das, was sie können – und versuchen auch kein bisschen, irgendwas anders zu machen. Da gibt es kein „Schönspielen“, sondern es werden die Villacher Tugenden an den Tag gelegt. Erfolgreich und somit auch richtig. Auf eines müssen die Adler aber aufpassen: ihren Hang zu Strafen. Das mag jetzt kein Problem darstellen, aber wer im Schnitt 26,2 Minuten auf der Strafbank sitzt und damit die unfairste Mannschaft der Liga stellt wird sich gerade in engen Partien kaum durchsetzen können. Auch wenn man über das das zweitbeste Penalty Killing der Liga verfügt. In der kommenden Woche sollte der Blick der Adler weiter nach oben gerichtet sein. Am Dienstag geht es zum zuletzt als Punktelieferanten auftretenden Neuling nach Znaim und am Freitag wartet der Schlager schlechthin. Im Derby gegen den KAC ist man nach langer, langer Zeit wieder einmal Favorit und könnte mit etwas Glück die Fühler schon Richtung Top 6 ausstrecken. Wenn man dann auch noch am Sonntag in Ungarn besteht, dann ist der Play Off Strich schon zum Greifen nahe.
Spieler der Woche: Kevin Mitchell (1 Tor, 4 Assists), der nach langer Anlaufphase endlich zur Form findet und vor allem gegen Ljubljana so richtig glänzte.
Die nächsten Spiele: 5.12. ZNA (A), 9.12. KAC (H), 11.12. AVS (A)
9. Graz 99ers (1 Sieg, 2 Punkte, 4:5 Tore)
Die Graz 99ers hatten sich für das letzte Wochenende viel vorgenommen und wollten sich wieder Richtung Top 6 orientieren. Der Anfang schien auch verheißungsvoll, denn mit dem Pflichtsieg gegen Znojmo wurde der Lieblingsgegner auch im dritten Saisonduell geschlagen. Doch am Sonntag kam der Rückschlag und gegen Fehervar gab es eine gerechte Niederlage. Ein Rückschlag für die Richer Truppe, die weiterhin nicht so recht durchstartet. In den letzten 10 Runden gab es nur 9 Punkte für die Murstädter, vier Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber. Mit einer Erfolgsquote von knapp unter 50% wird man auf keinen Fall um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte mitsprechen können. Noch weniger, wenn man zu Hause nichts reißt. Seit diesem Wochenende stehen die 99ers in der Heimtabelle am letzten Platz. Aus den letzten 7 Heimspielen gab es nur 3 Punkte – mit solchen Zahlen muss man sich eher festschnallen, um nicht ganz ans Ende der Tabelle durchgereicht zu werden. Und viel fehlt dazu nicht mehr, denn der Vorsprung auf das Schlusslicht aus Jesenice beträgt nur noch zwei Punkte! Man darf die Frage stellen, wann in der Steiermark mit der Trainerdebatte begonnen wird, denn trotz Billigtruppe hatte man sich doch etwas mehr erwartet, als der aktuelle 9. Tabellenplatz. Noch ist aber nichts verloren, denn selbst wenn man es nicht unter die Top 6 schafft, in der unteren Zwischenrunde kann man sich noch immer für die Play Offs qualifizieren. Alleine, es fehlt der Glaube an das Steigerungspotential im Grazer Spiel. In der kommenden Woche geht es für die Steirer vorerst einmal darum, dass man nicht die rote Laterne übernimmt. Dazu braucht man in Jesenice einen Auswärtssieg und danach gegen die Großen aus Salzburg und Klagenfurt auch Punkte. Gerade gegen die Teams aus den oberen Tabellenregionen bringen die 99ers aber auch eher ihre besseren Leistungen. Davon alleine kann man sich aber nichts kaufen, wenn dann keine Punkte dabei raus schauen...
Spieler der Woche: Sven Klimbacher (2 Assists), der immerhin an zwei der vier Grazer Treffer der letzten Woche beteiligt war und in beiden Spielen gepunktet hat.
Die nächsten Spiele: 5.12. HKJ (A), 9.12. RBS (H), 11.12. KAC (A)
10. Orli Znojmo (0 Siege, 0 Punkte, 3:7 Tore)
Apropos rote Laterne: diese winkt auch den Adlern aus Znojmo ganz kräftig! Zuletzt verloren die Südmähren gleich fünf Mal in Folge und haben aus den letzten 6 Partien nur zwei Zähler geholt. Damit ist man das aktuell schlechteste Team der EBEL. Mit 92 Gegentoren stellen die Tschechen zudem weiterhin die schlechteste Defensivabteilung der Liga. Da spielen auch absolut alle Mannschaftsteile hinein: das schlechtste Penalty Killing (73,68%), das zweitschlechteste Power Play (12,98%), die schlechteste Scorineffizienz (6,92%) und die schlechtesten Torhüter (88,93% Fangquote) – das alles deutet schon darauf hin, wo der Weg der Adler womöglich hinführen wird. Derzeit ist man nur noch auf Grund der Tordifferenz vor Jesenice, aber das könnte sich in der kommenden Woche ändern. Am Dienstag bekommt man es mit dem VSV zu tun, der seinen Lauf nicht unbedingt unterbrechen möchte. Am Freitag gibt es dann bestimmt keine Punkte für Znojmo, denn an diesem Tag sind die Tschechen spielfrei. Das sollte dann zumindest Kraft genug für die Sonntagsaufgabe in Klagenfurt geben. Vielleicht schafft man ja gegen die angeschlagenen Rotjacken eine Überraschung. Insgesamt erinnert die aktuelle Phase an jene vor dem Trainerwechsel im Oktober. Seit Anfang Oktober gab es in 11 Spielen nur 3 Siege – und das neben schwacher Defensive auch mit einer richtig schlechten Offensive. Nur 11 Tore gab es in den letzten 6 Spielen, insgesamt hat man erst 61 Mal ins Schwarze getroffen. Trotzdem gibt es höchst interessante Ausreißer nach oben für die Tschechen: gegen Leader Linz hat man eine weiße Weste und beide Partien gewonnen. Gegen Jesenice und Fehervar ist die Saisonbilanz ebenfalls noch positiv. Und noch etwas ist bemerkenswert: wenn die Mähren gewinnen, dann eher am Freitag. An diesem Tag gab es 6 Siege bei 5 Niederlagen. Dienstag und Mittwoch waren bislang noch sieglos, am Sonntag gab es 2 Siege und 8 Niederlagen.
Spieler der Woche: Peter Pucher (2 Assists), der weiterhin der einzige Spieler im Adler Dress bleibt, der konstant punktet.
Die nächsten Spiele: 5.12. VSV (H), 9.12. spielfrei, 11.12. KAC (A)
11. HK Jesenice (1 Sieg, 2 Punkte, 4:9 Tore)
Auch der HK Jesenice kann derzeit Lieder über die Ausreißer nach oben singen. Die Slowenen bleiben angeschlagen, haben noch immer keinen wirklich konkurrenzfähigen Kader und schaffen es trotzdem im Schnitt ein Mal pro Woche zu überraschen. In den letzten beiden Runde spiegelte sich dieses Bild deutlich wieder: Am Freitag wurde man vom VSV vom Eis geschossen, am Sonntag besiegte man den KAC. Die Red Steelers sind derzeit offenbar für jedes Ergebnis gut und somit ein extrem unangenehmer Gegner. Die „Wundertüte“ aus Slowenien bleibt somit aber zumindest halbwegs konkurrenzfähig und arbeitet daran, sich in Richtung Zwischenrunde in Form zu bringen. In der kommenden Woche hat man am Dienstag sogar die Chance, sich in der Tabelle zu verbessern, wenn man denn das Duell gegen die angeschlagenen Grazer gewinnt und Znaim keine zwei Punkte holt. Danach warten zwei undankbare Auswärtsaufgaben in Linz und Salzburg. Normaler Weise dürfte man bei diesen beiden Teams aus den Top 3 keine Punkte mit nach Hause nehmen. Aber was ist beim HKJ schon normal? Es hat aber den Anschein, als würden sich die Slowenen derzeit vor allem auf die Heimspiele konzentrieren. In den letzten 6 Auswärtspartien gab es keinen Sieg und insgesamt zwei Punkte – und das bei nicht weniger als 27 Gegentoren! Trotz allem gehört ein Großteil der EBEL Sympathien noch immer den Krainern, die es immer wieder schaffen, sich aus dem selbst erarbeiteten Schlamassel zu ziehen und dabei zumindest sympathisch zu bleiben. Ob das reichen wird, sich in der Tabelle von letzten Platz zu verabschieden sei allerdings zumindest in Zweifel gestellt.
Spieler der Woche: Marjan Manfreda (1 Tor), der offenbar der Mann für die wichtigen Treffer ist. Am Sonntag machte er den entscheidenden Penalty gegen den KAC. Das zweite Saisontor, nachdem er schon gegen Leader Linz in Runde 18 getroffen hatte. Mehr Scorerpunkte hat Manfreda noch nicht....
Die nächsten Spiele: 5.12. G99 (H), 9.12. BWL (A), 11.12. RBS (A)