Schlusslicht Nürnberg gewinnt in Hannover knapp
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marksoft -
2. Dezember 2011 um 22:44 -
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Die Hannover Scorpions konnten ihre Negativserie am heutigen Abend in der TUI Arena nicht beenden und verloren vor 7.340 Zuschauern mit 2:3 nach Verlängerung (1:0, 1:1, 0:1, 0:1) gegen die Ice Tigers aus Nürnberg. Dabei brachten Scott King und Jeff Hoggan die Niedersachsen absolut verdient mit 2:0 in Front, doch durch viele nicht genutzte Großchancen vor allem im Überzahlspiel, kamen die Gäste zurück in die Begegnung und letztlich zum Sieg. Ein Punkt ist zwar gerettet, angesichts der gezeigten Leistung aber deutlich zu wenig.
Volle Halle, volle Pulle. Vom Eröffnungsbully weg marschierten die Scorpions nach vorn. Mit der Rückkehr von Ryan Maki und Paul Manning ins Line Up der Hannoveraner konnte Trainer Anton Krinner aus den Vollen schöpfen. Und die Fans des niedersächsischen DEL Clubs trugen ihren Teil dazu bei, dass von vorn herein richtig Schwung und laute Stimmung in der Bude war. Die wenigen mitgereisten Nürnberger Zuschauer hatten daher weniger Spaß, als Scott King in der 4. Spielminute den Puck im dritten Versuch endlich zur 1:0 Führung versenkte. Zuvor hatten die Scorpions bereits mehrere Großchancen, die allerdings ein starker Tyler Moss im Gehäuse der Ice Tigers allesamt vereiteln konnte. Die Gäste wurden erst ab Mitte des ersten Drittels gefährlicher und brachten den ein oder anderen Angriff auf das Tor von Scorpions-Goalie Dimitri Pätzold, der seinen Arbeitsbereich allerdings voll im Griff hatte. Die Hausherren konnten zwar keines ihrer Überzahlspiele für einen weiteren Treffer nutzen, dennoch sahen die Fans ein sehr gut gespieltes und engagiertes erstes Drittel mit einer absolut verdienten Führung für die Scorpions.
Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Leinestädter wie die Feuerwehr. Nach gleich mehreren vereitelten Scorpions-Chancen nutzte Jeff Hoggan in der 22. Spielminute eine Vorlage von Scott King zur 2:0 Führung. Tigers Goalie Moss hatte den Puck zwar abgewehrt, diesen aber auf den völlig frei stehenden Hoggan weiter geleitet, der aus halblinker Position nur noch ins leere Tor treffen musste. Nach diesem Tor versuchten es auch die Nürnberger mit Gegenwehr, welche sich aber zunächst nur in Auseinandersetzungen mit den gegnerischen Spielern ausdrückte. So saßen nach einer Großchance von Ryan Maki, bei der der Puck bereits auf die Torlinie der Nürnberger rutschte, plötzlich Hannovers Chris Herperger und Ice Tiger James Pollock zum Abkühlen in der Box, weil sie im Anschluss an diese Möglichkeit aneinander geraten waren. Doch auch beim Spiel Vier gegen Vier waren die Hausherren klar überlegen und erarbeiteten sich weitere Großchancen durch Hoggan, Maki und King, konnten aber keine einzige für den dritten Treffer nutzen. Ganz im Gegenteil: Nach und nach musste nun auch Dimitri Pätzold im Kasten der Gastgeber einige Pucks mehr halten, als noch im ersten Abschnitt. Und die Gäste kamen in der 36. Spielminute durch den Treffer von James Pollock sogar auf 1:2 heran, indem sie - ganz im Gegensatz zu den Hausherren - eines ihrer Powerplays nutzten. Die Scorpions brauchten danach ein paar Minuten um sich wieder zu berappeln, doch kurz vor Ende des zweiten Abschnitts waren sie wieder in der Spur und so ging es mit der 2:1 Führung in die letzte Pause.
In den Schlussabschnitt starteten die Gäste etwas schwungvoller, aber auch die Defensivabteilung der Niedersachsen hatte zunächst ihre Hausaufgaben gemacht und so kam in den ersten Spielminuten keine wirkliche Gefahr für das Scorpions-Tor auf. Im Gegenteil, denn die Leinestädter arbeiteten hart daran, ihre Führung zu verteidigen. Dies gelang auch bis zur 49. Spielminute ganz hervorragend, doch Nürnbergs Gregory Leeb machte das Spiel wieder spannend, als er nach einem Konter zum 2:2 Ausgleich traf. Das große Scorpions-Manko war auch an diesem Abend einmal mehr der zu geringe Ertrag aus ihren zahlreich gut heraus gearbeiteten Torchancen. Insbesondere durch das wirkungslose Überzahlspiel machte sich das Krinner-Team das Leben schwer und brachte die Nürnberger zurück in ein Spiel, in dem die Gäste zuvor gar nicht richtig angekommen waren. Trotz aller Bemühungen in den Schlussminuten mussten die Hannoveraner erneut in die Verlängerung und verloren nach einem Schnitzer im Spielaufbau letztlich erst und Puck und dann das Spiel mit 2:3, denn Nürnbergs Yan Stastny nutzte seine Chance zum Alleingang eiskalt aus und überwand Dimitri Pätzold. Die Entscheidung tat weh, denn die Scorpions waren über weite Strecken das bessere Team und mussten das Eis dennoch einmal mehr als Verlierer verlassen.
Hannover Scorpions – TS Ice Tigers 2:3 n. V. (1:0, 1:1, 0:1, 0:1)
Tore: 1:0 Scott King (Bryce Lampman, 3:30 Min.), 2:0 Jeff Hoggan (Scott King, Tommi Hannus, 21:23 Min.), 2:1 James Pollock (Yan Stastny, Vitalij Aab, 35:19 Min., PP1), 2:2 Gregory Leeb (Vitalij Aab, Robert Leask, 48:14 Min.), 2:3 Yan Stastny (62:49 Min.)
Strafen: Hannover 8 / Nürnberg 14
Zuschauer: 7.340