Rapperswil holt tschechischen Goalgetter
-
marksoft -
21. November 2011 um 11:36 -
1.738 Mal gelesen -
0 Kommentare
Eine der schillerndsten Eishockeypersönlichkeiten, der 30-jährige Tscheche Pavel Brendl, wechselt vom HC Pardubice zu den Rapperswil-Jona Lakers. Headcoach Harry Rogenmoser rechnet fest damit, dass der begnadete Scharfschütze sein Können unter Beweis stellt und das NLA-Team verstärkt. Die vertragliche Vereinbarung zwischen den Lakers und Pavel Brendl gilt (vorerst) bis zum Saisonende 2011/2012.
Auf eine Juniorenkarriere wie die des Pavel Brendl können nur die allerwenigsten Eishockeycracks verweisen. Der am 23. März 1981 geborene Pavel durchlief in Olomouc (CZ) als einziger Spieler die Juniorenmannschaften als Topscorer, wohlgemerkt jeweils ein Jahr jünger als seine Kameraden und immer mit einem höheren Tore- als Assistkonto. Trainer und Scouts prognostizierten dem Sohn von Lokalmatador Milan Brendl eine grosse Karriere.
In der Saison 1997/98 weckte der kometenhafte Aufstieg des Pavel Brendl das Interesse der besten Clubs der Welt. Die NHL-Scouts beobachteten den jungen "Sniper", der die Torhüter der WHL reihenweise narrte. Kein anderer Spieler in der Geschichte dieser Liga kam dem Scorer-Rekord des berühmten Petr Nedved (145) so nah, wie der erst 17jährige Pavel Brendl.
Als "Top Draft Prospect Award"-Gewinner und Memorial Cup Allstar wählten ihn die New York Rangers in der ersten Draftrunde (an vierter Stelle). Carolina Hurricanes' General Manager Jim Rutherford schwärmte schon damals vom "Youngster with best shot ever", und lotste Brendl später tatsächlich zu seinem Club. Doch dem Ausnahmekönner blieb eine grosse NHL-Karriere verwehrt. Ausgerechnet im Lockout-Jahr 2004/05 hätte sich Brendl als Stammspieler eines NHL-Teams etablieren sollen, doch in jener Saison gingen alle Top-Rookies leer aus. Die Phoenix Coyotes verpflichteten im Dezember 2005 Brendl und gaben im Gegenzug Kris Kolanos ab, setzten ihn aber in den Farmteams (AHL) ein.
Der eigenwillige Pavel Brendl kehrte der NHL wenig später den Rücken, startete eine internationale Karriere bei ingesamt 13 Clubs. Bei den Rapperswil-Jona Lakers will sich Brendl ebenso wie in den anderen fünf Spielklassen, in denen er während der letzten sieben Jahre aufs Eis ging, behaupten. Ob Eliteserien (SWE), SM-liiga (FIN), zuvor WHL und AHL, Pavel Brendl bewies überall Vollstreckerqualitäten. Am eindrücklichsten gelang ihm dies in der russischen KHL: 97 Punkte in 131 Spielen, davon 71 Tore.