Endlich der erste Heimsieg für Passau
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marksoft -
22. Oktober 2011 um 19:11 -
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Im vierten Anlauf hat es bei den Passau Black Hawks auch endlich mit dem ersten Heimsieg erfolgreich. Feierte man die bisherigen Siege nur auf fremden Eis, ließ man am Freitagabend dem Aufsteiger aus Erding keine Chance und fertigte die Gladiatoren mit einem souveränen 6:2 Sieg ab.
Von Beginn an zeigten die Hawks, wer hier Herr im Haus ist und setzten die Gegner mit schnellem Passspiel unter Druck. Bereits in der 3. Minute hatte Martin Piecha nach schönem Doppelpass mit Jakub Wiecki die Führung auf dem Schläger, scheiterte aber an Timon Ewert im Tor der Gladiators, der den Vorzug vor Nationaltorhüterin Viona Harrer erhalten hatte. Die Gäste hingegen mussten bis zur 6. Minute warten bis Passaus Goalie Martin Cinibulk das erste Mal geprüft wurde. Der Schuss aus dem Halbfeld stellte für den Routinier allerdings kein Problem dar.
Die Chancen der Habichte waren da weitaus zwingender. In der achten Minute verhinderte Ewert nur mit einem Reflex der Stockhand einen Treffer von Igor Bacek. Wenig später dann die erste Strafzeit gegen die Gäste und Passaus Powerplay funktionierte auf Anhieb. Bullygewinn im gegnerischen Drittel, der Puck kommt zurück zu Martin Piecha, der zieht von der blauen Linie ab und Aaron Reckers hält den Schläger dazwischen und fälscht die Scheibe unhaltbar ab. 1:0 nach gerade einmal 18 Sekunden in Überzahl. Stadionsprecher Oliver Czapko hatte den Treffer noch nicht zu Ende zelebriert als der Puck schon wieder im Netz der Gladiators landete. Ausgangspunkt war wieder der gewonnene Bully und über zwei Stationen war der nach vorne geeilte Daniel Bucheli frei und erhöhte auf 2:0.
Der Doppelschlag brachte allerdings nicht die zu erwartende Ruhe ins Passauer Spiel. In der 15. Minute wurde Florian Horvath auf die Strafbank verbannt und die Gäste nutzen die Chance. Die Hawks-Verteidiger waren nicht konsequent genug und im dritten Anlauf war auch Cinibulk machtlos gegen den Schuss von Timo Borrmann. So ging es mit einer knappen Passauer Führung in die erste Pause.
Im zweiten Drittel dann wieder das gleiche Bild wie zu Beginn des Spiels. Die Raubvögel drückend überlegen und immer schneller an der Scheibe als die Gäste. Folgerichtig bauten die Hawks ihre Führung weiter aus. In der 24. Minute setzte sich Igor Bacek geschickt hinter dem gegnerischen Tor durch und legte dann zurück auf Stephan Stiebinger, der aus kurzer Distanz einnetzte und auf 3:1 erhöhte. Jetzt wurde das Spiel, vor allem das der Gladiators, ruppiger. Eine zweifelhafte Strafe wegen Spielverzögerung gegen Steiger brachte die Hawks dann in Unterzahl.
Doch anstatt unter Druck zu geraten sprangen zwei Unterzahlmöglichkeiten für Wiecki und Bucheli heraus. Kaum war Steiger wieder zurück auf dem Eis schon stand er wieder im Mittelpunkt. Einen Check von Lars Bernhardt ließ der Passauer Verteidiger nicht auf sich sitzen und revanchierte sich an der Bande. Daraus ergab sich eine Faustkampfeinlage, die Steiger eindeutig für sich entscheiden konnte, die für beide Hitzköpfe dann aber jeweils 14 Strafminuten zur Folge hatte. Gegen Mitte des Drittels bäumten sich die Erdinger noch etwas auf, die wenigen Chancen blieben aber ungenutzt. In der 35. Minute war dann wieder Passau am Drücker und Waldemar Detterer prüfte Ewert mit einem satten Schuss von halblinks. Doch der dritten Reihe, die an diesem Abend zu gefallen wusste, blieb der Treffer verwehrt.
Am stärksten auf Seiten der Gastgeber aber die Reihe um Bacek, Bucheli und Stiebinger, die in der 37. Minute eigentlich noch vor der zweiten Pause erhöhen hätten müssen. Nach der Pause holten sie es aber postwendend nach. In der 43. Minute hatten die drei Bacek auf der rechten Seite völlig frei gespielt und der hatte keine Mühe auf 4:1 zu erhöhen. Auch das 5:1 ging dann auf das Konto dieser Reihe. Die dritte Reihe hatte sich ein Bully im gegnerischen Drittel erkämpft und direkt nach dem Gewinn desselben erzielte Stiebinger das Tor. Eine gute Minute später erhöhte Ibrahim Weissleder im Rückwärtsfallen mit einem Schlenzer auf 6:1.
Gemessen an den Chancen, die sich in der Folge noch ergaben, hätte der Sieg noch deutlicher werden können. Den Schlusspunkt aber setzten die Gäste, die kurz vor dem Ende doch noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten, was aber Gästetrainer Markus Knallinger nicht versöhnen konnte: „Zwei passable Drittel reichen nicht aus, da kann sich keiner was davon kaufen. Im letzten Drittel hatte ich den Eindruck meine Mannschaft hatte heute schon spielfrei, nicht erst am Sonntag. Da haben sie Passau nur noch eskortiert wie ein Begleitschutz. Passau war schneller, disziplinierter, aggressiver und haben absolut verdient gewonnen.“
Black Hawks Trainer Jukka Ollila zeigte sich hingegen vollauf zufrieden: „Dass wir jetzt endlich auch zu Hause gewonnen haben war fast wie eine Befreiung. Der Doppelschlag im ersten Drittel war wichtig, damit wir in Ruhe unser Spiel machen konnten. Dann haben wir eigentlich gespielt wie immer, nur dass wir heute die Tore eben auch gemacht haben. Das war ein tolles Heimspiel für uns und ich als Trainer konnte das richtig genießen. Wir haben viel Offensivspiel trainiert und speziell die zweite Reihe hat heute gut getroffen. Da kann man auch mal zufrieden sein.“
EHF Passau Black Hawks e.V. – Erding Gladiators 6:2 (2:1, 1:0, 3:1,)
Tore: 1:0 Aaron Reckers (Überzahl-Tor) (Martin Piecha) 9:28, 2:0 Daniel Bucheli (Igor Bacek) 9:42, 2:1 - Timo Borrmann (Überzahl-Tor) (Ales Jirik, Daniel Krzizok) 16:00, 3:1 Stephan Stiebinger (Igor Bacek) 23:51, 4:1 Igor Bacek (Stephan Stiebinger, Daniel Bucheli) 42:49, 5:1 Stephan Stiebinger (Igor Bacek) 47:05, 6:1 Ibrahim Weißleder (Thomas Vogl) 48:38, 6:2 Stefan Peipe (ohne Assist) 59:36.