Was für eine Woche in der EBEL! Ein Spitzenreiter, der über den grünen Tisch wieder auf Platz 1 kam, Verletzungspech quer durch die Liga, Strafen und dann auch noch der erste – nicht unerwartete – Rauswurf beim VSV. Es gibt wieder einiges im Rückblick zu betrachten – und im Ligacheck gibt es die Möglichkeit dazu.
###Das war in Woche 6...
Turbulente sieben Tage hat die Erste Bank Eishockey Liga hinter sich gebracht. Nicht nur, dass sich in der Tabelle noch immer einige höher eingeschätzte Teams nicht dort befinden, wo man sie erwartet hätte, jetzt würfelt auch noch der Strafsenat die Tabelle durcheinander. So geschehen nach dem Gastspiel des KAC in Zagreb, über das wir schon vor einer Woche berichtet haben. Damals noch nicht akut bekannt: Zagreb hat in einer Nacht und Nebel-Aktion einen kroatischen Nachwuchsgoalie aus der Slowakei einfliegen lassen, dabei aber nicht alle nötigen Formalitäten erfüllt. So sah es zumindest der ÖEHV, der trotz Vorliegens aller Fakten bis Donnerstag brauchte, um sein Urteil zu fällen. Das lautete 5:0 und zwei Punkte für den KAC. Dass die Kroaten darüber nicht gerade erfreut waren ist klar und auch die immer wieder gestellte Frage, ob man sich gegenüber österreichischen Vereinen ebenfalls so hart gezeigt hätte, bleibt im Raum stehen.
Insgesamt hinterlässt diese Causa einen fahlen Nachgeschmack, denn ganz so eindeutig formuliert sind die diversen Regularien für die EBEL nicht. Offenbar gibt es hier Verbesserungspotential und die Liga, sowie der ÖEHV sollten sich beeilen, dieses zu nützen, um ähnliche Fälle für die Zukunft zu vermeiden.
Wieder einmal ein Thema waren in der letzten Woche auch Strafen bzw. Sperren. Der Linzer Justin Kurtz wurde nach einer Ellbogenattacke im Spiel gegen den VSV für 6 Partien gesperrt, was grundsätzlich in Ordnung ist. Aber es gab in den letzten Wochen immer wieder Partien, in denen ähnliche Vergehen nicht mit Matchstrafen geahndet wurden und daher auch keine nachträgliche Sperren erfolgten. Damit wären wir (wieder einmal) beim Thema der nicht einheitlichen Linie unter den Referees. In diesem Zusammenhang dürfte die zu erwartende Sperre für den Grazer Guillaume Lefebvre nach seiner gestrigen Attacke gegen Wiens Gratton ganz interessant werden. Vor allem das Ausmaß der Strafe wird wieder genau mit den bisher ausgesprochenen Sperren verglichen werden.
Ein Viertel der ersten Phase im Grunddurchgang ist bereits Geschichte und noch immer krebst der VSV ganz hinten in der Tabelle herum. Die Adler haben vorerst einmal reagiert und den ersten Legionär gefeuert (Lynn Loyns), aber auch andernorts ist man nicht immer mit dem zufrieden, was die eigene Mannschaft so bietet. In Wien werden die Fans schon unruhig, weil das Gezeigte so gar nicht dem entspricht, was man sich nach der Ära Gaudet gewünscht hätte. Und auch in Zagreb hadert man mit der eigenen Leistung, kann aber derzeit noch beruhigt mit dem Finger auf widrige Umstände (Strafverifizierung, Verletzungen) zeigen. Das könnte in den nächsten zwei Wochen noch deutlicher werden, denn nach dem nächsten Wochenende wartet die erste Runde an einem Dienstag auf die EBEL Teams.
Apropos Verletzungen: hier ist fast keine Mannschaft verschont und schon zu diesem frühen Zeitpunkt in der Meisterschaft macht sich daher bemerkbar, wer einen breiten Kader zur Verfügung hat. Tabellenführer Linz steckte bisher Sperren und Verletzungen zum Beispiel leichter weg als zum Beispiel der VSV, bei dem nach Pewal und Altmann jetzt auch noch Unterluggauer durch Verletzung abhanden gekommen ist.
Ein auffälliges Detail am Rande: nur Linz, Klagenfurt, Laibach und Salzburg sind zu Hause noch ungeschlagen – diese vier Teams finden sich dann auch in den Top 5 der Liga wieder. Somit sind gute Heimleistungen offenbar ein „Garant“ dafür, dass man in der Tabelle vorne mitmischt. Davon können der VSV und Jesenice ein Lied singen, denn beide konnten in insgesamt 11 Heimspielen erst ein Mal gewinnen, die Villacher haben zu Hause noch gar keinen Punkt geholt .Das vergrämt nicht nur die Fans, sondern macht es besonders schwer, sich in der Tabelle zu verbessern – außer man gewinnt auswärts.
HF.at blickt auch nach Woche 6 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
###Die Ränge 1 bis 5
1. Black Wings Linz (2 Siege, 4 Punkte, 8:5 Tore)
Vier Tage lang waren die Linzer in der letzten Woche Tabellenführer, dann wurden sie vom Strafsenat entthront. Die Black Wings lamentierten nicht lange herum, sondern antworteten auf dem Eis und legten die Siege 7 und 8 in Serie hin. Das brachte die Mannen von Rob Daum am Sonntag zurück an die Tabellenspitze, was dem Neo-Trainer der Stahlstädter aber nicht ganz so wichtig ist. Vielmehr betont Daum in jeder Wortmeldung, dass sein Team noch weit weg von dem ist, was er wirklich sehen möchte – beunruhigend für die Konkurrenz, wenn man den aktuellen Erfolgslauf der Oberösterreicher betrachtet. Doch es bleibt auch nach 6 Wochen dabei: die Linzer sind zwar siegreich, so richtig souverän haben sie aber noch keine Partie gewonnen. Auch am Freitag gegen Wien ließ man einen geschlagenen Gegner nach einem 5:1 wieder näher kommen. Am Sonntag erarbeiteten die Stahlstädter dann einen weiteren Erfolg – in Zagreb, wo man zwei Jahre lang nicht gewinnen konnte und insgesamt erst zum zweiten Mal als Sieger vom Eis ging. Auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden.
Am kommenden Wochenende dürfen die Linzer versuchen, ihre blütenweiße Heimweste zu verteidigen. Am Freitag hat man dabei darüber hinaus die Möglichkeit, sich für die bisher einzige Niederlage zu revanchieren, wenn Liganeuling Zneim an der Unteren Donaulände gastiert. Da der KAC an diesem Tag spielfrei ist, könnten die Daum-Schützlinge ihren Vorsprung auf den ersten Verfolger sogar ausbauen. Am Sonntag treffen die Black Wings dann erstmals auf die Graz 99ers, die sich im Aufwind befinden und durchaus das Potential haben, den Lauf des Leaders zu beenden.
Spieler der Woche: Alex Westlund (68 SA, 5 GA, 92,65% Fangquote), der sich nach einem durchwachsenen Saisonstart etwas stabilisiert und am Sonntag in Zagreb der Vater des Sieges war.
Die nächsten Spiele: 21.10. ZNA (H), 23.10. G99 (H)
2. KAC (1 Sieg, 2 Punkte, 10:9 Tore)
Zwei Spiele, eine Niederlage und trotzdem vier Puntke – der KAC hat in der letzten Woche fast das Maximum herausgeholt, wenngleich er das Prestigespiel am Sonntag gegen Salzburg verloren geben musste. Die Rotjacken feierten am Donnerstag besagten Sieg am grünen Tisch und ließen dann am Freitag einen Heimerfolg gegen Jesenice folgen. Dabei offenbarten die Klagenfurter ein paar Konzentrationsschwächen und ließen Jesenice noch einmal zurück ins Spiel kommen. Es wurden aber trotzdem sichere zwei Punkte. Am Sonntag kassierte der Rekordmeister schließlich als letztes Mannschaft die erste Niederlage nach 60 Minuten. Ausgerechnet Meister Salzburg war für diesen Meilenstein zuständig, wobei der KAC vor allem im ersten Drittel etwas „überfahren“ aussah. Ab dem Mittelabschnitt wurde das Team von Manny Viveiros aggressiver, das Ruder konnten sie mit vielen vergebenen Chancen aber auch nicht mehr herum reißen. Auch wenn es in den letzten Wochen nicht mehr ganz so eindrucksvoll war, der KAC verfügt weiterhin über die beste Defensive der Liga und schießt offensiv die zweitmeisten Treffer. Darüber hinaus stellen die Rotjacken mit die besten Special Teams der EBEL und haben n Rene Swette einen der besten Goalies – alles in allem also ein Gesamtpaket, das zurecht vorne mitmischt. Und das trotz zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen, die den Tabellenzweiten schon seit geraumer Zeit nicht mit voller Mannschaftsstärke antreten lässt.
Am kommenden Wochenende können die Klagenfurter vorerst einmal etwas durchatmen und müssen sich nur auf eine Partie vorbereiten – die hat es dafür aber in sich. Am Freitag sind die Kärntner spielfrei, am Sonntag geht es nach Laibach. Gegen die ungemein kompakten Slowenen wird sich zeigen, inwieweit man derzeit Probleme mit Spitzenteams haben könnte.
Spieler der Woche: Raphael Herburger (2 Tore, 3 Assists), der in den letzten fünf Runden vier Mal gepunktet hat und sich in ausgezeichneter Form befindet.
Die nächsten Spiele: 21.10. spielfrei, 23.10. OLJ (A)
3. Olimpija Ljubljana (2 Siege, 4 Punkte, 9:2 Tore)
Wenn Ljubljana so kompakt weiterspielt, wie in den letzten Runden, dann wird es wohl nicht mehr lange dauern und die Drachen stehen in der Tabelle ganz oben. In den letzten fünf Runden gab es vier Siege, die meisten davon in souveräner Manier. Letztes Wochenende war überhaupt eher problemlos, denn weder Graz, noch Villach konnte den Laibachern auch nur ansatzweise gefährlich werden. Gegen die Steirer präsentierte man sich ausgesprochen reif und abgeklärt. Darüber hinaus feierte Stargoalie Jean Philipp Lamoureux seinen ersten EBEL Shutout. Auch die Villacher hatten keine Chance und wurden am Sonntag vorgeführt. Erst als der Sieg im Trockenen war durfte der Gegner mitspielen und so beendeten die Laibacher ihr Wochenende mit dem Punktemaximum. In der Tabelle bleibt man in Lauerstellung, was vor allem an einer sensationellen Defensivleistung und einer sehr ausgeglichenen Offensive liegt. Bereits 21 Olimpija Cracks haben zumindest einen Scorerpunkt geholt und von den 23 eingesetzten Feldspielern hat nur einer eine negative PlusMinus Bilanz aufzuweisen.
Das nächste Wochenende wird für die Drachen ein ganz besonderes: am Freitag geht es zum Derby nach Jesenice und am Sonntag könnte es gegen den KAC um Platz 2 in der Tabelle gehen. Gegen Erzrivalen HKJ ist wie immer in diesen Duellen alles möglich und gegen die Klagenfurter wird man zeigen können, ob man mit den ganz Großen der Liga mithalten kann.
Spieler der Woche: Jean Philippe Lamoureux (58 SA, 2 GA, 96,55% Fangquote), der aktuelle ohne Frage einer der Schlüssel zum Erfolg Laibachs ist. Erster Saisonshutout, insgesamt eine Fangquote von 94,24% - Ligaspitze!
Die nächsten Spiele: 21.10. HKJ (A), 23.10. KAC (H)
4. Fehervar (1 Sieg, 2 Punkte, 6:6 Tore)
Ein wenig ins stocken gekommen ist der Erfolgslauf von Fehervar. Die Ungarn haben in den letzten drei Partien nur ein Mal gewonnen und verloren daher auch den Anschluss an die Top 3 in der Liga. Dafür führen die Magyaren das sehr breite Mittelfeld der EBEL an und sind eine der positiven Überraschungen der bisherigen Saison. Am letzten Wochenende hat man es aber verabsäumt, sich etwas von der Konkurrenz abzusetzen. Zwar wurde gegen Schlusslicht Villach ein Pflichtsieg gefeiert, gegen die aber ohnehin im Keller sitzenden Slowenen aus Jesenice gab es aber eine ernüchternde Heimniederlage. In dieser Partie mangelte es an Disziplin und auch das Feuer im Spiel der Magyaren war nicht vorhanden. Die Niederlage wird aber ein klarer Warnschuss für Szekesfehervar gewesen sein und man darf erwarten, dass so etwas im nächsten Match nicht passiert. Immerhin gastiert am Freitag Meister Salzburg in Ungarn – an Motivation wird es den Spielern rund um Goalie Adam Munro dabei also sicher nicht mangeln. Noch dazu möchte man sich ohne Zweifel für die 2:5 Niederlage aus dem ersten Aufeinandertreffen dieser Saison revanchieren. Damals Mitte September hielt Fehervar lange mit und musste sich erst spät geschlagen geben. In der letzten Saison konnten die Ungarn übrigens zwei von drei Heimspielen gegen die Bullen für sich entscheiden. Ein gutes Omen? Das Match am Freitag wird dann auch das einzige am kommenden Wochenende sein, denn am Sonntag sind die Ungarn spielfrei, ehe es am Dienstag wieder zu Hause weiter geht.
Spieler der Woche: Derek Ryan (2 Tore, 1 Assist), der weiterhin das Um und Auf im Angriff Fehervars bleibt und in der Torschützenliste bereits ex aequo auf Platz 1 liegt!
Die nächsten Spiele: 21.10. RBS (H), 23.10. spielfrei
5. Red Bull Salzburg (1 Sieg, 2 Punkte, 4:2 Tore)
Eine lange Verschnaufpause gab es letzte Woche für Meister Salzburg, denn die Bullen waren am Freitag spielfrei. Das tat der Gesundheit einiger Cracks gut und so kehrten mit Marco Brucker und Ryan Kavanagh zwei Spieler in den Kader zurück, die bislang noch nicht spielen konnten. Gegen den KAC präsentierten sich die Salzburger dann im ersten Drittel auch überlegen und ausgeruht, machten viel Druck und spielten ihre bisher wohl besten 20 Minuten dieser Saison. Am Ende reichte das, um den KAC zu bezwingen und sich zwei wichtige Punkte zu sichern. Dank der mehr geschossenen Tore sind die Bullen nun auch wieder unter den Top 5 der EBEL zu finden, müssen nun aber versuchen, ihre Konstanz zu erhöhen. Zuletzt gab es keine zwei Siege hintereinander, was einen Anschluss an die Top Teams der Liga aktuell erschwert. Und jetzt wartet auch noch ein Auswärtswochenende auf das Page Team. In der Fremde lief es bislang für die Mozartstädter noch überhaupt nicht: erst zwei Punkte in fünf Spielen wurden gesammelt – mit einem hauchdünnen Sieg in Jesenice. Dass man am Freitag zum Vierten nach Szekesfehervar und am Sonntag zu den unberechnbaren Capitals nach Wien fahren muss macht die Herausforderung eine große. Aber je voller der Kader wird, umso stärker sind die Salzburger einzuschätzen.
Spieler der Woche: Manuel Latusa (1 Tor, 2 Assists), der gegen den KAC groß aufspielte und seine Torsperre nach sieben Runden beendete.
Die nächsten Spiele: 21.10. AVS (A), 23.10. VIC (A)
###Die Ränge 6 bis 11
6. Graz 99ers (1 Sieg, 2 Punkte, 4:7 Tore)
Die Saison der Graz 99ers bleibt eine Achterbahn: gute und schlechte Leistungen wechseln sich ab und so hält sich das Team von Mario Richer weiterhin im Mittelfeld der Tabelle. Dennoch hat sich das Spiel der Murstädter zuletzt deutlich erholt und mit 10 Punkten aus den letzten 6 Runden ist man in dieser Phase das zweitbeste Team der Liga. Jetzt müssen die Steirer nur noch beweisen, dass man diese Leistungen auch gegen die besseren Teams der Liga aufs Eis bringt. Am letzten Wochenende hat man zwar die nicht gerade überzeugend gestarteten Wiener auswärts geschlagen, dafür wurden aber am Freitag gegen Laibach die eigenen Grenzen deutlich aufgezeigt. Die Slowenen waren kompakter, spielfreudiger und zielstrebiger als die Murstädter. Es zeigt sich überhaupt, dass sie die Grazer gegen die spielerisch weniger potenten Gegner leichter tut und selbst Akzente setzen kann. Sobald ein Gegner kreativ und mit Druck nach vorne spielt bekommen die 99ers aber Probleme. Am kommenden Wochenende könnten die Steirer dieses Bild vergessen lassen, denn nach einem Heimspiel gegen Zagreb geht es am Sonntag zum aktuellen Leader nach Linz. Hier wird sich zeigen, wie man gegen die beste Offensivabteilung der Liga zurecht kommt. Nicht mit dabei sein wird vermutlich Guillaume Lefebvre, der sich am Sonntag ein überhartes Foul gegen den Wiener Benoit Gratton leistete. Alles andere als eine längere Sperre wäre hier eine Überraschung, was die Möglichkeiten im Angriff für Trainer Richer weiter einschränkt. Immerhin hatte sich zuletzt auch Daniel Woger für ca. 2 Wochen verletzt gemeldet. In einer ohnehin nicht gerade breit aufgestellten Offensivabteilung kann so etwas den gerade aufkommenden Schwung schon wieder im Keim ersticken lassen.
Spieler der Woche: Toni Dahlman (1 Tor, 1 Assist), der seine Torsperre beendet hat und erstmals seit der dritten Runde wieder getroffen hat. Sein Penalty war auch der Siegtreffer in Wien.
Die nächsten Spiele: 21.10. ZAG (H), 23.10. BWL (A)
7. Vienna Capitals (0 Siege, 1 Punkt, 6:9 Tore)
Noch immer nicht nach Plan läuft es bei den Vienna Capitals, die in den letzten 6 Runden nur 6 Punkte eingefahren haben und sich weiterhin in der hinteren Tabellenhälfte wieder finden. Vor allem zu Hause sind die Wiener zu großzügig im Punkteverschenken, was sich auch am letzten Wochenende bestätigte. Gegen die Grazer führte das Samuelsson Team, verlor aber nach Penalty Schießen. Nicht das erste Mal, dass den Hauptstädtern so etwas passierte, wobei man zumindest leichte Fortschritte ausmachen kann. Defensiv stehen die Hauptstädter etwas besser, als in der Anfangsphase der Meisterschaft und nach vorne gehört man bereits jetzt zu den gefährlicheren Teams der Liga. Dass dabei nicht der gesamte Erfolgsdruck auf einer ersten Linie liegt mag positiv sein, dürfte dem Rhythmus dieser ersten Reihe aber nicht gut tun. Denn diese scort bei weitem nicht so, wie noch in der letzten Saison. Ob das mit dem schwedischen System zusammen hängt? Gegen den neuen Leader aus Linz sah man am Freitag nicht ganz so schlecht aus – und das ohne Reinhard Divis, der mit einer nicht näher bezeichneten Verletzung am letzten Wochenende pausierte. Sebstian Stefaniszin machte als Ersatz seine Arbeit aber gut und war keinesfalls schuld an den beiden Niederlagen der letzten Tage. Den Wienern würde es vermutlich helfen, wenn sie einmal ein paar Partien in Folge gewinnen könnten, was bisher in dieser Saison noch nicht gelang. Vielleicht bietet sich da ja das nächste Wochenende an: am Freitag muss man zu den zu Hause noch sieglosen Villachern und am Sonntag kommen die auswärts schwachen Bullen aus Salzburg. Am Papier also gute Chancen auf Punkte für die Hauptstädter, bei denen am Sonntag Gratton und Rodman verletzt vom Eis mussten.
Spieler der Woche: Philipp Pinter (1 Tor, 2 Assists), der mit seiner Linie noch zu den positiven Erscheinungen bei den Capitals gehört. Gemeinsam mit seinen Kollegen bringt er genau das, was man sich von ihm erwarten kann und ist am besten Weg, seine Vorjahresleistung (13 Tore, 13 Assists) zu bestätigen.
Die nächsten Spiele: 21.10. VSV (A), 23.10. RBS (H)
8. Orli Znojmo (1 Sieg, 2 Punkte, 8:2 Tore)
Es bleibt dabei: seit dem Trainerwechsel spielen die Adler aus Znaim wie ausgewechselt und haben unter neuer Führung noch kein einziges Spiel verloren. Da man am Sonntag spielfrei war gab es für die Tschechen am letzten Wochenende nur eine Partie – und diese wurde zum Triumphmarsch. Gegen angeschlagene Kroaten aus Zagreb feierte man einen 8:2 Kantersieg und hat sich damit in der Tabelle wieder näher ans Mittelfeld herangepirscht, bildet jetzt so etwas wie den Abschluss dieser zweiten Gruppe in der EBEL. Am kommenden Wochenende könnte man sich mit etwas Glück sogar noch weiter nach oben spielen .Am Freitag muss man zwar zum Tabellenführer nach Linz, hat aber das Selbstvertrauen, dass man die Oberösterreicher heuer schon geschlagen hat. Und am Sonntag erwartet man zu Hause den Tabellenletzten aus Villach – will man sich nach oben statt nach unten orientieren, muss diese Partie gewonnen werden.
Spieler der Woche: Peter Kanko (1 Tor, 1 Assist), der gegen Zagreb einen „Gordie Howe“ Hattrick schaffte (Tor, Assist, Fight).
Die nächsten Spiele: 21.10. BWL (A), 23.10. VSV (H)
9. Medvescak Zagreb (0 Siege, 0 Punkte, 5:11 Tore)
Das war ohne Frage nicht die Woche Zagrebs! Zuerst verlieren die Kroaten den tollen Sieg gegen den KAC am grünen Tisch (siehe oben) und dann geht die Verletzungsmisere weiter. Am Freitag musste man mit einem 18-Jährigen im Tor in Znaim antreten und wurde von den technisch starken Tschechen praktisch auseinander genommen. Am Sonntag war man gegen Linz vielleicht sogar das bessere Team, scheiterte aber immer wieder an der eigenen Ineffizienz vor dem Tor. Ein Problem, mit dem sich die Bären schon seit Saisonbeginn herumschlagen. Dass dann auch noch Frank Banham seinen eigenen Goalie mit einem Ellbogencheck außer Gefecht setzte und der gerade erst wieder genesene Mike Ouzas verletzt vom Eis musste, war nur noch die Krönung einer richtig miserablen Woche. In den letzten sechs Runden gab es nur einen Sieg – und der hat nicht gezählt. Zagreb wird in der Tabelle damit durchgereicht und ist nur noch am neunten Platz zu finden. Eine Enttäuschung für ein Team, das als Geheimtipp in die Saison gestartet ist. Aber die Erklärungen für diese schwachen Vorstellungen ist schnell gefunden: es fehlt an der Sicherheit im Tor, denn mit Robert Kristan fehlt die Nummer 1 schon seit dem Sommer, Mike Ouzas konnte zuletzt auch nicht spielen. Daher kassieren die Bären zu viele Gegentore (27 in den letzten 6 Runden – Negativwert der Liga!) und sind zudem nach vorne nicht durchschlagskräftig genug. Alles also anders als in der letzten Saison und der Druck auf Medvescak steigt. Am kommenden Wochenende sollte man es nun mit zwei Teams in der eigenen Spielstärke zu tun bekommen. Am Freitag müssen die Kroaten nach Graz, am Sonntag erwartet man Jesenice. Wenn es in diesen Partien weiterhin dabei bleibt, dass man keine Punkte holen kann, dann ist der Weg noch weiter nach unten vorprogrammiert.
Spieler der Woche: Greg Day (3 Assists), der nach fünf Runden endlich wieder gescort hat, aber weiterhin seit der dritten Runde auf einen Treffer wartet.
Die nächsten Spiele: 21.10. G99 (A), 23.10. HKJ (H)
10. HK Jesenice (1 Sieg, 2 Punkte, 9:10 Tore)
Anders als die direkten Tabellennachbarn hat der HK Jesenice seine Talfahrt vorerst gestoppt. Am Sonntag gelang den Slowenen nach vier Niederlagen endlich wieder ein Sieg – und das ausgerechnet bei einem der Überraschungsteams dieser frühen Phase der Meisterschaft, Fehervar. Das Wochenende hatte nicht ganz so verheißungsvoll begonnen, denn trotz einer scheinbar nicht ganz so klaren 5:8 Niederlage in Klagenfurt war man beim KAC deutlich unterlegen. Die Antwort auf diese Leistung hatten die Krainer dann in Szekesfehervar parat und holten ihren erst zweiten Saisonsieg. Der war wichtig, denn damit setzte man sich in der Tabelle etwas von Villach ab, hat aber nach oben hin doch einen gewissen Respektsabstand.
Den könnte man in den nächsten beiden Runden reduzieren, denn immerhin geht es am Sonntag in die Bärenhöhle nach Zagreb. Die Kroaten sind aktuell der direkte Tabellennachbar, ein Erfolg in Zagreb wäre aber trotzdem eine echte Überraschung. Das gilt auch für das Match am Freitag, das den Erzrivalen aus Laibach zum Derby in die Stahlstadt bringt. Zwar ist Jesenice in dieser Partie Außenseiter, aber gerade in den Duellen mit den Drachen ist immer alles möglich. Selbst ein Punktezuwachs für den EBEL Vorletzten.
Spieler der Woche: Lukas Hvila (5 Tore), der sich am letzten Wochenende als Torjäger gab und 5 der 9 Jesenice Treffer erzielte. Seit drei Runden hat der Stürmer immer getroffen!
Die nächsten Spiele: 21.10. OLJ (H), 23.10. ZAG (A)
11. Villacher SV (0 Siege, 0 Punkte, 4:9 Tore)
Wie tief kann der VSV noch fallen? Recht viel weiter nach unten geht es wohl nicht mehr, denn nach dem nächsten Nullpunkte-Wochenende sind die Draustädter nun schon alleiniges Tabellenschlusslicht der Liga. Ernüchternd wie schwach die Adler derzeit agieren, es fehlt an allen Ecken und Enden. Nach vorne geht so gut wie gar nichts, es gibt nicht einmal Lichtblicke im Spiel und das Trainergespann wirkt mit der Situation völlig überfordert. Der erste Legionär ist schon einmal in die Wüste geschickt, aber nach 8 Niederlagen in Serie würde es nicht verwundern, wenn schön langsam auch der Trainer zur Diskussion stehen würde. Sicher, ein paar Spieler fehlen verletzt oder gesperrt, aber auch diese Herrschaften würden aus dieser Mannschaft kein Siegerteam machen. Bei den Adlern sprach man vor der Saison von den Top 6 als Ziel – davon ist man nun schon 8 Punkte entfernt. Nicht viel, aber trotzdem unendlich weit für den VSV in der aktuellen Verfassung. Ohne Selbstvertrauen und zu Hause noch immer ohne Punkt! Kein Wunder, dass die blau-weißen Fans immer unruhiger werden und endlich Reaktionen fordern.
Letztes Wochenende war dabei nicht gerade eine Wende zum Positiven: eine Heimpleite gegen Fehervar und auswärts gegen Laibach ebenso ohne jegliche Chance. Ein Trauerspiel für die Adler, die seit über einen Monat keinen Sieg mehr feiern durften und seit 16. September noch nicht einmal einen Punkt gewonnen haben. Ob sich das am kommenden Wochenende ändern kann, wird sich zeigen. Schwer ist derzeit ohnehin jede Aufgabe, wenn diese dann aber auch noch in Gestalt der ebenfalls unter Erfolgsdruck stehenden Wiener (Freitag) und Adlerkollegen aus Znaim (Sonntag) am Spielplan stehen, dann kann man in der aktuellen Verfassung nur auf eine Überraschung hoffen.
Spieler der Woche: Michael Köfeler (1 Assist), der im Spiel gegen Laibach seinen ersten EBEL Scorerpunkt machte.
Die nächsten Spiele: 21.10. VIC (H), 23.10. ZNA (A)