Verdrehte Eishockeywelt: Fehervar als Favorit nach Wien
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marksoft -
8. Oktober 2011 um 15:40 -
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Die UPC Vienna Capitals empfangen am Sonntag SAPA Fehervar AV19. Die Ungarn feierten zuletzt drei Siege in Folge, während die Capitals zwei (Auswärts-)Niederlagen hinnehmen mussten. An die Teufel haben die Wiener, bei denen Jonathan Ferland gesperrt ist, gute Erinnerungen: Gegen den Ungarischen Meister konnten Benoit Gratton und Co. daheim nämlich immer punkten und zwölf von 14 Heimspielen sogar gewinnen.
Der Motor der UPC Vienna Capitals läuft momentan noch etwas unrund. Die Wiener mussten zuletzt zwei (Auswärts-)Niederlagen hinnehmen und erzielten dabei jeweils nur ein Tor. Außerdem lassen die Special Teams – das Powerplay und das Penaltykilling - der Wiener aus. Erst am Freitag mussten sich die Capitals bei Leader EC-KAC mit 1:4 geschlagen gegeben. Drei der vier Treffer kassierten Benoit Gratton und Company in Unterzahl und in Überzahl blieben die Wiener trotz mehrerer Möglichkeiten ohne Tor. „Bei uns läuft noch nicht alles nach Wunsch. Die Special Teams machten am Freitag den Unterschied aus: Der EC-KAC hat sein Überzahl genützt und daher klar gewonnen. Auch wir hatten unsere Chancen im Powerplay, wir müssen diese Möglichkeiten aber auch nützen. Außerdem müssen wir uns in Boxplay noch steigern“, berichtete Headcoach Tommy Samuelsson, der verstärktes Powerplay- und Penaltykilling-Training ankündigte.
Die Special Teams waren bisher wahrlich die Achillesferse der Wiener: Sowohl im Powerplay (Effizienz: 11,63 Prozent), als auch im Penaltykilling (Effizienz: 61,11 Prozent) haben die Capitals die Rote Laterne inne.
Caps bauen auf die Vergangenheit
Nun wartet auf Benoit Gratton und Company am Sonntag das Heimspiel gegen Ungarns Meister SAPA Fehervar AV19. Gegen die Teufel konnten die Wiener in der Erste Bank Eishockey Liga daheim bisher immer punkten und zwölf von 14 Heimspielen sogar gewinnen! Der 51-jährige Schwede hat sich über den Gegner mittels Videostudium informiert: „Ich habe mir zwei Videos der Ungarn angesehen, unter anderem ihr 1:2 in Klagenfurt. Die Magyaren haben ein starkes, kompaktes Team mit vier guten Linien, und momentan einen tollen Lauf. Wir müssen in den special situations und bei 5-gegen-5 besser spielen und 60 Minuten eine Top-Leistung zeigen, dann klappt es hoffentlich mit dem 13. Heimsieg gegen die Ungarn!“ Heuer reichte es für Benoit Gratton und Company daheim in vier Spielen allerdings erst zu einem Sieg! Gegen Schlusslicht HK Acroni Jesenice setzten sich die Wiener im letzten Heimspiel im Penaltyschießen durch.
Die Wiener müssen auf Rafael Rotter (verletzt) und Jonathan Ferland (gesperrt) verzichten. Stürmer Nathan Robinson feiert sein Heimdebüt.
Ungarn bereit für die nächste Sensation!
SAPA Fehervar AV19 mischt momentan die Erste Bank Eishockey Liga auf: Die Ungarn feierten zuletzt drei Siege in Folge! Erst am Freitag besiegten die Teufel vor eigenem Publikum den HDD TILIA Olimpija Ljubljana 5:2. Das Spiel verlief aber nicht so klar, wie das Ergebnis vermuten lässt, berichtete Co-Trainer Lajos Enekes: „Wir haben ein hartes Spiel erwartet und das wurde es auch. Die Slowenen agierten defensiv sehr diszipliniert und wir hatten Schwierigkeiten ihre dichte Mauer zu durchbrechen. Außerdem war Olimpija stets im Konter gefährlich. Im Finish hatten wir allerdings den längeren Atem und die besseren Ideen.“
Sofort ins Team eingefügt hat sich wieder Balazs Ladanyi. Der Stürmer feierte nach einer längeren Verletzungspause ein starkes Comeback, bereitete beide Powerplay-Treffer der Magyaren durch Istvan Sofron, sowie den Empty-Net-Treffer durch Gergö Nagy vor! „Man hat gesehen, wie wichtig Balazs Ladanyi für uns ist. Mit ihm und der Torgefährlichkeit von Istvan Sofron konnten wir unser Effizienz im Powerplay steigern. Außerdem war Adam Munro wieder ein starker Rückhalt“, so der Ungar.
Nun wartet auf die Magyaren am Sonntag der schwere Gang nach Wien. Nach den letzten Siegen reisen die Teufel, das zweitbeste Auswärtsteam der Erste Bank Eishockey Liga, mit großen Selbstvertrauen nach Wien! Dort gab es für die Ungarn bisher aber wenig zu holen, erst zwei Erfolge in 14 Antritten stehen zu Buche. Ein Sieg in regulärer Spielzeit fehlt noch. Aber da war doch was: Erst kürzlich gelang den Ungarn dieses Kunststück erstmals bei den Moser Medical Graz99ers. „Die Vienna Capitals hatten heuer einen schlechteren Saisonstart als gewohnt und werden daher sicherlich alles daran setzen uns das Leben möglichst schwer zu machen. Wir müssen wieder unsere beste Leistung abrufen, um dort zu punkten. Für uns ist sicher etwas möglich, wenn wir defensiv so kompakt agiert, wie bisher. Aufpassen müssen wir auf die Schlüsselspieler der Wiener, denn die können Spiele im Alleingang entscheiden“, weiß Lajos Enekes, der mit seinem Team den vierte Sieg in Folge im Visier hat!
In den letzten Jahren war SAPA Fehervar AV19 als Heimmacht bekannt, heuer überzeugten die Magyaren bisher auch auswärts: Mit sechs Zählern - drei Siegen und einem Torverhältnis von 14:14 - aus fünf Spielen liegt die Truppe von Kevin Primeau in der Auswärtstabelle sogar auf Platz 2!
Das Line-up bleibt unverändert. Eine Entscheidung über den Torhüter fällt erst am Sonntag nach dem Abschlusstraining.
Sonntag, 09. Oktober 2011, 17:30 Uhr.
UPC Vienna Capitals – SAPA Fehervar AV19 (048)
Referees: BOGEN, POTOCAN, Mathis, Smeibidlo