Linz muss am Ende doch noch zittern
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marksoft -
9. September 2011 um 21:30 -
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Phasenweise hatten die Black Wings ihre Gäste aus Zagreb zum Saisonauftakt an die Wand gespielt, doch am Ende mussten die Linzer doch zittern. Es reichte aber zu einem verdienten 3:2 Sieg für die Stahlstädter und damit einen erfolgreichen Start in die Spielzeit 2011/12.
Beide Mannschaften gingen nicht in Bestbesetzung in das Auftaktspiel der Erste Bank Eishockey Liga-Saison 2011/12. Die Black Wings Linz starteten schwungvoll und drückten ihre Gäste von Beginn weg in die Defensive. Schon in der Anfangsphase musste Michael Ouzas im Zagreber Tor mehrfach in höchster Not eingreifen, um sein Gehäuse sauber zu halten. Die Kroaten hingegen kamen kaum vor das Tor und versuchten es immer wieder mit Distanzschüssen, die Alex Westlund problemlos halten konnte. Dabei profitierten die Bären vor allem von Abstimmungsproblemen im Spielaufbau der Linzer, das durchdachtere Angriffsspiel zeigten aber trotzdem die Hausherren. Das resultierte in einigen hochkarätigen Möglichkeiten durch Baumgartner und Ouellette (beide 7. Minute), die aber noch ganz knapp scheiterten.
Als schließlich Robby Sandrock für Zagreb auf der Strafbank Platz nehmen musste zündeten die Gastgeber ein sehenswertes Powerplay mit einigen sehr sehenswerten Kombinationen. Dass am Ende Adrian Veideman mit einem Flatterschuss das 1:0 erzielte, war nur die logische Konsequenz der Spielstärken am Eis. Michael Ouzas hatte bei diesem Treffer nicht gerade gut ausgesehen, machte seinen Fehler danach aber mehrmals gut. In der 14. Minute war er aber wieder geschlagen, als Gregor Baumgartner einen Schuss abgefeuert hatte und die dahintrudelnde Scheibe nicht mehr vor der Torlinie weggewischt werden konnte. Das 2:0 für die Black Wings, die aber weiterhin viel Druck machten. Gegen Ende des Abschnitts wurde es dann wieder richtig brenzlig für Ouzas: in der 17. Minute musste zuerst die Stange bei einem Schuss von Michael Lebler retten, wenige Sekunden später zeigte der Kroatische Schlussmann dann einen echten Traumsave, als er das fast schon sichere 3:0 von Justin Keller in letzter Sekunde mit der Fanghand aus der Luft pflückte. So blieb es bei der auch in dieser Höhe verdienten 2:0 Führung für die Stahlstädter.
Die Kroaten brauchten unbedingt einen guten Start und bekamen diesen auch. Pat Leahy begab sich nach einem Foul im Angriffsdrittel auf die Strafbank und nach nur 43 gespielten Sekunden durfte Zagreb erstmals jubeln. Ein Weitschuss wurde noch direkt vor dem Linzer Tor durch Ryan Kinasewich abgefälscht und es hieß nur noch 2:1 für die Black Wings. Dieser schnelle Treffer gab den Gästen verständlicher Weise Aufwind und für einige Shifts hatten die Hausherren einige Mühe, sich aus der Umklammerung zu befreien. Dann aber nahm die Offensivmaschinerie der Daum-Schützlinge wieder Fahrt auf und spielte die Hintermannschaft der Bären schwindlig. In der 24. Minute war dann auch der 2-Torevorsprung für die Linzer wieder hergestellt. Mike Ouellette zog trocken aus der Halbdistanz ab und überwand mit seinem Handgelenksschuss Mike Ouzas. Keine zwei Minuten später dann die nächste Riesenchance für die Linzer: Justin Keller und Irmen liefen völlig alleine auf Ouzas zu, aber Keller schob die Scheibe hoch über die Querlatte. Auch Rob Hisey hätte noch einmal erhöhen können, aber er gab völlig alleine vor dem Tor noch einmal ab und vertändelte so seinen Angriff.
Auf der anderen Seite blieb Zagreb weiterhin zu wenig aggressiv im Spiel nach vorne und versuchte sein Glück immer wieder mit Weitschüssen. Die klareren Möglichkeiten blieben bei den Linzern, die weiterhin tonangebend blieben - am Zwischenstand von 3:1 änderte sich aber bis zur zweiten Pause nichts.
Zagrebs Anschlusstreffer kommt zu spät
Es ging mit dem 3:1 ins letzte Drittel: ein glücklicher Zwischenstand für die Gäste, der diesen aber noch alle Möglichkeiten ließ. Entsprechend umkämpft entwickelte sich das Match jetzt. Torchancen blieben nun Mangelware, die Zweikämpfe wurden deutlich mehr. Etwa zur Hälfte des Drittels musste schließlich Alex Westlund wieder zwei Mal eingreifen und den Zweitorevorsprung verteidigen. Es sollte nicht die letzte Rettungstat an diesem Abend bleiben, denn Zagreb hatte noch nicht aufgegeben. Die Zeit lief aber für die Stahlstädter und als diese 91 Sekunden vor Schluss sogar einen Mann mehr am Eis hatten, war der Sieg fast sicher. Doch nach einem Patzer von Westlund wurde es 56 Sekunden vor Schluss doch noch einmal spannend. Zagreb war plötzlich auf 2:3 heran und ließ nach einem Time Out den Goalie auf der Bank. Zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr und somit gingen die Oberösterreicher als 3:2 Sieger vom Eis.
Der Linzer Trainer zeigte sich trotz Sieg nicht begeistert: „Das war bislang unser schlechtestes Spiel“, so Rob Daum. „Wir haben zwei Drittel ganz gut gespielt, aber im letzten Drittel sehr schlechte Entscheidungen getroffen und am Ende sogar Glück gehabt.“
EHC LIWEST Linz - KHL Medvescak Zagreb 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)
Zuschauer: 3.300
Referees: BOGEN M.; SMEIBIDLO M., WALLNER O.
Tore: VEIDEMAN A. (08:32 / MURPHY C., LEAHY P.), BAUMGARTNER G. (13:57 / LEAHY P., OUELLETTE M.), OUELLETTE M. (23:16 / BAUMGARTNER G.) resp. KINASEWICH R. (20:43 / SERTICH A., SANDROCK R.), NAGLICH A. (59:03 / LETANG A.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 32 SA. / 2 GA.) resp. OUZAS M. (59 min. / 26 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 6 resp. 10
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., HIRN L., HISEY R., IRMEN D., KELLER J., KURTZ J., LEAHY P., LEBLER B., LEBLER M., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., MITTERDORFER D., MURPHY C., OBERKOFLER D., OUELLETTE M., RASSL D., SCHOLZ F., SPANNRING P., VEIDEMAN A., WESTLUND A., WOLF M.
KHL Medvescak Zagreb: BLAGUS M., BRINE D., DAY G., DELMORE A., KANAET D., KINASEWICH R., KOSTOVIC D., LAZIC I., LETANG A., MACAULAY K., MORENOY P., NAGLICH A., OUZAS M., RAJSAR S., SANDROCK R., SERTICH A., SIJAN I., VASILJEVIC A., WAUGH G., ZANOSKI T.