Jaroslawl: Auch die EBEL trägt Trauer

Die Flugzeugkatastrophe von Jaroslawl hat auch in der Erste Bank Eishockey Liga eine Welle der Betroffenheit ausgelöst. Die Liga selbst wird die erste Runde am Freitag mit einer Trauerminute beginnen und dabei werden einige Spieler und Trainer Erinnerungen an teilweise gute Freunde haben. Quer durch die Liga gibt es Spieler, Trainer und Funktionäre, die am gestrigen Tag Freunde und Bekannte verloren haben. Bei Liganeuling Znaim hängen die Fahnen auf Halbmast, denn mit Karel Rachunek verunglückte auch eine ehemaliger Spieler der Adler. Rachunek war im Jahr des NHL Lockouts in Znaim und absolvierte damals 21 Partien für die Südmähren, ehe er ein erstes Mal nach Jaroslawl in die KHL wechselte. In der Eishockeynation Tschechien ist die Bestürzung groß, denn mit Jan Marek, Josef Vasicek und Karel Rachunek hat man drei herausragende Athleten verloren. „Es ist ein ungeheurer Verlust nicht nur für das tschechische Eishockey, sondern für die gesamte Nation“, so der HC Znojmo auf seiner Homepage. Erschüttert zeigte sich am Donnerstag auch der ansonsten nicht gerade um Worte verlegene Pierre Page. Wie die Salzburger Nachrichten berichten hat der extrovertierte Kanadier mit Trainerkollegen Brad McCrimmon einen echten Freund verloren, den er privat sehr gut kannte und in dessen Haus er mehrfach zu Gast war. Vor wenigen Monaten waren die Salzburger mit dem 52-Jährigen in Kontakt gestanden und hatten ihm nach seinem Weggang von den Detroit Red Wings eine Stelle im Trainerstab der Red Bulls angeboten. Die Verhandlungen sollen schon sehr weit gewesen sein, ehe McCrimmon das Angebot aus der KHL erhalten hatte und schließlich den Job als Head Coach in Jaroslawl annahm. Doch auch Ruslan Salei war ein Bekannter von Page, der den Weißrussen bei den Anaheim Ducks trainiert hatte. Auch die Auslandsösterreicher Thomas Pöck und Michael Grabner haben ehemalige Mitspieler verloren. Grabner agierte mit Pavol Demitra teilweise sogar in der selben Linie und Thomas Pöck spielte mit Karel Rachunek in der NHL ebenfalls teilweise in einer Reihe. Die Erste Bank Eishockey Liga hat unmittelbar nach der Katastrophe ein erstes Beileidsschreiben abgesandt und beschlossen, dass die erste Runde der neuen Saison am Freitag mit einer Trauerminute beginnen wird.