Mannheim gewinnt Kampfpartie gegen Capitals
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marksoft -
14. August 2011 um 22:30 -
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Wie Meister Salzburg mussten sich auch die Vienna Capitals zum zweiten Mal in Serie an diesem Wochenende geschlagen geben. Die Wiener unterlegen gegen DEL Rekordmeister Adler Mannheim mit 3:6 und setzten erstmals Backup Sebastian Stefaniszin ein.
Unterstützt von 4.700 Fans setzten die Vienna Capitals die Adler Mannheim von Beginn an unter Druck. Vor allem Benoit Gratton und Francois Fortier zeigten sich wieder blendend aufgelegt. Die Gäste wussten sich wiederholt nur mit Fouls zu helfen und ermöglichten den Caps einige Überzahlspiele. In der zehnten Minute nützten die Wiener schließlich ihr zweites Powerplay zum 1:0: Wieder einmal stellte Francois Fortier seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis: Nach einem tollen Schuss von Benoit Gratton, staubte der Kanadier ab. Es war bereits sein viertes Tor im dritten Spiel der European Trophy. Auch die Deutschen zeigten einige Male ihre Klasse, doch Sebastian Stefaniszin, der vom Headcoach Tommy Samuelsson erstmals gegenüber Reinhard Divis den Vorzug erhielt, war zur Stelle: Unter anderem zeigte der 24-Jährige einen wichtigen Handschuh-Save nach einem tollen Schuss von Adler Steve Wagner (16.).
Adler drehen das Spiel
Das Mitteldrittel begann nicht nach Wunsch für die Vienna Capitals: Bereits nach 68 Sekunden schlug es im Tor ein: Nach einem Schuss von Adam Mitchell, nützte Ken Magowan den Rebound zum 1:1-Ausgleich. Danach nahmen die Capitals zwei Strafen: Kaum war Peter Schweda zurück auf dem Eis, musste Benoit Gratton wegen Boardings zwei Minuten in die Kühlbox. Und prompt kassierten die Caps durch Yannic Seidenberg ihren zweiten Gegentreffer. Als sich danach auch noch Rafael Rotter und Christoph Harand für je zwei Minuten auf die Strafbank verabschiedeten, drohte den Wienern böses.
Für 92 Sekunden mussten die Vienna Capitals mit zwei Spielern weniger auskommen, doch die Gastgeber überstanden diese heikle Phase ohne Gegentreffer und schlugen wenig später zu: Jonathan Ferland nützte ein Break zum 2:2. Der Jubel in der Halle dauerte noch an, da sorgte Christoph Ullmann für die erneute Führung der Gäste. Danach häuften sich wieder die Strafen auf Seiten der Mannheimer, die von 500 Fans unterstützt wurden. Für etwa eine Minute hatten die Wiener sogar ein doppeltes Powerplay, in diesem traf Jonathan Ferland allerdings nur die Stange. Eingeschlagen hat es hingegen auf der anderen Seite: Chris Lee traf aus einem Break zum 4:2 für Mannheim. In der 37. Minute mussten bei den Deutschen zwei Cracks für zwei Minuten auf die Kühlbox und dies nützten die Wiener durch Filip Gunnarsson zum Anschlusstreffer.
Zu Beginn des Schlussdrittels waren die Wiener bemüht den 4:4-Ausgleich zu erzielen. Doch als in der 45. Minute Yanick Lehoux alleine vor dem Tor von Sebastien Stefaniszin auftauchte, hatte der Stürmer alle Zeit der Welt und ließ dem Wiener Goalie keine Chance. Nach einem üblen Bandencheck des Deutschen Frank Mauer, der dafür mit einer Fünf-Minuten-Strafe plus Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche geschickt wird, kommt es zu Raufereien (49.). Nun bekamen die Wiener die große Chance in Überzahl wieder heranzukommen. Doch für Benoit Gratton und Co. war stets bei Fred Brathwaite im Kasten der Adler Endstation. Bereits in der 53. Spielminute ging Headcoach Tommy Samuelsson daher volles Risiko und ersetzte seinen Goalie im Powerplay für einen sechsten Feldspieler. Die Wiener wollten den Anschlusstreffer, doch in der 56. Minute sorgte schließlich Adam Mitchell mit seinem Treffer zum 6:3 ins leere Tor für die endgültige Entscheidung und den Sieg der Mannheimer Adler.
Capitals Headcoach Tommy Samuelsson mit einer ersten Zwischenbilanz nach drei Spielen in der European Trophy:“ Wenn ich auf alle drei Spiele zurückblicke, bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Wir konnten auf dem hohen Niveau mitspielen, uns fehlen aber noch viele Kleinigkeiten und daran werden wir arbeiten. Auf jeden Fall zufrieden bin ich mit der Einstellung meiner Spieler, sie geben nicht auf, sie zeigen Kampfgeist und am Ende werden sie dafür belohnt werden. Das Spiel gegen Mannheim haben wir im ersten Drittel verschlafen, wir hätten mehr Tore machen können. Es hat leider das Glück dazu gefehlt, dann waren noch einige individuelle Fehler – so ist das Ergebnis zu erklären. Ich habe dann viel riskiert und den Torhüter sieben Minuten vor Ende vom Eis genommen, aber das muss man tun, wenn man siegen will. Wir haben aus allen drei Spielen sehr viel mitnehmen können und haben viel gelernt.“
Vienna Capitals – Adler Mannheim 3:6 (1:0, 3:4, 0:3)
Albert Schultz Halle, Wien; 4.700 Zuschauer
Tore:
1:0 Fortier (Gratton) – 8:07/PP
1:1 Magowan (Mitchell) – 21:08
1:2 Seidenberg – 25:58/PP
2:2 Ferland – 31:08
2:3 Ullmann (Arendt, Mauer) – 31:55
2:4 Lee – 34:57 / EN
3:4 Gunnarsson (Rotter, Casparsson) – 37:13/PP2
3:5 Lehoux (Magowan) – 44:55
3:6 Mitchell (Lehoux, Lee) – 55:47/EN
Aufstellung Vienna Capitals:
Tor: Stefaniszin (Divis)
Linie 1:
Fischer, Harand, Holst
Oraze, Lakos
Linie 2:
Fortier, Gratton, Rotter
Bjornlie, Insana
Linie 3:
Ofner, Rodman, Nageler
Lanz, Casparsson
Linie 4:
Gunnarsson, Kavanagh, Ferland
Schweda, Riener