Nichts wurde es aus der zweiten Halbfinalteilnahme in Folge für Deutschland. Das DEB Team musste sich im Viertelfinale gegen überlegt und effizient spielende Schweden mit 2:5 geschlagen geben. Die TreKronor fordern nun im Semifinale Titelverteidiger Tschechien.
Mit einem echten Fehlstart begann dieses Viertelfinale für Deutschland, denn bereits der erste Angriff der Schweden führte zur Führung für die Skandinavier. Nur 27 Sekunden waren gespielt, da musste DEB Torhüter Dennis Endras schon das erste Mal hinter sich greifen. Und auch in weiterer Folge waren die TreKronor dem nächsten Tor sehr nahe gekommen, ehe sich Deutschland durch ein schnelles Break im Spiel zurück meldete. Alexander Barta wurde auf die Reise geschickt und verwertete staubtrocken zum 1:1 Ausgleich.
Nach dieser fulminanten Anfangsphase beruhigte sich das Spiel, in dem sich Deutschland ausgezeichnet schlug und gute Chancen zur Führung vorfand. Als die Mannschaft von Uwe Krupp aber in der Schlussphase dieses ersten Drittels etwas zu ambitioniert wurde und sich zu weit aus der Defensive heraus traute, wurde das Team Germany sofort dafür bestraft. In der 16. Minute konterten die Schweden blitzschnell und erzielten bei angezeigter Strafe gegen Deutschland das 2:1. Die TreKronor hatten sich in den ersten 20 Minuten gegen weiterhin herzerfrischend spielende Deutsche als das effizientere und abgebrühtere Team gezeigt, aber noch war in dieser Partie alles drin.
Doch auch im zweiten Drittel waren es die Skandinavier, die deutlich besser starteten. Das DEB Team hatte plötzlich den Faden verloren und wurde von Schweden immer wieder überlaufen. Der Gameplan der Krupp-Schützlinge funktionierte nicht mehr so richtig, denn immer wieder stießen die TreKronor vor das Tor von Dennis Endras. In der 25. Minute wurde diese Druckphase mit dem 3:1 durch Nilas Persson belohnt und alles lief für den Favoriten. Der Triumphlauf der Deutschen schien sich dem Ende zu nähern, denn gerade als eine Strafe für das Team Germany abgelaufen war, schlug Schweden abermals zu. Einen Abpraller verwertete Eriksson zum 4:1 und machte damit fast alles klar – und es war noch nicht einmal die Hälfte der Partie absolviert.
Das nagte am Selbstvertrauen der Mannschaft von Uwe Krupp – genau jenes Selbstvertrauen, das in den ersten Spielen dieser WM ein Hauptgrund für die Überraschungssiege gewesen ist. Auf der anderen Seite wirkte Schweden in dieser Phase sehr dominant, gab aber das Momentum wieder aus der Hand. Zwar überstanden die TreKronor zuerst eine doppelte Unterzahl dank der Mithilfe des Torgestänges unbeschadet, in der 39. Minute gelang den Deutschen dann aber doch der zweite Treffer. Kapitän Michael Wolf hatte dem Spiel seiner Mannschaft wieder Hoffnung eingehaucht. Psychologisch zum extrem wichtigen Zeitpunkt, denn Schweden wankte auch in den letzten Sekunden dieses Mitteldrittels gehörig, konnte den Zweitorevorsprung aber in die Pause retten.
Aber der Schwung Deutschlands hielt sich nicht durch diese Unterbrechung. Wieder waren es die Schweden, die besser starteten und nach wenigen Minuten sogar über das nächste Tor jubelten. Da aber Goalie Endras bereits seine Hand auf der Scheibe gehabt hatte wurde der Treffer vom Schiedsrichterquartett nicht gegeben und es blieb beim 4:2. Aber nicht lange, denn die Schweden legten nach. In der 49. Minute ließen die Skandinavier das 5:2 folgen und sorgten damit für die Vorentscheidung und gleichzeitig auch den Endstand.
Mit diesem Erfolg zogen die TreKronor ins Halbfinale ein, wo es am Freitagnachmittag zum Duell mit den bisher so souveränen Tschechen kommt. Dann werden sich die Skandinavier erneut steigern müssen - so wie sie es bislang in jeder Partie konnten.
Schweden – Deutschland 5:2 (2:1, 2:1, 1:0)
Tore:
1:0 Thornberg (Berlund) – 0:27
1:1 Barta (Mauer, Kink) - 2:01
2:1 Berglund (Thornberg, Fasth) – 15:46
3:1 Persson (Nilsson, Ekman) – 24:30
4:1 Eriksson (Rundblad, Nilsson) – 26:10
4:2 Wolf (Rankel, Holzer) – 18:44
5:2 Thornberg (Berglund, Paajarvi) – 48:54
Schüsse: 46:37
Strafen: 8:14 Minuten