Lustloses Wochenende der Eispiraten Crimmitschau

Nachdem am Freitagabend die Füchse vor 711 Zuschauern gegen einen, durch die drohende Insolvenz und den bereits sicheren sportlichen Abstieg, wenig motivierten Gegner aus Freiburg mit 6:0 gewannen, zeigten sich die Wölfe im heutigen Sonntagsspiel nicht viel lustvoller. 959 Zuschauer sahen am späten Nachmittag ein Spiel auf niedrigem Niveau, welches die Eispiraten mit 3:2 nach Verlängerung für sich entschieden. Doch auch die Eispiraten trugen wenig für ein munteres Abschlussspiel vor eigenem Publikum bei, umso größer die verständliche Enttäuschung der Fans auch über das letzte Heimspiel der Saison. Wie auch am Freitagabend musste der Freiburger Coach Zdenek Travnicek aus verschiedenen Gründen auf mehrere Stammspieler verzichten und den geschmälerten Kader mit Nachwuchsspielern auffüllen. Dennis Meyer, David Danner, Milan Karlicek und Christopher Capraro können verletzungsbedingt in dieser Spielzeit nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle kam bereits im Freitagsspiel gegen die Füchse eine stark verjüngte Freiburger Mannschaft zum Zuge: Mit Steven Billich, Nikolas Linsenmaier, Mike Soccio und Alexander Brückmann standen gleich vier zusätzliche Nachwuchsakteure auf dem Eis. Das erste Drittel begann gemächlich. Freiburg hätte in der 5. Spielminute in Führung gehen können, doch Dustin Sylvester scheiterte am Pfosten. Insgesamt zeigten sich die Gäste etwas engagierter und hatten bis hierhin die besseren Chancen zu verzeichnen. Die Eispiraten zeigten sich den 959 Zuschauern im Kunsteisstadion im Sahnpark erst in der Schlussphase: Ihre größte Chance verpassten die Gastgeber nach einer mustergültigen Vorarbeit des Kanadiers Kevin Saurette. Im Nachsetzen traf Richard Mueller nur das Torgebälk. Damit verabschiedeten sich beide Teams nach einem schwachen ersten Abschnitt mit einem 0:0 in die Kabine. Im zweiten Abschnitt nutzen die Gäste ihre Chance zur Führung: Das 17-jährige Eigengewächs Nikolas Linsenmaier schlenzte den Puck scharf aus dem Handgelenk in die obere Ecke. Nach dem Führungstreffer des Freiburger Youngsters, der in der Saison 2008/09 der erfolgreichste Scorer der EHC-Jugend war und sein Profi-Debüt bereits im zarten Alter von 16 Jahren feierte, waren die Eispiraten bemüht mehr für das Spiel zu machen. Die Freiburger lebten jedoch von der Führung. Die Hausherren kamen erst in der 16. Spielminute, nach überstandener Unterzahl infolge 2-minütiger Strafzeit für Richard Mueller, zurück ins Spiel: Patrick Pohl bediente den von der Strafbank startenden Mueller mit einem Heber über den Verteidiger. Mueller hatte daraufhin im Alleingang nur wenig Mühe für den Ausgleich. Im letzten Drittel versuchten die Eispiraten das Spiel für sich zu entscheiden. Dabei vergab man jedoch die besten Möglichkeiten im Powerplay. In der 51. Spielminute gingen dagegen die Gäste mit dem 1:2 erneut in Führung. Nach Vorarbeit durch Benjamin Stehle und Steven Billich legte der Youngster Linsenmaier wiederholt zur Führung für die Freiburger ein. Mit einem Abstauber in der 54. Spielminute glichen die Eispiraten aus: Elia Ostwald stand nach einem Abpraller vom Freiburger-Torwart goldrichtig und erzielte das 2:2. Kurz darauf hätte Torsten Heine sogar nachlegen können, scheiterte jedoch am Goalie im Freiburger Tor. Nach dem Unentschieden nach Ablauf der regulären Spielzeit war es Kapitän Kevin Saurette, der die Fans und das Team 28 Sekunden nach Beginn der Verlängerung erlöste. Sein Tor brachte die Entscheidung zum 3:2-Sieg nach Verlängerung und beendete damit das letzte Heimspiel der Eispiraten in der laufenden Saison 2011/11. Die Mission der Westsachsen am heutigen Sonntag, gegen die bereits abgestiegenen Wölfe aus dem Breisgau, konnte jedoch nicht erfüllt werden: Die diesjährigen Piratenmannschaft wollte sich mit einem Heimsieg im Abschlussspiel vor heimischen Publikum auf eine ordentliche Art und Weise von den Zuschauern verabschieden. "Auch wenn die Runde bereits vorher entschieden war und es um nichts mehr ging, ist das der Mannschaft nicht ansatzweise gelungen", so der enttäuschte Chef-Trainer Steffen Ziesche in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die klare Vorgabe mit Leidenschaft und Charakter aufzutreten, konnte nicht umgesetzt werden. Dies soll nun im bevorstehenden letzten Spiel der diesjährigen Meisterschaft nachgeholt werden, um sich gebührend in die Sommerpause zu verabschieden. Am Freitagabend sind die Eispiraten in ihrem letzten Spiel der Saison zu Gast bei den in der Abstiegsrunde weiterhin ungeschlagenen Füchsen aus der Lausitz. Mit dem Sieg am Freitagabend in Freiburg erreichten die Weißwasser Füchse bereits die Zielstellung von Trainer Dirk Rohrbach: Der erste Platz in der Playdownrunde. Souverän hat das Team um Kapitän Sebastian Klenner bereits die "Mission Klassenerhalt" abgeschlossen.