Rotter schießt Caps mit Hattrick zu Spiel 7
-
marksoft -
27. März 2011 um 20:26 -
13.274 Mal gelesen -
0 Kommentare
Ein heißer Rafael Rotter und feurige Vienna Capitals waren zu viel für Titelverteidiger Salzburg. Die Wiener feierten ihren fünften Sieg im fünften Play Off Heimspiel und rangen die Red Bulls mit 4:1 nieder. Damit erzwang das Gaudet Team ein Entscheidungsspiel am Dienstag in Salzburg – der Sieger steht dann im Finale gegen den KAC!
Die Vienna Capitals und der EC Red Bull Salzburg begannen Spiel Sechs mit enormen Tempo. Benoit Gratton warf mit fairen, harten Checks nur so um sich, Manuel Latusa, scheiterte, von Daniel Welser toll geschickt an Adam Hauser. Beide Teams neutralisierten sich auf hohem Niveau, spielten sensationelles, Play-Off-typisches Hockey, und das ging auch bis zur 13. Minute gut. Dann verloren die Red Bulls den Puck in der Vorwärts-Bewegung und bekamen die Rechnung präsentiert. Benoit Gratton brachte den Puck aus der Zone, legte mit der Backhand auf Rafael Rotter ab, der schickte den Puck zurück zum ins Offensiv-Drittel spurtenden Gratton, lief mit und der Kanadier beweis Übersicht, passte ideal zum besser postierten Österreicher, der über Reinhard Divis hinweg traf. Weiter ging es mit einer Strafe gegen einer den unbeteiligten Francois Bouchard, und das Universum rächte den Kanadischen Veteranen: Steven Regier setzte sich ebenfalls auf die Strafbank, im 4-gegen-4 folgte im auch noch Ryan Duncan und als Bouchard zurückkehrte, klingelte es in zweifacher Überzahl. Gratton mit dem scharfen Pass zur Mitte, Francois Fortier scheiterte an Divis, doch hinter ihm stand Rotter und verwertet den Rebound zum zweiten Tor.
Drittel Zwei begann und Salzburg fiel zunächst nicht viel ein, um den Rückstand zu reduzieren. Einzig im Powerplay musste Adam Hauser gegen Ramzi Abid zwei Mal parieren, ansonsten spielten die Caps: David Rodman vergab zwei Hochkaräter, ein Solo und einen Schuss nach Querpass von Martin Oraze. Die Schüsse, die Salzburg nahm, kamen von außen, und ließen freie Sicht zu. Die Wiener hingegen hatte über Rotter, und im Powerplay durch Jeremy Rebek gute Chancen. In der 38. Minute erwachte der Titelverteidiger und sein Kapitän aus dem Nichts. Marco Pewal gab den Puck ab zu Thomas Koch und der riss sich selbst aus dem Tief. Haken, Körpertäuschung, Haken, Scheibe auf die Backhand gerichtet und rauf ins Kreuzeck. Ein toller Anschluss-Treffer und doch einer, der die Gastgeber nicht aus dem Konzept brachte. Die spielte weiter nach vorne, vergab aber durch Marcel Rodman und Dan Björnlie, dessen Schuss von der Stange abprallte.
Das Schlussdrittel war vom Bemühen der Salzburger um den Ausgleich gekennzeichnet. Doch die Wiener ließen darüber nicht mit sich reden. Vieles erledigte die gut eingestellt Defensive mit einem enorm nach hinten arbeitenden Gratton, und wenn es Chancen gab, so wie bei Daniel Welsers Schuss oder bei Koch im Powerplay, dann zuckte die Fanghand und Hauser grinste siegessicher hinter seiner Maske hervor. In der 55. Minute war die Partie entschieden: Thomas Raffl vergab die Chance, der Puck ging zu Harald Ofner, der chippte ideal in den Lauf von Rotter und unterhalb der Fanghand von Divis schlug der scharfe, platziert Schuss ein: 3:1, Hattrick Rafael Rotter! Bereits 3:44 vor dem Ende zog Pierre Pagè seine letzten Joker, sagte Divis, er könne den Handschuh schon ausziehen, die Zwei-Tore-Jagd müsse beginnen. In 6-gegen-4 gelang den Gästen nichts Zählbares. Manuel Latusa (2x), Matthias Trattnig und Marco Pewal scheiterten. Als Björnlie zurückkehrte, nutzten die Wiener einen Schnitzer von Andre Lakos zum 4:1-empty-net-goal und dürfen somit zum entscheidenden siebten Spiel nach Salzburg reisen. Am Dienstag wird der Final-Gegner des EC-KAC im Volksgarten ermittelt.
Dreifach-Torschütze Rafael Rotter: „Es ist ein Traum, wenn man in so einem wichtigen Spiel drei Tore schießt. Alles ist aufgegangen, Kompliment an die Mannschaft, alle haben hervorragend gekämpft. Wenn wir in Salzburg diszipliniert auftreten und konzentriert spielen, dann haben wir eine Chance. Game 7 ist immer ein aufregendes Spiel, wir freuen uns alle darauf.“
Capitals Headcoach Kevin Gaudet:“ Es war ein heroischer Kampf meiner Mannschaft, ich könnte nicht stolzer sein, als ich es jetzt bin. Es ist eine echte Ehre, Trainer dieses Teams zu sein. Wir wollten alle Game 7 erreichen und haben alles dafür gegeben, jetzt wird es noch einmal richtig hart. Alles ist offen, wir müssen es schlau anlegen und vor allem von der ersten Sekunde an bereit sein und das Spiel nicht verschlafen.“
EV Vienna Capitals - EC Red Bull Salzburg 4:1 (2:0, 0:1, 2:0)
Zuschauer: 4.350
Referees: FUSSI W.; WIDMANN F., ZEHENTHOFER W.
Tore: ROTTER R. (13:10 / GRATTON B., FORTIER F.), ROTTER R. (16:58 / FORTIER F., GRATTON B.), ROTTER R. (55:10 / OFNER H., GRATTON B.), RODMAN D. (59:35 / PINTER P.) resp. KOCH T. (37:21 / PEWAL M., ST.PIERRE M.)
Goalkeepers: HAUSER A. (60 min. / 35 SA. / 1 GA.) resp. DIVIS R. (57 min. / 20 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 16 resp. 14
Die Kader:
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., BOUCHARD F., CASPARSSON P., DOLEZAL C., FORTIER F., GRATTON B., HAUSER A., LAKOS P., LAROSE C., NAGELER D., OFNER H., ORAZE M., PENKER J., PINTER P., REBEK J., RODMAN D., RODMAN M., ROTTER R., SCHWEDA P., ULMER M.
EC Red Bull Salzburg: ABID R., AUBIN B., BOIS D., BRUCKER M., DIVIS R., DUNCAN R., HEINRICH D., HESHKA S., HÖNECKL T., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LYNCH D., MITTERDORFER D., PALLESTRANG A., PEWAL M., RAFFL T., REGIER S., SCHIECHL M., ST.PIERRE M., TRATTNIG M., WELSER D.
Play Off Halbfinale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - EV Vienna Capitals 3:3 (6:2, 5:6 n.V., 2:1 n.V., 1:9, 6:4, 1:4)