Torhungrige Capitals wollen Bullen erneut düpieren
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marksoft -
23. März 2011 um 14:32 -
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Mit stolzgeschwellter Brust kommen die Vienna Capitals zu Spiel 5 nach Salzburg und wollen dort genau da fortsetzen, wo sie am Dienstag aufgehört haben. Die Red Bulls sind gefragt und müssen auf das peinliche 1:9 eine Reaktion zeigen.
Meister EC Red Bull Salzburg hat am Donnerstag (19:15 Uhr) in Spiel 5 der Best-of-seven-Halbfinalserie die Vienna Capitals zu Gast. Die Serie steht 2:2, wird nun best of three fortgesetzt. Bei den Bullen, die zuletzt neun Heimsiege in Folge feierten, ist Danny Bois gesperrt.
Der EC Red Bull Salzburg und seine zwei Gesichter: In der Heimat hui, auswärts hingegen pfui: Am Dienstag mussten sich Thomas Koch und Co. in Wien klar mit 1:9 (!) geschlagen geben und damit den 2:2-Ausgleich in der Best-of-seven-Halbfinalserie hinnehmen. Für den Meister war es schon die 21. Niederlage im 31. Auswärtsspiel dieser Saison! Einer der Gründe für das Debakel waren die vielen Strafen. 17 Zwei-Minuten-Strafen plus eine 10 Minuten Disziplinarstrafe für Thomas Höneckl und eine 5 Minuten- + Spieldauerdisziplinarstrafe für Danny Bois kassierte Salzburg in Spiel 4. Alleine im zweiten Abschnitt, der 0:4 verloren ging, mussten die Red Bulls 15 Minuten in Unterzahl agieren. Gleich vier der neun Gegentore kassierte Salzburg am Dienstag in Unterzahl. „Ob man 0:1 verliert oder 1:9 ist egal. Wir müssen das Spiel einfach vergessen. Es steht jetzt 2:2 in der Serie“, so Bullen-Stürmer Marco Pewal, der den Grund für die klare Pleite kannte: „Wir haben viele Strafen genommen und das geht auch an die Substanz. Die Mannschaft muss disziplinierter spielen! Wir müssen ein Mittel finden keine Strafen zu nehmen und das Powerplay verbessern. Vor drei Jahren haben wir im Viertelfinale in Villach mit 2:8 verloren und das nächste Spiel zu Hause wieder gewonnen. Es steht nun 2:2 in der Serie. Am Donnerstag ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir wollen den Heimvorteil nützen und in der Serie auf 3:2 stellen!“ Übrigens wurden die Mozartstädter damals – in der Saison 2007/08 – nach dem Debakel in Villach noch Meister.
Am Donnerstag wartet auf den Meister wieder ein Heimspiel. Zu Hause zeigte sich die Truppe von Pierre Page bisher von seiner besten Seite, feierte in 32 Heimspielen bereits 29 Siege! Zuletzt gelangen den Bullen sogar neun Heimsiege am Stück. Verteidiger Andre Lakos, der Spiel vier bereits abgehakt hat, ist siegessicher: „Die nächste Partie ist zu Hause und das Match werden wir zu 100 Prozent gewinnen und dann werden wir auch die Serie gewinnen!“ Allerdings könnte es bei einer Niederlage auch schon das letzte Heimspiel der Bullen in der Saison 2010/11 sein.
Ryan Duncan top
Bei den Special Teams fiel der Meister zuletzt etwas ab: Das Powerplay liegt mit einer Effizienz von 24,08 Prozent (Tendenz fallend) auf Platz zwei (bisher 85 Treffer in 353 Überzahlspielen). Und das Penalty-Killing ist – nach den vier Gegentreffern in Unterzahl am Dienstag bei den Capitals – mit einer Erfolgsquote von 78,60 Prozent auf Platz sechs abgerutscht. Salzburgs neuer Topscorer ist Ryan Duncan mit 61 Punkten (25 Treffer und 36 Assists). Ebenfalls bei 61 Punkten hält Thomas Koch. Der Kapitän der Red Bulls hat aber „erst“ 24 Mal getroffen. Bei den Red Bulls feiert Defender Matthias Trattnig nach seiner 2-Spiele-Sperre sein Comeback. Coach Pierre Page muss auf Danny Bois (gesperrt) und Douglas Lynch (verletzt) verzichten. Marco Brucker meldete sich wieder fit.
Capitals brauchen einen Auswärtssieg
Der Motor der Vienna Capitals lief am Dienstag wie geschmiert. Die Caps besiegten vor eigenem Publikum Meister EC Red Bull Salzburg mit 9:1 (!) und schafften damit in der Best-of-seven-Halbfinalserie den 2:2-Ausgleich. „Jeder Schuss ist reingegangen“, wollte Stürmer Rafael Rotter den Sieg nicht überbewerten. Tatsächlich waren Benoit Gratton und Company Meister der Effizienz, denn fast jeder fünfte Schuss war auch ein Treffer: Bei 49 Tor-Schüssen gelangen den Wienern neun Treffer, während den Bullen bei 41 Schüssen nur ein Tor gelang. „Adam Hauser hat wieder super gehalten“, streute der 23-Jährige dem US-Amerikaner Rosen.
„Das Wichtigste war aber der Sieg. Denn jetzt steht es 2:2 in der Serie und nun ist wieder alles offen“, weiß der Stürmer. Bereits am Donnerstag geht die Serie in der Mozartstadt weiter. Und bereits jetzt steht auch fest, dass es auf alle Fälle noch ein sechstes Spiel in Wien geben wird. „Wir konzentrieren uns jetzt alle voll auf das nächste Spiel. Die Mannschaft will am Donnerstag den notwenigen Auswärtssieg holen“, so Rafael Rotter, der wieder auf einen guten Start hofft: „Das erste Drittel ist sehr wichtig: Wir brauchen einen guten Start, müssen gleich stark rauskommen und gleich angreifen, denn Angriff ist die beste Verteidigung! Und hinten müssen wir wieder gut stehen. Wir wollen das Match unbedingt gewinnen und in der Serie auf 3:2 stellen.“ Der letzte Sieg im Salzburger Volksgarten gelang Benoit Gratton und Co. übrigens am 02. Februar 2010 mit 2:1 n. V., danach folgten fünf Pleiten in Folge.
Bei den Special Teams sind die Vienna Capitals top: Eine Effizienz von 26,65 Prozent (89 Treffer in 334 Überzahlspielen) bedeuten in der Powerplay-Wertung Platz eins. Im Penaltykilling liegen die Wiener mit 81,43 Prozent Erfolgsquote auf Platz zwei. Überzeugt haben die Caps zuletzt auch offensiv, halten nach dem 9:1-Sieg bei 234 Saisontreffern und stellen damit nach Salzburg (238) die zweitbeste Offensive der Liga.
Mit Francois Fortier stellen die Caps auch den Topscorer und Top-Torjäger der Liga: Der Kanadier erzielte in 59 Spielen 94 Punkte, davon 51 Tore. Mehr Scorerpunkte wurden bisher nur von Todd Elik 2006/07 erreicht: Der 44-jährige Kanadier machte damals für den HC TWK Innsbruck 98 Punkte (Erste Bank Eishockey Liga-Rekord). Den Allzeit-Rekord hält Bill Gilligan, der 1979/80 für den WE-V 130 Punkte in 40 Spielen scorte!
Headcoach Kevin Gaudet, der mit seinem Team bereits heute, Mittwoch, nach Salzburg anreist, muss weiterhin auf Kevin Kraxner, Harald Ofner und Youssef Riener verzichten.
Donnerstag, 24. März 2011, 19:15 Uhr.
EC Red Bull Salzburg – EV Vienna Capitals (299).
Schiedsrichter: BERNEKER, SMETANA, Hofer, Mathis.
Bisherige Saisonduelle:
08.10.2010: EV Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 7:1 (3:1, 2:0, 2:0)
26.10.2010: EC Red Bull Salzburg – EV Vienna Capitals 4:2 (0:0, 1:0, 3:2)
12.12.2010: EC Red Bull Salzburg – EV Vienna Capitals 8:7 (2:3, 2:2, 4:2)
02.01.2011: EV Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 3:5 (1:3, 0:2, 2:0)
28.01.2011: EV Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 3:2 (1:0, 1:2, 1:0)
08.02.2011: EC Red Bull Salzburg – EV Vienna Capitals 3:1 (0:0, 2:1, 1:0)
Im Play-off:
15.03.2011: EC Red Bull Salzburg – EV Vienna Capitals 6:2 (2:0, 3:1, 1:1)
17.03.2011: EV Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 6:5 n. V. (1:1, 4:3, 0:1, 1:0)
20.03.2011: EC Red Bull Salzburg – EV Vienna Capitals 2:1 n. V. (1:0, 0:1, 0:0, 1:0)
22.03.2011: EV Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 9:1 (2:0, 4:0, 3:1)
Stand in der Best-of-seven-Halbfinalserie:
EC Red Bull Salzburg – Vienna Capitals: 2:2