Salzburg zerlegt zum Halbfinalauftakt die Capitals
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marksoft -
15. März 2011 um 21:42 -
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Mit einem deutlicheren Heimsieg, als man es erwarten durfte, startete Titelverteidiger Salzburg ins EBEL Halbfinale. Die Bullen setzten sich gegen die Vienna Capitals sicher mit 6:2 durch und legten damit in der Serie zum 1:0 vor. Am Donnerstag müssen nun auch die Wiener zu Hause antworten.
Ausverkauftes Haus beim ersten Halbfinalduell zwischen den Red Bulls und den Vienna Capitals. Das Match vor 3.200 Fans im Salzburger Volksgarten begann mit einer unschönen Szene: Nach einem Bandencheck eines Wieners blieb Ramzi Abid benommen liegen. Der Bulle setzte das Spiel aber fort und musste danach nach einem Handgemenge mit Martin Ulmer für 2+2 Minuten in die Kühlbox, während Ulmer nur 2 Minuten kassierte. Doch die Bullen überstanden die Unterzahl locker. Kaum war Ramzi Abid am Eis zurück legte der Kanadier ideal auf für Thomas Koch, der Kapitän scheiterte aber. Im Gegenzug vergaben die Wiener durch Marcel Rodman. Dann waren aber wieder die Hausherren am Zug, hatten Chancen durch Thomas Koch und Marco Pewal. Salzburg setzte nach: Matthias Trattnig tankt sich durch und den Abpraller verwertete Ryan Duncan zum 1:0: Nur 27 Sekunden später musste sich Caps-Goalie Jürgen Penker erneut geschlagen geben: Dominique Heinrich startete ein Solo durch die Abwehr der Capitals und nach einem Getümmel schob Alexander Feichtner den Puck über die Linie. Jubel bei den Hausherren, die Referees gaben das Tor nach Videostudium. In der 16. Minute hatte Marco Pewal bei einem Solo im Powerplay sogar die Chance auf das 3:0, scheiterte aber an Penker.
Die Red Bulls mussten ab dem zweiten Drittel auf Ramzi Abid verzichten, der nach dem Check zu Spielbeginn mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Spittal gebracht wurde. Die Caps kamen stärker aus der Pause zurück, hatten in den ersten Minuten eine kleine Drangperiode: Benoit Gratton nützte schließlich in Minute 24 die dritte Chance zum Anschlusstreffer. Harry Ofner hatte in der 28. Minute den 2:2-Ausgleich auf dem Schläger, aber Reinhard Divis rettete in Extremis. Danach war wieder Salzburg am Zug: Divis spielte auf Daniel Welser, der bediente mit einem Traumpass über das halbe Feld auf den an der blauen Linien wartenden Marco Pewal, der läuft ein paar Schritte und trifft zum 3:1 (31.). Wie im ersten Drittel gelang den Bullen auch Mitte des zweiten Drittels ein Doppelschlag: Zunächst traf Matthias Trattnig von der blauen Linie nach Assist der beiden Youngsters Marco Bruckner und Kevin Puschnik auf 4:1 und nur 29 Sekunden später nützte Ryan Duncan einen Abwehrfehler de Wiener zum 5:1.
David Rodman musste wegen Slashing gegen den am Boden liegenden Brent Aubin mit einer 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche. Für den Slowenen im Capitals-Dress war es bereits seine Zweite in der laufenden Saison, damit ist David Rodman am Donnerstag im Heimspiel gesperrt.
Hauser ersetzt Penker
Bei den Capitals ersetzte im Schlussdrittel Adam Hauser Jürgen Penker im Tor. Der Amerikaner musste sich aber ebenfalls nach nur 2:44 Minuten bereits geschlagen geben: Steven Regier stellte im Powerplay auf 6:1 (43.). In der 45. Minute nochmals eine große Chance der Wiener durch Marcel Rodman, der alleine vor Reinhard Divis scheiterte. Die Wiener nützten aber eine Spielerei der Salzburger vor dem eigenen Tor zu Treffer Nummer zwei durch Rafael Rotter. Die Bullen spielten danach den Sieg locker nach Hause: Manuel Latusa (47.) scheiterte nochmals alleine vor Adam Hauser. Ryan Duncan wurde zum Spieler des Abends gewählt und meinte: „Es war ein guter Start ins Halbfinale, aber die Serie ist noch lange nicht vorbei.“ Spiel Nummer 2 der Best-of-seven-Halbfinalserie folgt bereits am Donnerstag in Wien.
Capitals-Headcoach Kevin Gaudet: „Es war ein echter Playoff-Fight. Das Ergebnis spiegelt nicht das wahre Kräfteverhältnis wider. Wir haben zu Beginn besser als Salzburg gespielt, aber unsere Chancenauswertung war schlecht, das müssen wir verbessern. Auch hat uns der Rhythmus nach der langen Pause gefehlt, und das bei der besten Heimmannschaft der Liga. Aber es war erst ein Spiel, am Donnerstag geht’s weiter. Für uns heißt es, Spiel abhaken, Rhythmus finden und in zwei Tagen in Wien zurückschlagen.“
„Die Jungs waren nervös und haben eine Weile gebraucht, bis sie die Partie unter Kontrolle hatten. Dann aber haben sie sehr gut gespielt, v.a. auch im zweiten Drittel, das wir zuletzt im Viertelfinale des Öfteren nicht so überzeugend gespielt hatten. Heute waren wir eine andere Mannschaft“, streute Salzburgs Head Coach Pierre Pagé seiner Mannschaft Rosen. Auch Torschütze Alexander Feichtner bestätigte, dass „die Wiener stark begonnen hatten, viel Druck gemacht haben. Aber nachdem wir sie schon im ersten Abschnitt zweimal ausgekontert und getroffen hatten, waren wir im Spiel und haben insgesamt weniger Strafen genommen. Das war mit spielentscheidend.“
EC Red Bull Salzburg - EV Vienna Capitals 6:2 (2:0, 3:1, 1:1)
Zuschauer: 3.200
Referees: DREMELJ I.; HOFSTÄTTER M., HRIBAR M.
Tore: DUNCAN R. (11:24 / TRATTNIG M.), FEICHTNER A. (11:51 / HEINRICH D.), PEWAL M. (31:41 / DIVIS R., WELSER D.), TRATTNIG M. (35:00 / BRUCKER M., PUSCHNIK K.), DUNCAN R. (35:29 / ST.PIERRE M., REGIER S.), REGIER S. (42:44 / ST.PIERRE M., LYNCH D.) resp. GRATTON B. (23:40 / FORTIER F., CASPARSSON P.), ROTTER R. (44:56 / BJORNLIE D., FORTIER F.)
Goalkeepers: DIVIS R. (60 min. / 45 SA. / 2 GA.) resp. PENKER J. (40 min. / 31 SA. / 6 GA.), HAUSER A. (20 min. / 9 SA. / 0 GA.)
Penalty in minuten: 16 resp. 43 (GA-MI - RODMAN D.)
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: ABID R., AUBIN B., BOIS D., BRUCKER M., DIVIS R., DUNCAN R., FEICHTNER A., HEINRICH D., HESHKA S., HÖNECKL T., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LYNCH D., PALLESTRANG A., PEWAL M., PUSCHNIK K., REGIER S., SCHIECHL M., ST.PIERRE M., TRATTNIG M., WELSER D.
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., BOUCHARD F., CASPARSSON P., DOLEZAL C., FORTIER F., GRATTON B., HAUSER A., JAKOBITSCH S., LAKOS P., LAROSE C., NAGELER D., OFNER H., ORAZE M., PENKER J., PINTER P., REBEK J., RODMAN D., RODMAN M., ROTTER R., SCHWEDA P., ULMER M.
Play Off Halbfinale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - EV Vienna Capitals 1:0 (6:2)