Die Hannover Scorpions unterlagen am 60. Spieltag vor 8.018 Zuschauern in der TUI Arena den DEG Metro Stars nach einer 2:0 Führung noch mit 2:3 (2:1, 0:1, 0:1).
Die Tore für die Niedersachsen erzielten Ryan Maki und Sascha Goc bereits im ersten Drittel. Einfluss auf die Viertelfinal-Qualifikation nahm diese Niederlage jedoch nicht mehr. Der Meister trifft ab dem 23. März auf die Krefeld Pinguine.
Vor einer fantastischen Kulisse in der TUI Arena Hannover starteten beide Teams rasant in die Begegnung. Zum letzten Spieltag der Hauptrunde fanden sich insgesamt 8.018 Zuschauer und Fans ein, die Düsseldorfer hatten eigens einen Sonderzug organisiert und waren mit etwa 500 Anhängern vertreten. Die Fanlager legten stimmungsmäßig direkt gut los und das übertrug sich von Beginn an auf die Akteure auf dem Eis. Die erste Schrecksekunde für den Meister bereits in der zweiten Minute, als Düsseldorf nach einem sauberen Konter nur den Pfosten traf. Doch die Niedersachsen fanden schnell in die Partie, machten von da an das Spiel und so ging es in hohem Tempo rauf und runter. Nachdem sowohl Chris Herperger und zweimal Sascha Goc noch an Düsseldorfs Goalie Jean-Sebastien Aubin gescheitert waren, machte es Ryan Maki in der 12. Minute besser. Von der Bande aus tankte er sich durch, umspielte gleich drei Düsseldorfer und traf mit der Rückhand zum 1:0. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen und der Jubel war noch nicht ganz verhallt, als Sascha Goc mit seinem dritten Versuch von der blauen Linie das 2:0 erzielte. Tore Vikingstad hatte ihm einen tollen Pass zugespielt und Goc holte alles aus dem Schlagschuss, den Aubin vermutlich nicht mal sah als ihm der Puck durch die Schoner schoss, heraus. Düsseldorf verlegte sich von da an auf Konter, in denen sie immer wieder brandgefährlich vor Youri Ziffzer auftauchten. In der 19. Minute wurden sie mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 durch Andrew Roach belohnt, doch die Hausherren nahmen die 2:1 Führung mit in die erste Pause.
Der zweite Abschnitt begann etwas verhaltener. Die Scorpions fanden ihren Rhythmus aber etwas schneller und erarbeiteten sich die ersten Chancen. Besonders die Reihe um Chris Herperger, Ryan Maki und Martin Hlinka machte richtig Druck, scheiterte jedoch immer wieder am starken DEG-Schlussmann Aubin. In einem bis hier hin sehr fairen Spiel nahm Tore Vikingstad in der 26. Minute die erste Strafzeit der Begegnung. Den vermeintlichen Vorteil ließen die Gäste allerdings liegen, denn nur kurz danach gesellte sich mit Evan Kaufmann auch der erste Düsseldorfer auf die Strafbank. In der Folge entwickelte sich erneut ein reger Schlagabtausch, bei dem die Goalies auf beiden Seiten die Übersicht behielten. Gerade als sich die Niedersachsen wieder ein wenig mehr vom Spiel erarbeiteten und erneut viel Druck auf das Düsseldorfer Tor machten, unterlief Maki und Köppchen jedoch in der 32. Minute ein folgenschwerer Abspielfehler, denn den direkten Konter verwandelte erneut Düsseldorfs Andrew Roach zum 2:2 Ausgleich. Die Scorpions steckten allerdings nicht auf und nach einer Dreifach-Chance von Vikingstad, Kathan und Dolak hätte der Meister erneut in Führung gehen müssen, doch ein Düsseldorfer Spieler kratzte den Puck im letzten Moment mit dem Schlittschuh von der Torlinie. Nun kam auch noch Pech für den Meister hinzu und Düsseldorf kam nach und nach immer besser in die Begegnung. Hannover wirkte nicht mehr so zwingend wie noch in den ersten 20. Minuten, so dass selbst in Überzahl die Gäste auch mit einem Mann weniger auf dem Eis immer wieder mit gefährlichen Kontern vor das Tor von Youri Ziffzer kamen. Kurz vor Drittelende musste Ryan Maki dann wegen Haltens auf die Sünderbank, doch seine Teamkollegen konnten das 2:2 bis zur Pause halten.
Das Schlussdrittel begann mit dem Bullygewinn für die Scorpions, die allerdings in Unterzahl beginnen mussten, da Maki nach wie vor in der Kühlbox saß. Dabei übersahen die Hausherren wohl auch Düsseldorfs Evan Kaufmann, der völlig frei an der blauen Linie wartete und den Pass von Jason Holland dankbar annahm. Youri Ziffzer im Tor der Scorpions hatte keine Chance und so brachte Kaufmann die DEG mit seinem Treffer zum 2:3 nach nur 31 gespielten Sekunden im Schlussdrittel erstmalig in Führung. Im Anschluss verflachte die Partie ein wenig. Die Scorpions waren zwar durchgängig um den Ausgleich bemüht, doch Düsseldorf beschränkte sich nun vollends auf die Defensive und gelegentliche Konter, in denen sie nach wie vor sehr gefährlich waren, wie ein Schuss von Andrew Hedlung belegte, der in Goc-Manier von der blauen Linie abzog und Youri Ziffzer, der tapfer dagegen hielt, den Schläger aus der Hand schoss. In den letzten fünf Minuten gaben die Scorpions, denen nun merklich der Kräfteverschleiß aus den vergangenen Spielen anzumerken war, noch einmal alles. Doch auch zwei Überzahlsituationen hintereinander konnten nicht zum Ausgleich genutzt werden. Und auch der sechste Feldspieler, den Coach Toni Krinner kurz vor dem Ende nach der Herausnahme von Ziffzer brachte, konnte die Heimniederlage nicht mehr verhindern. Dennoch sahen die mehr als 8000 Zuschauer eine packende Begegnung, die bereits Play-off-Charakter hatte und Lust auf mehr machte. Die Scorpions haben sich direkt für das Viertelfinale um die diesjährige Meisterschaft qualifiziert und treffen dort auf die Krefeld Pinguine.
Hannover Scorpions – DEG Metro Stars 2:3 (2:1, 0:1, 0:1)
Tore: 1:0 Ryan Maki (Martin Hlinka, Chris Heperger – 11:55 Min.), 2:0 Sascha Goc (Tore Vikingstad, Klaus Kathan - 12:52 Min.), 2:1 Andrew Roach (Patrick Reimer, Rob Collins – 18:16 Min.), 2:2 Andrew Roach (Rob Collins, Andrew Hedlund – 31:57 Min.), 2:3 Evan Kaufmann (Jason Holland, Adam Courchaine – 40:31 Min. – PP1).