Salzburg ohne Rückendeckung in der Liga
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marksoft -
7. März 2011 um 22:16 -
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Der Verband und die EBEL haben gesprochen, die Salzburger sind bestraft und trotzdem ist niemand so wirklich mit dem Ergebnis zufrieden. Durch das Nichtantreten der Bullen hat sich der Titelverteidiger ins Abseits manövriert und steht nun auch in der Liga mit schlechten Karten da.
Als am Sonntag die Nachricht über die Abreise der Salzburger die Runden durch die EBEL Hallen machte herrschte große Aufregung in der Szene. Ungläubig las man die News aus Slowenien und schüttelte den Kopf - es gab schlichtweg kein Verständnis für die Entscheidung der Mozartstädter.
Das hat sich auch am Tag danach nicht geändert und innerhalb der Ligavereine wurde eine strenge und schmerzhafte Strafe für die Salzburger gefordert. Von einem Ausschluss der Red Bulls aus der laufenden Meisterschaft wurde rasch abgerückt, denn man hatte schlichtweg die Befürchtungen, dass die Liga dann zusammenbrechen würde.
Als schließlich das Straferkenntnis des Strafsenats in den Mailfächern landete war die Aufregung wieder groß. Die Manager und Verantwortlichen der EBEL telefonierten viel, denn wirklich zufrieden ist man mit einer für Ligakrösus Salzburg wenig schmerzhaften Strafe nicht.
Page verteidigt sich
Beim TV Partner der EBEL kam es am Montagabend zu einer Talkrunde, die sich auf Grund der aktuellen Ergebnisse zum Großteil mit dem "Fall Salzburg" beschäftigt. Dabei versuchte Salzburgs Trainer Pierre Page, die gestrige Entscheidung zu verteidigen, verlief sich dabei aber in seiner bekannt umständlichen Weise in viele Sackgassen und konnte keine echte Erklärung geben.
"Wir wollten nicht Helden spielen, sondern wir haben einfach nur versucht etwas zu tun, was wir für vernünftig halten", so Page. Beim ersten Gastauftritt der Salzburger in diesen Play Offs habe es sehr bedrohliche Szenen gegeben, bei denen man um die eigene Gesundheit fürchten musste. Letzten Endes sei die Entscheidung vor Ablauf einer Nachfrist durch die EBEL Verantwortlichen gefallen, weil "es gab keine Grund anzunehmen, dass bis 16 Uhr etwas passiert, was bis 14 Uhr nicht geschehen ist und man in den letzten 4 Jahren nicht verändert hat."
KAC Manager Oliver Pilloni sprach den EBEL Vereinen schließlich vermutlich aus der Seele, als er das Verhalten der Mozartstädter stark kritisierte. "Es wird hier ein völlig falsches Bild unserer Liga gemalt und komischer Weise ist immer Salzburg beteiligt. Herr Page bezieht sich immer auf das erste Spiel. Er kann nicht davon ausgehen, dass etwas heute passiert, nur weil es das letzte Mal geschehen ist."
Der Schaden für die Liga, so Pilloni, sei groß. "Wenn ich mich in einem Land, in einer Stadt nicht sicher fühle, dann reise ich nicht mit dem Mannschaftsbus einen Tag zuvor an, verbringe die Nacht dort. Dann darf ich gar nicht runter fahren. Wenn sich Salzburg am 1. März bedroht gefühlt hat, dann muss man während der Partie abtreten, aber nicht beim nächsten Spiel."