Meister Hannover ringt Rekordmeister Mannheim nieder
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marksoft -
1. März 2011 um 23:20 -
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Die Hannover Scorpions haben das Schlüsselspiel gegen die Adler aus Mannheim am 56. Spieltag gewonnen. Vor 3.743 Zuschauern besiegte der Meister mit großem Kämpferherz und absolutem Willen die Gäste mit 4:2 (1:0, 1:1, 2:1) und schiebt sich somit auf Platz sechs in der Tabelle vor, der zur direkten Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Die Tore für die Leinestädter erzielten Sascha Goc, Tore Vikingstad und Chris Herperger (2).
Von Beginn an war der Mannschaft von Toni Krinner anzumerken, dass sie dieses Spiel unbedingt für sich entscheiden wollte. Gebeutelt durch die vielen Ausfälle, gingen die Hannover Scorpions mit einem Mini-Kader auf´s Eis. Kurz vor Spielbeginn musste sich auch noch Verteidiger Peter Baumgartner krank abmelden und so stand Danny Reiss als sechster Verteidiger auf dem Spielbericht. Nach zwei Minuten des Abtastens starteten die Hausherren den ersten schönen Angriff über Sascha Goc, Chris Herperger scheiterte jedoch an Mannheims Goalie Fredrick Brathwaite. Doch dies war der Startschuss für eine ganze Serie von guten Scorpions-Aktionen, die in der 15. Minute endlich mit dem Führungstreffer durch Sascha Goc belohnt wurden, der im Powerplay von Chris Herperger und Martin Hlinka perfekt bedient wurde und trocken aus halblinker Position abzog. Direkt im Anschluss an das 1:0 dann eine Schrecksekunde für die Fans: Youri Ziffzer musste im Tor des Meisters Goalie Tyler Moss ersetzen, der sich im Spiel eine leichte Leistenzerrung zugezogen hatte und zur Vorsicht nicht weiter spielen sollte. Ziffzer´s Einstand war dann auch direkt nach Maß, denn nachdem Aris Brimanis wegen Haltens bereits auf der Strafbank saß, folgte nur wenige Sekunden später Chris Herperger. Doch die Scorpions verteidigten mit Mann, Maus und Youri Ziffzer und so konnte die doppelte Unterzahl schadlos überstanden werden. Brimanis hatte sogar von der Bank kommend noch die Chance zum 2:0. In die Drittelpause ging es dann aber mit der 1:0-Führung.
In den zweiten Abschnitt starteten die Mannheimer etwas besser, scheiterten aber erst am Pfosten und dann am starken Ziffzer. Die Scorpions suchten ihre Chance dann aber erneut im Powerplay und konnten diese, im Gegensatz zu den Gästen, auch wieder nutzen: Aris Brimanis passte auf Thomas Dolak, der scheiterte noch an Brathwaite, doch Tore Vikingstad schnappte sich den Abpraller und schob diesen links vorbei ins Tor zum 2:0 (26. Minute). Dolak vergab anschließend gleich die nächste Chance, als er über den Puck schlug, nachdem Vikingstad ihn frei stehend vor dem Tor bedient hatte. Und so kam es wie es kommen musste: fast aus dem nichts fiel in der 34. Spielminute der Anschlusstreffer für die Adler. Michael Glumac stand plötzlich allein vor Ziffzer, der den ersten Schuss noch abwehren konnte aber gegen den Nachschuss machtlos war. Mit diesem Tor überhaupt nicht einverstanden war Scorpions-Kapitän Sascha Goc, der Mannheims Sven Butenschön ein paar Takte erzählte. An dieser „Unterhaltung“ beteiligten sich dann noch Hannovers Tino Boos und der Mannheimer Torschütze Michael Glumac und nach einigen handfesten Argumenten durften alle vier zum Abkühlen in die Box. Dennoch hatten die Gäste durch den Anschlusstreffer eindeutig eine zweite Luft bekommen und drängten auf den Ausgleich. Doch Ziffzer und eine starke Scorpions-Defensive retteten die 2:1-Führung in die letzte Pause.
Im Schlussabschnitt war den Hausherren nun deutlich der Kräfteverschleiß anzumerken. Der verletzungsbedingt geschrumpfte Kader und die ersten 40. Minuten forderten ihren Tribut, doch die Scorpions kämpften bärenstark weiter und hielten stark dagegen. Mit einigen Konterchancen tauchten sie entlastend für die Abwehr einige Male gefährlich vor Brathwaite auf, doch im großen und ganzen hatten sie Schwerstarbeit in der eigenen Verteidigungszone zu leisten, schafften es gemeinsam aber immer wieder, den Puck aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Und in der 57. Minute erkämpfte sich Hannovers Sascha Goc den Puck und erarbeitete sich gemeinsam mit Chris Herperger eine zwei gegen eins Situation. Goc´s Pass auf Herperger passte genau und der Center der Scorpions traf zum 3:1 für die Hausherren. Die 3.743 Zuschauer waren völlig aus dem Häuschen, doch fast im direkten Gegenzug gelang Mannheims Scott King der erneute Anschluss (58. Minute) zum 3:2 und die Partie wurde noch mal spannend. Mannheim brachte sich allerdings mit einer erneuten Strafzeit um den vermeintlichen Vorteil der letzten zwei Minuten und als Brathwaite dennoch sein Gehäuse zu Gunsten eines fünften Spielers verließ, kam der große Auftritt von Ryan Maki, der sich gegen drei Mannheimer durchsetzte und von der Bande aus hinter dem Adler Tor auf Chris Herperger passte. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und vollstreckte eiskalt zum 4:2 ins leere Tor. Die Scorpions gewannen mit großem Kampfgeist dieses wichtige Schlüsselspiel und schieben sich in der Tabelle damit auf Rang 6 vor.
Hannover Scorpions – Adler Mannheim 4:2 (1:0, 1:1, 2:1)
Tore: 1:0 Sascha Goc(Chris Herperger, Martin Hlinka - 14:29 Min. – PP1), 2:0 Tore Vikingstad (Aris Brimanis, Thomas Dolak - 25:37 Min. – PP1), 2:1 Michael Glumac (Scott King – 33:36 Min.), 3:1 Chris Herperger (Sascha Goc – 56:46 Min.), 3:2 Scott King (57:51 Min.), 4:2 Chris Herperger (Ryan Maki – 59:22 Min. – Empty Net Goal)
Strafen: Hannover 12, Mannheim 12
Schiedsrichter: Lars Brüggemann, Georg Jablukov
Zuschauer: 3.743