Ingolstadt ringt die Scorpions knapp nieder
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marksoft -
17. Februar 2011 um 09:39 -
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Mit einer so unglücklichen wie schmerzlichen 1:2-Niederlage (0:1, 1:1, 0:0) mussten sich die Hannover Scorpions am gestrigen Abend dem ERC Ingolstadt geschlagen geben.
Vor 4.312 Zuschauern kämpfte das Team von Toni Krinner buchstäblich bis zur letzten Sekunde, doch am Ende reichte es nicht für einen Punktgewinn.
Dabei starteten die Hausherren mit einem Bullygewinn gut in die Partie. Trainer Toni Krinner konnte bis auf Ben Cottreau (Gehirnerschütterung) und Niki Mondt (Syndesmoseband) alle Akteure auf´s Eis schicken und der ERC kassierte bereits nach 18 Sekunden die erste Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Doch Klaus Kathan scheiterte im anschließenden Powerplay am Pfosten und auch Adam Mitchell und Ryan Maki konnten Ingolstadts Goalie Ian Gordon nicht überwinden und so blieb die Überzahl ungenutzt. Im Anschluss fand nun auch der ERC besser in´s Spiel und so entwickelte sich ein Schlagabtausch mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Ein Abspielfehler von Tyler Moss, der direkt hinter dem Tor stehend auf den Gegner spielte, brachte mit etwas Glück nicht die Führung für den ERC, dafür scheiterte im Gegenstoß auch die starke 4. Reihe um Tino Boos mehrfach am ERC-Schlussmann. Die größte Chance hatte David Wolf, der aus halbrechter Position auf´s Tor schoss. Doch der Puck trudelte nur an der Torlinie entlang und konnte in höchster Not von der Ingolstädter Defensive geklärt werden. In der Folge starteten die Hausherren mehrere gute aber am Schluss eben erfolglose Angriffe auf das ERC-Gehäuse und auch die zweite Überzahlsituation für die Hannoveraner blieb ungenutzt. Als dann Andy Reiss wegen Haltens ebenfalls zur ersten Strafzeit des Abends auf Seiten der Gastgeber auf der Sünderbank schmorte, machte es der ERC in Person von Thomas Greilinger besser. Dieser zog einfach mal aus halblinker Position ab und der Puck schlug genau 29 Sekunden vor Drittelende in der linken Ecke ein. Scorpions-Goalie Tyler Moss war zudem noch die Sicht versperrt und so musste der Meister mit einem 0:1 Rückstand in die Drittelpause.
Im zweiten Abschnitt kamen beide Teams mit viel Schwung aus der Kabine und der ERC erwischte dabei den besseren Start. Doch die Scorpions steckten nicht auf und erarbeiteten sich mehrere gute Chancen durch Tore Vikingstad und Thomas Dolak, scheiterten aber immer wieder am Ingolstädter Schlussmann Ian Gordon oder zielten nicht genau genug. Der ERC spielte vor allem ein gutes Pressing, womit die Hannoveraner so ihre Schwierigkeiten hatten und sich streckenweise nur mühsam aus dem eigenen Drittel befreien konnten. In der 25. Minute klingelte es dann erneut im Kasten der Scorpions, doch Goalie Tyler Moss reklamierte lautstark bei Schiedsrichter Willi Schimm. Moss hatte, genau wie die meisten anderen in der TUI Arena, einen vermeintlichen Schlittschuhtreffer des Ingolstädters Joe Motzko gesehen. Doch nach Studie des Videobeweises gab Schimm das Tor und der ERC ging mit 0:2 in Führung. Doch wieder brauchten die Scorpions nur wenige Augenblicke um sich zu rappeln und als mit Ingolstadts Colin Forbes erneut ein Ingolstädter die Strafbank drückte, konnte Klaus Kathan das dritte Powerplay des Abends endlich nutzen und verkürzte zum 1:2. Der Meister drückte nun auf den Ausgleich, doch es schlichen sich immer wieder kleinere Unkonzentriertheiten ein, die wiederum den Gästen die Möglichkeiten eröffneten, ihre Führung auszubauen. In den letzten fünf Minuten des zweiten Drittels hielt vor allem Scorpions-Goalie Tyler Moss mit tollen Paraden die Niedersachsen im Spiel.
Der Schlussabschnitt glich dann einem einzigen Anrennen auf das ERC-Gehäuse. Die Scorpions starteten mit viel Dampf und spielten nun ihrerseits aggressives Forechecking, womit sie die Gäste ein ums andere Mal in Verlegenheit und arge Bedrängnis brachten. Im Powerplay vergaben Dolak, Vikingstad und Goc gleich mehrere 100%ige Chancen und insgesamt bauten die Hausherren einen enormen Druck auf, der sich in einem Dauerbeschuss des ERC-Gehäuses äußerte. Mehrfach retteten der Pfosten, Ian Gordon oder die Zielungenauigkeit der Scorpions für die Gäste. Besonders die 2. Reihe um Tore Vikingstad und die 4. Reihe mit Tino Boos liefen einen Angriff nach dem nächsten. Bis auf wenige Konter war Ingolstadt nun förmlich im eigenen Drittel eingeschnürt und der Meister in den letzten 20. Minuten deutlich näher am Ausgleich. Als kurz vor Drittelende Ingolstadts Christian Chartier zum dritten Mal an diesem Abend in die Kühlbox musste, witterten die Fans bereits den Ausgleich und unterstützen das Team lautstark. Zusätzlich nahm Trainer Toni Krinner Goalie Tyler Moss zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Es begann ein fast zweiminütiges Scheibenschießen auf das ERC-Tor, doch der Puck wollte einfach nicht mehr über die Linie und so mussten sich die Scorpions am Ende unglücklich geschlagen geben und kassierten zudem gegen einen direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze eine sehr schmerzliche Niederlage.
Hannover Scorpions – ERC Ingolstadt 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
Tore: 0:1 Thomas Greilinger (Bob Wren, Peter Schaefer - 19:31 Min. – PP1), 0:2 Joe Motzko (Christoph Gawlik, Wyatt Smith - 25:00 Min.), 1:2 Klaus Kathan (Tore Vikingstad, Sascha Goc – 27:37 Min.)
Strafen: Hannover 4, Ingolstadt 10