Acht Runden vor dem Ende des EBEL Grunddurchgangs zeichnet sich ein unglaublich spannender Endspurt ab. Vor allem das Play Off Rennen ist wieder völlig offen und ab Rang 4 ist noch wirklich alles möglich. Die nun folgenden englischen Wochen werden die Spreu vom Weizen trennen.
Es war der „Aufstand der Zwerge“, den die Erste Bank Eishockey Liga am letzten Wochenende mitmachte. Während Tabellenführer KAC vorne souverän davonzieht und den Sieg im Grunddurchgang praktisch fixiert hat, holen die Tabellennachzügler immer mehr auf. Mit den Serien von Jesenice und Fehervar rückt die Liga unglaublich eng zusammen und selbst der Viertplatzierte aus Villach kann sich seiner (Play Off) Sache noch nicht ganz sicher sein. 16 Punkte gibt es im Grunddurchgang noch zu holen und gerade in der aktuellen Phase kann eine Schwächephase das Aus aller Träume für diese Saison bedeuten. Realistisch gesehen dürfen sich die Teams bis Platz 6 bereits mit Play Off Gedanken anfreunden, fix ist das aber noch nicht. Die nächste Woche wird mit drei Spielen den Trend vorgeben und vermutlich wird man in einer Woche schon sagen können, wer wirklich noch um den Platz über dem ominösen Play Off Strich zittern muss. Derzeit sieht es danach aus, als könnte Laibach noch rausrutschen und Alba Volan dürfte seine Aufholjagd etwas zu spät gestartet haben. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und es wäre nicht zum ersten Mal, dass es in der laufenden EBEL Saison Überraschungen gibt.
Ebenfalls Vorbereitungen treffen muss der Fernsehpartner der EBEL, der Free TV Sender ServusTV. Ab dem Viertelfinale wird an jedem Spieltag eine Partie live gezeigt, selbst Konferenzschaltungen ab Spiel 5 in den Serien wird es geben. Am letzten Wochenende führte der TV Partner eine weitere Neuerung ein und schickte erstmals biometrische Daten eines ausgewählten Spielers auf den Bildschirm. Eine nette Spielerei, auf Dauer aber langweilig. Vielmehr gibt es weiterhin zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten im Lager der TV Macher, die vor allem die hartgesottenen Fans stören. Vor allem die Qualität des Magazins bleibt auch nach 20 Wochen hinter den Hoffnungen zurück und stößt auf.
In den Play Offs gibt es dann eine weitere „Neuerung“, die nicht allen gefallen wird. Anstatt am Freitag gehen die Teams wieder am Donnerstag aufs Eis. Das ist jener Wochentag, den man so gehasst hat, dass er sogar bei der Wahl des TV Partners eine nicht unwesentliche Entscheidungsgrundlage gewesen sein soll. Und genau in der „heißen Zeit“ setzt man erst recht auf diese Donnerstage? Merkwürdig.
HF.at blickt auch nach Woche 20 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (2 Siege, 4 Punkte, 9:3 Tore // Gesamt 67 Punkte, 167:133 Tore)
Das war es wohl für den KAC. 9 Punkte hat der Tabellenführer mittlerweile Vorsprung auf die ersten Verfolger und wird damit den Grunddurchgang dieser Saison auf Platz 1 beenden. Das bedeutet bis in ein mögliches Finale Heimrecht – und dieses ist den Rotjacken realistisch gesehen nicht mehr zu nehmen. In der letzten Woche untermauerten die Lindwurmstädter ihre Vormachtstellung in der Liga und schlugen mit dem VSV und Verfolger Salzburg gleich zwei Teams aus den Top 4 der aktuellen Ligawertung. Dabei kassierten die Mannen von Manny Viveiros lediglich 3 Gegentore und zeigten einmal mehr ihre Kaderdichte: 7 Torschützen für 9 Treffer sind schon sehr beeindruckend. Noch ernüchternder für die Konkurrenz: der KAC spielt noch nicht einmal in Bestbesetzung und hat sogar einige Leistungsträger vorzugeben.
In der kommenden Woche können die Rotjacken nun beruhigt zu zwei Auswärtspartien antreten. Am Dienstag geht es zu den Linzern, gegen die man sich fast schon traditionell schwer tut und die zuletzt fünf Mal zu Hause gewonnen haben. Am Freitag folgt das Match in Jesenice, ein Gegner, der nichts zu verlieren hat und ebenfalls in den letzten Runden für jede Menge Überraschungen gut war. Den Abschluss bildet schließlich das Heimspiel am Sonntag gegen die Vienna Capitals. Ein Klassiker, der schon ein Vorgeschmack auf die Play Offs sein könnte.
Egal was passiert, bei nur noch 16 zu vergebenden Punkten darf der KAC jetzt schon Richtung Play Offs schielen, denn von dort oben wird ihn keiner mehr wegholen. Mit angezogener Handbremse werden die Klagenfurter aber sicherlich nicht spielen, denn es gilt im restlichen Grunddurchgang im Rhythmus zu bleiben. Zuerst schonen und dann den Schalter zu finden – das schafft kaum eine Mannschaft. Also heißt die Devise: weiterhin Vollgas.
Spieler der Woche: Mike Craig (2 Tore, 1 Assist) – der alte Mann und die Fähigkeit, sich punktgenau in Form zu spielen. Der Stürmer, der in dieser Saison einige Formschwankungen zeigte, scheint genau zum richtigen Zeitpunkt seinen Scoringtouch zu finden. Vier Spiele in Folge gepunktet, drei Mal in Serie getroffen!
Die nächsten Spiele: 8.2. BWL (A), 11.2. HKJ (A), 13.2. VIC (H)
2. Red Bull Salzburg (1 Sieg, 2 Punkte, 8:11 Tore, Gesamt 58 Punkte, 179:154 Tore)
Der Titelverteidiger hatte in der letzten Woche gleich drei Partien zu absolvieren, gewonnen haben die Bullen davon aber nur eines. Und das hatte es in sich, denn zu Hause gegen Linz mühte man sich in der Verlängerung zum Sieg. Am Freitag musste der Meister dann auch der aktuellen Stärke des HK Jesenice Tribut zollen, ehe man am Sonntag in Klagenfurt letzten Endes keine Chance hatte und ein einer engen Partie trotzdem verdient verlor. Immerhin haben sich die Mozartstädter im Vergleich zur Vorwoche aber Rang 2 zurück geholt, müssen diesen aber in der nächsten Woche verteidigen.
Ganz offensichtlich ist derzeit der Kräfteverschleiß bei den Salzburgern, denen das Megaprogramm seit dem Continental Cup gehörig in den Knochen zu stecken scheint. In den letzten 6 Runden holte der Titelverteidiger nur 6 Punkte – nur Laibach und der VSV punkteten noch weniger! Die Hauptgründe liegen wohl in der stotternden Offensivleistung, denn im Schnitt gelingen den Bullen derzeit nicht einmal drei Tore pro Spiel. Das war man von der besten Angriffsmaschine der Liga schon anders gewöhnt.
Eine Steigerung ist dringend nötig, vor allem am Dienstag, wenn man zu Hause im direkten Duell mit Wien um Rang 2 kämpft. Am Wochenende folgen schließlich Partien gegen Mannschaften, die noch um die Play Offs rittern und somit nichts zu verschenken haben. Zagreb und Laibach sind keine einfachen Aufgaben, Erholung ist also auch in dieser Woche nicht angesagt. Trot allem stehen die Chancen auf eine Kontoverbesserung gut, denn die Salzburger sind weiterhin das beste Heimteam der Liga – mit zwei Partien im Volksgarten sollten die aktuellen 58 Punkte also bald verbessert sein.
Spieler der Woche: Thomas Raffl (2 Tore), der sich bereits gut ins Page System einfügt und zuletzt sogar als Verteidiger aushelfen musste. Trotzdem in zwei der drei Spielen der letzten Woche getroffen – insgesamt fehlt aber noch die Konstanz.
Die nächsten Spiele: 8.2. VIC (H), 11.2. ZAG (H), 13.2. OLJ (A)
3. Vienna Capitals (0 Siege, 1 Punkt, 4:7 Tore // Gesamt 58 Punkte, 173:135 Tore)
Keine Punkte für die Vienna Capitals in der letzten Woche. In Linz musste man einem läuferisch bevorteilten Gegner Tribut zollen, ehe am Sonntag dann auch die Schiedsrichter ihren Teil zu einer Niederlage gegen Jesenice beitrugen. Rang 2 ist trotz einer eher schwachen Woche noch immer greifbar nahe. In den bevorstehenden drei Runden ist er sogar aus eigener Kraft erreichbar, denn die Capitals bekommen es mit den direkten Gegnern zu tun. Zu ihrem Unglück aber allesamt auswärts, denn die Wiener müssen in den nächsten Tagen gleich drei Mal in den Bus steigen. Am Dienstag kommt es beim Meister zum Showdown um den zweiten Tabellenplatz, am Freitag müssen die Gaudet-Schützlinge schließlich nach Szekesfehervar, wo ein heißer Gegner wartet. Zum Abschluss geht es am Sonntag zum KAC – ein Vorgeschmack auf die Play Offs also.
Und das alles ohne Kevin Kraxner, der in der letzten Woche die Saison beenden musste und in dieser Woche operiert wird. Der Stürmer hat sich eine Seitenband- und Muskelverletzung zugezogen, kann daher in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden. Dafür sollen nach und nach die anderen Verletzten wieder zum Kader stoßen, was aber offenbar der Punkteausbeute nicht ganz so zugute kommt. Immerhin haben die Hauptstädter nun schon drei Mal in Serie verloren – trotzdem dürfte der Platz unter den Top 3 nicht mehr in Gefahr sein. Jetzt geht es „nur“ noch um den zweiten Rang und im Notfall wird man sich bei den Vienna Capitals einfach mit Platz 3 begnügen, solange man Richtung Viertelfinale wieder mit einem breiteren Kader antreten kann. Was allerdings auffällt: Top-Torjäger Fortier hat derzeit offenbar kein Abschlussglück mehr und konnte zuletzt vier Mal in Folge keinen Treffer bejubeln. Wenn gerade die Paradelinie nicht mehr so produziert, wie man das gewohnt war, macht sich das bemerkbar. Nur vier Tore in den letzten beiden Spielen waren zu wenig – und trotz guter Defensivarbeit heißt es für die nächsten Tage genau dort anzusetzen.
Spieler der Woche: Marcel Rodman, der nach seiner Verletzung mit einem Tor und einem Assist in den Kader zurückkehrte und in jedem Spiel des letzten Wochenendes gescort hat.
Die nächsten Spiele: 8.2. RBS (A), 11.2. AVS (A), 13.2. KAC (A)
4. Villacher SV (0 Siege, 0 Punkte, 2:8 Tore // Gesamt: 51 Punkte, 153:150 Tore)
Der VSV ist aktuell die Mannschaft mit der größten und offensichtlichsten Formkrise. Da nützte es auch nichts, dass die Adler zwar gute Chancen haben, diese aber nicht verwerten. Die Krise sitzt offenbar im psychischen Bereich und mit mittlerweile schon sieben Niederlagen im Gepäck wird die Situation nicht gerade einfacher. In den letzten beiden Partien konnten die Kärntner überhaupt nur zwei Tore erzielen – aber trotzdem stehen die Draustädter weiterhin am vierten Platz. Mit Müh und Not zwar, aber immerhin. Diesen Platz 4 müssen die Villacher jetzt aber absichern, denn wenn nicht in der kommenden Woche, wann dann? Es geht gegen drei Mannschaften, die hinter dem VSV platziert sind und sich zum Teil noch Hoffnungen auf die Top 4 machen. Zu Hause gegen Zagreb und Graz könnte man sich mit einer Rückkehr auf die Siegerstraße zwei direkte Mitbewerber in der Tabelle vom Leib halten und auch am Sonntag bei Schlusslicht Fehervar müssen Punkte her, wenn man eine Berechtigung in den ersten Vier haben möchte. Nur ein Punkt in den letzten 6 Runden, lediglich 7 in den letzten 10 – das ist Minusrekord in der EBEL und wenn sich dieser Trend nicht ändert, dann kann es in der Tabelle ganz schnell nach unten gehen.
Die Fans in Villach fordern schon lautstark den Kopf ihres Trainers, dessen Vertrauensvorschuss offenbar aufgebraucht ist. Doch so kurz vor den Play Offs wird man beim VSV wohl nicht mehr mit Panik reagieren. Was den Adlern aktuell ganz besonders abgeht sind Tore. Goalgetter Josh Langfeld hat in den letzten sieben Partien nur zwei Mal getroffen, nur ein Michael Raffl (7 Tore in den letzten 10 Spielen) reicht auch nicht zum Siegen. Ebenfalls abgetaucht: Derek Damon, der in den letzten 6 Runden nur einen einzigen Scorerpunkt gemacht hat. Ähnlich düster sieht es für Roland Kaspitz aus: 4 Assists aus den letzten 10 Spielen, drei Mal in Folge nicht gepunktet. Ohne diese Leistungsträger wird es schwer, sich auf dem vierten Platz zu halten. Was viele dem Trainer vorwerfen: dass er die Toplinien zu sehr forciert hat und diese Akteure jetzt zu ausgelaugt sind, um ihre Leistung zu bringen.
Spieler der Woche: Michael Raffl, der einzige Villacher Torschütze am letzten Wochenende. Zwei Spiele, zwei Tore und jetzt gemeinsam mit Damon bester Scorer des VSV.
Die nächsten Spiele: 8.2. ZAG (H), 11.2. G99 (H), 13.2. AVS (A)
5. Black Wings Linz (1 Sieg, 3 Punkte, 8:10 Tore // Gesamt 50 Punkte, 126:133 Tore)
Bei den Linzern geben sich derzeit Licht und Schatten die Klinke in die Hand. Zu Hause haben sich die Black Wings zu einer wahren Macht entwickelt und zuletzt fünf Mal in Serie gewonnen, auswärts hingegen kassierten die Stahlstädter drei Pleiten in Folge. Obwohl der Schwung der letzten Wochen etwas abgebremst wurde, sind die Oberösterreicher plötzlich voll im Kampf um Platz 4 und konnten sich in der letzten Woche immerhin auf Rang 5 schieben. Ein Punkt in Salzburg und ein Erfolg gegen Wien, sowie ein wenig berauschender Auftritt in Zagreb waren die Ausbeute der Collins-Schützlinge. Diese haben für die nächsten Runden weiterhin einige Hausaufgaben zu machen, denn Robert Lukas fällt mit seinem Seitenbandriss noch immer aus. Zudem wurde das Comeback von Stürmer Rob Shearer zu sehr forciert, woraufhin sich dieser am Freitag bei seiner Rückkehr gleich wieder eine Adduktorenverletzung zugezogen hat. Jetzt beginnt das große Zittern um den „King“, der möglicher Weise bis zu den Play Offs, schlechtesten Falls sogar noch länger, ausfallen könnte.
Positiv am letzten Wochenende in Linz: der erstmalig durchgeführte Teddy Bear Toss, initiiert von Reid Cashman war ein voller Erfolg. 3.268 Stofftiere wurden am Freitag gegen Wien aufs Eis geworfen und werden nun an bedürftige Kinder verteilt.
Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist trotz der Verletzungen und der Formschwankungen zwischen auswärts und heim sehr gut und erinnert beinahe schon an die letzte Saison. In der kommenden Woche können die Linzer nun einen großen Schritt Richtung Play Off Qualifikation machen, treffen sie doch mit Laibach und Graz auf zwei Gegner, die direkt hinter ihnen platziert sind. Zum Auftakt kommt am Dienstag der KAC und der Tabellenführer galt seit jeher zu den Teams, gegen die man bei den Black Wings gerne spielt. Doch durchhängen darf sich auch der Vizemeister nicht lassen, der Vorsprung auf den Play Off Strich wirkt optisch groß, kann aber innerhalb weniger Tage so weit zusammen schrumpfen, dass man sich plötzlich wieder Sorgen machen muss.
Spieler der Woche: Reid Cashman (1 Tor, 1 Assist), der Verteidiger mit Stürmerqualität hat sich nicht nur am Eis, sondern auch abseits Sympathien verdient. Er alleine hat den Teddy Bear Toss ins Leben gerufen und kümmert sich im Hintergrund um die Verteilung. Ist er der Mann, der in der Kabine jenen Wohlfühlfaktor schafft, den im letzten Jahr Matthiasson zustande brachte?
Die nächsten Spiele: 8.2. KAC (H), 11.2. OLJ (H), 13.2. G99 (A)
6. Graz 99ers (1 Sieg, 2 Punkte, 6:5 Tore // Gesamt 50 Punkte, 141:132 Tore )
Bei den Steirern will sich auch nach 20 Wochen keine echte Kontinuität einstellen. Schon am Freitag gegen Zagreb war es wieder einmal das Schlussdrittel, das zumindest zwei Punkte an diesem Wochenende sicher stellte. Am Sonntag gab es dann gegen Alba Volan erneut eine Niederlage – die Ungarn werden schön langsam zum Angstgegner der Murstädter. Darüber hinaus werden auftauchende Gerüchte um einen möglichen Abgang von Trainer Bill Gilligan in die Schweizer NLA nicht gerade zur Ruhe im Kader beitragen. Der Startrainer wird von zwei Teams umworben, aber derartige Meldungen kennt man bereits aus der Vergangenheit. Die 99ers müssen sich ohnehin auf das Hier und Jetzt konzentrieren, denn da geht es um Rang 4, von dem die Grazer nur um einen Punkt getrennt sind. Da bietet sich die kommende Woche perfekt an, um sich in die „Heimrecht-Plätze“ zu schieben. Am Dienstag heißt es in Laibach ähnlich gut defensiv zu arbeiten wie in den letzten Wochen, dann ist dort mit Sicherheit etwas möglich. Am Freitag haben es die Gilligan Schützlinge schließlich selbst in der Hand, am VSV vorbei zu ziehen. Als zweitbestes Auswärtsteam der Liga stehen die Chancen im Adlerhorst nicht schlecht. Zum Abschluss geht es am Sonntag gegen den nächsten direkten Konkurrenten: die Linzer kommen nach Liebenau und für die 99ers heißt es da, den direkten Vergleich in dieser Saison für sich zu entscheiden. Ein Sieg und man hätte die Nase vorne.
Auch in der letzten Woche waren die Steirer übrigens keine Mannschaft der vielen Treffer, aber wenn man in zwei Partien nur vier Gegentore kassiert, kann man immer um Punkte spielen. Auch Neuzugang Jamie Hunt, der am Freitag debütierte, ist endlich gelandet und vielleicht ist er ja jener Faktor, den man im Spielaufbau und Power Play seit Saisonbeginn sucht. Bislang blieb er aber ohne Punkte.
Spieler der Woche: Wieder einmal Mike Ouellette (2 Tore, 2 Assists), der an zwei Drittel aller Grazer Tore beteiligt war und nicht umsonst heftig von den anderen EBEL Teams umworben wird.
Die nächsten Spiele: 8.2. OLJ (A), 11.2. VSV (A), 13.2. BWL (H)
7. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 2 Punkte, 6:5 Tore // Gesamt 46 Punkte, 153:148 Tore)
Der Trend bei Zagreb setzte sich auch in der letzten Woche fort. Auswärts holten die Kroaten zuletzt drei Mal in Folge keine Punkte, dafür gab es zu Hause drei Siege in Folge. Am Freitag kratzten die Bären aber heftig an einem Sieg in der Fremde, gaben eine Führung in Graz aber im letzten Drittel noch aus der Hand. Dafür zeigte sich Medvescak am Sonntag beim Winter Classic von seiner heimstarken Seite und ließ gegen die Black Wings rein gar nichts anbrennen. 7 Punkte in den letzten 6 Runden – das bedeutet weiterhin Rang 7, der aber überhaupt nicht abgesichert ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Bären in den nächsten beiden Runden auswärts ran müssen, könnte der Vorsprung auf den Play Off Strich rasch wieder weg sein. Außer das zweitschlechteste Auswärsteam der EBEL findet überraschend zur Auswärtsstärke. Spätestens am Sonntag müssen die Kroaten dann aber siegen, denn im direkten Vergleich mit Jesenice, einem Verfolger und Mitkonkurrenten um die Top 8 darf man sich keinen Heimausrutscher leisten.
Aber man hat ohnehin das Gefühl, als könnte sich Zagreb wieder eher nach vorne denn nach hinten orientieren. Der Kader ist nach einigen Verletzungen wieder prall gefüllt und kann mit drei sehr starken und torgefährlichen Linien aufwarten. Nicht umsonst haben die Bären in den letzten 6 Runden gemeinsam mit Fehervar die beste Offensivausbeute der Liga. Dafür hinkt man in der Abwehr etwas hinterher und lässt weiterhin zu viele Treffer zu. Ein wenig mehr Konzentration nach hinten würde den Kroaten ab und an nicht schaden, insgesamt sind sie aber am besten Weg Richtung Viertelfinale.
Spieler der Woche: Joel Prpic (2 Tore, 2 Assists), der sich derzeit als Meister der Konstanz präsentiert. Seit sechs Spielen punktet der Stürmer konsequent und arbeitet sich so bereits in die Top 15 der EBEL Scorerliste.
Die nächsten Spiele: 8.2. VSV (A), 11.2. RBS (A), 13.2. HKJ (H)
8. Olimpija Ljubljana (1 Sieg, 2 Punkte, 5:7 Tore // Gesamt 44 Punkte, 136:169 Tore)
Laibach würde wohl auch für den Rest der Saison am liebsten nur noch gegen den VSV spielen. In den letzten 9 Runden gab es nur zwei Siege für die Drachen – beide gegen die Adler! So auch am Sonntag, als man die Kärntner ein zweites Mal innerhalb von nur einer Woche schlug und somit gerade noch in den Play Off Plätzen blieb. Dass man um diesen Top 8 Rang zittern muss zeigte der Auftritt am Freitag, als man in Szekesfehervar nicht den Funken einer Chance hatte. Und jetzt kommt für das schlechteste Auswärtsteam der Liga auch noch ein Auswärtsdoppel! Am Dienstag ni Graz und am Freitag in Linz geht es gegen zwei Mannschaften, die zwar noch in Reichweite sein würden, deren Formkurve aber stabiler wirkt, als jene der Laibacher. Die Slowenen holten in den letzten 6 Runden nur 5 Punkte, schossen dabei nur 13 Tore und rutschten so immer näher an die Plätze 9 und 10 heran. Jetzt sind diese ungeliebten Regionen nicht mehr weit weg und der Druck auf Olimpija steigt. Vor allem gegen Graz und Linz müssen Punkte her, denn am Sonntag kommt mit Salzburg auch noch der Meister. Hier fix mit Zählern zu rechnen wäre vermessen, noch dazu führen die Bullen im direkten Vergleich mit 4:1 Siegen.
Können die Slowenen nicht bald eine etwas konstantere Spielweise an den Tag legen und damit auch Punkte holen, dürften sie in einer Woche nicht mehr über dem Play Off Strich stehen.
Spieler der Woche: Ziga Pavlin (2 Tore, 1 Assist), der seine Torausbeute am letzten Wochenende gehörig in die Höhe schraubte. Zu den bisherigen 6 Saisontoren ließ er zwei weitere folgen und hat damit auch seine Vorjahresleistung bereits überboten.
Die nächsten Spiele: 8.2. G99 (A), 11.2. BWL (A), 13.2. RBS (H)
9. HK Jesenice (2 Siege, 4 Punkte, 6:4 Tore // Gesamt 43 Punkte 136:165 Tore)
Die Krainer bleiben auch in dieser Woche „heiß“! Immer dann, wenn der HK Jesenice gegen favorisierte Teams spielt, scheint er auch zu Höchstleistungen im Stande zu sein. In der letzten Woche mussten Wien und Salzburg daran glauben und mit diesen Überraschungen kommt der HKJ den Play Off Rängen immer näher. In den letzten 6 Runden hat übrigens keine andere Mannschaft der EBEL so viele Punkte gesammelt, wie Jesenice! Vier Mal in Serie haben die Krainer nun schon gewonnen und würden diesen Lauf liebend gerne fortsetzen. Das würde nämlich am Dienstag einen Sieg gegen Verfolger Fehervar bedeuten – ein Spiel, in dem für beide Mannschaften Niederlagen eigentlich verboten sind. Am Freitag erwarten die Slowenen dann den KAC – wieder so ein Favorit, den man stürzen könnte. Zum Wochenabschluss reist der HKJ dann nach Zagreb – erneut ein Konkurrent um die Play Offs, dem man näher rücken könnte.
Doch jede Serie hat irgendwann ein Ende und jene des HK Jesenice dauert schon so lange,wie überhaupt noch kein Erfolgslauf in dieser Saison. Helfen könnte dabei die wohl beste erste Linie der gesamten Liga rund um Rok Ticar und Robert Sabolic.
Spieler der Woche: Rok Ticar (3 Tore, 1 Assist), der sich heimlich, still und leise auf Rang 4 der EBEL Scorerliste gearbeitet hat. Seit 6 Spielen hat der erst 21-jährige Stürmer immer gepunktet und greift nun sogar die Top 3 der Punktewertung an!
Die nächsten Spiele: 8.2. AVS (H), 11.2. KAC (H), 13.2. ZAG (A)
10. Fehervar AV 19 (2 Siege, 4 Punkte, 9:3 Tore // Gesamt 40 Punkte, 134:179 Tore)
Ähnlich wie Jesenice hat auch Fehervar die Zeichen der Zeit erkannt und arbeitet sich von Runde zu Runde näher an die Play Off Plätze heran. Die Ungarn nützen dabei vor allem die Spiele gegen die direkte Konkurrenz um einen Top 8 Platz. Zuletzt konnte man die 99ers und Laibach schlagen und ist nun bis auf 4 Punkte am Play Off Strich dran. Dem könnte man sogar noch näher kommen, wenn man die aktuelle Erfolgsserie (3 Siege en suite) fortsetzt. Besonders brisant wird mit Sicherheit das Duell am Dienstag, wenn man in Jesenice gegen den direkten Tabellennachbarn antritt. Ein Sieg und man ist weiter im Play Off Rennen, mit einer Niederlage könnte das schon wieder ganz anders aussehen. Am Wochenende folgen schließlich Heimspiele gegen Wien und den VSV – beides Partien, in denen man als Außenseiter antritt, aber sowohl die Capitals, als auch die 99ers haben zuletzt etwas geschwächelt. Die Chance für die Magyaren? Wenn, dann muss das Schlusslicht jetzt zu punkten beginnen, denn gerade gegen Ende des Grunddurchgangs kommen die schweren Aufgaben und nur wenn man sich in dieser Woche an den Play Off Strich heran tastet, darf man sich weiterhin Möglichkeiten ausrechnen. Insgesamt scheint Alba Volan aber die Mannschaft mit den eher geringeren Play Off Chancen zu sein. In den letzten 6 Runden hat Szekesfehervar aber 9 Punkte gesammelt (zweitbester Wert der EBEL) und dabei mit 25 Toren so oft jubeln dürfen, wie sonst nur Zagreb. Die Tendenz zeigt nach oben, die Frage ist nur, ob das nicht um eine Spur zu spät kommt. Noch dazu haben die Ungarn jetzt auch ihren Goalie verloren. Zoltan Hetenyi dürfte für den Rest der Saison ausfallen, somit geht es nach dem Abgang von Satosaari nur mit unerfahrenen Leuten ins Ligafinish.
Spieler der Woche: Eric Johansson (2 Tore, 1 Assist), der am Freitag Laibach mit zwei Toren fast im Alleingang erledigt hat und in den letzten 13 Runden 10 Mal punkten konnte!
Die nächsten Spiele: 8.2. HKJ (A), 11.2. VIC (H), 13.2. VSV (H)
Bemerkenswerte Fakten nach 46 Runden:
Der Negativrekord an Niederlagenserie liegt in dieser Saison bislang bei 8 in Folge (Jesenice und Fehervar), der VSV kratzt nach 7 Pleiten an diesem „Rekord“, den keiner haben möchte. * Jesenice hält den Rekord bei den Auswärtssiegen: vier Mal in Folge gewann der HKJ zuletzt auf fremdem Eis! * Alba Volan bleibt das fairste Team der Liga, die Vienna Capitals das unfairste. * Keine andere Mannschaft liebt den Freitag so sehr wie der KAC: 15 Siege, 3 Niederlagen! Dafür stehen die Vienna Capitals auf den Sonntag: 14 Siege, 6 Niederlagen. * Wenn Leader KAC das erste Drittel gewinnt, dann geht fast nichts mehr schief: 17 Siege, nur drei Mal verloren, nachdem man den Eröffnungsabschnitt gewonnen hat. * Pavel Cervenak ist der meistbeschäftigte Schiedsrichter der EBEL und hat bereits 18 Spiele gepfiffen, dahinter folgen Igor Dremelj und Thomas Berneker. * Aus den Top 7 der EBEL Tabelle hat nur Linz ein negatives Torverhältnis (-7). * Zu Hause gibt es mit Jesenice (-3) und Fehervar (-4) nur zwei Mannschaften, die mehr Tore kassieren, als sie schießen. * Michael Raffl (VSV) ist der beste österreichische Scorer der EBEL – Platz 8 in der Punkteliste - der Villacher ist auch der beste inländische Torschütze (Platz 5). * Nach 46 Runden haben 218 Spieler in dieser Saison mindestens einen Punkt gescort. * Bereits 8 Torhüter haben mindestens einmal gepunktet – der König der Assistenten unter den Goalies ist Andy Chiodo (KAC) mit 4 Assists. * Ein kleiner Blick auf den „Weinhandl-Tracker“: aktueller Einsatzstand steht bei 2.769,40 Minuten für den Grazer Schlussmann. Er hat auch weiterhin jedes 99ers Spiel absolviert. * Die geringste Einsatzzeit aller eingesetzten Torhüter hatte die Linzer Nummer 3 Christoph Lindenhofer (14:12 Minuten). *
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