Die Hannover Scorpions mussten am 48. Spieltag eine schmerzliche Niederlage einstecken.
Vor 3.128 Zuschauern verlor das Team von Toni Krinner gegen die Iserlohn Roosters mit 2:5 und konnte somit keinen Boden im Kampf um die direkte Play-off-Qualifikation gut machen – im Gegenteil, der Meister rutscht sogar auf den neunten Platz in der Tabelle ab.
Dabei stand Trainer Toni Krinner das gesamte Team zur Verfügung, das am vergangenen Sonntag eine tolle Vorstellung gegen die Kölner Haie abgeliefert hatte. Bis auf Tino Boos (Reha nach Schambein-OP) und Ben Cottreau (Gehirnerschütterung) waren also alle Mann an Bord, zudem hatte Kapitän Sascha Goc am Vormittag seinen Vertrag um weitere zwei Jahre verlängert und so sollten als I-Tüpfelchen am Abend weitere drei Punkte eingefahren werden.
Dass daraus nichts wurde lag vor allem an gut verteidigenden Gästen und Scorpions, die dadurch über weite Strecken nicht richtig in ihr Spiel fanden. Aber der Reihe nach. Nach einer verhaltenen Anfangsphase beider Teams, in der David Wolf in der dritten Minute den ersten Torschuss überhaupt abgab, zog der Meister an. Belohnt wurde dies bereits zwei Minuten später durch den Führungstreffer von Tore Vikingstad, der von Klaus Kathan mustergültig bedient wurde. Iserlohn war aber nur kurz geschockt und begann gefährlich zu Kontern. Scorpions-Verteidiger Andy Reiss bekam dies zu spüren, als er sich in einer eins gegen drei Situation mutig in den Puck warf und somit einen Alleingang auf Goalie Tyler Moss verhinderte. Doch die Freude währte nicht lang. Iserlohns Tobias Wörle ging in der 9. Minute nach einem schönen Anspiel einfach mal durch und zog ab. Tyler Moss rutschte der Puck unglücklich durch die Fanghand und es stand 1:1. In der 13. Minute kam es dann noch schlimmer: Robert Hock bediente Michael Wolf zum 1:2 und die Paradereihe der Roosters hatte damit zugeschlagen. Mit einem Rückstand ging es also in die Drittelpause.
Nach der Unterbrechung kamen die Scorpions im zweiten Drittel recht gut ins Spiel. Doch Iserlohn hielt energisch dagegen und gewann nach und nach wieder mehr Spielanteile. In der 24. Minute parierte Tyler Moss mit einem irren Reflex einen Schuss der Roosters und fischte den Puck vom Torpfosten noch vor der Linie weg. Damit hielt er seine Mannschaft im Spiel, denn insgesamt ließ der Meister zu viele Konterchancen der Gäste zu und konnte auch im Powerplay nicht überzeugen. Auch die zweite Überzahl wurde nicht genutzt, Iserlohn verteidigte geschickt und stellte die Passwege vor allem zum Scorpions-Scharfschützen Sascha Goc sehr gut zu. Die Niedersachsen versuchten immer wieder Druck aufzubauen, rieben sich allerdings in Zweikämpfen in den Ecken auf und so blieb der zweite Spielabschnitt torlos.
In den letzten 20 Minuten testeten beide Teams anfangs die Goalies des Gegners, ohne dabei wirklich zwingend zu wirken. Iserlohn beschränkte sich zumeist auf Konter, für die ihnen die Scorpions aber auch genug Platz ließen. Und so kam es wie es kommen musste: Adam Mitchell brummte grad auf der Sünderbank, als Iserlohns Pat Kavanagh einfach mal abzog und unhaltbar für Moss exakt links ins kurze Eck traf. Doch der 1:3-Rückstand wirkte kurzfristig wie ein Weckruf für die Niedersachsen. Nur eine Minute später traf Chris Herperger zum 2:3 Anschluss aus Sicht der Gastgeber. Doch der Jubel der 3.128 zumeist hannoverschen Fans war noch nicht einmal verstummt, da schlug es bereits wieder hinter Moss ein: Iserlohns Tobias Wörle machte mit seinem zweiten Treffer des Abends das 2:4 für die Gäste. Die Leinestädter hatten sich noch nicht ganz wieder erholt, da klingelte es erneut im Tor der Scorpions. Iserlohns Jimmy Roy nutzte die kurze Verunsicherung eiskalt aus und traf zum 2:5 Endstand. Drei Tore der Gäste innerhalb von nur vier Minuten waren es auch, die dem Meister letztendlich das Genick brachen. Eine ärgerliche Niederlage, die zudem noch das Abrutschen auf Platz 9 verursacht, denn Ingolstadt gewann gleichzeitig gegen die Krefeld Pinguine und schlich sich somit sowohl an den Scorpions als auch an den Adlern aus Mannheim vorbei. Nun steht den Scorpions am kommenden Freitag, 04.02.1011 mit der Reise nach Krefeld ebenfalls keine leichte Aufgabe bevor.
Hannover Scorpions – Iserlohn Roosters 2:5 (1:2, 0:0, 1:3)
Tore: 1:0 Tore Vikingstad (Klaus Kathan - 04:24 Min.), 1:1 Tobias Wörle (Jimmy Roy, Adrian Veldemann – 08:57 Min.), 1:2 Michael Wolf (Robert Hock, Jeff Giuliano – 12:32 Min.), 1:3 Pat Kavanagh (48:10 Min.), 2:3 Chris Herperger (Adam Mitchell, Matt Dzieduszycki – 49:33 Min.), 2:4 Tobias Wörle (50:04 Min.), 2:5 Jimmy Roy (Pat Kavanagh – 52:10 Min.)
Strafen: Hannover 4, Iserlohn 6