10 Runden vor dem Ende des EBEL Grunddurchgangs geht der Kampf um die Platzierungen in die heiße Phase. Noch ist gar nichts entschieden und alle Teams haben Chancen auf das Viertelfinale. Gewisse Tendenzen gibt es aber.
Leader KAC hat es bereits geschafft – die Klagenfurter sind seit letzter Woche fix in den Play Offs und auch das Heimrecht dürfte den Rotjacken nicht mehr zu nehmen sein. Jetzt geht es nur noch um Rang 1 nach dem Grunddurchgang. Und da haben auch noch andere Mannschaften ein Wörtchen mitzureden. Salzburg und Wien dürften noch Chancen haben, doch um die Klagenfurter noch abzufangen wird man sich in den letzten Runden keine Schwächephasen mehr leisten können. Das dürfen sich auch die Nachzügler in der Tabelle nicht, denn für Jesenice und Fehervar wird die Luft immer dünner. Die noch „freien“ Punkte werden immer weniger und die Zeit fliegt, wie immer zu dieser Zeit des Jahres. Zwischen der Topgruppe und den Nachzüglern gibt es ein breites Mittelfeld, das durch 9 Punkte getrennt ist. Diese Mannschaften benötigen nicht nur Punkte für die Play Off Quali, sondern auch im Kampf um die Platzierungen. Der wird aber erst in den letzten Runden so richtig spannend werden – nämlich dann, wenn es darum geht, auf wen man im Viertelfinale trifft.
Die Play Offs, das wird auch jene Zeit, in der die Schiedsrichter noch intensiver im Mittelpunkt stehen werden, als jetzt. Dabei sind die Referees ohnehin schon schwer in der Kritik und es vergeht keine Runde, in der es keine Beschwerden gibt. Dass die Fans auf den Rängen ohnehin immer den Schiedsrichtern zumindest eine Teilschuld an schlechten Leistungen gibt, gehört mittlerweile zum Alltag der „Zebras“, aber auch aus den Vereinsvorständen gibt es permanente Kritik. Da fallen Fehlentscheidungen wie am Sonntag in Salzburg, als ein Penaltyschütze eigentlich gar nicht antreten hätte dürfen, gleich noch mehr auf. Die Hauptkritikpunkte bleiben immer die gleichen: fehlende Linie, Schiedsrichter, die im Mittelpunkt stehen (wollen?) und Partien durch Entscheidungen völlig aus dem Ruder bewegen. Wirkliche Verbesserung gab es in diesem Zusammenhang im Verlauf dieser Saison keine – jetzt heißt es zu hoffen, dass in den Play Offs nicht Schiedsrichterentscheidungen, sondern der Sport im Mittelpunkt stehen.
Mit dem heutigen Tag sind auch die Transfers in der EBEL für diese Saison endgültig Geschichte! Der Transferschluss des IIHF sorgte in den letzten Stunden und Tagen noch für geschäftiges Treiben, ob eine der Mannschaften einen „Unterschiedmacher“ geholt hat, muss sich erst weisen. Meist wurde gezielt verstärkt bzw. der Kader noch breiter aufgestellt. Immerhin heißt es in den verbleibenden Runden nicht nur zu punkten, sondern auch mit den Kräften so zu haushalten, dass man in den Play Offs dann die absolute Höchstleistung abrufen kann. Wer sich jetzt zu viel verausgabt, kann dann ab dem Viertelfinale eventuell nicht mehr zusetzen. Beispiele in der Vergangenheit gab es in diesem Zusammenhang immer wieder.
HF.at blickt auch nach Woche 19 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (2 Siege, 5 Punkte, 9:8 Tore // Gesamt 63 Punkte, 158:130 Tore)
Tabellenführer KAC hat zwar in der letzten Woche auch sportlich viel erreicht (und das weiter ersatzgeschwächt), für Schlagzeilen sorgten aber vor allem die Transfertätigkeiten der Klagenfurter. Die Rotjacken holten mit Verteidiger Mike Siklenka einen alten Bekannten zurück und gaben dafür Peter Ratchuck und Andy Schneider frei. Vor allem die Personalie „Ratchuck“, der noch einen Vertrag für nächste Saison gehabt hätte, ist im Zusammenhang mit dieser Entscheidung nicht unumstritten. Viele in Klagenfurt hätten sich gewünscht, dass man den in einem ewigen Formtief spielenden Sean Brown aus dem Kader gestrichen hätte. Die Entscheidung ist aber gefallen und somit nimmt auch der Kader für die nächste Saison sehr klare Formen an. Dabei dürfte auch Thomas Koch eine große Rolle spielen, denn der Stürmer soll laut Medienberichten bereits einen hochdotierten Vertrag in der Lindwurmstadt haben – 1,2 Millionen Euro für 5 Jahre werden kolportiert, von den Rotjacken aber sofort dementiert. Wohl auch, um die Konkurrenz zu beruhigen, denn man hatte sich darauf geeinigt, dass man während der Saison nicht mit den Spielern anderer Teams spricht – daran gehalten hatte sich aber ohnehin kaum jemand.
Zurück zu den Leistungen am Eis, die den Rotjacken 5 von 6 möglichen Punkten bescherte. Damit hat der KAC seine Tabellenführung weiter ausgebaut und ist zudem das einzige Team, das bereits fix in den Play Offs steht. Dass man dort dann mit Heimrecht startet steht ohnehin außer Zweifel, daher wird Trainer Viveiros in den nächsten vier Wochen versuchen, das Feintuning in seiner Mannschaft zu verbessern. Beginnen kann man damit schon am kommenden Wochenende, wenn man in zwei Heimspielen gegen Top 4 Gegner antritt. Im Derby am Freitag ist Stimmung garantiert, noch dazu, da der VSV mit einer Niederlagenserie anreist. Und am Sonntag können sich die Rotjacken dann für die gestrige Overtimeniederlage gegen Meister Salzburg revanchieren. Das wäre dann auch jenes Duell, das von allen Experten (wenig mutig) als Finale vorhergesagt wird. Soviel also zum Testlauf für die Play Offs.
Spieler der Woche: Tyler Scorfield, der in der letzten Woche 4 Tore erzielte und somit in den letzten 7 Spielen 6 Mal punktete.
Die nächsten Spiele: 4.2. VSV (H), 6.2. RBS (H)
2. Vienna Capitals (2 Siege, 4 Punkte, 9:6 Tore // Gesamt 57 Punkte, 169:128 Tore)
Die Capitals starteten sehr gut in die neue Woche und feierten gegen Villach und Salzburg wichtige Siege, konnten damit Rang 2 absichern. Ein Erfolg in Jesenice hätte sogar die frühzeitige Play Off Quali bedeutet, doch ausgerechnet beim Nachzügler stolperten die zuletzt fünf Mal in Serie siegreichen Hauptstädter. Dass die Play Offs erreicht werden steht trotzdem außer Frage, was dabei aber überrascht ist die Personalplanung der Gaudet-Truppe. Die Capitals wollen sich vor den Play Offs nicht mehr verstärken, da praktisch alle Verletzten in den nächsten zwei Wochen wieder dabei sein sollen. In den letzten Jahren hatten die Caps immer kurz vor dem Transferschluss noch einmal personell nachgebessert, zeigten dabei aber meist kein glückliches Händchen.
Also geht man mit der aktuellen Mannschaft in die heiße Phase der Meisterschaft und kann dabei nur besser werden. Immerhin musste man in den letzten Wochen einige Leistungsträger vorgeben und kann seit geraumer Zeit nicht mehr in Bestbesetzung antreten. Umso bemerkenswerter die Erfolgsserie der Hauptstädter, die am kommenden Wochenende weitergehen könnte. Am Freitag trifft man auf Linz, gegen das man sich fast immer heiße Duelle liefert. In der laufenden Saison gab es in vier Spielen drei Siege – sieht also gut aus für einen Punktezuwachs. Der sollte dann am Sonntag im Heimspiel gegen Jesenice kein Problem sein. Immerhin hat man seit gestern mit den Krainern eine Rechnung offen und will sich die auswärts verlorenen Punkte wieder zurück holen. Wenn die Defensive dabei weiterhin so funktioniert, wie in den letzten Wochen, dann sind die Capitals nur schwer zu schlagen. Nur 9 Gegentore kassierte die Mannschaft von Kevin Gaudet in den letzten 6 Runden und hat in dieser Phase damit die beste Abwehr. Ein Schelm, wer dabei auch den Wechsel im Tor von Penker zu Hauser ins Blickfeld rückt, denn seit der Legionär das Tor hütet stehen die Wiener deutlich besser in der Defensive.
Spieler der Woche: Apropos Hauser: der Torhüter war in den ersten beiden Partien der letzten Woche mit einer nur zwei Gegentoren jeweils Matchwinner (86 Schüsse, 84 Saves) und brachte es in den letzten drei Runden auf eine Fangquote von 94,50%.
Die nächsten Spiele: 4.2. BWL (A), 6.2. HKJ (H)
3. Red Bull Salzburg (2 Siege, 4 Punkte, 8:7 Tore, Gesamt 56 Punkte, 171:143 Tore)
Auch Meister Salzburg sammelt sehr konsequent Punkte und trotzt damit weiterhin dem Megaprogramm der letzten Wochen. Englische Wochen sind für die Mozartstädter derzeit an der Tagesordnung und das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern. Nach zwei Overtimesiegen in den letzten drei Runden stehen in den nächsten Tagen interessante Aufgaben ins Haus. Am Dienstag wird das Spiel aus Runde 39 gegen Vizemeister Linz nachgeholt – der Grund dafür: die Teilnahme am ContiCup und die dadurch nötige Verschiebung. Die Black Wings liegen den Bullen heuer ganz gut und somit könnte ein Sieg die Salzburger auf Platz 2 nach vorne bringen. Den heißt es dann als bestes Heimteam der Liga, das vor eigenem Publikum in 21 Spielen genau 100 Treffer erzielte, am Freitag gegen Jesenice zu bestätigen. Das wäre dann auch die endgültige Qualifikation für die Play Offs, für die man dann am Sonntag gegen Leader KAC schon einmal etwas das Revier abstecken kann. Gestern klappte es zu Hause gegen die Klagenfurter ganz gut, jetzt müssen die Salzburger auch auswärts zulegen. Die letzten 6 Niederlagen der Bullen fanden allesamt in der Fremde statt – hier liegen also jene Punkte, die ganz zur Spitze fehlen.
Auch Personell dreht sich bei den Salzburgern derzeit einiges – das aber vor allem im Hintergrund. Der Meister soll laut Medienberichten mit Thomas Koch einen der wichtigsten Spieler an die Konkurrenz in Klagenfurt verlieren, was sicher schmerzen würde. Doch mit Thomas Pöck dürfte einer der prominentesten Österreicher der letzten Jahre Gewehr bei Fuß stehen. Sogar einen Vorvertrag soll es schon geben – laut Informationen aus der Schweiz. Die Konzentration gilt aber trotzdem der aktuellen Saison, für die man bei den Bullen einen jungen Schweden aus dem Farmteam nach oben geholt hat. Nichts mehr mit einem Sensationstransfer – und auch das Thema „Erik Reitz“ dürfte sich damit endgültig erledigt haben. Und beinahe wäre auch Koch schon frühzeitig gegangen - für die Play Offs ins Ausland, wie man aus Salzburg hört. Doch in letzter Minute wurde daraus nichts, die Zeichen deuten aber tatsächlich auf einen Abschied von den Bullen hin.
Spieler der Woche: Ryan Duncan, der nicht nur den KAC k.o. schoss, sondern in den letzten drei Partien insgesamt 3 Tore und 1 Assist sammelte. Seit fünf Partien hat der Stürmer immer gescort!
Die nächsten Spiele: 1.2. BWL (H), 4.2. HKJ (H), 6.2. KAC (A)
4. Villacher SV (0 Siege, 1 Punkt, 3:12 Tore // Gesamt: 51 Punkte, 151:142 Tore)
Das Tief beim VSV geht weiter und wenn es nicht läuft, dann ist offenbar auch das Glück nicht auf der Seite der Verlierer. So auch bei den Adlern, die am Sonntag ihre Niederlagenserie endlich beenden wollten und gegen Laibach drückten, das bessere Team waren, gute Chancen, aber einfach kein Glück und nicht die Coolness hatten, um das Match zu gewinnen. Fünf Mal in Folge haben die Villacher nun schon verloren und dabei vor allem eines offenbar: unglaubliche Probleme im Abschluss - es gilt weiterhin: wenn die erste Linie nicht produziert, läuft gar nichts. In den letzten 6 Runden gab es nur 13 Tore und 3 Punkte – lediglich Laibach traf noch seltener. Doppelt bitter, dass man sich gegen die Slowenen auch noch geschlagen geben musste. Positiv für die Draustädter ist aber, dass man noch immer Rang 4 und damit das Heimrecht für die Play Offs hält. Allerdings kommt die Konkurrenz immer näher, hat mittlerweile nur noch 4 Punkte Rückstand. Also wäre es für die Strömwall Schützlinge langsam an der Zeit, aus dem Tief zu kommen. Das kommende Wochenende wird das nicht gerade einfach machen, denn man hat ein Auswärtsdoppel am Programm. Den Auftakt macht am Freitag das Derby gegen den KAC – und da kann bekanntlich alles passieren. Selbst ein VSV Sieg, wenn die Adler endlich ihre Ladehemmungen ablegen. Am Sonntag haben die Kärntner dann die Möglichkeit, sich in Laibach die zwei Punkte von gestern zurück zu holen. Auch wenn die aktuelle Minusserie sicher im Kopf vorherrscht, psychologisch könnte helfen, dass der letzte Sieg auf fremdem Eis stattfand und die Villacher immerhin das drittbeste Auswärtsteam der Liga stellen. Schon einmal gab es in dieser Saison 5 Niederlagen in Serie für den VSV, so gesehen keine total neue Situation und das Laibach Spiel war nach dem totalen Auseinanderfallen beim 2:7 in Zagreb zumindest wieder ein leichter Anstieg in der Formkurve. Die Strömwall-Kritiker macht das aber auch nicht leiser.
Spieler der Woche: Nico Toff, der nach 11 Runden ohne Tor endlich wieder getroffen hat, seinen Stillstand in der Weiterentwicklung dadurch aber nicht übersehen lassen kann.
Die nächsten Spiele: 4.2. KAC (A), 6.2. OLJ (A)
5. Graz 99ers (1 Sieg, 3 Punkte, 11:9 Tore // Gesamt 48 Punkte, 135:127 Tore )
Die Graz 99ers haben sich weiterhin auf Rang 5 in der Tabelle festgebissen und holen dafür auch immer wieder Punkte. Dennoch schaffen es die Steirer weiterhin nicht, sich in eine richtige Serie zu spielen und lassen im Spiel nach vorne öfters mal die Kreativität vermissen. Das war auch einer der Hauptgründe für die Niederlage am Sonntag gegen Schlusslicht Fehervar, wodurch der fünfte Platz jetzt doch wieder in Gefahr ist. Zumindest für Fabian Weinhandl könnte langsam etwas Entlastung kommen, denn mit Martin Iberer holten die Steirer ihren Backup aus der Nationalliga zurück. Gespielt hat er in der letzten Woche dann trotzdem nicht und Weinhandl bleibt der Marathontormann der Liga. Am kommenden Wochenende stehen für die Murstädter zwei ganz wichtige Spiele am Programm, die man der Papierfrom nach unbedingt gewinnen muss. Sowohl Zagreb als auch erneut Alba Volan sind in der Tabelle hinter den Schützlingen von Bill Gilligan und wenn sich die Steirer nicht plötzlich weiter unten wiederfinden wollen, benötigen sie in diesen Partien Punkte, Punkte, Punkte. Dass diese über das Power Play kommen ist dabei sehr unwahrscheinlich, denn dieses bleibt das Sorgenkind der 99ers. Mit 16% ist es das schlechteste Überzahlspiel der Liga – im Schnitt brauchen die Steirer ewig lange 11:33 Minuten, um mit einem Mann mehr zum Erfolg zu kommen. Mittlerweile bröckelt auch die gute Defensive immer wieder mal, wie zum Beispiel das Match letzte Woche gegen den KAC gezeigt hat. Wenn man auswärts schon einmal 5 Tore macht, dann sollte das eigentlich für einen Punkt reichen – wenn man aber 6 Tore kassiert ist das nicht so gut. Dass die Steirer in den restlichen 2 Partien dann nur 3 Gegentore zuließen spricht wiederum für sie, ist aber eine Fortsetzung der schwankenden Leistungen der letzten Wochen. Damit das stabiler wird haben sich die Steirer heute noch kurzfristig mit einem neuen Legionär für die Abwehr verstärkt und schicken zwei Österreicher in den Frühurlaub. Ob Jamie Hunt die gewünschte Ergänzung auch im Spiel nach vorne ist, wird sich zeigen müssen.
Spieler der Woche: Mike Ouellette, der in der letzten Woche zwar ohne Torerfolg blieb, aber insgesamt 4 Treffer vorbereitete. Der Center bleibt der einzige Grazer, der konstant punktet und es auf beinahe einen Scorerpunkt pro Partie bringt.
Die nächsten Spiele: 4.2. ZAG (H), 6.2. AVS (A)
6. Black Wings Linz (2 Siege, 4 Punkte, 12:10 Tore // Gesamt 47 Punkte, 118:123 Tore)
Nicht ganz so ruhig, wie man meinen könnte, war es letzte Woche in Linz. Der Vizemeister hat zwar in den letzten 6 Runden 10 von 12 möglichen Punkten geholt, der Trainer stand aber trotzdem bei den Medien massiv in der Kritik. Am zumindest erfolgreichen Spiel hat das ebenso wenig geändert, wie das Gerücht, dass Alex Westlund eventuell in der nächsten Saison nicht mehr im Kasten der Black Wings stehen könnte. Fakt ist, dass der US Goalie derzeit mit den Linzern verhandelt, man sich aber finanziell und über die Vertragslaufzeit noch nicht einig ist. Viel Freude macht den Oberösterreichern in dieser Saison die dritte Angriffslinie mit den Österreichern Oberkofler/Mairitsch/Grabher Meier. Sie sticht derzeit sogar die Legionäre in den Reihen der Stahlstädter aus, von denen aber mit Rob Shearer und Rich Bronilla (kam am Sonntag zurück) zwei fehlten. Und gestern verletzte sich auch noch Robert Lukas – genau jener Mann, der während seiner Sperre ein so großes Loch hinterließ, dass der Vizemeister die schlechteste Phase der bisherigen Meisterschaft durchlaufen musste.
Apropos Sonntag: das dramatische Spiel gegen Zagreb könnte Nachwirkungen haben, denn gegen Ende kam es zu einigen Szene, die den Kroaten aufstoßen. Der Präsident der Linzer eilte sogar zur Bank der Gäste und lief wild gestikulierend herum. Dazu noch einige Wurfgeschosse aus den Rängen – der Protest der Bären könnte noch teurer für die Oberösterreicher werden.
Gewonnen haben sie trotzdem und damit sind die Linzer nicht nur näher an Rang 5 herangekommen, sondern auch der Konkurrenz von hinten etwas enteilt. Punkte sind aktuell wichtig für die Stahlstädter, denn vor allem die Verfolger punkten beständig, sodass die Gefahr, in der Tabelle überholt zu werden permanent präsent ist.
Die Linzer haben auch in dieser Woche drei Spiele am Programm und müssen sich auswärts in Salzburg, sowie zu Hause gegen Wien gewaltig steigern, wenn man hier mit Punkten rechnen möchte. Am Sonntag in Zagreb wartet dann ein Freiluftspiel und eine Mannschaft, die heiß auf die Revanche für gestern ist. Also keine leichte Woche für die Oberösterreicher, die Garanten für enge Partien sind.
Spieler der Woche: Daniel Oberkofler (2 Tore, 2 Assists), der sich in dieser Saison zum Leistungsträger in Linz entwickelt hat und nicht von wenigen als der nächste Kapitän gesehen wird.
Die nächsten Spiele: 1.2. RBS (A), 4.2. VIC (H), 6.2. ZAG (A)
7. Medvescak Zagreb (2 Siege, 5 Punkte, 17:12 Tore // Gesamt 44 Punkte, 147:143 Tore)
Schön war sie, die Zeit Zagrebs vor einer vollen Arena und mehr als 61.000 Fans in vier aufeinander folgenden Heimspielen. Es waren Feste der Sportlichkeit und Begeisterung, entsprechend entgeistert waren die Kroaten dann am Sonntag, als sie in Linz nicht ganz so freundlich empfangen wurden. Wurfgeschosse, Schreiduelle, wenig feine Fangesänge und dazu auch noch ein an Dramatik kaum mehr zu überbietendes Spiel – die Bären haben einen Punkt gewonnen, was im Kampf um die Play Offs das wichtigste ist. Auch in den beiden Auftritten zuvor gab es Punkte, nämlich gleich alle vier möglichen. Es waren die ersten Siege in der Arena, wobei man sich gegen Laibach noch schwer tat und dann den VSV im letzten Drittel auf einer Euphoriewelle schwimmend förmlich auseinander nahm. Und das nächste Wochenende bringt wieder ein Highlight. Nach einem nicht unwichtigen Auswärtsspiel am Freitag in Graz geht es für die Bären am Sonntag unter freiem Himmel zur Revanche gegen Linz. Das einzige Freiluftspiel dieser Saison steht am Programm – und wieder einmal zeigen sich die marketingtechnischen Vorzeigeschüler der EBEL für dieses Event verantwortlich. Die Gegner des Wochenendes sollten beide im sportlichen Wirkungsbereich der Kroaten sein, mit Punkten gegen Graz und Linz könnte man sich dann wohl auch nach hinten hin absichern und vielleicht sogar den ein oder anderen Platz in der Tabelle gut machen.
Spieler der Woche: Ryan Kinasewich (5 Tore, 5 Assists), die Tor- und Punktemaschine der Bären. In allen Partien getroffen, in allen mindestens einen Treffer vorbereitet – so sehen Leistungsträger aus.
Die nächsten Spiele: 4.2. G99 (A), 6.2. BWL (H)
8. Olimpija Ljubljana (1 Sieg, 2 Punkte, 5:9 Tore // Gesamt 42 Punkte, 131:162 Tore)
Sechs Niederlagen in Folge waren notwendig, ehe Laibach wieder auf die Siegerstraße zurück fand. Am Sonntag gelang den Slowenen mit einem Sieg in Villach nicht nur endlich wieder ein Erfolg – es war der erste im Jahr 2011! Ganz wichtig für die Drachen, die sich damit weiterhin am achten Tabellenplatz halten, denn von hinten stürmt die Konkurrenz herbei – und die gab sich zuletzt nicht solche Blößen, wie Laibach. Olimpija schafft es derzeit nicht, eine konstante Leistung aufs Eis zu bringen. Letzte Woche schrammte man zuerst in Zagreb an einem Punkt vorbei, um dann in Graz völlig chancen- und torlos unterzugehen. Am Sonntag entführten die Slowenen dann als schlechtere Mannschaft zwei Punkte aus Villach. Durchstanden ist das Tief bei Olimpija aber dadurch noch nicht und daher wird der Aufgabe am Freitag in Szekesfehervar besondere Bedeutung zukommen. Nur mit zwei Punkten könnten die Laibacher zufrieden sein, denn wenn die Ungarn gewinnen, kommt der nächste Gegner näher. Und dass man als schlechtestes Auswärtsteam der Liga selbst mit dem Schlusslicht zu kämpfen hat, zeigte schon die Vergangenheit, wenngleich sich Laibach im letzten Spiel in Ungarn sicher durchsetzte. Am Sonntag dürfen die Drachen schließlich zu Hause ran und treffen schon wieder auf Villach. Der VSV wird sich für die gestrige Niederlage revanchieren wollen, aber in Laibach sind Punkte nicht gerade einfach zu holen. In 16 von 22 Heimpartien holten die Drachen Punkte, aber der VSV gilt auswärts als gefährlicher als zu Hause...
Spieler der Woche: Tomi Mustonen (2 Tore, 1 Assist), der am Sonntag beide Treffer gegen den VSV machte und die Kärntner damit im Alleingang k.o. schoss. Dazu noch ein Assist am Dienstag.
Die nächsten Spiele: 4.2. AVS (A), 6.2. VSV (H)
9. HK Jesenice (2 Siege, 4 Punkte, 12:11 Tore // Gesamt 39 Punkte 130:161 Tore)
Der Abstand zum Play Off Strich schrumpft weiter und der HK Jesenice fliegt von hinten an die Play Off Regionen heran. Mit zwei Siegen in drei Spielen machten die Slowenen weiter Boden gut und sind nur noch drei Zähler hinter Platz 8! Die letzte Woche begann für die Krainer mit einer Heimniederlage gegen Linz alles andere als gut, aber dann folgte der wichtige Sieg in Szekesfehervar und die Heimsensation gegen Wien. Und schon ist der HKJ wieder mitten drin im Play Off Kampf. Aber jetzt kommt es knüppeldick, denn am kommenden Wochenende stehen nicht nur zwei Auswärtspartien am Programm, es geht zu allem Überfluss auch noch zu zwei Top 3 Teams. Am Freitag bekommt man es mit Salzburg und damit dem besten Heimteam der Liga zu tun, am Sonntag folgt ein Gastspiel beim zweitbesten Heimteam der EBEL. Die beiden Gegner sind auch die offensivstärksten Mannschaften unter den Konkurrenten und daher wird vor allem eine starke Torhüter und Abwehrleistung nötig sein, um reüssieren zu können. Die Defensive war in den vergangenen Wochen auch die große Achillesferse im HKJ Spiel. Man bekommt weiterhin zu viele Gegentore, konnte das aber in den letzten drei Runden ganz gut kompensieren. Vor allem auch, weil endlich die erste Linie wieder traf und schon wird es für die Gegner schwieriger, gegen Jesenice zu Siegen zu kommen. Auch wenn die Mannschaft aus Slowenien vermutlich aus Spargründen letzte Woche auch noch Toni Dahlmann Richtung DEL abgegeben hatten, scheint der kleiner werdende Kader derzeit noch keine Einflüsse auf das Jesenice Spiel zu haben.
Spieler der Woche: Robert Sabolic (3 Tore, 3 Assists), die aktuell gefährlichste Waffe der Slowenen – und auch noch die zuverlässigste, denn keiner punktet so konstant wie er.
Die nächsten Spiele: 4.2. RBS (A), 6.2. VIC (A)
10. Fehervar AV 19 (1 Sieg, 3 Punkte, 10:12 Tore // Gesamt 36 Punkte, 125:176 Tore)
Eine Woche mit drei Punkten – wenn das den Magyaren vor einer Woche jemand prognostiziert hätte, wäre man glücklich gewesen. 7 Tage später sieht das anders aus, denn tatsächlich wäre für Fehervar sogar mehr drin gewesen. Zuerst holte man auswärts in Salzburg sensationell einen Zähler und hatte die Bullen sogar am Rande der Niederlage, dann gab es eine Heimniederlage gegen Jesenice. Die schmerzte doppelt, denn gerade gegen den Tabellennachbarn hätten Punkte doppelt gut getan. Die holte man sich dann aber mit der nächsten Überraschung – 2 Zählern in Graz. Dabei zeigten die Ungarn vor allem eines: Kampfgeist. Nicht einmal vier Wochen vor Ende des Grunddurchgangs hat es sich in den Köpfen der ungarischen Spieler festgesetzt, dass es jetzt um alles geht. Diesem Motto wird die Mannschaft aus Szekesfehervar auch in Zukunft treu bleiben und kein Spiel mehr verloren geben. Um noch eine Chance auf die Top 8 zu haben braucht Alba Volan jetzt Punkte am laufenden Band und könnte damit am Freitag beginnen. Laibach kommt nach Ungarn – und gerade gegen den zuletzt schwächelnden Vertreter aus Slowenien sind Heimpunkte fast Pflicht. Am Sonntag geht es dann ebenfalls zu Hause gegen Graz – eine Mannschaft, die auswärts immer stärker spielt, als zu Hause und immerhin das zweitbeste Auswärtsteam der Liga stellt. Szekesfehervar ist hingegen daheim keine Macht – kein anderes Team hat so wenige Punkte vor eigenem Publikum geholt, wie Alba Volan. Das muss sich ändern, sonst ist der Play Off Zug ganz schnell abgefahren.
Spieler der Woche: Balazs Ladanyi (2 Tore, 2 Assists), der immer noch mehr als einen Punkt pro Partie holt und sich in den Top 10 der Scorerliste in der EBEL festgesetzt hat.
Die nächsten Spiele: 4.2. OLJ (H), 6.2. G99 (H)
Bemerkenswerte Fakten nach 44 Runden:
23 Heimspiele hat Zagreb in dieser Saison absolviert und dabei 186.100 Zuschauer angezogen – Ligarekord und ein Schnitt von 8.091 Fans pro Partie! * 1.435 Treffer gab es bislang zu bestaunen und damit fallen pro Partie 6,55 Tore. * Nur in 9 Spielen hat Francois Fortier (VIC) nicht gepunktet – und dabei war er zwei Mal verletzungsbedingt gar nicht am Eis! * 42 Tore in 42 Spielen – Francois Fortier (VIC) bleibt der Torjäger Nummer 1 der Liga und trifft im Schnitt ein Mal pro Partie. * Der beste Assistenz kommt inzwischen aus Laibach und heißt John Hughes – 40 Tore hat er vorbereitet. * News von der Weinhandl „Front“: der Marathongoalie Fabian Weinhandl hat nun schon 2.650 Minuten durchgespielt – in Graz ist noch kein Backup auch nur eine Sekunde am Eis gestanden. * Gute Nachrichten für den KAC: immer dann, wenn er den Grunddurchgang gewonnen hat, dann wurde er später auch Meister! Jetzt müssen die Rotjacken ihren ersten Platz nur noch verteidigen. * Kärnten-lastig präsentiert sich die Auswahl bei den TV Spielen: KAC (17) und VSV (16) sind jene Teams, die am häufigsten über die Bildschirme (TV, Internet) flimmern, nur ein Mal gab es Fehervar und Zagreb in Österreich zu sehen. *
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