Nur noch eine Woche dürfen in Europa neue Spieler verpflichtet werden und dieser Regel entsprechend gab es in den letzten Tagen fast nur ein Thema in der EBEL: das Transfergeflüster. Das wird sich auch in der kommenden Woche nicht ändern, aber schön langsam richten sich alle Blicke auf die Tabellensituation. „Wer schafft es in die Play Offs?“, ist die große Frage.
Und diese Frage ist noch immer nicht zu beantworten. Zumindest die ersten sechs Teams der aktuellen Wertung haben schon einen Fuß im Viertelfinale, wobei der KAC in den kommenden Tagen die erste Mannschaft sein wird, die ihren Platz in den Play Offs fixieren kann. Alles rein theoretischer Natur, denn realistisch gesehen sind die Top 4 nicht mehr abzufangen und auch Graz (10 Punkte Vorsprung), sowie Linz (8 Punkte) müssten schon eine Niederlagenserie hinlegen, wenn sie sich ihren Platz unter den ersten 8 noch nehmen lassen würden. Aber diese Liga ist immer für Überraschungen gut und man weiß ja nie, was noch alles passiert.
Die Schlagzeilen der Woche beschäftigten sich fast ausschließlich mit den Verträgen in der Erste Bank Eishockey Liga. Neue Gesichter gibt es in der Schlussphase des Grunddurchgangs noch zu sehen, denn einige Teams haben noch vor dem IIHF Transferschluss am 31. Jänner ihre Kader aufgebessert. In der kommenden Woche darf man auch in diesem Bereich noch mit einigen neuen Namen rechnen. Im Hintergrund laufen weiterhin die Verhandlungen für die nächste Saison und nach dem KAC haben auch weitere Mannschaften die ersten Verträge verlängert. Und auch wenn es nach einer Vereinbarung innerhalb der Liga nicht „erlaubt“ ist, gibt es die ersten zarten „Anbandlversuche“ zu Spielern anderer Mannschaften. Das ist alles ganz normal und so wie jedes Jahr werden die Fans die Ergebnisse zumindest der Verstärkungen für die neue Saison erst nach dem Ablauf der aktuellen Spielzeit erfahren.
Omnipräsent sind aktuell auch die immer häufiger werdenden Verletzungen. Das Programm der letzten Wochen hat deutliche Spuren hinterlassen und immer wieder müssen Spieler Pausen einlegen. Vor allem Adduktorenverletzungen sind derzeit Ausfallsgrund Nummer 1 bei den angeschlagenen Cracks. Ersten Gerüchten zu Folge soll sich übrigens auch im nächsten Jahr nichts am dicht gedrängten Programm rund um Weihnachten ändern. Die Einnahmen der Vereine gehen hier offenbar vor den Erschöpfungszuständen ihrer Spieler. Vor allem auch, weil man ja während der Saison die Dienstagstermine unbedingt verhindern möchte, da man hier mit Besucherrückgängen rechnet. Dann darf man sich bei den EBEL Teilnehmern aber auch nicht wundern, wenn sich die Termine gegen Ende hin anhäufen – denn auch auf das Nationalteam, die diversen Weltmeisterschaftsturniere und internationale Einsätze von EBEL Mitgliedern wollen berücksichtigt werden.
HF.at blickt auch nach Woche 18 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (1 Sieg, 2 Punkte, 8:9 Tore // Gesamt 58 Punkte, 149:122 Tore)
Freud und Leid lagen beim KAC in der letzten Woche ganz knapp beisammen. Da bestanden die Klagenfurter am Freitag vor mehr als 15.000 Fans in Zagreb einen Thriller mit einem Sieg nach Penalty Schießen, um schließlich am Sonntag beim Letzten in Ungarn nach einem Aussetzer im Mitteldrittel zu verlieren. Trotz allem haben die Kärntner weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger und residieren somit noch immer souverän am Tabellenthron. Mit zwei Heimspielen in den nächsten Tagen sollte sich daran auch nicht besonders viel ändern, wenngleich die Gegner keine einfachen sind: sowohl Graz, als auch Linz gelten als Defensivspezialisten und stellen auch die besten Abwehrreihen der Liga. Und beide Kontrahenten haben jeweils zwei der vier Spiele für sich entscheiden können. Nach dem Ausrutscher in Ungarn werden die Fans in Klagenfurt bei diesen beiden Heimpartien ganz genau hinschauen, wie es mit der Form der Mannschaft von Manny Viveiros wirklich aussieht. Am kommenden Sonntag folgt dann die große Bewährungsprobe in Salzburg. Der Meister ist eine absolute Heimmacht und mit einem Sieg könnte sich der KAC in der Tabelle wohl wieder absetzen.
Gerüchte ranken sich nun schon seit einigen Tagen um den auf die Tribüne verbannten Andy Schneider, der von Tyler Scofield wieder aus dem Kader gespielt wurde. Neben der Nationalliga soll es auch Interesse aus Deutschland geben – die zweite Liga ruft! Also doch nichts mit Absicherung für die Play Offs?
Spieler der Woche: Apropos Tyler Scofield: der Stürmer punktet nach seiner Rückkehr ungebremst weiter und hat auch in der letzten Woche mit 2 Toren und einem Assist überzeugt. Seit vier Spielen holte Scorfield immer mindestens einen Scorerpunkt.
Die nächsten Spiele: 25.1. G99 (H), 28.1. BWL (H), 30.1. RBS (A)
2. Vienna Capitals (2 Siege, 4 Punkte, 10:2 Tore // Gesamt 53 Punkte, 160:122 Tore)
Schmerzen und Ausfälle tun den Vienna Capitals offensichtlich ganz gut, denn die Wiener zeigen sich weiterhin mit aufsteigender Formkurve und waren mit zwei Siegen auch die Gewinner des vergangenen Wochenendes. Auf Platz 2 haben sich die Capitals inzwischen nach vorne geschoben und haben dabei vor allem mit guter Defensivarbeit überzeugt. Nur zwei Gegentore kassierten die Hauptstädter am letzten Wochenende – beide in der Arena von Zagreb, in der man aber kühlen Kopf bewahrte und die heißblütigen Bären nicht zur Geltung kommen ließ. Schon am Freitag waren die Gaudet-Schützlinge aus einer Heim-Hochburg mit zwei Punkten abgereist – und das sogar mit einem Shutout in Laibach! Dem gegenüber stehen aber die Unzufriedenheiten der eigenen Fans, die sich zuletzt sogar mit Aktionen in der Albert Schultz Halle lautstark zu Wort meldeten. Weiterhin ist die Aufstellungstaktik von Kevin Gaudet umstritten, wenngleich ihm der Erfolg der letzten Wochen durchaus Recht gibt. Doch das kannte man schon aus der vergangenen Saison, als die Capitals auch im dezimierten Zustand unerwartet punktete, um dann aber keine Kraft mehr für die entscheidenden Momente in den Play Offs zu haben.
Weniger positiv hingegen, dass Rafael Rotter mit der Rückkehr nach seiner Sperre noch warten muss. Der Stürmer hat sich eine Adduktorenverletzung zugezogen und muss weiter pausieren. Zurück ist hingegen Topscorer Francois Fortier nach seiner Leistenoperation. Und das, als ob er nie weg gewesen wäre: 3 Tore und 2 Assists sammelte der Stürmer nach zwei Partien Pause. Das werden die Wiener auch in den folgenden Tagen benötigen, denn es geht gegen die direkte Konkurrenz aus Villach und Salzburg. Zum Abschluss muss man zu den unberechenbaren Slowenen nach Jesenice, wo schon so mancher Favorit gestolpert ist. Mit etwas Glück können sich die Wiener auf dem zweiten Platz festsetzen, hört der Punkteregen wieder auf, ist man diesen Rang aber bald wieder los.
Spieler der Woche: Benoit Gratton, der neben seinem Ruf als enfant terrible gerecht zu werden auch fleißig Punkte sammelt. 4 Tore bereitete Gratton am letzten Wochenende vor.
Die nächsten Spiele: 25.1. VSV (H), 28.1. RBS (H), 30.1. HKJ (A)
3. Red Bull Salzburg (2 Siege, 4 Punkte, 11:12 Tore, Gesamt 52 Punkte, 163:136 Tore)
Langsam aber sicher macht sich das Marathonprogramm der Salzburger auch in den Leistungen des Meisters bemerkbar. Drei Spiele mussten die Bullen auf Grund des Continental Cup Einsatzes in der letzten Woche absolvieren und holten sich auch prompt 4 von 6 möglichen Punkten. Nur am Sonntag war dann die Luft draußen: im sechsten Spiel innerhalb von zehn Tagen hatte man in Graz überhaupt keine Chance. Schon zuvor konnte man die Erfolge gegen Laibach und Villach als „Arbeitssiege“ einstufen, geglänzt haben die Mozartstädter dabei nicht. Und auch die nächste Woche bringt wieder ein dichtes Programm für die Red Bulls, die aber zumindest zwei Mal zu Hause ran dürfen, womit sich die Reisestrapazen im überschaubaren Rahmen halten. Gegen Fehervar sind Punkte eigentlich Pflicht, während man in den Partien gegen die Capitals und den KAC die Möglichkeit hat, sich wieder nach vorne zu arbeiten.
Mit etwas frischem Wind dürfen die Salzburger in der Offensive rechnen, denn mit Martin St. Pierre haben sich die Bullen einen nach den Statistiken nach zu schließen sehr guten Stürmer geholt. Dabei war die Offensive noch nie das Problem bei den Bullen, wohingegen man weiterhin mit schwankenden Abwehrleistungen kämpft. In den letzten 6 Runden kassierte das Page-Team 24 Gegentore und damit so viele wie keine andere Mannschaft in der EBEL. Und während die Mozartstädter zu Hause eine Macht bleiben, tut man sich auswärts konstant schwer: nur 4 Punkte aus den letzten 6 Runden machen aus dem Titelverteidiger in diesem Zeitraum nur die Nummer 9 unter den Auswärtsteams.
Spieler der Woche: Brent Aubin (2 Tore, 3 Assists), der zwar weiterhin nicht so richtig zu einer Scoringkonstanz findet, aber in zwei der drei letzten Partien gescort hat.
Die nächsten Spiele: 25.1. AVS (H), 28.1. VIC (A), 30.1. KAC (H)
4. Villacher SV (0 Siege, 0 Punkte, 5:10 Tore // Gesamt: 50 Punkte, 148:130 Tore)
So erfolgreich der VSV ab Weihnachten war, so jäh kam der Erfolgslauf des VSV am letzten Wochenende zum Stehen. Keine Punkte für die Strömwall Mannen, dazu 10 Gegentore in zwei Partien. Zumindest am Freitag konnte man den Adlern im Heimspiel gegen Salzburg keinen sportlichen Vorwurf machen, als man gegen den Titelverteidiger tapfer kämpfte und sich nur knapp geschlagen geben musste. Am Sonntag wirkten die Kärntner dafür doppelt müde, als sie gegen Linz sang und klanglos untergingen. Die Müdigkeit bestätigte auch Trainer Strömwall nach der Partie und deutete an, dass man derzeit einige kranke Spieler im Kader habe. Zudem wurde Verteidiger Kevin Mitchell für insgesamt vier Spiele gesperrt und steht somit die kommende Woche nicht zur Verfügung. Dennoch wird die Abwehr wieder stärker da stehen, denn die Adler verpflichteten mit Marvin Degon einen neuen Verteidiger, der aus der DEL kommt, wo er aber in Ingolstadt nicht überzeugen konnte. Entsprechend vorsichtig blickt man bei den Villacher Fans auf die Neuverpflichtung. Die Fans hielten zuletzt auch mit der Kritik an ihrem Trainer nicht zurück und bemängelten vor allem die „Gaudet Taktik“ mit nur wenigen Reihen, die aktuell eingesetzt würden. Die Jungen bekommen nicht die Eiszeit, die man sich in Villach so vorstellt und daher ermüden die Top Reihen noch mehr. Auffällig: wenn die erste Reihe nicht trifft, wird es schwer, eine Partie zu gewinnen.
Spieler der Woche: Gerhard Unterluggauer (1 Tor, 2 Assists), der in den letzten 10 Spielen sieben Mal gepunktet hat und auch in beiden Partien des Wochenendes scorte.
Die nächsten Spiele: 25.1. VIC (A), 28.1. ZAG (A), 30.1. OLJ (H)
5. Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 8:2 Tore // Gesamt 45 Punkte, 124:118 Tore )
Nach dem Tief der letzten Woche, in der die 99ers ohne Sieg blieben, haben die Steirer am vergangenen Wochenende wieder voll gepunktet. Dabei überzeugten Weinhandl & Co. vor allem mit starker Defensivleistung und ließen nur zwei Gegentore zu. So wird es schwer, die Murstädter zu schlagen, wenngleich das Team von Bill Gilligan in dieser Saison immer wieder starke Leistungsschwankungen zeigt. Die 99ers schaffen es einfach nicht, eine längere Erfolgsserie hinzulegen und müssen damit weiterhin um ihren fünften Platz zittern. Das könnte sich in der kommenden Woche ändern, denn da haben es die Steirer selbst in der Hand, sich als eifrige Punktehamster zu beweisen. Am Dienstag in Klagenfurt hat man als Auswärtsspezialist ohne Frage seine Chancen – noch dazu, da der KAC zuletzt zu Hause schwächelte. Noch dazu hat Graz das letzte Spiel beim Rekordmeister gewonnen. In Laibach können sich die 99ers dann ebenso einen Verfolger aus der Tabelle vom Leib halten, wie am Sonntag zu Hause gegen Fehervar. Die Ungarn kämpfen noch um die Play Offs, aber die Steirer müssen hier wohl Pflichtpunkte holen – alles andere wäre eine Enttäuschung.
Noch ist das Heimrecht in den Play Offs nicht außer Reichweite für die Gilligan-Schützlinge, denen nur 5 Punkte auf Rang 4 fehlen. Doch um den VSV noch abzufangen, muss man nun noch konstanter Punkten. Die kommende Woche würde sich da perfekt anbieten.
Spieler der Woche: Fabian Weinhandel (74 Schüsse, 2 Gegentore), der zum wiederholten Male seiner Mannschaft ein starker Rückhalt und damit der herausragende Akteur der 99ers war. Am Freitag das zweite Shutout der Saison und am letzten Wochenende 97,29% aller Schüsse hielt.
Die nächsten Spiele: 25.1. KAC (A), 28.1. OLJ (A), 30.1. AVS (H)
6. Black Wings Linz (2 Siege, 4 Punkte, 7:2 Tore // Gesamt 43 Punkte, 106:113 Tore)
Auch die Linzer hatten eine gute Woche und holten in zwei Partien das Punktemaximum. Der Weg dort hin war aber nicht immer ein erfreulicher, denn der Vizemeister überzeugt derzeit zwar mit Resultaten (5 Siege aus den letzten 6 Partien), nicht aber mit mitreißendem Spiel. Im Gegenteil: die Stahlstädter spielen aktuell wohl das unattraktives Hockey der Liga, haben Probleme im Aufbau und weiterhin mit der Effizienz. Gestützt auf eine starke Abwehr vor einem kompakten Alex Westlund im Tor haben die Linzer ihre letzten drei Heimspiele jeweils erst im Penalty Schießen gewonnen – aber immerhin gewonnen. So auch am Freitag nach einem wahren Unspiel gegen Alba Volan. Dass man dann am Sonntag in Villach nicht nur bestehen, sondern sogar einen klaren Sieg feiern konnte, kam dann doch etwas überraschend. Es tat den Linzern aber gut, denn noch immer haben sie zwei Auswärtsspiele in Folge vor Augen und müssen dazu nach Jesenice und Klagenfurt. In Slowenien muss man fast Punkten und könnte damit wieder einen Schritt in Richtung Play Off Quali machen, während man beim KAC als Außenseiter schon einmal gezeigt hat, dass man in Kärnten meist zu überraschen weiß. Zum Abschluss geht es gegen Zagreb – wieder ein Gegner, der in der Tabelle von hinten Druck macht. Zwei Mal gegen Konkurrenten, die hinter den Linzern platziert sind – da kann man also Rang 6 weiter absichern, wenn man weiterhin punktet. Und das hat in den letzten 6 Runden keine Mannschaft so viel gemacht, wie die Stahlstädter. Auch abseits des Eises gab es für die Oberösterreicher gute Neuigkeiten, denn mit Oberkofler, Mairitsch und Robert Lukas konnten drei wichtige Spieler langfristig an den Verein gebunden werden. Mit den Verträgen der Legionäre (inkl. Torhüter) lässt man sich hingegen bewusst Zeit, denn noch haben alle von ihnen Luft nach oben. Wie auch Trainer Kim Collins, der zuletzt erstmals auch von den Medien in Oberösterreich ob seiner Passivität in die Kritik genommen wurde.
Spieler der Woche: Justin Keller, der am Sonntag nach sechs Partien ohne Tor aus dem Spiel heraus wieder einmal getroffen hat. Der als Torjäger geholte Kanadier brillierte gleich mit einem Hattrick – dem ersten im Black Wings Dress.
Die nächsten Spiele: 25.1. HKJ (A), 28.1. KAC (A), 30.1. ZAG (H)
7. Olimpija Ljubljana (0 Siege, 1 Punkte, 5:12 Tore // Gesamt 40 Punkte, 126:153 Tore)
Nur mit Ach und Krach hat Laibach verhindert, dass man in der Tabelle noch weiter nach hinten gerutscht ist. Mittlerweile vier Mal in Folge mussten sich die Drachen mit einer Niederlage abfinden und sind damit seit der zweiten Ligapause noch ohne Sieg. Letzte Woche gab es für die Slowenen gleich drei Partien, da man auch einen Nachtrag gegen Salzburg zu absolvieren hatte. Punkte schienen bis in die vorletzte Spielminute gegen Jesenice am Sonntag keine zu gelingen, doch dann rettete man sich mit einem späten Ausgleich in die Verlängerung. Es war der einzige Zähler für Olimpija, das sich gerade noch auf Platz 7 halten konnte. Und jetzt wartet auch noch eine Woche mit zwei Auswärtspartien, wo Laibach doch das schlechteste Auswärtsteam der Liga ist! Punkte in Zagreb und Villach kämen da schon überraschend, unmöglich sind sie aber nicht. Und dringend notwendig, wie auch zu Hause gegen Graz, denn nur mit weiteren Zählern wird sich Laibach unter den Top 8 halten können. Von hinten stürmen nämlich selbst die Nachzügler mit konstanter Leistung heran und auf einen Nicht-Play Off Platz fehlen Laibach nur noch 5 Punkte. Noch so eine Woche wie die letzten beiden und es wird eng für Banham und Co.
Schmerzhaft für die Drachen vor allem, dass man sich gegen Erzrivalen Jesenice am Sonntag im Derby geschlagen geben musste und damit einen direkten Konkurrenten weiter Rückenwind gab. Die Laibacher hatten sich mit konstanter Spielweise rund um Weihnachten im Mittelfeld förmlich eingenistet, jetzt scheint zum ungünstigsten Zeitpunkt ein Zwischentief zu kommen. Vier Spiele in Serie hat man nur im Oktober ein Mal verloren, ansonsten schaffte man es immer relativ rasch, das Ruder herum zu reißen. Die große Frage in den nächsten Tagen: wohin kann sich Olimpija orientieren: nach vorne oder doch Richtung Play Off Strich?
Spieler der Woche: Matt Higgins, der in den letzten drei Partien zwei der fünf Treffer von Olimpija machte und nun in der Scorerliste unter den Top 30 rangiert.
Die nächsten Spiele: 25.1. ZAG (A), 28.1. G99 (H), 30.1. VSV (A)
8. Medvescak Zagreb (0 Siege, 1 Punkt, 5:10 Tore // Gesamt 39 Punkte, 130:131 Tore)
Enttäuschend – so gestalteten sich die ersten beiden Mega-Heimspiele für Medvescak Zagreb in der heimischen Arena. Mehr als 30.000 Fans bevölkerten die Auftritte der Kroaten am letzten Wochenende und trotzdem gab es keinen Sieg. Am Freitag gegen den KAC zeigte man noch eine anständige Leistung, zwang den Tabellenführer bis ins Penalty Schießen, wo man schließlich verlor. Am Sonntag aber hatte man gegen abgebrühte Wiener überhaupt keine Chance und ging mit 2:6 unter. Der Druck auf die Bären wächst somit vor den nächsten Aufgaben in der EBEL – und das nicht nur medial, sondern auch durch die Fans. Und auch sportlich geraten die Kroaten langsam unter Druck, denn man rutschte durch die beiden Niederlagen auf den achten Platz und ist damit gerade noch über dem Play Off Strich. Von hinten eilen mit Jesenice und Fehervar zwei Teams herbei, die zuletzt Aufwind verspürten, während sich Zagreb zuletzt gleich drei Mal in Serie geschlagen geben musste. So kann es nicht weiter gehen – und so darf es nicht weiter gehen, denn in der nächsten Woche gibt es richtungsweisende Duelle für Zagreb. Zwei Mal darf man dabei wieder vor einer vollen Arena antreten und hat erneut 15.000 Fans im Rücken. Gegen Laibach brauchen die Bären am Dienstag dringend einen Sieg, um sich in der Tabelle zu verbessern und auch am Sonntag in Linz kann man gegen einen direkten Gegner Boden gut machen. Am Freitag geht es zum Abschluss der Arena-Spiele gegen den VSV, einen bekannt unangenehmen Gegner, der die letzten drei Spiele gegen die Kroaten gewonnen hat. Ausreden gelten aber jetzt nicht mehr, denn 13 Runden vor Schluss kommen nun jene Wochen, in denen man Nerven beweisen muss. Da helfen auch 41 anständige Runden, die man meist unter den Top 8 verbrachte, nichts, wenn man es jetzt verabsäumt, sich nach hinten abzusichern.
Spieler der Woche: Jonathan Filewich (2 Assists), der zwar keinen Treffer erzielte, aber in beiden Partien des letzten Wochenendes punktete. Zum ersten Mal seit Runde 30 übrigens (26.12.)
Die nächsten Spiele: 25.1. OLJ (H), 28.1. VSV (H), 30.1. BWL (A)
9. HK Jesenice (1 Sieg, 2 Punkte, 4:5 Tore // Gesamt 35 Punkte 118:150 Tore)
Der erste Schritt ist getan und die unsägliche Niederlagenserie beendet. Der HK Jesenice wittert wieder etwas Morgenluft und darf sich weiterhin Hoffnungen auf die Play Offs machen. Dazu hat man bei den Slowenen in der letzten Woche auch einiges getan und sich auch personell noch einmal verändert. Brett Lysak wurde freigestellt, dafür holte man mit dem Kanadier Mike Bayrack eine neue Kraft für den Angriff. Etwas unverständlich für Außenstehende, denn Lysak gehörte zu den zuverlässigsten Scorern der Liga, soll aber in der Kabine ein schwieriger Charakter gewesen sein. Das letzte Wochenende hatte es für den HKJ dann in sich: zuerst konnte man in Graz keinen Treffer erzielen, am Sonntag errang man schließlich einen Prestigesieg in Laibach. Dabei schenkte man dem Erzrivalen aber einen Punkt, der vielleicht am Ende weh tun könnte. Damit man sich aber überhaupt Richtung Olimpija bzw. die Play Off Regionen orientieren kann, müssen nun weitere Punkte folgen. Linz und Fehervar sind die ersten beiden Gegner in dieser Woche und genau gegen diese Mannschaften heißt es zuzuschlagen. Vor allem Fehervar am Freitag darf keine Hürde sein, denn ansonsten muss man sich anstatt über die Play Offs über die rote Laterne Gedanken machen. Was derzeit bei den Slowenen fehlt, sind die Tore. Die erste Linie funktioniert nicht mehr so reibungslos wie noch vor wenigen Wochen und schon holpert man durch die EBEL Runden. Besonders einfach wird das Toreschießen aber auch in den nächsten Runden nicht, denn Linz und Wien (Sonntagsgegner) sind Mannschaften, die zuletzt nur ganz wenige Gegentreffer zuließen. Dennoch ist es für die Krainer derzeit weniger wichtig, wo sie genau in der Tabelle stehen, als dass sie überhaupt punkten. Wenn sie die vier Zähler Rückstand auf die Top 8 reduzieren können, ist es egal, ob sie Neunter und Zehnter sind. Abgerechnet wird ohnehin erst in knapp 4 Wochen. Und bis dahin muss die Ausbeute besser sein, als der eine Sieg aus den letzten 6 Spielen...
Spieler der Woche: John Hughes, der zwei der nur vier Jesenice Treffer am letzten Wochenende vorbereitete und auf Platz 6 der Scorerliste in der EBEL steht.
Die nächsten Spiele: 25.1. BWL (H), 28.1. AVS (A), 30.1. VIC (H)
10. Fehervar AV 19 (1 Sieg, 3 Punkte, 7:6 Tore // Gesamt 33 Punkte, 115:164 Tore)
Die Ungarn haben in der letzten Woche ganz klar zum Überholen angesetzt. 3 von 4 Punkten gewonnen, dabei nicht nur in Linz gepunktet, sondern auch noch Tabellenführer KAC geschlagen! Das ist ein lautes Lebenszeichen aus Szekesfehervar, das nach 8 Niederlagen in den letzten drei Partien immer gepunktet hat. Noch haben die Magyaren zwar die rote EBEL Laterne inne, doch geht der Erfolgslauf so weiter, denn könnte sich das bald ändern. Spätestens am Freitag im direkten Duell mit Tabellennachbar Jesenice zum Beispiel. Aber die Aufgaben der nächsten Tage werden nicht einfach, vor allem, da man zwei Mal auswärts ran muss. In Salzburg dürften die Trauben trotz Ermüdung bei den Bullen zu hoch hängen, am Sonntag bekommt man es auswärts mit den 99ers zu tun, gegen die man heuer noch keinen einzigen Zähler geholt hat. Die Ungarn haben aber vor der entscheidenden Phase im Grunddurchgang ein Zeichen gesetzt und einen Torhüter aus dem Kader gestrichen. Tommi Satosaari musste die Magyaren verlassen, sein Platz soll durch einen neuen Legionär nachbesetzt werden. Fehervar sollte sich mit diesem Schritt beeilen, denn bei den aktuellen englischen Wochen sollte man jetzt mit der Aufholjagd anfangen, um am Ende noch über den Play Off Strich hüpfen zu können.
Spieler der Woche: Krisztian Palkovics (2 Tore, 1 Assist), der Mann mit der eingebauten Scorergarantie. Als er gefehlt hat, ging fast gar nichts mehr, seit seiner Rückkehr hat er in drei von vier Spielen gepunktet.
Die nächsten Spiele: 25.1. RBS (A), 28.1. HKJ (H), 30.1. G99 (A)
Bemerkenswerte Fakten nach 41 Runden:
Jesenice hat am Sonntag Premiere gefeiert und erstmals ein Spiel, das nicht nach 60 Minuten entschieden war, gewonnen. Nach sieben Overtime oder Penaltypleiten der erste Sieg nach Überstunden! * Die Black Wings sind die Penalty Kings der Liga – bereits neun Mal mussten sie in ein entscheidendes Shootout und haben derzeit eine Erfolgsquote von 56% aufzuweisen. * Der VSV ist jene Mannschaft, die auswärts die meisten Tore schießt (72 in 20 Partien), Fehervar jene mit den wenigsten Treffern (44 in 21 Spielen). * Die Vienna Capitals haben das beste Torverhältnis der Liga (+38), Fehervar das schlechteste (-49). * Dank der Arena Spiele von Zagreb schießt der Zuschauerschnitt der Liga erstmals in einem Monat auf über 4.000 Fans – 4.078 Zuschauer besuchten die 44 Partien in diesem Monat bisher. * Ein Scorerpunkt fehlt Roland Kaspitz (VSV) noch, dann ist er in der ewigen Puntkeliste der „Bundesliga neu“ auf Platz 2 und zieht mit Tony Iob gleich. * Benoit Gratton (VIC) bleibt der „böseste Bube“ der Liga und hält nach 41 Runden bei 219 Strafminuten – der „Ligarekord“ liegt bei 265 Minuten in einer ganzen Saison inkl. Play Offs (Kelsey Wilson, Salzburg, Saison 09/10). * Alex Westlund (BWL) hat erstmals in dieser Saison die Führung in der Torhüterwertung der EBEL übernommen (92,25% Fangquote). * Kein anderer Spieler trifft so oft im Power Play wie Francois Fortier (VIC). Bereits 15 Mal hat der Frankokanadier in Überzahl zugeschlagen. * Update vom „Weinhandl Marathon“: der Grazer Torhüter Fabian Weinhandl hat noch immer in jedem Spiel das 99ers Gehäuse gehütet und stand schon 2.467 Minuten und 11 Sekunden im Tor. Fast 300 Minuten länger als die Nummer 2 bei den Einsatzzeiten, Robert Kristan (ZAG). *
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