Endspurt in der EBEL! Das letzte Drittel des Grunddurchgangs hat begonnen, wir befinden uns mitten im berüchtigten Jänner. Es geht immer mehr um die Positionen in der Tabelle und im Hintergrund auch um die Zukunft. Die ersten Tranfergerüchte und Vertragsverlängerungen sind an der Tagesordnung.
Der Jänner gilt im Profieishockey meist als der schwierigste Monat. Die intensiven und für die Vereine auch finanziell wichtigen Weihnachtstage sind vorbei, die Play Offs noch ein anständiges Stück entfernt – nicht gerade die besten Zutaten für eine heiße Phase. Meist gehen zu dieser Zeit im Jahr die Zuschauerzahlen nach unten (heuer mit Sicherheit nicht, da Zagreb die „Arena-Heimspiele“ absolviert), die Leistungskurven der Kufencracks sind sportmedizinisch auch eher auf dem Weg nach unten, um dann rechtzeitig vor den Play Offs wieder nach oben zu gehen. Kein Wunder, dass die wirklich mitreißenden Partien derzeit Mangelware sind. Es regiert der Kampf und ab und zu auch der Krampf, was die Situation in der EBEL aber nicht gerade weniger spannend macht.
In etwas mehr als fünf Wochen starten die Play Offs in der EBEL, noch gibt es für die Teams 30 Punkte zu gewinnen. Es ist also für jede Mannschaft alles drin, realistisch gesehen werden aber schon bald die ersten EBEL Teilnehmer den Play Off Einzug fixieren. Zudem scheinen auch die Top 4 derzeit ziemlich fest gefahren zu sein und daher das Heimrecht in Runde 1 fast schon sicher zu haben. Auch zwischen Platz 5 und 8 scheinen sich die Teams heraus zu kristallisieren, die am Ende dort landen werden. Jesenice und Alba Volan wirken aktuell zu unkonstant, um sich nach vorne schieben zu können – aber wie gesagt: noch darf sich jeder Hoffnungen machen. Eine kleine Serie und schon ist man wieder mitten drin im Geschehen.
Während am Eis eifrig um Zähler für die Tabelle gekämpft wird, geht im Hintergrund das Feilschen um die Verträge so richtig los. In der letzten Woche wurde zum Beispiele die Aktie „Thomas Koch“ auf den Transfermarkt geworfen – in Salzburg läuft der Vertrag aus, beim KAC macht man sich Hoffnungen und denkt darüber nach, wie man den Stürmer finanziell „heben“ will. Apropos KAC: der Rekordmeister machte in der letzten Woche das, was sich als allgemeiner EBEL Trend abzeichnete. Die Rotjacken banden ihre Youngsters mit langfristigen Verträgen über bis zu 5 Jahre. Auf Grund der Punkteregel werden gerade die guten jungen Spieler immer wertvoller, haben damit gute Trümpfe, um langfristige Verträge zu fordern. Diesen Trend wird man auch in den nächsten Wochen, bei den nächsten Verlängerungen immer wieder bemerken.
Weichen gestellt wurden am letzten Wochenende auch in der „Infrastruktur“ der Erste Bank Eishockey Liga. In der Ligakonferenz wurde über die Punkteregel, Schiedsrichter und weitere richtungsweisende Themen diskutiert. Was die Punkteregel betrifft wird man offenbar so weiter machen, wie bisher – sprich 60 Punkte pro Team. Die Bewertung für die kommende Saison wurde bereits durchgeführt, somit können die Mannschaften planen – und vor allem rechnen. Bei den Schiedsrichtern sollen die 6 „schlechtesten“ Referees in den Play Offs nicht mehr eingesetzt werden – eine entsprechende Liste, von den Vereinen erstellt, wurde bereits an den ÖEHV weiter gegeben. In Sachen Regelauslegung wünscht man sich wieder etwas mehr „Toleranz“, wobei das der internationalen Entwicklung entgegenstrebt und man noch nicht genau weiß, wie der Österreichische Eishockey Verband auf diesen Wunsch reagiert.
HF.at blickt auch nach Woche 17 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (2 Siege, 4 Punkte, 7:3 Tore // Gesamt 56 Punkte, 141:113 Tore)
Der KAC ist wieder da! Die Rotjacken hatten in den letzten Wochen gewaltig geschwächelt und sich damit selbst unter Druck gespielt. Doch jetzt ist scheinbar die alte Stärke wieder zurück und führte zu einem perfekten Wochenende. Bei den Heimstarken Vienna Capitals erkämpften sich die Klagenfurter einen wichtigen Sieg fürs Selbstvertrauen, am Sonntag folgte dann ein Spiel, das an die Siegesserie der Rotjacken erinnerte. Die Laibacher waren lange Zeit jene Mannschaft, die den Sieg mehr verdient hätte, doch mit einer kompakten Abwehrleistung, einem ausgezeichneten Goalie und etwas Glück feierte man einen Erfolg, der deutlicher ausfiel, als das Spiel gewesen ist.
Das alles mag auch mit der Rückkehr von Tyler Scofield in den KAC Kader zusammen hängen. Der Tabellenführer hatte den Kanadier im Dezember nach einer Verletzung zu Gunsten Andy Schneiders auf die Tribüne verbannt. Jetzt kam der Rücktausch, denn Schneider zeigte nie die gewohnten Leistungen, bleibt aber für alle Eventualitäten in der Lindwurmstadt.
Mit drei Siegen in Serie haben die Klagenfurter auch die Gunst der Stunde genützt und die Tabellenführung wieder auf 6 Punkte ausgebaut. Auch, weil die Verfolger zuletzt Punkte ließen und Salzburg am letzten Wochenende gar nicht in der EBEL um Punkte kämpfte. In den nächsten beiden Runden wird es wieder sehr schwer für den Lader, denn am Freitag in Zagreb warten gleich 15.000 Fans zum Auftakt der „Arena-Woche“ auf die Rotjacken. Und auch am Sonntag heißt es, sich in den Bus zu setzen, wenn es nach Szekesfehervar geht. Zwei Auswärtstrips gegen Nachzügler, die aber Gefahrenpotential haben. Gelingen am kommenden Wochenende wieder Punkte, dann könnte der KAC auch die Führung in der Auswärtstabelle zurück holen.Schlechter als zuletzt kann es auswärts ohnehin nicht mehr laufen: 6 Spiele, 2 Punkte waren die Ausbeute der letzten Woche. Da kann es in Zagreb und Szekesfehervar nur bergauf gehen.
Spieler der Woche: Andy Chiodo (78 Schüsse, 3 Gegentore, 96,15% Fangquote), der seit seiner Rückkehr immer besser wird und am Sonntag seinen zweiten Saisonshutout feiern durfte.
Die nächsten Spiele: 21.1. ZAG (A), 23.1. AVS (A)
2. Villacher SV (2 Siege, 4 Punkte, 8:5 Tore // Gesamt: 50 Punkte, 143:120 Tore)
Die Adler bleiben auch nach dem Jahreswechsel „heiß“ und haben die gute Form konserviert. Die Siege vom letzten Wochenende fielen zwar wenig glanzvoll aus, brachten die Draustädter aber erstmals in dieser Saison auf Platz 2 in der Tabelle nach vorne. Vor allem der Erfolg am Sonntag in Jesenice hatte einiges an Spannung zu bieten, denn der VSV musste nach 0:3 Rückstand eine Aufholjagd starten. Mit Erfolg, womit die Adler die Führung in der Auswärtswertung der EBEL übernahmen – punktegleich mit dem KAC. Eine echte Tendenz was die bevorzugten Eisunterlagen betrifft ist übrigens weiterhin nicht zu erkennen: zu Hause wie auswärts haben die Adler 25 Punkte gesammelt und dabei praktisch gleich viele Tore erzielt (71 zu Hause, 72 auswärts). Ausgeglichener geht es kaum und trotzdem müssen die Adler am kommenden Wochenende zu Hause Flagge zeigen. Auf eigenem Eis erwartet man mit Salzburg den direkten Konkurrenten um Platz 2, ehe es am Sonntag gegen jene Linzer geht, gegen die man sich meist sehr schwer tut. Drei der vier bisherigen Duelle mit den Oberösterreichern gingen überhaupt in die Verlängerung. Es heißt also weiterhin konzentriert zu arbeiten und das Erreichte verteidigen. Mit der Defensivleistung der letzten Wochen kann das ohne Zweifel gelingen, denn nur Linz hat in den vergangenen 10 Runden weniger Tore kassiert, als die Adler. Und der VSV ist in diesem Zeitraum die Nummer 1, hat 15 von 20 Punkten geholt, nur zwei Mal nicht gepunktet. Dass man zuletzt nicht gerade berauschendes Hockey gezeigt hat, sollte aber eine Mahnung gewesen sein, denn die nächsten Wochen werden die Basis für die Play Offs legen – und da haben die Adler alle Trümpfe in der Hand, sich zumindest für Runde 1 das Heimrecht zu sichern!
Unsicherheit herrscht hingegen über die Zukunft von Josh Langfeld in Villach, denn der Stürmer hatte sich letztes Wochenende in Richtung Heimat verabschiedet. Er soll eigentlich am Dienstag zurück kehren, die Befürchtungen in Villach sind aber, dass Langfeld nicht mehr zurückkehrt – aus persönlichen, familiären Gründen. Das wäre ein herber Verlust, denn dann ginge die Suche nach einem torgefährlichen Stürmer wieder von vorne los.
Spieler der Woche: Michael Raffl, der sich mit 3 Toren und 2 Assists am letzten Wochenende wieder von seiner zuverlässigen Seite zeigte. Der Youngster bleibt der Mann für die wichtigen Treffer und hat in den letzten 10 Spielen nur zwei Mal nicht gepunktet.
Die nächsten Spiele: 21.1. RBS (H), 23.1. BWL (H)
3. Vienna Capitals (1 Sieg, 2 Punkte, 7:5 Tore // Gesamt 49 Punkte, 150:120 Tore)
Auch ohne Francois Fortier sind die Wiener weiterhin gut für Punkte und bleiben damit im Rennen um die Top 3 der EBEL. Der Top-Torjäger fehlt den Capitals zwar und das macht sich gleich bei der Torausbeute bemerkbar, aber trotzdem wussten die Hauptstädter zu überraschen. Gegen den KAC musste man sich am Freitag noch ganz knapp geschlagen geben, am Sonntag war man gegen die sonst defensiv so starken Grazer souverän und siegte sicher. Dabei spielten sich nun auch die hinteren Reihen und dort vor allem die jungen Spieler ins Blickfeld. Das veranlasste selbst Trainer Gaudet zu einem Lob für den Nachwuchs. Trotzdem schielen die Wiener, denen das Verletzungspech wie fast schon jedes Jahr weiter zusetzt, noch nach einem neuen Legionär. Die ersten Namen sind schon im Umlauf, wurden aber sofort wieder dementiert. Man darf aber davon ausgehen, dass bis zum Transferende am 31. Jänner im Kader der Caps noch etwas passieren wird. Das tut es auch am kommenden Wochenende, wenn Rafael Rotter wieder ins Line Up der Wiener zurück kehrt – und das gleich beim Megaspiel in Zagreb, wo man in der Arena vor 15.000 Fans antreten muss. Davor bekommt man es am Freitag in Laibach mit den ausgesprochen heimstarken Drachen zu tun. Diese gewinnen den Großteil ihrer Punkte vor eigenem Publikum – da kommen die zuletzt etwas form-schwankenden Wiener wohl gerade recht (5 Punkte aus den letzten 6 Runden).
Um die Tabellensituation braucht man sich derzeit noch keine Gedanken machen, denn die Top 4 sind abgesichert, wenngleich die Hauptstädter vermutlich schon bald nur noch auf dem vierten Platz zu finden sein werden. Mit der Rückkehr von Rotter in den Kader kommt aber auch zusätzliche Qualität und Gefahr zurück. Der Stürmer wird ohne Zweifel darauf brennen, sich zu beweisen und seine Mannschaft zu unterstützen. Dass er gerade Richtung Play Offs meist zu besonderer Form aufläuft, würde den Capitals in dieser Phase besonders gut tun.
Spieler der Woche: Christian Dolezal, der zwar am letzten Wochenende ohne Tor blieb, aber insgesamt 3 Treffer vorbereitet. Seit 3 Spielen punktet der Stürmer ununterbrochen und zeigt damit, dass es auch hinter den Top-Legionären noch Sehenswertes in Wien gibt.
Die nächsten Spiele: 21.1. OLJ (A), 23.1. ZAG (A)
4. Red Bull Salzburg (kein Spiel, Gesamt 48 Punkte, 152:124 Tore)
Meister Salzburg absolvierte in der letzten Woche keine Partie in der EBEL, war in Weißrussland beim Continental Cup im Einsatz. Dort holte man den achtbaren zweiten Platz, verpasste damit aber die direkte CHL Qualifikation. Nun heißt es eine harte Woche in Angriff zu nehmen und man wird sehen, wie sehr die letzten Tage an der Physis der Mozartstädter gekratzt hat. In der Tabelle sind die Salzburger bei zwei Spielen weniger am Konto auf Platz 4 zurück gefallen, könnten aber schon am Dienstag im Nachtrag gegen die auswärtsschwachen Laibacher ihren Blick wieder nach oben richten. Danach folgen zwei schwere Auswärtsaufgaben gegen besonders defensiv starke Mannschaften: am Freitag in Villach und am Sonntag in Graz. Beides Teams, die in der Tabelle noch in der Nähe der Bullen angesiedelt sind und daher als so etwas wie „direkte Konkurrenten“ gelten. Punkte sind da fast Pflicht, will man sich vor den Play Offs als KAC Jäger etablieren. Doch es wäre nicht überraschend, würde Trainer Page seinen Stars in einem der nächsten drei Spiele eine Pause gönnen und wieder die Youngsters ran lassen.
Spieler der Woche: -
Die nächsten Spiele: 18.1. OLJ (H), 21.1. VSV (A), 23.1. G99 (A)
5. Graz 99ers (0 Siege, 1 Punkt, 2:6 Tore // Gesamt 41 Punkte, 116:116 Tore )
Das Zwischenhoch der Grazer ist offensichtlich vorüber und so gab es am letzten Wochenende lediglich einen mageren Zähler. Noch ernüchternder als die beiden Niederlagen in Linz und in Wien war die Tatsache, dass man nur zwei Tore erzielte. Das ist zu wenig, um Spiele zu gewinnen, auch wenn man weiterhin sehr wenige Gegentreffer zulässt. Vor allem auswärts hatte man im Verlauf dieser Saison kontinuierlich gepunktet, mit dem schwachen letzten Wochenende erhöht sich jetzt wieder der Heimdruck auf die Murstädter. Am kommenden Wochenende darf man zwei Mal in Liebenau ran und erwartet am Freitag Jesenice, sowie am Sonntag Meister Salzburg – und das als schlechteste Heimmannschaft der Liga. Vor allem die Slowenen sollte man schon schlagen, wenn man sich noch Hoffnungen auf einen Top 4 Platz machen möchte. Derzeit fehlen auf das Heimrecht in der ersten Runde der Play Offs immerhin schon 7 Punkte – Tendenz steigend. In den letzten 6 Heimspielen gab es für die Grazer nur 4 Punkte – so wenige wie für kein anderes Heimteam der Liga in diesem Zeitraum. Aber: der letzte Heimsieg gelang genau gegen Jesenice! Und auch Salzburg ist auf fremdem Eis für alles gut. Um überhaupt in Richtung Zähler denken zu können, wird man aber Tore schießen müssen – die waren in den letzten 6 Runden Mangelware. Nur 13 Mal hatte die Gilligan Truppe in den vergangenen 6 Spielen Grund zum Jubeln – so wenig wie keine andere EBEL Mannschaft. 1.210 Schüsse haben die 99ers in ihren bisherigen 39 Spielen auf das gegnerische Gehäuse abgefeuert und zeigen sich damit am Geizigsten in der Liga. Mit etwas mehr Offensivgeist wäre vielleicht auch der eine oder andere Punkt mehr drin.
Spieler der Woche: Sven Klimbacher, dem am Freitag in Linz das zweite Saisontor gelang und der damit nach 7 Spielen ohne Scorerpunkte wieder einmal etwas für die Statistik getan hat.
Die nächsten Spiele: 21.1. JES (H), 23.1. RBS (H)
6. Olimpija Ljubljana (0 Siege, 0 Punkte, 0:3 Tore // Gesamt 39 Punkte, 121:141 Tore)
Auch wenn die Laibacher am letzten Wochenende ausgeruht waren, ihr einziges Spiel in Klagenfurt haben sie trotzdem verloren .Wieder einmal gab es auswärts nichts zu holen, wenngleich man eigentlich das bessere Team war. Aber die Drachen verabsäumten es, beim KAC auch die Tore zu machen, die man für Siege benötigt und haben daher ein Nullpunkte-Wochenende hinter sich gebracht. Die nächste Woche hingegen wird umso anstrengender für die Slowenen, denn es stehen gleich drei Partien am Programm. Am Dienstag müssen die Laibacher nach Salzburg, wo man schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr als Gewinner vom Eis gehen konnte. Gut, dass danach zwei Heimspiel warten und man sich dabei berechtigte Hoffnungen auf Punkte machen darf. Zu Hause ist Olimpija eine Macht und die Nummer 4 der Liga. Am Freitag heißt es gegen die angeschlagenen Vienna Capitals unbedingt etwas für die Tabelle zu tun, denn man hat zwar nach vorne noch alle Optionen, gerät aber auch von hinten (Linz, Zagreb) wieder unter Druck. Zum Abschluss steigt am Sonntag das wichtigste Match des Wochenendes: Jesenice kommt zum Derby und es heißt die Schmach vom letzten Aufeinandertreffen (1:5) auszumerzen. Bislang gewann in dieser Saison immer das Heimteam im Derby – die Drachen brauchen unbedingt eine Fortsetzung dieses Trends. Der Weg in die Top 4 scheint ohnehin nicht machbar, daher gilt das Hauptaugenmerk Olimpijas vordergründig der Play Off Qualifikation. Und dafür muss man die Mannschaften aus dem hinteren Tabellenbereich schlagen und vorne den ein oder anderen Punkt mitnehmen. Vor allem die Defensivarbeit hat sich in den letzten Wochen bei Laibach stark verbessert und darauf aufbauend heißt es das letzte Drittel des Grunddurchgangs anzugehen.
Spieler der Woche: Jan Chabera, der zwar gegen den KAC zwei Gegentore kassierte, insgesamt aber eine sehr kompakte Leistung bot und mit 92,59% Fangquote über seinem Schnitt agierte.
Die nächsten Spiele: 18.1. RBS (A), 21.1. VIC (H), 23.1. HKJ (H)
7. Black Wings Linz (1 Sieg, 2 Punkte, 2:1 Tore // Gesamt 39 Punkte, 99:111 Tore)
Auch Vizemeister Linz hatte am letzten Wochenende auf Grund des internationalen Einsatzes der Salzburger jede Menge Freizeit und nützte diese für zwei Regenerationstage. Die waren auch dringend nötig, denn Trainer Collins ließ seine Mannen vor dem Freitagsspiel einige Tage lang Kondition schinden und will damit die Grundlage für eine mögliche Play Off Teilnahme aufbauen. Am Freitag wirkten die Linzer entsprechend müde und zeigten einmal mehr ihr großes Problem: das Offensivspiel. In der Abwehr stehen die Black Wings weiterhin sehr gut und verfügen auch über die beste Abwehr der EBEL., aber nach vorne geht praktisch gar nichts. So auch gegen Graz, als man beide Treffer nur durch Penaltys zustande brachte und aus dem Spiel heraus nicht traf. Auffällig dabei: die Probleme im Spielaufbau und das Fehlen von Akteuren, die vor dem gegnerischen Tor auf die Rebounds warten. Dennoch scheint man sich bei den Stahlstädtern langsam einen Polster gegenüber der Konkurrenz unter dem Play Off Strich aufbauen zu können. Das ist auch das primäre Ziel am Freitag, wenn man gegen Schlusslicht Alba Volan antritt und zu Hause Pflichtpunkte holen muss. In den letzten 6 Heimspielen holten die Collins Schützlinge immerhin 5 Siege – Szekesfehervar darf da kein Stolperstein werden. Das sieht am Sonntag schon ganz anders aus, denn dann geht es zum VSV – einen jener Gegner, gegen den es bei den Linzern immer besonders knapp her geht. Drei Mal ging es in vier Spielen dieser Saison schon in die Verlängerung, zwei Mal mit dem besseren Ende für die Oberösterreicher. Apropos Verlängerung: die dürfte man demnächst auch aus Linz vernehmen, wenngleich es sich eher (noch?) nicht um Trainer Kim Collins handelt. Der wird in letzter Zeit immer häufiger auch von den Fans kritisiert, doch in der Presse wurde zuletzt eine Vertragsverlängerung angedacht.
Spieler der Woche: Brad Purdie, der zwar nicht mehr der schnellste ist, aber mit seinem Einsatz weiterhin als Vorbild herhalten kann. Im Penalty Schießen gegen Graz war der Oldie wieder einmal das Zünglein an der Waage und machte den entscheidenden Treffer.
Die nächsten Spiele: 21.1. AVS (H), 23.1. VSV (A)
8. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 2 Punkte, 6:7 Tore // Gesamt 38 Punkte, 125:121 Tore)
Die Kroaten befinden sich derzeit in einem „luftleeren Raum“, denn in Zagreb spricht derzeit alles nur noch von den nächsten Spielen. Diese finden in der Arena statt, bis zu 15.000 Fans werden erwartet und daher konzentrieren sich die Bären bereits in Richtung der nächsten Heimpartien. Diese bringen gleich zwei TopTeams nach Zagreb: am Freitag Leader KAC, am Sonntag die Capitals! Motivationsprobleme dürfte es ob der Zuschauermassen keine geben und auch die Gegner sollten für gutes Eishockey garantieren. Das heißt bei Medvescak meistens „viele Tore“, wenngleich das in der letzten Woche nicht so wirklich gelang. Gegen Jesenice musste man sogar bis ins Penalty Schießen, ehe man doch den Sieg fixierte und am Sonntag gab man beide Punkte beim Schlusslicht in Ungarn ab. Das wären zwei Spiele gewesen, in denen man mit Blickrichtung Play Offs einiges tun hätte können. Doch anstatt sich in der Tabelle weiter nach vorne zu arbeiten, bleibt Zagreb auf Platz 8, hat aber weiterhin alle Möglichkeiten in Richtung Rang 5. Vor allem mit dem Heimpublikum im Rücken und der Arena als zusätzlichen Motivationsschub ist in den nächsten Runden mit den Bären zu rechnen.
Spieler der Woche: Wacey Rabbit, der in beiden Partien am letzten Wochenende traf und ingesamt vier Scorerpunkte sammelte (2 Tore, 2 Assists) – damit war der Stürmer an zwei Drittel der Bärentreffer beteiligt und hat in den letzten 7 Runden 6 Mal gepunktet.
Die nächsten Spiele: 21.1. KAC (H), 23.1. VIC (H)
9. HK Jesenice (0 Siege, 1 Punkt, 5:8 Tore // Gesamt 33 Punkte 114:145 Tore)
So gut hatte der HK Jesenice vor zwei Wochen noch ausgesehen, doch nach vier Niederlagen in Folge hängen die Krainer weiterhin tief unten in der Tabelle fest. Das letzte Wochenende war ein Spiegelbild des Pechs und eigenen Unvermögens, das die Slowenen derzeit verfolgt. Am Freitag fehlte dem HKJ nicht viel, um Zagreb zu schlagen und sich Richtung Top 8 heranzupirschen. Und am Sonntag führte Jesenice schon mit 3:0 gegen den VSV, gab den scheinbar sicheren Sieg aber völlig unnötig noch aus der Hand. Derzeit bringt der HKJ seine Leistung einfach nicht über 60 Minuten aufs Eis und schenkt zu viele Punkte her. Daher behält man auch den Respektsabstand Richtung Play Off Ränge und muss am kommenden Wochenende bei einem Auswärtsdoppel darauf hoffen, dass es besser wird. Doch in 19 Auswärtsrunden gab es für den HKJ nur 4 Siege – also keine guten Voraussetzu8ngen für die Gastspiele am Freitag in Graz und am Sonntag in Laibach. Gerade das Derby genießt bei den Krainer wieder einen besonderen Stellenwert, denn beim Erzrivalen gab es heuer noch keinen Sieg. Das letzte Mal feierte der HKJ in der EBEL am 1. Jänner 2010 einen vollen Erfolg – lang, lang ist es her.
Spieler der Woche: Ziga Jeglic (1 Tor, 1 Assist) hat sich in den letzten Wochen als beständiger Scorer erwiesen. In den letzten 10 Runden gab es sieben Mal Punkte!
Die nächsten Spiele: 21.1. G99 (A), 23.1. OLJ (A)
10. Fehervar AV 19 (1 Sieg, 2 Punkte, 7:6 Tore // Gesamt 30 Punkte, 108:158 Tore)
Endlich! Alba Volan kann doch wieder gewinnen. Nach acht Niederlagen in Folge beendeten die Ungarn die Rekord-Minusserie dieser Saison und schlugen am Sonntag Zagreb. Nicht überraschend, dass genau gegen die Kroaten ein Erfolg gelang, denn Medvescak hat noch nie in Szekesfehervar gewonnen. Aber dass die Formkurve nach oben geht, haben die Magyaren bereits am Freitag gezeigt, als man den VSV voll forderte und sich nur ganz knapp geschlagen geben musste. Mit diesem Aufwärtstrend kann man nun auch in die nächsten Aufgaben gehen: am Freitag in Linz wird man dort vor allem die beste Defensive der Liga knacken müssen. Die letzten drei Duelle mit den Black Wings musste Alba Volan verloren geben, doch da sich auch die Oberösterreicher nicht wirklich im Formhoch befinden ist der eine oder andere Punktegewinn für die Ungarn nicht im Bereich des Unmöglichen. Am Sonntag könnte das schon schwerer werden, denn gegen die wieder stärker werdenden Rotjacken aus Klagenfurt gab es heuer noch keinen Sieg. 8 Punkte fehlen Fehervar aktuell auf einen Platz über dem ominösen Play Off Strich – noch ist ausreichend Zeit, um sich dorthin zu orientieren. Aber viel Zeit darf man sich nicht mehr lassen und muss beginnen, nicht nur gegen die direkte Konkurrenz zu punkten. Jetzt ist auch die eine oder andere Überraschung gefragt.
Spieler der Woche: Balazs Ladanyi (1 Tor, 2 Assists), der sich in der Scorerwertung der EBEL mittlerweile sogar schon auf Rang 9 nach vorne gearbeitet hat.
Die nächsten Spiele: 21.1. BWL (A), 23.1. KAC (H)
Bemerkenswerte Fakten nach 39 Runden:
Der HK Jesenice musste in dieser Saison sieben Mal in die Verlängerung – und hat immer verloren. * Die Liga hat einen neuen Leader in der FairPlay Wertung: Linz ist ab sofort die fairste Mannschaft der EBEL, gefolgt von der bisherigen Nummer 1, Alba Volan. Weiterhin unangefochten das „schlimmste“ Team der Liga bleiben die Vienna Capitals. * Jesenice und Fehervar halten nun den Minusrekord bei Niederlagenserie: beide verloren jeweils 8 Mal in Folge. * Christian Oswald hat in der aktuellen Saison zwar nur zwei Spiele gepfiffen, dabei aber im Schnitt 77 Strafminuten gegeben – Ligarekord! * Die wenigsten Strafen sprach in seinen biserhigen vier Einsätzen Ullrich Erd aus – 22 Minuten pro Partie. * Die meisten Referee Einsätze hatte bislang der Slowene Igor Dremelj (16), am häufigsten an der Linie assistierten Timo Ettlmayr und Gregor Korosec (je 17). * Michael Raffl (VSV) hat die Führung in der U24 Scorerliste übernommen und führt diese mit 45 Scorerpunkten vor Rok Ticar (HKJ/44) an. * Nur drei Mannschaften (KAC, Jesenice, Linz) haben in dieser Saison mehr Shorthander kassiert als geschossen. * Keine Mannschaft schießt so oft aufs Tor, wie Meister Salzburg: im Schnitt 39,78 Mal pro Spiel. * Im Verlauf der ersten 39 Runden wurden in der EBEL 25 Torhüter eingesetzt. * 193 verschiedene Torschützen durften sich in der Saison 2010/11 bereits über mindestens einen Treffer freuen. *
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