Hannover holt ersten Heimpunkt des Jahres
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marksoft -
11. Januar 2011 um 22:31 -
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Die Hannover Scorpions haben sich im ersten Heimspiel 2011 zumindest einen Punkt erkämpft. Gegen die Krefeld Pinguine unterlag das Team von Trainer Toni Krinner mit 3:4 (0:1, 2:0, 1:2, 0:0) nach Penaltyschiessen. Vor 3.102 Zuschauern in der heimischen TUI Arena trafen Chris Herperger, Tore Vikingstad und Adam Mitchell für die Niedersachsen.
Erstmals im Dress der Scorpions und auch gleich von Beginn an zwischen den Pfosten verstärkte Neuzugang Tyler Moss den Deutschen Meister in der Partie gegen die Rheinländer. Während Jonas Langmann als BackUp auf der Ersatzbank der Leinestädter Platz nahm, mussten Lukas Steinhauer und Youri Ziffzer gar nur von der Tribüne aus zuschauen. Sie wirkten damit ebenso wenig mit wie die beiden Langzeitverletzten Tino Boos (Reha nach Schambein-OP) und Ben Cottreau (Gehirnerschütterung), die auch im neuen Jahr weiter ausfielen.
Die erste Szene des Spiels gehörte Krefeld. Doch wenngleich sich Hannover zunächst aus einer Befreiung lösen musste, entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne große Höhepunkte auf beiden Seiten. Die Gastgeber waren zwar bemüht, doch vieles blieb zunächst Stückwerk. Zumindest in der Defensive standen die Hausherren allerdings sicher, sodass Tyler Moss nur wenig Mühe hatte in die Partie zu finden. Gänzlich ohne Chance war es dann auch nach knapp sieben Minuten. David Wolf saß nach einer unnötigen Aktion auf Höhe der Mittellinie wegen Hakens auf der Strafbank als Richard Pavlikovsky freistehend zum 0:1 traf. Auch ärgerlich: Während Pavlikovsky den Führungstreffer der Pinguine erzielte war Ryan Maki gerade auf dem Weg zur Bank um seinen gebrochenen Schläger zu ersetzen und ermöglichte den Krefeldern die wohl entscheidende Lücke. Wieder mit fünf Mann auf dem Eis erarbeitete sich Hannover ein Übergewicht sowie ein leichtes Chancenplus, doch selbst beste Möglichkeiten, wie die von Ryan Maki nach toller Vorarbeit von Martin Hlinka, kurz vor Ende des ersten Drittels blieben zumindest im ersten Abschnitt ungenutzt, sodass die Scorpions zumindest nach 20 Minuten sogar ihren Pre-Play-off-Platz an Hamburg verloren hatte, das zeitgleich gegen Iserlohn mit 1:0 in Front lag.
Entsprechend konnte und sollte es so im zweiten Drittel nicht weitergehen. Doch die Gastgeber taten sich erneut sehr schwer. Zwar war keinem Akteur des Deutschen Meisters der Wille abzusprechen, doch die Fülle an Stockfehlern zeigte das fehlende Selbstvertrauen mehr als deutlich. Verständlich groß dann auch der Jubel nach gespielten knapp 28 Minuten, als Chris Herperger einen Abpraller von Scott Langkow zum 1:1 verwandeln konnte. Die Hausherren waren zurück in der Partie und zumindest kurz auch dem zweiten Treffer sehr nah, dann allerdings verloren Kapitän Sascha Goc & Co. wieder völlig den Faden. Erstmals zeigte Tyler Moss in dieser Phase sein ganzes Potential und Können und bewahrte sein neues Team durch zwei tolle Paraden vor dem erneuten Rückstand. Und im Gegensatz zu den letzten Spielen fiel der Gegentreffer am heutigen Abend nicht, stattdessen traf Tore Vikingstad in die größte Drangperiode der Rheinländer hinein zum 2:1. Von Patrick Köppchen und Klaus Kathan schön freigespielt überrumpelte der Norweger Scott Langkow im Kasten der Gäste und traf aus kurzer Distanz ins lange Eck zum 2:1. Als Langkow kurz danach auch noch eine Strafzeit wegen Spielverzögerung kassierte und Hannover zwei Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis stand, war die Hoffnung groß, den Vorsprung weiter ausbauen zu können. Doch wenngleich die Gastgeber heute ein sehr variables Powerplay zeigten, ging es mit dem knappen 2:1 in die zweite Drittelpause.
Denkbar ungünstig starteten die Scorpions in den Schlussabschnitt. Gut drei Minuten waren gespielt, als eine Fehlerkette zum 2:2 durch Charlie Stevens führte und die Gastgeber wieder komplett den Faden verloren. Als Boris Blank wiederum nur drei Minuten später in Überzahl gar zum 2:3 traf, schien die nächste Heimpleite besiegelt. Doch die Scorpions kämpften. Es dauerte zwar einige Minuten ehe sich die Hausherren nach den zwei schnellen Gegentreffern gefangen hatten, dennoch wollten sie das Spiel nicht so einfach aus der Hand geben. Der erhoffte Ausgleich fiel dann auch noch, allerdings erst dann als schon keine mehr damit gerechnet hatte. Adam Mitchell nutzte acht Sekunden vor Ende der regulären 60 Minuten einen Schnitzer in der Abwehr der Pinguine aus und traf zum umjubelten 3:3-Ausgleich, der den Gastgebern zumindest einen Punkt sicherte.
Was folgte waren die besten fünf Minuten seit langem. Nur ein einziges Mal kam Krefeld in der Overtime vor Tyler Moss, ansonsten spielten nur die Scorpions. Und hätte Thomas Dolak nach tollem Querpass direkt abgezogen bzw. eine Szene später nicht am leeren Tor vorbei geschossen, hätte Matt Dzieduszycki etwas tiefer gezielt und nicht die Latte erwischt und hätte Sascha Goc etwas mehr nach links geschossen anstatt den Pfosten zu treffen, dann wäre auch der zweite Punkt nicht unverdient in Hannover geblieben. So aber entschieden zu viele Konjunktive die Partie. Denn die Scorpions vergaben wirklich allerbeste Chancen um dann im Penaltyschießen doch den Kürzeren zu ziehen. Nachdem im ersten Durchgang Thomas Dolak und Richard Pavlikovsky getroffen hatten, die übrigen vier Schützen aber nicht, traf kein weiterer Hannoveraner, Herberts Vasiljevs dagegen schon und die Partie war entschieden.
Hannover Scorpions - Krefeld Pinguine 3:4 (0:1, 2:0, 1:2, 0:0) n.P.
Tore: 0:1 Pavlikovsky (Vasiljevs, Blank - 06:47 Min. - PP1), 1:1 Herperger (S. Goc, Dzieduszycki - 27:38 Min.), 2:1 Vikingstad (Köppchen, Kathan - 37:08 Min.), 2:2 Stephens (Albers, Endraß - 43:01 Min.), 2:3 Blank (Pietta, Vasiljevs - 46:08 Min. - PP1), 3:3 Mitchell (59:52 Min. - 6:5), 3:4 Vasiljevs (65:00 Min. - PS - GWG).