Was für eine Woche in der Erste Bank Eishockey Liga! Nicht weniger als 4 Runden waren in den letzten 7 Tagen angesetzt und diesem Marathonprogramm entsprechend ging das Programm den Spielern schon ganz schön an die Physis. Aber noch können die Teams nicht durchatmen denn auch die nahe Zukunft bringt wenig Zeit zum Ausrasten.
Wenn man in den letzten Tagen und Wochen mit Eishockeyspielern in der EBEL gesprochen hat, dann gab es immer wieder nur Kopfschütteln. „Wer hat sich nur diesen Spielplan einfallen lassen?“ - das war die häufigste Frage. Seit der zweiten Ligapause jagt ein Spiel das nächste, was nicht nur an der körperlichen Verfassung, sondern auch an der Attraktivität der Partien nagt. Und nicht zu unterschätzen: mit jedem Spiel innerhalb kürzester Zeit steigt auch die Verletzungsgefahr! Vor allem bei jenen Mannschaften, die nicht auf ein striktes Vierliniensystem vertrauen. Auch wenn das vielleicht kurzfristig ein paar Punkte aufs Konto einbringt, langfristig (sprich in Richtung Februar/März) wird sich das rächen.
Das wissen auch die Fans und so ist es kein Wunder, dass zum Beispiel in Wien gerade das große Tohuwabohu ausbricht. Man sieht sehr wohl, dass man die Top Spieler der Mannschaft „kaputt“ laufen lässt und nicht auf Entlastung setzt. Zwar hat man einige Verletzungen und Sperren zu verkraften, aber selbst diese „Ausrede“ zieht nicht mehr. Vor der laufenden Saison wurde angekündigt, dass auch die jungen Spieler Eiszeit bekommen werden, jetzt wird all das dem angeblichen Erfolgsdruck geopfert. Und das kommt von einer Mannschaft, die um Platz 2 spielt und sich wohl keine Sorgen um die Play Off Beteiligung mehr machen muss. Und was sollten da andere Teams, die weiter hinten sind, sagen? Auch dort gibt und gab es eine lange Verletztenliste.
Ein weiterhin sehr dominantes Thema sind die Schiedsrichter, was angesichts des dichten Programms ebenfalls nicht überraschend kommt. Viele Spiele innerhalb kürzester Zeit verdichten auch die Kritik auf wenige Tage. Immer wieder gibt es ausufernde Kritik nach den Spielen, wenn sich die Teamverantwortlichen dann die einzelnen Szenen bei Strafen dann aber in den Aufzeichnungen ansehen, müssen sie meist gestehen, dass alles im Bereich des Tolerierbaren ist. Was aber trotzdem anzumerken ist: es fehlt am Fingerspitzengefühl. Immer wieder werden völlig harmlose Partien durch Referees und deren mangelnde Linie aufgeheizt. Konsequenzen für Schiedsrichter sind bislang übrigens nicht bekannt. Dafür dürfte dem Linzer Hallensprecher eine konsequente Strafe folgen: er hatte nach dem Spiel am Sonntag gegen die Grazer in einer Durchsage den Schiedsrichter mit kritischen Worten verabschiedet. Jetzt droht den Black Wings eine Geldstrafe und dem Sprecher eine Sperre. Wenn das die Fans dann nicht erst recht wieder in Rage bringt – noch dazu kommt der selbe Referee schon am Freitag wieder in Linz zum Einsatz.
Fast völlig unbemerkt in Österreich blieb in der letzten Woche ein Sensationstor des HK Jesenice. Der Torhüter der Slowenen, Jaakko Suomalainen, schoss doch tatsächlich ein Tor! Mit einem Empty Netter gegen Zagreb trug er sich als zweiter Goalie der EBEL Geschichte in die „Torjäger“-Statistiken ein. Geholfen könnte es ihm aber trotzdem nicht, denn Jesenice gab nach dem Jahreswechsel bekannt, dass man einen neuen Try Out Goalie aus der Slowakei verpflichtet hat...
Und einen weiteren Trainerwechsel gibt es im Tabellenkeller. Medvescak Zagreb warf Coach Ted Sator nach den letzten Leistungen der Mannschaft raus und übergab die Verantwortung an Doug Bradley. Mit ihm sollen die Kroaten wieder in die Play Off Ränge vorstoßen. Das wird kein einfaches Unterfangen, denn die untere Tabellenhälfte ist ganz schön eng zusammen gerückt und zum Glück für die Liga fällt weiterhin keine Mannschaft wirklich ab. Das verspricht Spannung bis zum Schluss des Grunddurchgangs. Diese kündigt sich auch für die Top Teams an, denn auch die ersten vier Mannschaften der Liga kommen sich wieder näher.
HF.at blickt auch nach Woche 15 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (1 Sieg, 2 Punkte, 15:13 Tore // Gesamt 50 Punkte, 128:100 Tore)
Mit einem Paukenschlag begannen die Klagenfurter ihre letzte Woche und schienen sich mit einem 8:2 Kantersieg gegen Fehervar endgültig aus der Minikrise geschossen zu haben. Aber dann folgten wieder drei Niederlagen in Folge. Spiele in Laibach und Wien, in denen man nicht wirklich überzeugte und am Sonntag zu Hause gegen Jesenice wurde man gar vom damaligen Schlusslicht souverän bezwungen.
Noch ist aber nichts passiert, denn der KAC führt weiterhin die Tabelle an, hat aber in den letzten Wochen herzlich wenig fürs Punktekonto getan. In den letzten 6 Runden gab es nur zwei Zähler und mit 24 Gegentreffern die zweitmeisten Minustore der Liga (nach Alba Volan mit 25). Der KAC lebt noch von seiner Siegesserie vor wenigen Wochen, muss jetzt aber schön langsam wieder seinen Rhythmus finden, will er die Tabellenführung nicht verlieren. Das wird nicht einfach werden, denn in der nächsten Woche kommt mit Graz das zweitbeste Auswärtsteam der Liga und am Freitag müssen die Rotjacken dann in den Hexenkessel nach Zagreb, wo praktisch alles möglich ist. Zum Abschluss gibt es schließlich die Chance zur Revanche gegen Jesenice, aber die Slowenen sind derzeit das Team der Stunde.
Zumindest scheinen sich nun langsam die verletzten Spieler wieder zurück zu melden, die ersten Verträge wurden auch schon verlängert (Pirmann sogar sehr langfristig) und Druck gibt es auch noch nicht – weder von den Medien, noch von den Fans. Das kann sich zwar ändern, aber es ist allen bewusst, dass man das Tief, das jede Mannschaft in einer Saison einmal durchläuft, besser jetzt durchtaucht, als in ein paar Wochen, wenn die Play Offs ins Haus stehen.
Spieler der Woche: Kirk Furey, der in jedem Spiel der letzten Woche mindestens einen Assist machte und insgesamt an 8 der 15 KAC Treffer beteiligt war. Der Höhepunkt war dann ohne Zweifel der Sonntag, als Furey alle vier Tore seiner Mannschaft vorbereitete.
Die nächsten Spiele: 4.1. G99 (H), 7.1. ZAG (A), 9.1. HKJ (H)
2. Red Bull Salzburg (2 Siege, 4 Punkte, 18:18 Tore// Gesamt: 46 Punkte, 146:112 Tore)
Schlecht gestartet, aber erholt – Salzburg hat das Jahr 2010 mit zwei Niederlagen beendet und das neue Jahr mit zwei Siegen begonnen. Dabei genießt die EBEL aktuell gar nicht die höchste Priorität bei den Red Bulls, denn alle Augen sind in Richtung Continental Cup Finale gerichtet. Daher wurden zuletzt die Stars geschont, was aber trotzdem schon wieder ein Vorteil war. Aber der Reihe nach: im ersten Spiel der letzten Woche stolperten die Mozartstädter gegen Graz noch über die Taktik von Trainer Page, als dieser einen völlig unerfahrenen Goalie brachte und nach 20 Minuten schon 0:4 zurück lag. Erst bei 0:6 begannen die Bullen zu laufen, hatten aber keine Chance mehr auf Punkte. Die gab es auch zum Jahresabschluss in Villach nicht, denn auch dort wachte der Meister zu spät auf, was man dann zu Hause gegen Linz nicht mehr bemängeln konnte. Hier legten die Bullen im ersten Drittel den Grundstein zum späteren Sieg. Der lautete dann am Sonntag in Wien „Jugend“, denn Page schickte völlig überraschend eine unglaublich junge Mannschaft ins Rennen und ließ die Stars zu Hause. Nach dem Marathon der letzten EBEL Wochen lag der Vorteil des jungen Salzburger Teams in der Geschwindigkeit und Wien wurde einfach überrannt.
Damit endete die Woche mit einem 50:50 Ergebnis: 4:4 Punkten und 18:18 Toren – aber weiterhin Platz in der Tabelle und nur noch vier Punkte Rückstand auf die schwächelnden Klagenfurter.
In den nächsten Tagen wartet auf die roten Bullen eine „internationale Woche“, denn es geht zwei Mal auswärts zu Jesenice und Zagreb und dazwischen zu Hause gegen Alba Volan. Von der Papierform her sind die Salzburger klar zu favorisieren, doch da man im Lager des Titelverteidigers derzeit andere Prioritäten setzt, wäre es nicht verwunderlich, wenn man gerade gegen die drei schlechtesten Teams der Liga Punkte liegen lassen würde. Selbst, wenn man dann wieder mit einer besseren U21 Mannschaft antreten würde – das alles gehört zum „Plan“. Und wer aus einem 40 Mann Kader schöpfen kann, hat in diesen anstrengenden Tagen einen nicht zu verachtenden Vorteil.
Spieler der Woche: Pierre Page (Trainer), der wieder einmal alle Experten die Köpfe schütteln ließ und dann trotzdem vom Erfolg Recht zugesprochen bekam. Der umstrittene Coach, dem man schon mal nachsagt, dass er die Liga „verarsche“, ist wirklich zu allem fähig. Das hat er in den letzten 7 Tagen gezeigt.
Die nächsten Spiele: 4.1. HKJ (A), 7.1. AVS (H), 9.1. ZAG (A)
3. Vienna Capitals (2 Siege, 4 Punkte, 11:14 Tore // Gesamt 44 Punkte, 135:105 Tore)
Platz 3 und trotzdem auf dem Weg zum Tollhaus. Spätestens seit dem letzten Sonntag wird im Lager der Vienna Capitals niemand mehr ruhig schlafen, denn die Watsche gegen Salzburg kam nicht durch das Ergebnis und die Niederlage zu Stande, sondern wie sie passiert ist. Den Wienern wurde aufgezeigt, warum eigentlich absolut niemand damit rechnet, dass es heuer anders sein sollte, als in den letzten Jahren. Die Play Offs wird man erreichen, dann wird die Luft und die Kraft draußen sein – wenn kein Wunder passiert. Die Mannschaft ist müde, manche sagen sogar schon kaputt dazu. Die Stars in einem körperlichen und psychischen Tief, durch die Konzentration auf zwei Linien werden auch die Verletzungen wieder mehr – Deja-vue in der Hauptstadt. Nur einer sieht das nicht so: Trainer Kevin Gaudet.
Dabei hatten die Capitals die letzte Woche ganz gut begonnen und das aufstrebende Team aus Jesenice in einer schwachen Partie in die Schranken gewiesen. Von Linz wurde man dann zwei Tage später einfach überlaufen und erstmals waren die Grenzen dieser Mannschaft aufgezeigt. Warum das dem KAC wiederum zwei Tage später nicht auch gelang ist überraschend, aber die Hauptstädter kamen zu ihren Punkten 3 und 4 in der letzten Woche. 24 Stunden danach dann der Angriff der Jungbullen und der große Aufschrei in der Albert Schultz Halle. Die Fans fordern schon den Kopf des Trainers – nicht erst mit Ablauf der Saison, wie wohl geplant, sondern schon jetzt. Die Alarmglocken sollten zumindest einmal läuten, nach der nächsten Woche wird man aber mehr wissen. Es stehen drei Gegner am Programm, die vor allem eines sind: ungemein kampfstark. Vielleicht hilft es den Capitals ja, dass man nicht unbedingt gegen die eisläuferisch stärksten Teams der Liga antreten muss. Zwei Mal geht es auswärts aufs Eis und gerade in der Fremde hat man in den letzten 6 Auftritten mit 8 Punkten geglänzt. Zum Abschluss kommt am Sonntag das aktuelle Schlusslicht der EBEL nach Wien. Auch das ist eine lösbare Aufgabe – wenn, ja wenn die Kräfte reichen. Ein Argument, das nach erst 34 von 56 Runden etwas zu früh kommt...
Spieler der Woche: Philipp Pinter (2 Tore, 2 Assists), der in drei der vier letzten Partien punktete und damit seinem Trainer aufzeigte, dass man vielleicht doch anderen Österreichern auch die Chance geben sollte. Im Schatten der viel zu viel eingesetzten Top Stars sammelte Pinter brav Punkte – erstmals seit 15 Runden wieder!
Die nächsten Spiele: 4.1. VSV (A), 7.1. OLJ (A), 9.1. AVS (H)
4. Villacher SV (3 Siege, 6 Punkte, 17:15 Tore // Gesamt: 41 Punkte, 126:110 Tore)
Eine Trainerdiskussion hat man in Villach bereits hinter sich gebracht, dazu auch intensive Kritik an so manchem Spieler und dem körperlichen Zustand der Mannschaft. Und was machen die Adler? Exakt in der intensivstem Zeit des Jahres präsentieren sie sich topfit und sammeln eifrig Punkte. In den letzten 10 Runden waren es 14 an der Zahl – so viele wie keine andere Mannschaft der Liga. Und was noch überraschender sein dürfte: mit 39 erzielten Treffern waren die Villacher das zweitgefährlichste Team der Liga! Nur das Offensivtollhaus der Liga, Meister Salzburg, war da noch treffsicherer. Derzeit läuft es beim VSV einfach, vor allem auch, weil man in der letzten Woche auch knappe Partien gewinnen konnte. Nach der Niederlage in Laibach legte man gegen Salzburg und Graz jeweils gute Starts hin und ließ Aufholjagden abblitzen. Auch ein wenig Glück gehört in solchen Spielen dazu, doch das haben sich die Draustädter erarbeitet. Am Sonntag dann ein ganz souveräner Auftritt gegen Zagreb und man ist sogar wieder an den Top 3 dran! Das hätte man vor ein paar Wochen gar nicht mehr für möglich gehalten.
Noch besser könnte es nach dem Spiel am Dienstag aussehen, denn mit einem Heimsieg gegen Wien wäre man bis auf einen Zähler am dritten Platz dran! Zum Abschluss der Woche bekommt man es dann auswärts mit zwei sehr defensivstarken Gegnern zu tun: zuerst in Linz und dann in Graz muss man zwei der drei besten Abwehrreihen der EBEL knacken. Wenn man auf die letzten Wochen zurück blickt muss man sich um den VSV in dieser Hinsicht aber keine Sorgen machen.
Spieler der Woche: Und wieder einmal Josh Langfeld (2 Tore, 4 Assists), der in jedem Spiel der letzten Woche gescort hat und es mittlerweile auf einen Schnitt von 1,2 Punkten pro Partie bringt. Mit ihm kehrte auch die Gefahr ins Angriffsspiel der Adler zurück.
Die nächsten Spiele: 4.1. VIC (H), 7.1. BWL (A), 9.1. G99 (A)
5. Graz 99ers (3 Siege, 6 Punkte, 16:10 Tore // Gesamt 36 Punkte, 105:102 Tore )
Am liebsten würden die 99ers ja nur noch auswärts spielen, denn seit Sonntag haben es die Steirer schwarz auf weiß, dass sie das einfach besser beherrschen: sie sind die Nummer 2 in der Auswärtswertung der EBEL und haben in der Fremde 10 von 17 Spiele gewonnen! Dabei lief es in den letzten 7 Tagen auch zu Hause ganz gut, denn zum Auftakt wurde Salzburg in die Knie gezwungen ehe man in Szekesfehervar und Linz knappe und erarbeitete Auswärtssiege feierte. Dazwischen war der VSV nach einem Blitzstart zu gut im Punkteverwalten. Die Steirer glänzen in der aktuellen Phase der Meisterschaft nicht, aber sie punkten endlich wieder konstant. Und das auch noch gegen die wichtigen Gegner, darüber hinaus klappte es in dieser Woche mit der Offensive auch deutlich besser als noch vor zwei Wochen. Die wird man in den nächsten 7 Tagen ebenfalls benötigen, denn es warten sehr schwere Aufgaben auf die Murstädter. Am Dienstag heißt es gegen den zuletzt so schwächelnden KAC bestehen – auswärts, als zweitbestes Auswärtsteam grundsätzlich eine gar nicht so unmögliche Sache. Aber die Rotjacken werden nach den letzten Pleiten heiß sein und entsprechend Druck machen. Die letzten beiden Partien müssen die Steirer dann zu Hause absolvieren, wo man in dieser Saison alles andere als Feuerwerke abbrannte. Wichtig wird es für das Team von Bill Gilligan sein, hier endlich einmal von Beginn weg konzentriert zu arbeiten und nicht rasch einen hohen Rückstand einzufahren. Mit Jesenice kommt am Freitag eine Mannschaft, die man unter Berücksichtigung auf die Tabelle schlagen muss, wenngleich die Slowenen aber zuletzt starke Aufwärtstendenzen zeigten. Und gegen den VSV hat man ohnehin noch die ein oder andere Rechnung offen. Ein paar Heimpünktchen wären nicht schlecht, denn in der EBEL Heimwertung ist man klarer Letzter. Kaum auszudenken, wo die Murstädter stehen könnten, wenn sie auch zu Hause etwas mehr als die bislang 15 Punkte aus 17 Spielen geholt hätten. Aber vielleicht klappt das ja im letzten Meisterschaftsdrittel. Dabei helfen könnte Neuzugang Quinn Hancock, der am Sonntag in Linz seinen ersten Meisterschaftstreffer erzielt hat. Er soll auch dem müden Power Play auf die Sprünge helfen. Das scheint nach den ersten Eindrücken zu klappen, jetzt muss die Tendenz bestätigt werden, denn sonst ist Rang 5 schnell weg.
Spieler der Woche: Warren Norris (2 Tore, 4 Assists), der nach zwischenzeitlichem Durchhänger wieder zu einem beständigen Scorer wird. Die Kritik am Legionär scheint gefruchtet zu haben, seit 5 Spielen punktet der Kanadier immer.
Die nächsten Spiele: 4.1. KAC (A), 7.1. HKJ (H), 9.1. VSV (H)
6. Olimpija Ljubljana (3 Siege, 6 Punkte, 14:10 Tore // Gesamt 35 Punkte, 109:128 Tore)
Es ist beinahe unglaublich, was in Laibach derzeit abgeht! Die Slowenen sind der krasse Underdog, haben seit der Sperre von Andrej Hebar zu einer „Jetzt-erst-recht“ Einstellung gefunden und holen unablässig Punkte. In den letzten 6 Runden waren es so viele, wie von keiner anderen Mannschaft der EBEL! Unfassbar! Auch in der letzten Woche wussten die Drachen zu überraschen, schlugen zum Auftakt mit KAC und VSV beide Kärntner Vereine und damit zwei Top 4 Teams! Den Jahresauftakt verpatzte Olimpija dann aber mit einem 1:5 Debakel gegen Erzrivalen Jesenice, was kurzfristig weht tat, aber am Sonntag ausgebessert wurde. In Ungarn gab man sich überhaupt keine Blöße und fertigte Skezesfehervar ebenfalls mit 5:1 durch. Eine sensationelle Woche einer unscheinbaren Mannschaft, die aber trotz allem Gegenwind konstant in den Top 8 ist. Und nicht nur das: man bleibt sogar im Rennen um Platz 5! Den greifen die Drachen dann in der nächsten Woche endgültig an, wenn es gleich zwei Mal zu Hause ans Werk geht. Noch immer gelten die Laibacher als ausgesprochene Heimspezialisten, was den Auftritt am Dienstag in Zagreb wohl zum schwersten Spiel der Woche macht. Am Freitag kommen zwar die Capitals und am Sonntag Linz, aber beide Gegner sind in der aktuellen Verfassung schlagbar – vor allem in Slowenien. Dort haben die Drachen in den letzten 6 Runden fünf Mal gepunktet und vier Mal gewonnen. Insgesamt gab es in 17 Heimspielen beeindruckende 13 Mal Punkte. Da kann kommen wer will, einen Sieg in Laibachg muss man sich hart erkämpfen.
Spieler der Woche: John Hughes (1 Tor, 7 Assists), der in der letzten Woche so viele Punkte sammelte, wie kein anderer Spieler der EBEL. Seit 6 Runden scort der Stürmer ununterbrochen und holte in den letzten 9 Runden nur ein Mal keinen Scorerpunkt, sammelte dabei 17 Punkte.
Die nächsten Spiele: 4.1. ZAG (A), 7.1. VIC (H), 9.1. BWL (H)
7. Black Wings Linz (2 Siege, 4 Punkte, 10:7 Tore // Gesamt 22 Punkte, 88:98 Tore)
Die Linzer bleiben das defensivstärkste Team der Liga und sind nach 34 Runden auch die einzige Mannschaft, die weniger als 100 Gegentore kassiert hat. Das ist beeindruckend, reicht aber trotzdem nur für Rang 7, denn im Spiel nach vorne bleiben die Oberösterreicher holprig. Das bestätigte sich auch in der letzten Woche, die für die Stahlstädter mit zwei Siegen gegen Zagreb und Wien sehr gut begann und mit Niederlagen gegen Salzburg und Graz weniger gut endete. Auch wenn die Black Wings zuletzt viele Punkte sammelten und ihr Anfangstief dieser Saison hinter sich ließen, überzeugend agieren sie noch immer nicht. Zwar konnte eine zwischenzeitliche Siegesserie über Probleme hinweg täuschen, mit dem kraftraubenden Programm dieser Tage tauchen diese aber wieder auf. Vor allem der Spielaufbau ist die Achillesferse des Vizemeisters, denn der Pass aus der Defensive klappt nur in den seltensten Fällen. Gerade gegen defensiv gut stehende oder stark forecheckende Mannschaften führt das immer wieder zu viel Krampf. Das hat man zum Jahresauftakt gesehen, wenngleich die Entwarnung am Fuß folgte: trotz Problemen sind die Oberösterreicher jetzt in einer Situation, in der sie auch schlechte Spiele gewinnen können. Arbeitssiege nennt man das dann – und die wären in der kommenden Woche gefragt. In Szekesfehervar muss man einfach punkten, wenn man den Top 8 Platz bestätigen möchte. Am Freitag zu Hause gegen den VSV wird das gegen einen heißen und immer hart arbeitenden Gegner sehr schwer werden. Und am Sonntag muss man nach Laibach, jene Mannschaft, die seit dem 7:0 Sieg der Oberösterreicher vor wenigen Tagen so richtig durchgestartet ist und als Heimbollwerk gilt. Da heißt es für die Mannschaft von Kim Collins Flagge zeigen, denn ansonsten ist von der Siegesserie der letzten Wochen nicht mehr viel übrig und man muss sich wieder mit dem Play Off Strich herumschlagen. Zumindest die Einstellung im Kader scheint zu stimmen, denn verletzte Spieler beißen die Zähne zusammen und spielen trotz Schmerzen. Oder müssen, denn jeder weiß, wie knapp es derzeit zugeht und dass man sich kein weiteres Tief beim Vizemeister leisten kann.
Spieler der Woche: Alex Westlund (95% Fangquote, 1 Shutout, 5 Gegentore bei 100 Schüssen) – der US Keeper spielt aktuell in einer grandiosen Form und ermöglicht seiner Mannschaft trotz schlechter Leistungen die Chance auf Punkte. Positiv für ihn: heuer wird er auch das ein oder andere Mal geschont und durch Lorenz Hirn anständig vertreten.
Die nächsten Spiele: 4.1. AVS (A), 7.1. VSV (H), 9.1. OLJ (A)
8. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 2 Punkte, 9:13 Tore // Gesamt 30 Punkte, 103:111 Tore)
Gerade noch so hat sich Medvescak Zagreb wieder in den Top 8 der Liga zurück gemeldet. Die Kroaten, die zum Jahreswechsel ihren Trainer gewechselt haben (siehe oben), zeigten sich in der letzten Woche vor allem eines: ungemein auswärtsschwach. Drei Spiele, drei Niederlagen war die Ausbeute aus den Auftritten in der Fremde. Aber zumindest im Heimspiel gegen die ebenfalls schwächelnden Ungarn aus Szekesfehervar klappte es mit dem Pflichtsieg, der letzten Endes auch den Platz über dem Play Off Strich rettete. Die Bären befinden sich deutlich im Zwischentief und haben in den letzten 6 Runden nur zwei Punkte geholt, damit die schlechteste Bilanz aller EBEL Teams und mit 11 erzielten Treffern in diesem Zeitraum auch große Offensivprobleme offenbart. Der Begeisterung in Zagreb tut das (noch) keinen Abbruch, denn weiterhin strömen die Fans in Massen zu den Heimspielen Medvescaks. Das wird sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern, wenn die Bären gleich drei Mal zu Hause antreten dürfen. Die Gegner gehören dabei in die Kategorie „schwer“, denn am Dienstag kommt mit Laibach ein derzeit sehr heißer Gegner. Das kann man vom Tabellenführer aus Klagenfurt nicht behaupten. Der kommt am Freitag mit einer ähnlichen Minikrise im Gepäck wie die Kroaten angereist, ehe die Woche mit dem Heimmatch gegen Angstgegner Salzburg endet. Vor allem im Hinblick auf die Spiel Zagrebs in der großen Arena (15.000 Zuschauer) wird man bei den Kroaten jetzt versuchen, sich wieder auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Die waren immer ein starkes Power Play und große Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Die ist zuletzt verloren gegangen, wie auch die Durchschlagskraft in der Offensive.
Spieler der Woche: John Hecimovic (1 Tor, 2 Assists), der sich nach sieben Runden Verletzungspause ähnlich stark zurück meldete, wie er vor dem Ausfall war. In den letzten vier Runden hat er drei Mal gepunktet – vielleicht findet Zagreb mit ihm ja aus der Offensivkrise.
Die nächsten Spiele: 4.1. OLJ (H), 7.1. KAC (H), 9.1. RBS (H)
9. HK Jesenice (3 Siege, 6 Punkte, 18:12 Tore // Gesamt 29 Punkte 99:130 Tore)
Die Mannschaft der Stunde kommt in dieser Woche ohne Frage aus Jesenice! Der HKJ hat sich aus dem Megatief heraus gearbeitet und ist in der letzten Woche so richtig „explodiert“! 6 Punkte aus 4 Spielen, dabei mit 18 erzielten Toren ebenso effizient wie die bekannt starke Offensivabteilung der Salzburger – die Slowenen sind wieder zurück! Und das nicht nur emotional, sondern auch sportlich, denn mit der Serie der letzten Tage hat man auch die rote Laterne in der Liga abgegeben und sich bis auf einen Zähler an die Play Off Plätze heran gearbeitet. Geholfen haben dabei vor allem Siege gegen die direkte Konkurrenz aus Zagreb und Überraschungen gegen den KAC, sowie im Derby gegen Laibach.
Jetzt heißt es für die Krainer an diese Leistung anzuschließen, denn in der kommenden Woche warten drei Mannschaften aus den Top 5 am Spielplan – zwei davon zudem auswärts. Wenn Jesenice erstmals seit 12 Runden wieder zurück in die Play Off Ränge will, müssen weitere Überraschungen folgen. Vielleicht ja schon am Dienstag gegen Salzburg, das mit einer sehr jungen Mannschaft angereist kommt und daher vielleicht schlagbar sein könnte. In Graz bekommt man es am Freitag mit den heimschwachen 99ers zu tun, ehe man am Sonntag zum Tabellenführer nach Klagenfurt muss. Dort hat man revanchelustige Rotjacken zu erwarten, die den Underdog nicht noch einmal unterschätzen werden. Dennoch ist es gut für Jesenice und die Liga, wenn sich der Prügelknabe der letzten Wochen wieder erfangen hat und nicht, wie zwischenzeitlich zu befürchten war, zu weit abfällt. Noch fehlt es dem HKJ an Kadertiefe und wenn die ersten beiden Angriffslinien einmal nicht treffen, wird es schwer, aber man will ja nicht mehr, als um die Play Offs mitzuspielen. Dafür hat man auch reagiert und die Abwehr weiter verstärkt, das Torhüterproblem endlich angepackt. Ein 28-jähriger Slowake soll jetzt das tun, was Mitch O'Keefe und Jaakko Suomalainen nicht geschafft haben: Spiele gewinnen!
Spieler der Woche: Apropos Jaakko Suomalaimen – der Torhüter ist der Spieler schlechthin in der letzten Woche. 105 Schüsse gingen auf sein Tor, 98 davon entschärfte der Finne (93,33%). Das ermöglichte drei Siege für Jesenice, aber der Höhepunkt war im Spiel gegen Zagreb: bei 59:30 Minuten auf der Matchuhr hatte der HKJ Goalie mit einem Empty Netter Geschichte geschrieben.
Die nächsten Spiele: 4.1. RBS (H), 7.1. G99 (A), 9.1. KAC (A)
10. Fehervar AV 19 (0 Siege, 0 Punkte, 7:21 Tore // Gesamt 28 Punkte, 95:138 Tore)
Der Weg von Alba Volan zeigte in den letzten sieben Tagen eindeutig in eine Richtung: nach unten: vier Spiele, vier Niederlagen, dazu nur sieben Tore erzielt und blamable 21 kassiert. So darf man sich nicht wundern, dass die Ungarn auf dem letzten Platz der EBEL gelandet sind. Vor allem der sehr schmale Kader machte sich in den spielintensiven Tagen rund um Weihnachten und den Jahreswechsel bei Fehervar bemerkbar. Wenn dann auch noch der ein oder andere Spieler verletzt bzw. gesperrt ausfällt, wird es umso schwerer, um Punkte zu spielen. Mit Krisztian Palkovics fiel am Sonntag während des Spiels der beste Torschütze der Magyaren aus. Im Power Play agiert Szekesfehervar meist völlig ungefährlich, darüber hinaus braucht man zu viele Chancen, um Tore zu erzielen. Die Torhüter blieben unbeständig und haben mit 130 Gegentoren die meisten Treffer der Liga kassiert. Das lässt für die kommende Woche nichts Gutes erahnen, denn nach dem vermutlich einfachsten Spiel der nächsten Tage (Dienstag gegen Linz) geht es zum Abschluss nach Salzburg und Wien. Für das schlechteste Auswärtsteam der EBEL fast unüberwindbare Hürden. Doch es müssen Punkte her, denn gerade die direkte Konkurrenz um die Top 8 zeigte sich in den letzten Tagen eifrig und wenn sich Alba Volan nicht vorsieht, hängt man innerhalb weniger Tage richtig tief im Keller.
Spieler der Woche: Kriszitian Palkovics (2 Tore, 1 Assist) bleibt der beste Torschütze der Ungarn (17 Treffer). Der Stürmer hat in drei der letzten vier Runden gepunktet, ist aber aktuell verletzt. Ohne ihn läuft nach vorne fast gar nichts bei Fehervar.
Die nächsten Spiele: 4.1. BWL (H), 7.1. RBS (A), 9.1. VIC (A)
Bemerkenswerte Fakten nach 34 Runden:
Nach 34 Runden haben zwei Torhüter vier Shutouts auf ihrem Konto: Robert Kristan (ZAG) und Alex Westlund (BWL). * In Woche 15 gab es erstmals in dieser Saison keine Überstunden für die Mannschaften – trotz Marathonprogramms und insgesamt 20 Partien wurden alle Spiele in der regulären Zeit entschieden. * Nur zwei Mannschaften haben noch weiße Flecken auf der EBEL Landkarte: Graz hat in vier Duellen noch nicht gegen den VSV gewonnen, Alba Volan dafür in eben so vielen Aufeinandertreffen nicht gegen Graz. * 34 Runden sind absolviert, das heißt die Saison 2010/11 hat bereits 170 Spiele gesehen. 59,41% davon wurden bislang vom Heimteam gewonnen. * In den bisher 170 Spielen gab es 1.134 Treffer zu bestaunen, das macht im Schnitt 6,67 Treffer pro Partie. * Als Hauptargument für die vielen Spiele rund um Weihnachten galt bislang immer die Zuschauerfrequenz – im Dezember kamen in 45 Spielen im Schnitt 3.321 Fans in die EBEL Hallen. Im Vergleich dazu: im Oktober waren es in 55 Partien 3.371 Zuschauer. * Der HK Jesenice hat weiterhin den schlechtesten Zuschauerschnitt der Liga: nur 2.162 Fans kommen zum HKJ. Bei Ligakrösus Zagreb sieht das ganz anders aus: 6.525 Zuschauer pro Heimspiel. * Insgesamt waren in den ersten 170 Partien dieser Saison 563.393 Fans in den EBEL Hallen – das macht pro Spiel 3.314 Zuschauer. * 38 Spieler hat Meister Salzburg im Verlauf dieser Saison bereits eingesetzt – das ist absoluter Ligarekord.* Interessante Zweiteilung in der Tabelle: die Top 5 haben ein positives Torverhältnis, die zweite Tabellenhälfte ein negatives. *
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