Die Graz 99ers bleiben weiterhin auswärts deutlich erfolgreicher als zu Hause. In einem schwachen Duell mit den Black Wings setzten sich die Murstädter knapp, aber nicht unverdient mit 2:1 durch und verteidigten damit den fünften Platz. Linz wartet im Jahr 2011 weiterhin auf Punkte.
Während der EHC LIWEST Black Wings Linz wie im Vorfeld angekündigt der Nummer 1 im Tor, Alex Westlund eine Pause gönnte und Lorenz Hirn gegen die Moser Medical Graz 99ers beginnen ließ, war bei den Steirern alles beim Alten: Fabian Weinhandl stand auch im 34. Spiel in Folge zwischen den Pfosten. Während die Linzer auf ihren gesamten Kader zurückgreifen konnten, mussten die 99ers auf Harry Lange verzichten.
Dass die Teams ihr zweites Spiel innerhalb von 24 Stunden absolvierten, sah man von Beginn weg. Zwar versuchten die Linzer mit Forechecking zum Erfolg zu kommen, konnten sich aber ebenso wenig in Szene setzen wie die Gäste aus der Steiermark. Markus Peintner war in der 3. Minute nah an der Führung dran, traf aber nur die Außenstange, während auf der gegenüberliegenden Seite Fabian Weinhandl kaum in Bedrängnis gebracht werden konnte. Erst als in der 15. Minute die Grazer im Powerplay agierten, war für Gefahr gesorgt. Neuzugang Quinn Hancock scheiterte mit seinem ersten Versuch noch an Lorenz Hirn, umspielte den Linzer Keeper dann aber im Nachschuss und schob mit der Backhand zur Führung für die Steirer ein. Eine nicht unverdiente Führung, denn die 99ers hatten in ihren Aktionen deutlich mehr Zug zum Tor gezeigt. Erst in der Schlussphase musste auch Fabian Weinhandl rettend eingreifen, als Jason Ward im Powerplay mit eine Onetimer den Grazer Goalie prüfte. Doch der Torhüter blieb souverän und schickte seine Mannschaft so mit der 1:0 Führung in die erste Pause.
99ers weiterhin aktiver
Auch im Mittelabschnitt änderte sich nichts am Spielgeschehen: Die 99ers blieben das klar aggressivere und gefährlichere Team und drängten auf das zweite Tor. Die Oberösterreicher hingegen taten sich sehr schwer mit ihrem Spielaufbau und fanden kaum einen Weg über die Mittellinie. Erst in der 27. Minute wurde Fabian Weinhandl nennenswert geprüft. Zur Hälfte des Spiels waren dann die Grazer erstmals in diesem Match unter Druck, denn als Kuiper auf der Strafbank Platz nahm wurde es rund um das 99ers Tor brenzlig. Aaron MacKenzie war mit einem Blueliner dem 1:1-Ausgleich am nächsten, doch Fabian Weinhandl konnte trotz Problemen abwehren. Auch wenn die Linzer nicht gefährlicher wurden, sie kamen zum Ausgleich. Nach einer Drehung von Rob Shearer direkt vor dem Tor der Steirer prallte die Scheibe vom Schlittschuh von Florian Iberer nach hinten ab und ging zwischen den Schonern des völlig überraschten Fabian Weinhandl zum 1:1 ins Tor.
Nicht einmal eine Minute später stand dann auch noch Pat Leahy ganz alleine vor dem 99ers Gehäuse und hätte den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellen können, doch er scheiterte an Weinhandl. Die Steirer blieben aber ruhig und nahmen auch Geschenke an. Als Aaron MacKenzie in der 37. Minute auf die Strafbank musste, war Warren Norris direkt vor dem Tor zur Stelle und drückte zum 2:1 ein. Das zweite Powerplay-Tor des schlechtesten Überzahlteams der Liga gegen die besten Penaltykiller!
Auf der gegenüberliegenden Seite hatte Ward nur eine Minute später die große Chance auf den Ausgleich, aber mit viel Glück konnte Weinhandl zwei Mal in höchster Not gerade noch retten. Es blieb nach 40 Minuten weiterhin bei einer knappen Führung für die Grazer.
Graz beendet Heimserie der Black Wings
Die Linzer hatten die Partie noch nicht abgeschrieben, machten nun Druck auf den Ausgleich. Justin Keller konnte einen Abpraller nach Leahy Schuss nicht verwerten und schoss am leeren Tor vorbei – so nahe war die Linzer schon lange keinem Treffer mehr gewesen. Mit Fortdauer des Drittels waren die Hausherren gezwungen, immer offensiver zu werden, was den Gästen die Möglichkeit zu schnellen Kontern gab. Bei diesen konnte sich Lorenz Hirn ein ums andere Mal auszeichnen und seine Mannschaft im Spiel halten. Die Zeit lief aber gegen den Vizemeister, der sich in den letzten zehn Minuten gleich drei Mal in Unterzahl befand. Damit war eine Aufholjagd praktisch unmöglich und in der vorletzten Minute hatten die Black Wings bei einem Lattenschuss der 99ers sogar Glück, dass man nicht noch weiter in Rückstand geriet. Noch in Unterzahl nahmen die LIWEST Black Wings ihren Torhüter vom Eis, doch die Zeit reichte nicht mehr, um das Unmögliche zu schaffen. Nach sechs Heimsiegen in Folge blieben die Linzer zu Hause wieder ohne Punkte. Die Graz99ers siegten mit 2:1 und feierten im 17. Auswärtsspiel den zehnten Sieg.
EHC LIWEST Linz - Moser Medical Graz 99ers 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
Zuschauer: 2.950
Referees: LESNJAK B.; KOROSEC G., NEWERKLA W.
Tore: SHEARER R. (33:19 / LEAHY P., KELLER J.) resp. HANCOCK Q. (14:21 / NORRIS W., OUELLETTE M.), NORRIS W. (36:48 / HANCOCK Q., PARÉ J.)
Goalkeepers: HIRN L. (60 min. / 29 SA. / 2 GA.) resp. WEINHANDL F. (60 min. / 31 SA. / 1 GA.)
Penalty in minuten: 14 resp. 12
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., CASHMAN R., GRABHER MEIER M., HAIDINGER C., HIRN L., KELLER J., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., MCKENZIE A., OBERKOFLER D., PURDIE B., SCHLACHER M., SCHOLZ F., SCHWAB M., SHEARER R., WARD J., WESTLUND A.
Moser Medical Graz: GANAHL M., HANCOCK Q., HARAND C., HARAND P., HERZOG S., IBERER F., IBERER M., KLIMBACHER S., KUIPER N., LEMBACHER R., LENES P., LINDGREN V., MODERER K., NORRIS W., OUELLETTE M., PARÉ J., PEINTNER M., TREMBLAY Y., WEINHANDL F., WERENKA D., WOGER D., ZIRNGAST O.