Entfesselte Black Wings entzaubern die Capitals
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marksoft -
30. Dezember 2010 um 22:03 -
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Es war nicht die gefürchtete Wiener Angriffsmaschine, die am letzten Spieltag des Jahres 2010 für Furore sorgte, sondern Vizemeister Linz.
Die Black Wings schickten die Vienna Capitals mit einem 5:0 Debakel nach Hause, ließen Ligatopscorer Francois Fortier erstmals seit 16 Runden ohne Punkte heimfahren und feierten ihren Premierensieg gegen die Hauptstädter.
In einer sehr gut gefüllten Keine Sorgen EisArena war alles angerichtet für den Schlager der Runde – der EV Vienna Capitals zu Gast in Linz und damit der vierte Versuch der Black Wings Linz, die Wiener zu bezwingen. Und der Vizemeister machte von Beginn weg klar, dass die Kampfansage ernst gemeint war, denn die Hausherren begannen mit viel Druck und gingen in der sechsten Minute durch Martin Grabher Meier in Führung. Eine Minute später hätte Philipp Pinter den Ausgleich machen können, brachte aber alleinstehend aus kurzer Distanz keinen platzierten Schuss an. Danach folgte eine starke Drangphase der Stahlstädter, die gewaltig am zweiten Treffer kratzten. Brad Purdie und Kapitän Philipp Lukas, sowie Jason Ward hatten das Tor auf ihrer Schaufel, brachten den Puck aber nicht im Netz hinter Penker unter. Nach dieser Anfangsumklammerung spielten sich die Capitals mit Fortdauer des ersten Abschnitts etwas frei, ohne jedoch zu wirklich hochkarätigen Chancen zu kommen. Im Finish dieses Eröffnungsabschnitts übernahmen die Wiener dann dank zwei direkt aufeinander folgenden Powerplays das Kommando. Im Duell der besten Unterzahlmannschaft gegen das beste Powerplay-Team der Liga hatten die Black Wings die besseren Argumente und verhinderten in vier Minuten Unterzahl sogar einen Torschuss der Hauptstädter. Wie man es besser macht, zeigten die Hausherren 62 Sekunden vor Schluss, als Justin Keller einen Abpraller nach MacDonald Schuss nützte und zur 2:0 Führung für die Linzer einschoss. Mit dieser verdienten Führung für die Black Wings ging es auch in die erste Pause einer flotten und attraktiven Partie.
Im zweiten Drittel sollte es für die Vienna Capitals knüppeldick kommen. Die Wiener wirkten in den Zweikämpfen wie gelähmt und hatten dem aggressiven Spiel der Black Wings nichts entgegen zu setzen. Die Konsequenz aus der Überlegenheit der Stahlstädter: die Tore 3 (Leahy) und 4 (Shearer), die beide bei numerischem Vorteil der Linzer fielen und dieses Match bereits frühzeitig entschieden. Die wenigen Chancen der Gäste machte Alex Westlund im Tor zunichte und als in der 32. Minute auch noch Marcel Rodman mit einer Rippenverletzung nach unglücklichem Sturz auf den Schuh eines Linzers verletzt vom Eis musste, wurden auch die personellen Ressorcen der Hauptstädter schön langsam eng. Die Linzer nahmen darauf keine Rücksicht und legten nach Solo von Pat Leahy durch dessen zweiten Treffer an diesem Abend das 5:0 nach und schwammen nun auf einer Euphoriewelle. Ganz anders die Capitals, die erst durch ein Time Out durch Trainer Gaudet aus ihrer Lethargie gerissen wurden und so etwas wie Widerstand zeigten. Die einzig wirklich nennenswerte Chance fand Benoit Gratton in der 38. Minute vor, als er im 1 gegen 0 auf Westlund zulief, der Linzer Goalie aber Sieger blieb. Die Schlusspunkte in diesem Drittel setzten wieder die Oberösterreicher, die durch Pat Leahy und Martin Grabher-Meier sogar noch das halbe Dutzend voll machen hätten können. Es blieb aber beim 5:0 für die Linzer.
Westlund hält die Null
Mit so einem Vorsprung im Rücken spielte es sich für die Black Wings in den letzten 20 Minuten sehr einfach. Gegenwehr gab es von den Gästen nicht mehr viel, dafür war Brad Purdie ganz knapp am 6:0 dran, sein
Schuss wurde aber noch von der Linie gekratzt. Wenig später hob auch Justin Keller einen Backhand-Versuch knapp am langen Eck vorbei. In den letzten Minuten nahm der Vizemeister im Hinblick auf die nächsten, sehr
anstrengenden Tage das Tempo aus dem Spiel und brachte nun den gesamten Kader zum Einsatz. Einzig Alex Westlund musste noch hart für seinen vierten Shutout arbeiten und rettete in der 53. Minute in Unterzahl mit einem sehenswerten Save. Auf der gegenüberliegenden Seite setzte Brad Purdie nach einem schnellen Vorstoß seinen Schuss an die Querlatte, wenige Augenblicke später scheiterte auch Grabher-Meier nur knapp mit einem Schuss aus kurzer Distanz. Es sollte der Schlusspunkt einer starken Partie des Vizemeisters sein, der verdient mit 5:0 siegte.
Für Capitals Trainer Kevin Gaudet ging der Sieg der Linzer an diesem Abend in Ordnung: „Sie waren heute die bessere Mannschaft, das Ergebnis ist aber klar zu hoch. Wir hatten auch unsere Chancen, haben aber heute in Westlund unseren Meister gefunden. Er hat zuletzt und auch heute einfach großartig gehalten. Bei den Linzern hat man gemerkt, dass sie uns unbedingt erstmals in dieser Saison besiegen wollten. Durch die Verletzung von Marcel Rodman haben wir jetzt wahrscheinlich vier Stürmer out und eine schwere Situation. Wir hatten das aber schon in diesem Jahr und wir werden wieder versuchen einen Weg zum Sieg zu finden.“
EHC LIWEST Linz - EV Vienna Capitals 5:0 (2:0, 3:0, 0:0)
Zuschauer: 3.150
Referees: FUSSI W.; SIEGL A., SIEGEL S.
Tore: GRABHER MEIER M. (05:20 / BRONILLA R., OBERKOFLER D.), KELLER J. (18:58 / CASHMAN R., SHEARER R.), LEAHY P. (22:12 / LUKAS R., MAYR M.), SHEARER R. (27:35 / MACDONALD F., KELLER J.), LEAHY P. (31:08 / PURDIE B., LUKAS P.) resp.
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 28 SA. / 0 GA.) resp. PENKER J. (60 min. / 31 SA. / 5 GA.)
Penalty in minuten: 22 (MISC - SCHWAB M.) resp. 26 (MISC - DOLEZAL C.)
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., CASHMAN R., GRABHER MEIER M., HIRN L., KELLER J., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., MCKENZIE A., OBERKOFLER D., PURDIE B., SCHLACHER M., SCHOLZ F., SCHWAB M., SHEARER R., WARD J., WESTLUND A.
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., BOUCHARD F., CASPARSSON P., DOLEZAL C., FICHTNER P., FORTIER F., GRATTON B., HUMMEL R., JAKOBITSCH S., KRAXNER K., LAKOS P., NAGELER D., OFNER H., ORAZE M., PENKER J., PETER P., PINTER P., REBEK J., RODMAN M., SCHWEDA P., ULMER M.