Jetzt ist es offiziell: spätestens nach der 1:7 Watsche von Tabellenführer KAC bei Verfolger Salzburg dürfte dieser endgültig in der Krise angelangt sein. Die Rotjacken haben nun schon fünf Spiele in Folge verloren, während die KAC Jäger langsam aber sicher näher kommen.
Der EC Red Bull Salzburg und der EC-KAC sollten sich vom Papier her auf Augenhöhe begegnen. Doch das Spiel lief nach einem offenen Beginn gleich ganz anders. Das erste Powerplay ging an die Hausherren und die machten was draus: Matthias Trattnig fordert den Puck, bekam ihn von Marco Pewal aufs Blatt zugestellt und zog ab. Der Puck wurde noch abgefälscht und Rene Swette war geschlagen. Es war das zehnte Saisontor für Trattnig. Zwei Minuten später: Wieder Powerplay diesmal Doug Lynch auf den auf der Torlinie stehenden Daniel Welser, Konfusion in der Defense, weil Martin Schumnigs Stock gebrochen war und Welser traf, per Billiardstoß gegen Swettes Schoner. Das 3:0 war ein echter Hingucker. Thomas Koch ließ die KAC-Defense stehen wie Slalom-Stangen, bekam noch sensationell viel Druck auf die Schaufel und feuerte mit der Backhand ins Kreuzeck.
Auch im Mittedrittel zeigt Salzburg im Powerplay auf: Shaun Heshka machte in der 25. das 4:0, ebenfalls in Überzahl. Langsam kam der KAC zur Besinnung, verdanke das 1:4 aber einem üblen Schnitzer von Dominique Heinrich. Der Salzburger legte unter Druck zurück vors Tor. Das Geschenk nahm der sichtlich überraschte Jeff Shantz an und zerstörte so Reinhard Divis’ Hoffnungen auf ein Comeback beim Shutout. Die direkte Antwort gab wieder Koch, der den Puck quasi im Gegenzug an Swette
Die Luft war zwar draußen, an Toren gab es aber im Schlussabschnitt noch was zu sehen: Zuerst war es Marco Pewal, der mit seinem zwölften Saisontor auf 6:1 stellte. Dann entzündeten sich die Gemüter und es einige kleine körperlich geführte Meinungsverschiedenheiten. Aus einer solchen ergab sich – als schließende Klammer zu diesem Spiel – neun Sekunden vor dem Ende ein letztes Powerplay für Salzburg, das Koch in Windeseile nach nur vier Sekunden zum demütigenden Endstand verwertet. Manny Vieveiros war nach der Partie ratlos: „ich weiß nicht, was los ist. Wir müssen hart arbeiten, um aus der Krise zu finden.“ Pierre Pagè hingegen frohlockte: „Die letzten Spiel waren nicht so gut. Heute haben wir so gut wie alles richtig gemacht.“
EC Red Bull Salzburg - EC KAC 7:1 (3:0, 2:1, 2:0)
Zuschauer: 2.989
Referees: BOGEN M.; HOFSTÄTTER M., MATHIS N.
Tore: TRATTNIG M. (03:34 / KOCH T., PEWAL M.), WELSER D. (05:37 / REGIER S., LYNCH D.), KOCH T. (12:07 / LAKOS A., TRATTNIG M.), HESHKA S. (24:59 / WELSER D., DUNCAN R.), KOCH T. (31:49 / LYNCH D., DUNCAN R.), PEWAL M. (51:48 / RAFFL T., SCHIECHL M.), KOCH T. (59:55 / LAKOS A., PÖCK M.) resp. SHANTZ J. (30:53 / CRAIG M., SCHULLER D.)
Goalkeepers: DIVIS R. (60 min. / 52 SA. / 1 GA.) resp. SWETTE R. (60 min. / 48 SA. / 7 GA.)
Penalty in minuten: 18 resp. 22
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: ABID R., AUBIN B., BRUCKER M., DIVIS R., DUNCAN R., HEINRICH D., HESHKA S., HOFER F., HOLST T., HÖNECKL T., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LYNCH D., MITTERDORFER D., PEWAL M., PÖCK M., RAFFL T., REGIER S., SCHIECHL M., TRATTNIG M., WELSER D.
EC KAC: BRENKUSCH A., BROWN S., CRAIG M., FUREY K., GEIER M., HAGER G., HERBURGER R., HUNDERTPFUND T., KALT D., KIRISITS J., PIRMANN M., RATCHUK P., REICHEL J., SCHELLANDER P., SCHNEIDER A., SCHULLER D., SCHUMNIG M., SHANTZ J., SPURGEON T., SWETTE R.