Hannover trotzt Wolfsburg Punkt ab
-
marksoft -
26. Dezember 2010 um 17:30 -
1.143 Mal gelesen -
0 Kommentare
Die Hannover Scorpions haben sich gegen den DEL-Tabellenführer zumindest einen Punkt gesichert. Gegen die Grizzly Adams Wolfsburg unterlag das Team von Trainer Toni Krinner mit 2:3 (0:2, 1:0, 1:0, 0:1) nach Verlängerung.
Vor 4.410 Zuschauern in der heimischen TUI Arena hatten Sascha Goc und Chris Herperger dabei einen 0:2-Rückstand aufgeholt.
Mit demselben Personal, das am Donnerstag mit 2:7 in Augsburg unterlag, startete der Deutsche Meister in die Partie gegen den niedersächsischen Lokalrivalen. Neben den Langzeitverletzten Tino Boos (Reha nach Schambein-OP) und Ben Cottreau (Gehirnerschütterung) nahm Youri Ziffzer auf der Tribüne als dritter Torhüter Platz, Lukas Steinhauer saß als BackUp auf der Bank während Jonas Langmann von Beginn an ran durfte.
Und die Scorpions begannen gut. Vor allen Dingen begannen sie sehr couragiert mit viel Einsatz und Leidenschaft. Da jedoch auch Wolfsburg mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters mit breiter Brust in die Partie startete, entwickelte sich eine hochklassige und schnelle Partie ohne große Vorteile für ein Team. Die vielleicht beste Chance der Anfangsphase vergaben allerdings die Hausherren, als Sascha Goc, Adam Mitchell und Chris Herperger eine 3 auf 1-Situation hätten besser nutzen müssen, stattdessen schlug Adam Mitchell über den Puck und die Chance war dahin. Besser machten es nach knapp zehn Minuten die Gäste. Nach einem vermeintlichen Handpass von Robbie Bina setzte sich dieser gegen drei Scorpions-Spieler durch, legte quer auf Sebastian Furchner, der mit seinem satten Schuss ins lange Eck Jonas Langmann keine Abwehrchance ließ. Wolfsburg setzte nach und nur zu Lasten einer Strafe verhinderte Aris Brimanis das 0:2. Zwar überstanden die Gastgeber diese Unterzahl, als Adam Mitchell jedoch nach gut 13 Minuten ebenfalls in die Kühlbox musste fiel das 0:2. Aus dem Gewühl traf Jeff Hoggan für die Grizzly Adams, die allerdings auch etwas Glück hatten, denn einen Ausrutscher eines Wolfsburgers nach leichter Berührung durch Adam Mitchell wertete Hauptschiedsrichter Richard Schütz als Foulspiel mit den bekannten Konsequenzen. Es bleib letztlich beim 0:2 nach 20 Minuten weil ein drittes Powerplay der Gäste ungenutzt blieb und weil Hannover sich keine zwingenden Chancen mehr erarbeiten konnte, das Ergebnis wieder knapper zu gestalten.
Das zweite Drittel begann zunächst ohne große Chancen auf beiden Seiten. Hannover tat sich aufgrund des 0:2-Rückstandes schwer zurück in die Partie zu finden, zumindest defensiv hatten die Hausherren Wolfsburg aber weitestgehend im Griff. Und da Chancen Mangelware blieben, wurden die Zweikämpfe intensiver. Erstmals entlud sich der Frust nach gut vier Minuten in dessen Konsequenz Chris Herperger und Paul Traynor auf die Strafbank mussten. Hannover war zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Mann mehr auf dem Eis, konnte das Powerplay aber nicht nutzen. Zumindest aber fanden die Gastgeber besser in die Partie, was nach gut 27 gespielten Minuten eine weitere Strafzeit für Wolfsburg nach sich zog. Hannover spielte zum zweiten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis und war endlich erfolgreich. Nachdem die Hausherren im Angriff den Puck verloren hatten und neu aufbauen mussten, zog Sascha Goc, kurz nachdem er die Mittellinie überquert hatte, einfach mal ab, Jochen Reimer konnte den Puck nicht festhalten und unter dem Jubel der Scorpions-Anhänger kullerte den Puck über die Linie. Hauptschiedsrichter Richard Schütz schaute sich zur Sicherheit noch einmal das Video an, entschied aber schnell auf Tor. Hannover war damit zurück in der Partie, die weiter an Härte zunahm. Chris Herperger und dieses Mal Robbie Bina saßen weitere zwei Minuten nach einer kurzen Auseinandersetzung ab und auch in der Folgezeit gab es weitere Meinungsverschiedenheiten, die Richard Schütz allerdings mit keinen weiteren Strafen bedachte, sodass beim Stand von 1:2 zum zweiten Mal an diesem Weihnachtsfeiertag die Seiten gewechselt wurden.
Im letzten Drittel dann quasi über die gesamten 20 Minuten ein Bild. Die Gastgeber wollten mir aller Macht den Ausgleich, Wolfsburg wehrte sich erfolgreich dagegen – zumindest bis genau 113 Sekunden vor Ende der regulären 60 Minuten. Dann spielte Aris Brimanis die Scheibe zur Matt Dzieduszycki, der versuchte es mit einem Bauerntrick, Chris Herperger war zur Stelle und verwertete den Abpraller zum umjubelten 2:2.
Auch in der Overtime hatten die Scorpions die Chance auf ein Tor, doch den Gästen genügte eine Einzelaktion und die Partie war entschieden. Kai Hospelt kam viel zu frei zum Schuss, belohnte eine tolle Einzelleistung allerdings auch mit einem platzierten Schuss zum 2:3-Siegtreffer für den Spitzenreiter.
Hannover Scorpions - Grizzly Adams Wolfsburg 2:3 nV (0:2, 1:0, 1:0, 0:1)
Tore: 0:1 Furchner (Bina - 09:39 Min.), 0:2 Hoggan (Laliberte, Hospelt - 14:28 Min. - PP1), 1:2 S. Goc (Langmann - 28:39 Min. - PP1), 2:2 Herperger (Dzieduszycki, Brimanis - 58:07 Min.), 2:3 Hospelt (Sloan, Wurm - 62:36 Min. - GWG)
Strafen: Hannover 14, Wolfsburg 8