Hannover findet wieder in die Siegerspur
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marksoft -
17. Dezember 2010 um 22:34 -
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Nach sechs Pleiten in Folge haben die Hannover Scorpions am heutigen Freitag Abend endlich wieder einmal gewonnen. Gegen den ERC Ingolstadt siegte das Team von Trainer Toni Krinner mit 4:3 (3:1, 1:1, 0:1).
Vor 3.554 Zuschauern in der heimischen TUI Arena trafen Sascha Goc, Thomas Dolak, Chris Herperger und Aris Brimanis für die Niedersachsen.
Mit zwei Veränderungen im Vergleich zum Berlin-Spiel starteten die Leinestädter in die Richtungsweisende Partie gegen Ingolstadt. Neben den beiden Langzeitverletzten Tino Boos (Reha nach Schambeim-OP) und Ben Cottreau (Gehirnerschütterung) musste aufgrund von Adduktorenproblemen auch Paul Manning passen. Im Tor durfte Youri Ziffzer von Beginn an ran nachdem Jonas Langmann, der eigentlich für die Starting Six vorgesehen war, beim WarmUp einen Puck aufs Schlüsselbein bekam.
Doch allzu viel hatte Ziffzer im ersten Drittel nicht zu tun. Zwar starteten die Gäste forsch und schnürten Hannover in der ersten Minute im eigenen Drittel ein, das war es dann allerdings mit der Herrlichkeit des ERC Ingolstadt, die sich durch eine frühe Strafe selbst ins Hintertreffen brachten. Dort zogen die Scorpions ihr aus dem ersten Saisondrittel so gefürchtetes Powerplay auf und waren damit schließlich auch erfolgreich. Zwar eine Sekunde zu spät um noch als Powerplaytor gezählt zu werden überwand Sasche Goc Ian Gordon im Tor der Ingolstädter mit einem satten Schlagschuss unter die Latte. Dieser Treffer hinterließ Wirkung bei den Gästen und insbesondere bei Ian Gordon. Nur Sekunden nach dem 1:0 sprang ein Schuss von André Reiss über die Schulter des ERC-Keepers und konnte erst Zentimeter vor der Torlinie durch einen Verteidiger geklärt werden.
Umso überraschender daher der 1:1-Ausgleich durch Patrick Buzas. Nach einem Schuss von Jakub Ficenec sprang die Scheibe so unglücklich Patrick Buzas vor die Füße, dass der keine Mühe hatte Ziffzer im Tor der Scorpions zu überwinden. Hannover brauchte einige Minuten, doch angeführt von einer toll aufgelegten ersten Reihe um Tore Vikingstad, Klaus Kathan und Thomas Dolak fanden die Scorpions wieder ihre Linie.
Aufgrund der Dominanz dieser Angriffsformation war es dann auch kein Wunder, dass sich diese Reihe für das 2:1 verantwortlich zeichnete. Tore Vikingstad bediente mustergültig Thomas Dolak, der unter dem Arm von Ian Gordon hindurch zum erneuten Führungstreffer traf. Und Hannover blieb am Drücker. Allein Tore Vikingstad hatte zwei 100%-ige Chancen auf 3:1 zu erhöhen, ehe Chris Herperger im Powerplay 24 Sekunden vor Drittelende genau zu diesem Ergebnis traf. Endlich hatte auch die Reihe um Herperger, Adam Mitchell und Matt Dzieduszycki mal wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis getroffen, man sah den Kanadiern die Erleichterung förmlich an.
Im zweiten Drittel lief zunächst auch alles nach Plan. Hannover bestimmte die Partie, ohne sich weitere Großchancen erspielen zu können. Doch nach gut fünf Minuten verloren die Hausherren im Angriffsdrittel den Puck, Ingolstadt konterte blitzschnell und Matt Hussey ließ Youri Ziffzer im Tor der Scorpions, der eine Minute zuvor noch einen Alleingang vereitelte, keine Chance und verkürzte auf 2:3. Kurioserweise brachte dieses Gegentor die Gastgeber deutlich spürbar aus dem Konzept. Ingolstadt wurde stärker und Hannover konnte kaum vernünftige Angriffe aufbauen. Da jedoch auch die Gäste aus Bayern insgesamt zu harmlos waren, blieb es beim 3:2 bis knapp drei Minuten vor Drittelende. Denn als Dominik Walsh wegen Beinstellens auf die Strafbank musste, schlugen die Niedersachsen eiskalt zu. Matt Dzieduszycki und Adam Mitchell legten für Aris Brimanis auf, der mit dem Treffer zum 4:2 den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen konnte.
Die Geschichte des letzten Drittels ist dann schnell erzählt. Hannover hatte die Partie sicher im Griff und hätte mit etwas mehr Entschlossenheit schon frühzeitig für die endgültige Entscheidung sorgen können. So aber nahm Ingolstadt gut drei Minuten vor dem Ende den Keeper vom Eis und kam, als Adam Mitchell auf der Strafbank saß, bei 6:4-Feldspielern doch noch zum 3:4-Anschlusstreffer. Da die Spieluhr zu diesem Zeitpunkt aber nur noch fünf Sekunden anzeigte liefen die Gastgeber keine Gefahr mehr, das Spiel noch aus den Händen zu geben und freuten sich am Ende zu Recht über den ersten Dreier nach sechs Pleiten in Folge.
Hannover Scorpions - ERC Ingolstadt 4:3 (3:1, 1:1, 0:1)
Tore: 1:0 S. Goc (Mitchell, Herperger - 04:06 Min.), 1:1 Buzas (Ficenec, Hambly - 05:53 Min.), 2:1 Dolak (S. Goc, Vikingstad - 11:45 Min.), 3:1 Herperger (Mitchell - 19:36 Min. - PP1), 3:2 Hussey (Chartier - 25:24 Min.), 4:2 Brimanis (Mitchell, Dzieduszycki - 37:52 Min. - PP1), 4:3 Forbes (Gawlik, Ficenec - 59:55 Min. - PP1 - 6:4)
Strafen: Hannover 4, Ingolstadt 8 + 10 (Wren)