Halbzeit im Grunddurchgang der Erste Bank Eishockey Liga und genau vor der zweiten Ligapause dieser Saison ist Ruhe eingekehrt. Die langen Siegesserien sind zu Ende, in der Tabelle hat sich gegenüber der letzten Woche nichts geändert und trotzdem geht es weiterhin eng her. Vor dem intensiven Programm in den nächsten Wochen lohnt sich ein kleiner Blick auf die vergangenen Tage. Denn wieder hat es einige interessante Ereignisse rund um die EBEL gegeben.
Welche Themen beherrschten die Schlagzeilen der letzten Woche? Einerseits war da selbstverständlich das Ende des KAC Siegeslaufs, als die Rotjacken am Freitag gegen Wien verloren haben. Doch auch die Capitals wurden jäh gestoppt und in einem Torfestival am Sonntag von Meister Salzburg geschlagen. Somit ist die Zeit der langen Siegesserien zu Ende – und auch die ewigen Pleitenserien sind zu Ende, denn Schlusslicht Jesenice hat zurück auf die Siegerstraße gefunden.
Exakt zur Hälfte des Grunddurchgangs gibt sich ein weiterhin sehr deutliches Bild in der Tabelle: vorne steht weiterhin souverän der KAC, dahinter lauern Salzburg und Wien auf Ausrutscher der Kärntner. Vom viertplatzierten VSV bis zum Siebten aus Laibach kämpft das Mittelfeld um die Plätze und zwischen Rang 8 und 10 geht es um den Play Off Strich. Die Punkteabstände bleiben dabei überschaubar und gerade bis Mitte Jänner kann sich hier noch sehr vieles ändern. Vorausgesetzt, man übersteht die Ligapause (9 Tage) halbwegs gut und findet schnell in den Rhythmus.
Ebenfalls ein Aufreger in der letzten Woche war die Strafe für den Wiener Rafael Rotter, die mit 16 Spielen für die einen zu wenig weitreichend war, für die anderen viel zu lange. Rotter, der am letzten Wochenende mit einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter vom Eis geschickt worden war, wird Ende Jänner wieder zur Mannschaft der Vienna Capitals stoßen und darf damit immerhin in dieser Saison noch entscheidend eingreifen. Andrej Hebar bleibt das weiterhin verwehrt, nachdem ein Gnadengesuch zu seiner Saisonsperre (nach Tätlichkeit gegen den Salzburger Puschnik) abgelehnt worden ist.
Weniger positiv tut sich der slowenische Meister hervor – und das obwohl der HK Jesenice am Sonntag einen Sensationssieg gegen den KAC gefeiert hat. In der letzten Woche wurde ein Schicksalsschlag für Torhüter Jaakko Suomalainen bekannt. Bei diesem wurde Krebs diagnostiziert, man ist aber guter Hoffnung, dass der Finne seine Krankheit besiegen kann. Am heutigen Montag warf schließlich auch noch der Manager das Handtuch – er scheiterte wohl an der mangelnden Professionalität und Infrastruktur bei den weiterhin verschuldeten Krainern, die zuletzt von diversen Spielern aus der Vergangenheit wegen ausstehender Gehaltszahlungen mit Klagen bedroht wurden.
Gute Nachrichten gibt es aus Kroatien, wo der Eishockeysport weiterhin boomt. Medvescak wird ab 21. Jänner vier Heimspiele in der großen Arena von Zagreb austragen und dabei jeweils vor knapp 15.000 Fans spielen. Damit wird der Abstand des Zuschauermagneten der Liga zur Konkurrenz zumindest in dieser statistischen Kategorie weiter wachsen – und die EBEL zudem große mediale Aufmerksamkeit bekommen.
HF.at blickt auch nach Woche 13 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (0 Siege, 1 Punkt, 6:9 Tore // Gesamt 47 Punkte, 105:71 Tore)
Der KAC ist wieder auf den Boden der Realität zurück gekehrt. Wurde in den letzten Wochen nur in Superlativen vom Tabellenführer gesprochen, Vergleiche zu NHL Rekorden herangezogen und sogar das Wort „Meistertitel“ immer wieder in den Mund genommen, so geht man mit Ernüchterung in die Ligapause. Sicher, der Vorsprung auf die Konkurrenz ist weiterhin beachtlich, aber ein Wochenende ohne Sieg und mit nur einen Punkt auf der Habenseite gibt Trainer Viveiros Grund zum Nachdenken. Am Freitag gegen die Capitals war man zwar trotz abermals nicht überzeugender Leistung immer im Spiel und holte beim 3:4 nach Penalty Schießen zumindest einen Punkt, am Sonntag kam dann aber der Tiefpunkt. Mit der vermutlich schlechtesten Saisonleistung geriet der KAC bei Schlusslicht Jesenice unter die Räder und ging als 3:5 Verlierer vom Eis.
Ein Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt? Auffällig in den letzten beiden Partien: was zuletzt so einfach erschien, wird nun wieder schwerer. Das Glück ist auch nicht mehr auf Seiten der Rotjacken und plötzlich ist man diesen berühmten Schritt zu spät dran. Noch ist nichts passiert, aber selbst 10 Punkte Vorsprung in der Tabelle können rasch weg sein. Daher werden die Klagenfurter bemüht sein, nach der Pause wieder durchzustarten. Das wird auch nötig sein, denn zuerst geht es im Derby gegen den VSV – und Derbies haben immer eigene Gesetze. Danach kommen die Black Wings, der Vizemeister, der zuletzt ebenfalls aufsteigende Form gezeigt hatte. Keine einfachen Aufgaben für eine Mannschaft, die zuletzt das Verlieren schon fast verlernt zu haben schien. Jetzt muss sie zeigen, dass sie auch wieder zurück kommen kann.
Spieler der Woche: Andrew Schneider, der sich perfekt in die Mannschaft eingefügt hat und seit er den KAC wieder verstärkt in 4 Spielen 5 Scorerpunkte gesammelt hat. Zwar wartet er noch auf seinen ersten Treffer, hat aber alleine am letzten Wochenende 3 Tore vorbereitet.
Die nächsten Spiele: 21.12. VSV (H), 23.12. BWL (H)
2. Red Bull Salzburg (1 Sieg, 2 Punkte, 8:11 Tore// Gesamt: 37 Punkte, 115:87 Tore)
Ein höchst „interessantes“ Wochenende lieferte auch Titelverteidiger Salzburg ab. Am Freitag ging der besten Offensivabteilung der Liga in Linz das Pulver aus und man blieb erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg. Ganz anders dann am Sonntag, als man sich mit den Vienna Capitals ein Offensivfeuerwerk lieferte und einen zwischenzeitlichen 4:7 Rückstand in einen 8:7 Sieg drehte. Das bedeutet auch nach 27 Runden Platz 2 in der Tabelle – und das, obwohl man weiterhin eine lange Verletztenliste aufzuweisen hat und auch zahlreiche U20 Teamspieler vorgeben muss (sind bei der WM im Einsatz). Hier zeigt sich einmal mehr, dass man bei den Bullen aus dem größten Kader der EBEL schöpfen kann und man so selbstverständlich Ausfälle besser kompensieren kann.
Trainer Page wird trotz des Siegs am Sonntag nicht gerade glücklich mit seiner Mannschaft sein, denn 11 Gegentore in zwei Spielen sind keine beeindruckende Leistung. Darüber hinaus zeigte sich erstmals seit vielen Runden, wie sehr Torhüter Reinhard Divis abgeht. Er hätte wohl nicht ganz so oft hinter sich greifen müssen, wie das ein Thomas Höneckl in den letzten zwei Spielen tun musste.
Vermeintlich einfachere Aufgaben warten in den nächsten Runden nach der Ligapause auf die Red Bulls. Zuerst erwartet man mit Zagreb eine Mannschaft, die man heuer in drei Spielen ebenso oft schlagen konnte (zwei Mal ging es aber in die Verlängerung). Am Tag vor Weihnachten müssen die Salzburger schließlich nach Laibach reisen. Die Slowenen haben ihr bislang einziges Heimspiel in dieser Saison gegen den Titelverteidiger gewinnen können, während die Bullen zwei Mal zu Hause erfolgreich blieben. Also auch nicht gerade eine Angelegenheit, die schon im Vorfeld entschieden ist. Und in Laibach wird man es auch mit einem wütenden Publikum zu tun bekommen: die „Causa Hebar“ sorgt im Vorfeld zu diesem Spiel für viele Emotionen.
Spieler der Woche: Manuel Latusa, der mit fünf Punkten gegen seine Ex-Mannschaft, die Vienna Capitals, eine echte Galavorstellung ablieferte. 2 Tore und 3 Assists waren die Ausbeute eines berauschenden Offensivabends – und damit nach drei Partien ohne Torerfolg wieder einmal Grund zum Jubeln für Latusa.
Die nächsten Spiele: 21.12. ZAG (H), 23.12. OLJ (A)
3. Vienna Capitals (1 Sieg, 2 Punkte, 11:11 Tore // Gesamt 35 Punkte, 114:84 Tore)
Auch die Vienna Capitals haben ein sehr abwechslungsreiches Wochenende hinter sich gebracht. Zuerst beendeten sie die fast schon unheimliche Serie des KAC am Freitag mit einem Shootoutsieg in Klagenfurt, um dann selbst eine Siegesserie am Sonntag spektakulär in den Sand zu setzen. Dass dabei die Nummer 1 im Tor, Jürgen Penker, erkrankt fehlte und man daher die 8 Gegentore (bei 53 Schüssen) leichter erklären kann, mag etwas beruhigen. Das Thema schlechthin ist derzeit aber in Wien weiterhin die Tatsache, dass die Linie rund um Fortier und Gratton zu viel Eiszeit bekommt. Zudem macht Trainer Gaudet wieder den alten Fehler und lässt seine vierte Linie kaum spielen, was ihm schon in den letzten Jahren in den Play Offs immer wieder zum Verhängnis wurde.
Auch nach der Ligapause müssen die Wiener wieder auswärts ran und reisen zu den in der Defensive bekannt starken Graz 99ers. Die Steirer haben sich nach anfänglichem Holperstart etwas gefangen und wollen den zweiten Heimsieg über die Hauptstädter. Übrigens sind alle bisherigen Duelle mit 3:2 für die Heimmannschaft ausgegangen. Apropos „Heim“ - dort kehren die Capitals am 23. zurück und erwarten mit Alba Volan einen Nachzügler in der Tabelle. Eigentlich eine einfache Aufgabe, noch dazu, wenn man bedenkt, dass die Ungarn gegen eine grandiose Serie der Wiener ankämpfen. 12 Mal in Folge konnten die Capitals nun schon zu Hause nicht bezwungen werden – und Szekesfehervar hat heuer noch keine Partie gegen die Gaudet-Schützlinge gewonnen!
Interessant wird sein, wie sich die Sperre von Rafael Rotter (bis 25. Jänner) auf die Top Linie der Vienna Capitals auswirken wird. In den ersten beiden Spielen nach dem MOBA-Urteil konnte die Einserformation weiter nach Belieben scoren – ob sich dieses Niveau halten kann – auch ohne Rotter?
Spieler der Woche: Wieder einmal Francois Fortier (4 Tore, 3 Assists), der Topscorer der EBEL und ein Torjäger wie er im Buche steht. Sechs Spiele in Serie nun schon immer getroffen – beeindruckend!
Die nächsten Spiele: 21.12. G99 (H), 23.12. AVS (H)
4. Villacher SV (2 Siege, 4 Punkt, 8:4 Tore // Gesamt: 31 Punkte, 98:85 Tore)
Mit einem perfekten Wochenende hat sich der VSV von seiner Mini-Krise verabschiedet und wieder auf die Siegerstraße zurück gefunden. Dabei überzeugten die Draustädter vor allem mit guter Defensive und konnten so ihren vierten Tabellenplatz sogar etwas absichern. In Graz wäre es zwar beinahe noch einmal eng geworden und eine scheinbar sichere Führung schmolz noch einmal bis auf ein Tor dahin, dafür war man in Zagreb überaus souverän. Das kann nicht jeder von sich behaupten, denn gerade in der Bärenhöhle kühlen Kopf zu bewahren ist ein Zeichen, dass es aufwärts geht. Und das schon wieder zum unglücklichsten Zeitpunkt, denn die neu gewonnene Form muss man jetzt über die Ligapause hinaus konservieren. Wenn man zurück denkt, wie der VSV aus der letzten Pause heraus kam, ein schwieriges Unterfangen. Aber es könnte ein besonderer Umstand sein, dass man direkt nach dem Break gegen den Erzrivalen in Klagenfurt antreten muss. Im vierten Derby der Saison soll der erste Sieg her – zuletzt hatte der KAC zwei Mal in Folge knapp in Villach gewonnen. Vielleicht tun sich die Draustädter als etwas besseres Auswärtsteam ja in der Lindwurmstadt einfacher. Scheinbar Pflichtpunkte gilt es dann am Tag vor Weihnachten abzuholen – aber das dachte auch der KAC schon, als es nach Jesenice ging. Der VSV wird gewarnt sein und das Gastspiel beim HKJ nicht unterschätzen. Aber die Saisonbilanz gibt Hoffnung, denn in den bisherigen Partien hatten immer die Strömwall Schützlinge die Nase vorne.
Um weiterhin Punkte sammeln zu können, müssen die Villacher vor allem an ihrer Disziplin arbeiten – die Draustädter sind weiterhin eines der meistbestraften Teams der Liga und verfügen auch nicht gerade über ein berauschendes Penalty Killing. Gerade die Special Teams werden in den nun folgenden, intensiven EBEL Wochen ganz wichtig. Ansonsten könnte es sein, dass die vor dem letzten Wochenende aufkeimende Trainerdiskussion schneller wieder angefacht ist, als es einem in Villach lieb wäre.
Spieler der Woche: Torhüter Bernhard Starkbaum, der mit 80 gehaltenen Schüssen in zwei Spielen und einer Fangquote von 95,53% der Vater des Vierpunkte-Wochenendes war.
Die nächsten Spiele: 21.12. KAC (A), 23.12. HKJ (A)
5. Graz 99ers (1 Siege, 2 Punkte, 8:6 Tore // Gesamt 28 Punkte, 82:81 Tore )
Auf der Suche nach ihrer Konstanz sind auch weiterhin die Graz 99ers. Zwar haben sich die Steirer in den letzten Wochen als brave Punktesammler erwiesen und so Rang 5 in der Tabelle vorerst einmal errungen, so wirklich überzeugend war das aber trotzdem nicht. Vor allem in der Offensive sucht das Team von Bill Gilligan noch nach der Durchschlagskraft und leistet sich zudem auch während der Spiele immer wieder Durchhänger. So auch am Freitag in Villach, als man erst spät wach wurde – zu spät, um noch einen Punkt zu holen. Dass man am Sonntag die Linzer kalt erwischte und zwei sichere Punkte einfuhr soll nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass auch diese Leistung nicht mitreißend war – aber sie hat gereicht. In den letzten 10 Runden haben die Steirer nun 12 Punkte gesammelt und sich dabei als Mittelmaß in der EBEL erwiesen. Das sind sie auch in der Gesamttabelle, wobei man hier in den nächsten beiden Runden gehörig zu kämpfen haben wird. Nach der Pause kommen die Vienna Capitals und damit eine der stärksten Offensivmannschaften der Liga. Die heißt es erst einmal unter Kontrolle zu bekommen, noch dazu, da man sich zu Hause in dieser Saison besonders schwer tut (zweitschlechtestes Heimteam der Liga). Am 23. Dezember geht die Reise der Grazer schließlich in die Bärenhöhle nach Zagreb, aus der man aber heuer schon einmal beide Punkte entführen konnte. Wieder einmal wird man dabei auf die starke Abwehr rund um Torhüter Weinhandl bauen und nach vorne darauf hoffen, dass man einen dieser Tage erwischt, in denen die Chancen auch rein gehen. Punkte sind dringend notwendig, um Rang 5 zu halten, denn die Konkurrenz von hinten ist groß. Dabei würde so etwas wie eine Siegesserie schön langsam einmal gut tun. Erst ein Mal haben die Steirer vier Partien in Folge gewinnen können, ansonsten sucht man in dieser Saison intensiv nach der Konstanz. Vielleicht kommt die dann ja, anders als letzte Saison, in den Play Offs.
Spieler der Woche: Matthias Iberer (1 Tor, 2 Assists), der nun schon seit drei Runden punktet und am Sonntag gegen seine Ex-Mannschaft aus Linz eine lang andauernde Torsperre beendete. Seit Runde 18 hatte der Stürmer auf einen Treffer gewartet.
Die nächsten Spiele: 21.12. VIC (H), 23.12. ZAG (A)
6. Medvescak Zagreb (0 Siege, 0 Punkte, 4:8 Tore // Gesamt 26 Punkte, 89:90 Tore)
Gar nicht gut läuft es derzeit für Zagreb, das noch immer vom starken Saisonbeginnt „lebt“. Die Kroaten konnten in den letzten 10 Runden nur drei Siege feiern und mit 8 Punkten in diesem Zeitraum die drittschlechteste Bilanz aufzuweisen. Auch am letzten Wochenende gingen die Bären ohne Punkte vom Eis und konnten in zwei Spielen zudem nur vier Tore erzielen. Das ist natürlich zu wenig, um in der EBEL um Siege mitzuspielen. Mittlerweile gehen auch die engen Spiele, die man in den ersten Wochen dieser Saison für sich entschieden hatte, verloren – wie am Freitag in Szekesfehervar. Zu Hause läuft es weiterhin besser, wenngleich es am Sonntag gegen den VSV eine richtig schmerzhafte Pleite gab, in der man sah, wie weit man wirklich von den Top 4 weg ist. Selbst ein zuletzt angeschlagener Gast aus Villach war eine Nummer zu groß.
Das könnte auch der erste Gegner nach der Ligapause sein: dann müssen die Kroaten zum Meister nach Salzburg. Gerade gegen die Bullen hat man aber noch eine Rechnung offen, denn in drei Spielen ging man immer als Verlierer vom Eis – zwei Mal aber erst in der Overtime. Am Tag vor Weihnachten empfangen die Kroaten schließlich die Graz 99ers und werden wohl wieder vor vollem Hause spielen. Gegen defensiv starke Gegner tut sich Zagreb sehr schwer, daher wird man gegen die Steirer vermutlich kein leichtes Spiel haben. Punkte wären gerade im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn enorm wichtig. Ansonsten ist der Anschluss zu den Top 5 weg – und von hinten stürmt schon Laibach heran.
Spieler der Woche: Frank Banham (1 Tor, 3 Assists), der zwar in Zagreb nicht mehr diese dominante Figur ist, wie er sie in Laibach war, aber sehr konstant punktet. Drei Spiele in Serie hat der Stürmer nun schon gescort und in den letzten fünf Runden nur ein Mal keine Punkte geholt.
Die nächsten Spiele: 21.12. RBS (A), 23.12. G99 (H)
7. Olimpija Ljubljana (2 Siege, 4 Punkte, 12:4 Tore // Gesamt 26 Punkte, 87:104 Tore)
Egal, was alles gegen die Slowenen spricht, sie gewinnen ihre wichtigen Partien und halten sich damit konsequent in den Play Off Plätzen. Am vergangenen Wochenende ging es gegen die beiden schlechtesten Teams der Liga und immer gingen die Laibacher als 6:2 Sieger vom Eis. Beeindruckend und überzeugend – und daher sind die Drachen auch zurecht in den Top 8 der EBEL klassiert. In den letzten 10 Runden hat Olimpija großartig gespielt, insgesamt 13 Punkte gesammelt und damit die viertbeste Bilanz der Liga aufzuweisen. Die Nationalteampause scheint gerade zum schlechtesten Zeitpunkt zu kommen, denn auch wenn man auf verletzte und gesperrte Spieler verzichten muss, es läuft derzeit einfach.
Nach der Pause haben die Laibacher sogar die Chance, sich noch deutlicher von der weiter hinten klassierten Konkurrenz abzusetzen. In Linz trifft man auf den Vizemeister, gegen den man noch eine blütenweiße Weste hat und drei Mal in drei Duellen gewinnen konnte. Ein vierter Sieg und Rang 7 ist deutlich abgesichert. Am Tag vor Weihnachten heißt es dann Daumen drücken, dass das fanatische Publikum nicht ausrastet, wenn Salzburg kommt. Die Red Bulls sind nach der Hebar-Sperre so etwas wie das Feindbild Nummer 1 in Laibach geworden und bereits im Vorfeld kündigte man eine „grüne Hölle“ an. Die beiden Mannschaften teilen eine sehr intensive und nicht immer friktionsfreie gemeinsame Vergangenheit – man darf gespannt sein, ob da alle ihre Nerven im Zaum halten. Zu wünschen wäre es den Drachen, denn sportlich muss man sich nach den letzten Wochen vorerst keine Sorgen machen. Dabei hilft auch, dass sich der Tscheche Chabera im Tor in den letzten Runden als guter Griff erwiesen hat. Alleine am letzten Wochenende hielt der Goalie 61 von 65 Schüssen und war damit ein sehr guter Rückhalt.
Spieler der Woche: John Hughes (6 Assists), der zwar ohne Torerfolg blieb, aber immerhin die Hälfte aller Laibacher Treffer am letzten Wochenende vorbereitete. Wenn er jetzt auch noch seine Torsperre (seit 19.11.) beendet, wird man ihm auch die fehlende Defensivarbeit nachsehen.
Die nächsten Spiele: 21.12. BWL (A), 23.12. RBS (H)
8. Black Wings Linz (1 Sieg, 2 Punkte, 6:5 Tore // Gesamt 23 Punkte, 65:87 Tore)
Einen gehörigen Dämpfer gab es am letzten Wochenende auch für Vizemeister Linz. Nach 6 Spielen in Folge, in denen immer gepunktet wurde, haben die Stahlstädter in Graz eine 2:5 Pleite kassiert. Dabei hatte man im Vorfeld mit markigen Sprüchen den Eindruck erweckt, dass man die ersten Monate dieser Saison bereits vergessen hat. Viel zu überheblich wirkte das Spiel der Oberösterreicher, die am Freitag mit der bisher besten Saisonleistung Meister Salzburg mit einem Shutout vom Eis schickten. Diese Leistung muss man aber gegen alle Teams bringen, denn es ist nicht gerade so, dass die Oberösterreicher die Qualitäten haben, um einfach so im Vorbeigehen zu gewinnen. Gerade die mangelnde Laufbereitschaft war es, die dazu geführt hat, dass die Linzer ganz tief unten in der Tabelle stehen und erst seit Kurzem in den Play Off Plätzen sind. Sicher, die letzten Wochen gaben Grund zu Zuversicht und dank des Einsatzes eines „Motivationstrainers“ finden die Leistungsträger immer besser zu ihrem Spiel, aber Grund zur Überheblichkeit gibt es keinen. Ganz besonders wichtig wird das erste Spiel nach der Pause für die Linzer werden. Dann geht es gegen den Tabellennachbarn aus Laibach, gegen den man in den ersten drei Duellen ohne Sieg blieb. Nur zwei Punkte helfen den Stahlstädtern, um sich wieder an Rang 7 heran zu tasten, bei einer Niederlage droht sogar der Fall zurück ans Tabellenende. Noch schwieriger wird es dann am 23. Dezember, wenn man bei Tabellenführer KAC antreten muss. Die Klagenfurter werden nach den letzten beiden Niederlagen alles daran setzen, um das Heimpublikum zu unterhalten und die Black Wings müssen hier vor allem defensiv hart arbeiten. Ähnlich wie am Freitag gegen Salzburg, vielleicht kann man ja noch einmal eine solche Leistung abrufen.
Spieler der Woche: Martin Mairitsch, der mit zwei Toren am Freitag sein Ex-Team, Meister Salzburg, fast im Alleingang besiegte. Und das nicht nur nach einer wochenlangen Verletzung, sondern auch nach einer überstandenen Grippe. Kein Wunder, dass man in Linz schon das Gespräch mit ihm sucht und seinen Vertrag verlängern möchte.
Die nächsten Spiele: 21.12. OLJ (H), 23.12. KAC (A)
9. Fehervar AV 19 (1 Sieg, 2 Punkte, 6:9 Tore // Gesamt 22 Punkte, 77:110 Tore)
Es ist zum Verzweifeln: Fehervar schafft es weiterhin nicht, einen Gang hoch zu schalten und damit konstant zu spielen. Einem Sieg folgten zuletzt immer wieder Niederlagen – wie auch am letzten Wochenende. So rang man zuerst Zagreb mit einer Charakterleistung nieder und drehte diese Partie noch um, ehe die Ungarn am Sonntag gegen Laibach keine Chance hatten. So bleibt Szekesfehervar weiterhin unter dem Play Off Strich, an den man sich aber jetzt wieder etwas näher heran gearbeitet hat. Das ist aber nicht das erste Mal in dieser Saison der Fall und man darf gespannt sein, ob es nach der Ligapause besser für Fehervar weiter geht. Dann erwartet man zuerst Jesenice zum Kellerduell – mit zwei Punkten würden die Magyaren weiter im Rennen um Rang 8 bleiben. Dass man am 23. Dezember nicht gerade mit weiteren Zählern rechnen darf, wenn man in Wien gastiert, liegt auf der Hand. Gegen die heimstarken Capitals ist man klarer Außenseiter – da Punkte zu erwarten wäre vermessen.
Insgesamt fällt bei den Ungarn noch immer auf, dass man zu viele Tore kassiert und in den letzten Wochen auch zu wenige schießt. Es kommt also nicht von ungefähr, dass Szekesfehervar nur auf Platz 9 steht. Ab und zu würde auch ein Quäntchen mehr Aggressivität nicht schaden, als fairstes Team der Liga gewinnt man vielleicht Sympathien, aber keinen Respekt beim Gegner. Ähnlich wankelmütig wie die gesamte Mannschaft zeigt sich auch das Torhütergespann, das zwar ab und zu mit guten Leistungen überrascht, insgesamt aber im EBEL-Vergleich nicht konkurrenzfähig erscheint und kaum spielentscheidend agiert.
Spieler der Woche: Eric Johansson (2 Tore, 2 Assists), der bei 4 von 6 Treffern seine Mannschaft die Hände im Spiel hatte und nun schon seit drei Runden immer getroffen hat.
Die nächsten Spiele: 21.12. HKJ (H), 23.12. VIC (A)
10. HK Jesenice (1 Sieg, 2 Punkte, 7:9 Tore // Gesamt 22 Punkte 74:107 Tore)
Endlich ist auch die Niederlagenserie des HK Jesenice zu Ende! Und das ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus Klagenfurt! Acht Mal in Folge mussten sich die Slowenen geschlagen geben, zuletzt auch am Freitag im Derby gegen Laibach. Dass man sich schließlich zu Hause gegen den KAC nur 48 Stunden später wie ausgewechselt präsentierte, gibt Hoffnung für die Zeit nach der Ligapause. In den letzten 10 Runden gab es für Jesenice wenig zu holen, nur 6 Punkte und lediglich 24 erzielte Treffer waren viel zu wenig, um mitzuhalten. Aber der Abstand zur Konkurrenz über dem Play Off Strich ist gering und könnte schon mit einem Sieg nach der Pause gegen Fehervar aufgeholt sein. Aber die Krainer haben die letzten beiden Partien gegen die Ungarn verloren und auch gegen den VSV gab es in 3 Duellen zwei Niederlagen.
Wie immer wird es auch nach der Pause für Jesenice darauf ankommen, dass vor allem die erste Linie produziert. Gegen den KAC sah man zudem etwas, was sehr selten bei den Krainern ist: eine geschlossene Mannschaftsleistung mit fünf verschiedenen Torschützen! Wenn man sich etwas breiter aufstellen könnte, dann sollten auch die Punkte im Kampf um die Top 8 von selbst kommen. Dabei sollen auch die Torhüter ihren Teil dazu beitragen, wenngleich einer davon derzeit krankheitsbedingt ausfällt (siehe oben). Mitch O'Keefe hingegen hat gegen den KAC gezeigt, warum man im Goaltending so weit hinten gereiht ist: Fehlgriffe bei scheinbar einfachen Schüssen und nicht immer zu hundert Prozent sicher. Aber der Torhüter hatte auch seinen Glanzpunkt am Sonntag, als er mit einem Reflex und einer sehenswerten Handbewegung den Puck von der Linie kratzte.
Spieler der Woche: Ziga Jeglic (2 Tore, 1 Assist), der vor allem gegen den KAC ein starkes Match machte und in der zweiten Angriffslinie ganz schön herumwirbelte.
Die nächsten Spiele: 21.12. AVS (A), 23.12. VSV (H)
Bemerkenswerte Fakten nach 27 Runden:
Die EBEL hat eine neue Nummer 1 unter den Torhütern: mit seinem tollen Wochenende hat Bernhard Starkbaum (VSV) die Führung in der Goaliewertung übernommen (93,11% Fangquote). * Robert Kristan (ZAG) bleibt der Shutout-König der Liga und hält bei 4 Spielen ohne Gegentreffer – dahinter folgen mit Alex Westlund (BWL) und Reinhard Divis (RBS) zwei Torhüter mit zwei Shutouts. * Der KAC hat am letzten Wochenende nicht nur seine Siegesserie beendet: nach 22 Spielen, in denen der Tabellenführer immer gepunktet hat, gab es mit der Niederlage in Jesenice wieder eine Partie ohne Punktezuwachs. * Salzburg und die Capitals matchen sich derzeit mit ihren Heimserien – die Red Bulls sind seit 10 Heimspielen, die Wiener seit 12 Heimpartien ungeschlagen. * Die Graz 99ers sind das neue Schlusslicht in der Zuschauerstatistik (2.046 Fans pro Heimspiel) – vorne steht weiterhin Zagreb (Schnitt 6.469). * Francois Fortier (VIC) beherrscht weiterhin die EBEL – 31 Tore in 27 Spielen, 48 Scorerpunkte – wer ihn und Sturmkollege Gratton stoppt, dürfte auch die Wiener aufhalten, denn die erste Reihe der Capitals (Fortier/Gratton/Rotter) hat bislang 59 von 114 Toren der Caps geschossen) * Matthias Trattnig (RBS) mag zwar gelernter Stürmer sein, wird aber als Verteidiger eingesetzt und führt die Scorerliste der Defender an (31 Punkte). * Auch Torhüter können Scorerpunkte sammeln: sechs Goalies haben heuer bereits einen Treffer vorbereitet (Prohaska/VSV, Hetenyi/AVS, Satosaari/AVS, Chiodo/KAC, Divis/RBS, Hauser/VIC). * Zagreb hat nicht mehr das beste Power Play der Liga – die Führung in dieser Statistik haben die Vienna Capitals mit 29,05% übernommen. * Der HK Jesenice hat die meisten Shorthander (6) kassiert, nur der VSV hat noch nie in Unterzahl ein Gegentor hinnehmen müssen. * Der VSV ist die Mannschaft, welche die meisten Zweiminutenstrafen kassiert (188), die meisten Dizsiplinarstrafen bekam bislang Wien (11x 10-Minuten, 11xSpieldauer, 2x Matchstrafe). * Robert Sabolic (HKJ) ist jener Spieler, der bei den meisten Gegentreffern am Eis war (30).
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